Sexual Attraction

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Hallo liebe mit-PUler,

Ich habe ein Problem in meiner aktuellen Beziehung und bräuchte euren Rat. Kurz vorne Weg: Ich bin *nicht* neu hier sondern schon seit 6 Jahren in der Community - wobei ich seit drei Jahren nicht mehr in den Internet-Foren aktiv war und deshalb einen neuen Account machen musste. Ich erwähne das, damit ihr wisst dass ich nicht ein AFC bin der wegen seinem LTR-Problem auf ein PU-Forum gestoßen ist und sich dort Lösung auf all seine Beziehungsprobleme erhofft - sondern ich (hoffentlich) durchaus weiß, wovon ich in meinem Posting rede. Trotzdem brauche ich eure Hilfe:

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Ich, 27 Jahre führe seit fast zwei Jahren eine Fernbeziehung mit meiner Freundin, 28 Jahre. Sie wollte mich von Anfang an und ich war auch an ihr interessiert. Das Game war dementsprechend nicht sonderlich schwer - allerdings trotzdem solide und sie dankte es mir mit umso mehr Begeisterung und schwärmt noch heute davon. In der Anfangsphase unserer Beziehung hatten wir oft, viel, überall und zu jeden Gelegenheit Sex. Auch der Sex war super, sie erlebte Dinge mit mir die sie vorher so nicht kannte und war dementsprechend gierig nach mehr. In der weiteren Zeit unserer Beziehung hatten wir deshalb noch öfter noch mehr Sex und alles war bestens.

Wie in jeder Geschichte kommt nun allerdings das "aber". In der letzten Zeit unserer Beziehung ist der Sex weniger und schlechter. Dabei kann ich euch nicht genau sagen, was "in letzter Zeit" bedeutet. Ich weiß nur, dass Juni 2009 noch alles bestens war und Dezember 2009 eindeutig nicht mehr. Irgendwann in der Zeit dazwischen muss sich die Veränderung (wahrscheinlich schleichend) abgespielt haben - ich kann es jetzt im Nachhinein allerdings nicht weiter eingrenzen.

Mit "weniger und schlechter" meine ich vor allem, dass er nur noch von mir ausgeht. Sie kommt nicht wie früher ständig selbst auf die Idee, sondern ich muss. Gehe ich wenig dominant an die Sache heran erwidert sie nichts und mein "Versuch" verläuft sich im Sand. Ziehe ich mein Ding einfach durch und lasse mich davon nicht verunsichern, so macht sie passiv und leidenschaftlos mit... aber eben auch nicht mehr.

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Soviel zum Problem an sich. Das Thema selbst ("Freundin will keinen Sex mehr") wurde so ja schon oft diskutiert und klingt auf den ersten Blick nach zu wenig Attraction. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es so einfach ist. Außerdem gibt es auch genügend "Standardlösungen", die mich aber nirgends hinführen. Deshalb jetzt noch ein paar Details die meine Situation vielleicht etwas klarer darstellen:

1.) Abgesehen von "kein Sex" ist alles wie am ersten Tag bzw. noch besser. Damit meine ich, sie zickt kaum herum, macht kein Drama, versucht mich zu verwöhnen indem sie mir z.B. was kocht oder kauft mir gern kleine Geschenke. Sie macht regelmäßig hunderte Kleinigkeiten die alle dem entsprechen, was Frauen machen wenn sie sich um einen Mann bemühen/einen Mann halten wollen/von einem Mann begeistert sind. Nur eben mit der Ausnahme, das solche Frauen eigentlich auch geil auf Sex mit ihrem Mann sind. Aus dem Punkt werde ich schon mal nicht so ganz schlau.

2.) Ich bin mir nicht bewusst, einen Fehler gemacht zu haben. Mein "Game" war von Anfang an solide und auch in der Beziehung selbst hatte ich einen souveränen Frame. Ich habe nie mit aller Kraft versucht irgendeinen Frame durchzusetzen - sondern war einfach so, weil ich mich wohl gefühlt habe. Ich war nicht eifersüchtig - sie schon. Ich habe mich mit ihr getroffen wenn ich Zeit und Lust hatte und führte noch ein ausgefülltes Leben nebenher - sie wollte mich hingegen wenn möglich in jeder Sekunde sehen und noch mehr Zeit mit mir verbringen. Wenn sie doch mal gezickt hat, habe ich sie nicht ernst genommen und sie hat mir auch gesagt, wie sehr sie meine souveräne Art mit ihr umzugehen liebt. Der Sex war - wie schon erwähnt - super und sie kam immer auf ihre Kosten. Das weiß ich sicher weil man einfach sieht, wie eine total befriedigte Frau aussieht. Alles in allem wüsste ich nicht, wo ich einen "Fehler" gemacht haben könnte... was es mir allerdings leider auch schwierig macht einen Ansatzpunkt für die Problemlösung zu finden.

