Embedded Commands vs. Statements des Geschehens

5 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Ich hoffe der Threadtitel wirkt nicht all zu verunsichernd.

Ich habe mir jedoch öfter Gedanken gemacht, wie ich Patterns am besten übersetze.

Mir ist dabei aufgefallen, dass man relativ leicht einbauen kann, was jetzt gerade passiert.

z.B. "Kennst du dieses Gefühl wenn du weißt, dass du dich einfach fallen lassen kannst?"

Dies ist ja eigentlich kein Befehl, sondern drückt im Prinzip einfach aus, was jetzt gerade passiert.

Hier nun meine Frage an die Experten: Hat es eine ähnliche Wirkung? Wäre es wirkungsvoll, diese Statements der Gegenwart mit einem eingebetteten Befehl in der ersten Person zu kombinieren?

z.B Ist es dir jemals schon so ergangen, dass du jemanden getroffen hast, und du konntest dich einfach fallenlassen.

Dieses Gefühl, dass du merkst wie du immer aufgeregter und angespannter wirst. Mit mir ist es so, dass ich dann einfach spüre wie du (I-You-Shift - hier vielleicht ein wenig dreist, aber sind ja nur beispiele) dich einfach fallenlassen kannst.

Grüße Sintwolf

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Das ganze Thema ist etwas komplexer, denn es sind nicht alleine die Worte, die letztendlich die gewünschte Wirkung erzielen, sondern vielmehr die Tonalität deiner Stimme, die Betonung einzelner Worte und die damit verbundene Körpersprache.

z.B. "Kennst du dieses Gefühl wenn du weißt, dass du dich einfach fallen lassen kannst?"

Wenn ich diesen Satz nehme, dann hast du am Ende ein Fragezeichen gesetzt. Bei Fragen ist es meist so, dass deine Stimme zum Ende des Satzes nach oben geht. Von deinem Gegenüber wird dieses auch als Frage wahrgenommen und wird diese Frage entweder laut oder für sich beantworten. Wenn dein Gegenüber diese Frage mit Nein beantwortet, hast du eine zusätzliche Hürde aufgebaut.

Um dir ein Beispiel zu geben, wie du es machen könntest:

"Vielleicht ist dir schon einmal ein Mann begegnet (dabei kurz und nahezu unmerklich auf dich selbst zeigen), bei dem (zeige auf dich) du (zeige auf sie) dich sofort geborgen (dieses Wort leicht betonen, so dass es kaum auffällt) gefühlt hast, als du (zeige auf sie) ihn (zeige auf dich) das erste Mal gesehen hast. So ein Gefühl von Vertrautheit (dieses Wort wieder betonen und dabei auf dich zeigen), so als würdest du ihn (wieder auf dich zeigen) schon ewig kennen. Und vielleicht hattest du (zeige auf sie) sogar die Vorstellung, bei diesem Mann (zeige auf dich) im Arm zu liegen und dich ihm immer mehr und mehr ganz weit zu öffnen (betone diese Worte). Und vielleicht hat dir sogar eine Stimme tief in dir drin (diese Worte wieder betonen) gesagt: "Lasse dich ruhig fallen und gebe dich (zeige auf sie) dem Moment (zeige auf dich) voll und ganz hin.(Worte betonen)..."

Wichtig dabei ist immer die Körpersprache und die Betonung. Das braucht ein bisschen Übung, bis du den Dreh genau raushast.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hey Konkurs,

nur um Missverständnissen vorzubeugen, du möchtest der betreffenden Person mit deinen Worten beschreiben, was sie gerade empfindet bzw. wie sie sich verhält? Oder sie durch Handlungsaufforderungen in dieses Empfinden bzw. Verhalten führen? Ich nehme mal an, dass, da du von Patterns schreibst, die zweite Deutung wohl die für dich interessantere darstellt.

Das Beispiel, was du nennst, ist ja in diesem Sinne bereits ein Kommando an das Unbewußte, denn indem du die Weaselphrase „Kennst du dieses Gefühl“ benutzt, setzt du ja bereits bei ihr Suchprozesse in Gang. Der analog markierte Part „Du weißt, dass du dich einfach fallen lassen kannst“ ist hier durchaus als Handlungsaufforderung zu werten, die sich in meinem Empfinden eleganter darstellt als ein expliziter Imperativ („Lass dich fallen!“), der ja im Deutschen auch gar nicht so einfach als verstecktes Kommando zu konstruieren ist. Bildlich gesprochen kommt diese Art Aufforderung auf sehr leisen Sohlen daher und wird somit leicht den Kritischen Faktor umgehen können. Über die Wirksamkeit im Vergleich zum Imperativ kann ich dir nichts sagen, da gibt es sicher sowohl individuelle als auch situative Unterschiede, und empirische Daten wirst du in dieser Disziplin wohl vergeblich suchen. Müßte ich mich äußern, würde ich sagen, das schenkt sich nicht viel, am besten du experimentierst einfach mal damit herum.