3.) Versucht habe ich natürlich, sie einfach mal wieder nach allen Regeln der Kunst zu verführen. Aber das geht natürlich nur wenn sie mitmacht. Es braucht dazu immer den Verführer und diejenige, die verführt wird. Es kommt einfach nicht mehr an. Versucht habe ich natürlich ebenfalls, mehr Abwechslung beim Sex reinzubringen und wieder an die Zeit vom Anfang anzuknüpfen. Aber das geht natürlich nur, wenn sie nicht sofort nach dem ersten Orgasmus genug hat und einfach nicht mehr will. Es ist irgendwie "mechanisch" von ihrer Seite aus. Sie kommt sofort ohne Vorspiel zur Sache, kommt dann sehr schnell zum ersten Orgasmus, hat also das "Ziel des Sex" erreicht und fertig.

4.) Nachdem ich das schon alles versucht habe, habe ich mich vor Kurzem dazu entschlossen sie doch mal darauf anzusprechen. Vielleicht gibt es ja was, das sie belastet. Ihre Reaktion darauf war eine Mischung aus Überraschung/Schock und Traurigkeit. Ihr war anscheinend tatsächlich nicht bewusst, dass sich unser Sexleben in diese Richtung entwickelt hat und deshalb total überrascht und verwirrt als ich es zur Sprache brachte. Nach den Augenblicken der Verwirrung folgte Traurigkeit. Traurigkeit deshalb, weil in ihrer Sicht der Dinge bisher ja alles in Ordnung war und sie jetzt quasi durch mich erfahren musste, dass zumindest für mich anscheinend nicht alles in Ordnung in unserer Beziehung ist.

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Fazit:

Ich bin mir bewusst, dass die Situation nicht gerade gut aussieht. Allerdings will ich eine 2-jährige Beziehung auch nicht einfach so beenden - zumal ich doch ein Familienmensch bin und mir eine Zukunft mir ihr durchaus vorstellen könnte falls das Sexleben wieder zurückkommt. (Mir ist klar, dass anderenfalls ein "next" notwendig ist. Aber noch geht es darum andere Möglichkeiten auszuschöpfen.) Ein paar unklare Punkte lassen mich deshalb hoffen, es könnte funktionieren.

Jetzt Frage ich mich natürlich:

a) Woher kommt das Problem?

b) Wie löse ich es?

Punkt 4.) sagt mir, dass es eine unbewusste Sache ist. Wie wir alle wissen, gilt ja bekanntlich "Attraction is not a choice!", was natürlich auch unbewusst ist. Wobei ich mich natürlich trotzdem frage, wie man nichtmal merken kann, dass der Sex weniger und schlechter wird. Allerdings erklärt die "Attraction"-Antwort nicht, wieso sie (siehe 1.)) noch immer so gern und so bereitwillig ihrem tollen Männchen zuliebe so viele gute Dinge tut. Das würde sie doch auch nicht, wenn sie nicht mehr attracted wäre - oder? Und woher sollte der Attraction-Verlust kommen? Ich war (2.)) immer der starke und dominante Part in der Beziehung und sie der anhängliche Gegenpart (wie auch noch immer abgesehen vom Sex).

Lösen wollte ich es mit Verführung und gutem Sex. Aber das klappt nicht. Ebenso habe ich einige Tage keine Annäherungsversuche gestartet - vielleicht fühlte sie sich ja unter Druck gesetzt und war deshalb lustlos - hier passierte rein gar nichts. Wie also dann?

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Sollte ich noch irgendwelche wichtigen Aspekte vergessen und unklar gelassen haben, fragt einfach nach - gebe bereitwillig zu allen Details Auskunft und hoffe, hier von verschiedenen Fraktionen Meinungen und Tips bekommen zu können.

Danke für's lesen :).

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Hallo Johannes,

interessant, was du da schreibst.

Zuerst einmal scheinst du da wirklich ein "Good Girl" an Land gezogen haben. Toll!

Es gibt bei den Menschen das Phänomen, dass sie, wenn sie erst einmal den Partner "eingesackt" haben und sie sich bei ihm sicher und geborgen fühlen, alle Partnerschaftsfunktionen auf das "Lebenserhaltungslevel" zurückschrauben. Bei Männern und Frauen äußert sich das jeweils unterschiedlich.

Die Typen sitzen dann in weißer Feinrippunterwäsche mit Bier und Chips vor der Glotze, schauen Fußball und nähren ihre virtuellen Bauchmuskeln, während die Frau in der Küche sitzt und vor Langeweile frigide wird.

Bei ihr ist das ähnlich, aber doch ganz anders. Deine Freundin schläft bei der ganzen Harmonie und Geborgenheit einfach sexuell ein. Sie weiss, dass sie dir als Leitwolf vertrauen kann und lässt sich daher fallen. Dein Game greift nicht mehr, weil sie sich längst daran gewöhnt hat und für sie das normal geworden ist. Das heißt jedoch nicht, dass dein Game wirkungslos wäre, im Gegenteil, sie könnte sich niemals so ganz ohne Drama bei dir fallenlassen, wenn du nicht Game hättest. Aber das narkotisiert die sexuelle Lust. Vermutlich wird auch bei dir in diesem Zeitraum die sexuelle Anziehung abgenommen haben. Wie anziehend ist sie denn für dich?

Tu, wenn du das nicht schon getan hast, immer etwas Unerwartetes. Besorg dir Bondageseile und fessle sie, nutze den nahenden Frühling und entführe sie im Wald, geh mit ihr in einen Stripclub.... und mach auch andere Dinge, die etwas Adrenalin ins Leben bringen: Klettergarten, Motorradfahren, übernachten in einem Iglo.... dir wird bestimmt etwas einfallen. Schau dass sie dich im Leben immer wieder mit Spaß, Kick und Abendteuer in Verbindung bringt.

Darüberhinaus würde ich mich etwas rarer machen. Diamanten sind Diamanten, weil sie nicht so häufig wie Wackersteine vorkommen.

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Hallo Carver,

Danke für Deine Antwort! Gibt mir Mut, was Du schreibst - weil es doch eher lösbar klingt und weniger wie befürchtet nach einem tiefsitzenden Problem in der Beziehung klingt. Ich bin beim Thema "kein/weniger Sex" etwas vorbelastet weil das in meiner letzten Beziehung das Symptom kurz vor der Trennung war - das assoziiere ich deshalb sofort miteinander.

Mit dem von Dir beschriebenen Phänomen kann ich mich ziemlich gut identifizieren. Es ist nämlich tatsächlich so, dass wir nicht mehr soviel unternehmen wie am Anfang. Während wir am Anfang mehr verschiedene Dinge unternommen haben und im Bett alle möglichen Dinge und Sex-Toys ausprobiert haben, gab es später deutlich mehr "gemütliche Tage" einfache daheim und weniger ausgefalleneren Sex. Die gemütlichen Tage daheim gab es zwar damals auch schon und sind ja wahrscheinlich auch nicht verkehrt (besonders nicht wenn man sie im Bett mit viel Sex verbringt) aber sollten wohl eher die Ausnahme als die Regel sein.

Ob bei mir in dem Zeitraum auch die sexuelle Anziehung abgenommen hat, kann ich Dir nicht mit Sicherheit sagen. Wahrgenommen habe ich es damals jedenfalls nicht. Es kam gelegentlich natürlich auch von meiner Seite aus vor, dass der Sex schneller, direkter und leidenschaftsloser ablief weil ich an manchen Abenden vielleicht auch schon etwas erledigt war und einfach nur zur Entspannung ohne großen Aufwand meine Triebe befriedigt haben wollte - aber ich dachte/denke manchmal ist das eben einfach so und als es mir bewusst wurde, habe ich auch versucht wieder mehr Leidenschaft und Liebe einfließen zu lassen. Auf weniger sexuelle Anziehung meinerseits habe ich das damals aber nicht zurückgeführt und denke eigentlich auch noch immer nicht, dass das der Grund war. Ich finde sie sexuell sehr anziehend fast immer und überall - insbesondere beim Sex. Wenn ich ihr ins Gesicht sehe, während sie einen Orgasmus hat könnte ich jedes Mal vor sexueller Anziehung dahinschmelzen ;).

Danke auch für Deine zahlreichen Vorschläge für verschiedene Aktivitäten. Bondageseile stehen schon seit Langem auf meiner imaginären Einkaufsliste. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen diese Einkaufsliste auch mal abzuarbeiten. Werde ich mir bis zu unserem nächsten Treffen auf jeden Fall endlich zulegen. Auch ein paar andere Vorschläge konnten mich inspirieren und ich denke, ich werde da schon ein paar Sachen finden.

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Es könnte (hoffentlich) gut sein, dass Du mit Deiner Antwort genau den Nerv des Problems getroffen hast. Trotzdem bin ich natürlich offen und würde mich freuen über weitere Antworten, die auch gerne in eine andere Richtung gehen können. Man weiß ja nie, was man alles übersieht :).

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