Reine Statements zum Geschehen sind äußerst wirkungsvoll, möchte man Rapport herstellen, sprich den Gegenüber „sich verstanden fühlen“ lassen. In diesem Fall rede ich von meiner ersten Deutung deines Posts. Falls du jemandem ein bestimmtes Verhalten suggerieren möchtest, kannst du z.B. vor der eigentlichen Suggestion so seine sinnliche Realität beschreiben, was dazu führt, dass er die Anweisung leichter annimmt („Yes-Setting“). Du siehst, der Möglichkeiten gibt es viele. Und wenn du diese Zeilen gelesen, und das Prinzip verstanden hast, regt sich vielleicht gerade jetzt in dir der Wunsch, das alles einfach einmal auszuprobieren ;-)

Viel Spaß dabei!

Cheers,

Tsukune

bearbeitet von Tsukune

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Hey Konkurs,

nur um Missverständnissen vorzubeugen, du möchtest der betreffenden Person mit deinen Worten beschreiben, was sie gerade empfindet bzw. wie sie sich verhält? Oder sie durch Handlungsaufforderungen in dieses Empfinden bzw. Verhalten führen? Ich nehme mal an, dass, da du von Patterns schreibst, die zweite Deutung wohl die für dich interessantere darstellt.

Das Beispiel, was du nennst, ist ja in diesem Sinne bereits ein Kommando an das Unbewußte, denn indem du die Weaselphrase „Kennst du dieses Gefühl“ benutzt, setzt du ja bereits bei ihr Suchprozesse in Gang. Der analog markierte Part „Du weißt, dass du dich einfach fallen lassen kannst“ ist hier durchaus als Handlungsaufforderung zu werten, die sich in meinem Empfinden eleganter darstellt als ein expliziter Imperativ („Lass dich fallen!“), der ja im Deutschen auch gar nicht so einfach als verstecktes Kommando zu konstruieren ist. Bildlich gesprochen kommt diese Art Aufforderung auf sehr leisen Sohlen daher und wird somit leicht den Kritischen Faktor umgehen können. Über die Wirksamkeit im Vergleich zum Imperativ kann ich dir nichts sagen, da gibt es sicher sowohl individuelle als auch situative Unterschiede, und empirische Daten wirst du in dieser Disziplin wohl vergeblich suchen. Müßte ich mich äußern, würde ich sagen, das schenkt sich nicht viel, am besten du experimentierst einfach mal damit herum.

Reine Statements zum Geschehen sind äußerst wirkungsvoll, möchte man Rapport herstellen, sprich den Gegenüber „sich verstanden fühlen“ lassen. In diesem Fall rede ich von meiner ersten Deutung deines Posts. Falls du jemandem ein bestimmtes Verhalten suggerieren möchtest, kannst du z.B. vor der eigentlichen Suggestion so seine sinnliche Realität beschreiben, was dazu führt, dass er die Anweisung leichter annimmt („Yes-Setting“). Du siehst, der Möglichkeiten gibt es viele. Und wenn du diese Zeilen gelesen, und das Prinzip verstanden hast, regt sich vielleicht gerade jetzt in dir der Wunsch, das alles einfach einmal auszuprobieren :-D

Viel Spaß dabei!

Cheers,

Tsukune

Wie du richtig angenommen hast, meinte ich zweitere Variante. Danke für die Klärung, ich denke ich habe alles verstanden.

Ja, ich ... fühle einen Drang, jetzt rauszugehen und das auszuprobieren. Und vielleicht ist es sogar so, dass ich ... überlege wie gut es sich anfühlen würde, wenn du erstmal rausgegangen bist und das angewandt hast. Und jetzt, wo du hier sitzt, mit mir schreibst, und vielleicht sogar daran denkst, wie gut du dich gerade fühlst, regen sich ... tief ... in dir Stimmen die dir sagen: "Lass dich fallen, es ist leicht sich dem Moment hinzugeben, und genieße einfach, was vor dir liegt (point)"

Ich liebe es, mit Sprache zu experimentieren :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hey Konkurs,

Ja, die Magie der Sprache ist schon eine tolle Sache. Es beeindruckt mich doch stets aufs Neue, was jener mit Worten erreichen kann, der es versteht, sie elegant und zielgerichtet einzusetzen. Feder und Zunge waren und sind nun einmal mächtiger als das Schwert, und daher ist keine Minute verschwendet, die man sich diesem Thema widmet, auch weit über den Tellerrand der Verführung hinaus.

@bestofall

z.B. "Kennst du dieses Gefühl wenn du weißt, dass du dich einfach fallen lassen kannst?"

Wenn ich diesen Satz nehme, dann hast du am Ende ein Fragezeichen gesetzt. Bei Fragen ist es meist so, dass deine Stimme zum Ende des Satzes nach oben geht. Von deinem Gegenüber wird dieses auch als Frage wahrgenommen und wird diese Frage entweder laut oder für sich beantworten. Wenn dein Gegenüber diese Frage mit Nein beantwortet, hast du eine zusätzliche Hürde aufgebaut.

Der Fragecharakter dieses Satzes ist überhaupt kein Problem, und kann im Gegenteil sogar noch zur verbesserten Installation der Suggestion beitragen. Das einzige, was du dazu tun musst, ist eine Downward Inflection auf den analog markierten Teil anzuwenden, also mit der Stimmlage am Satzende nicht nach oben, wie bei einer Frage üblich, sondern nach unten zu gehen. Das Bewußtsein akzeptiert die Suggestion aufgrund ihrer Syntax als harmlose Frage, das Unbewußte nimmt sie als Kommando auf. Et voilá.

Einen schönen Sonntag wünscht

Tsukune

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.