Big five verändern?

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Wie sehr sind die Big Five veränderbar? (Ausmaß und Geschwindigkeit)

Kann man beispielsweise in jungen Jahren durch neue Erfahrungen (Erfolge, Sport, soziales, sexuelles etc.) schnell wesentlich weniger extravertiert, neurotisch, verträglich etc. und umgekehrt werden?

bearbeitet von AmazingSmile

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Die Big Five sind keine festgemeisselten Eigenschaften sondern eigentlich nur statistische Konstrukte. Sie stellen nur die grundlegenden (durch Faktorenanalyse ermittelten) Faktoren der Persönlichkeit dar (und selbst hier besteht keine wirkliche Einigkeit in Fachkreisen), das mal vorweg.

Zur Frage: natürlich sind sie veränderbar. Allein die Lebensspanne als solche bringt da gewisse Änderungen mit sich, einschneidende Erfahrungen (wie zB konzentrierte Anstrengungen zur Persönlichkeitsentwicklung) können da sehr starke Schwankungen erzeugen. (Zur Langzeitentwicklung siehe: Brent W. Roberts, Kate E. Walton & Wolfgang Viechtbauer (2005), eine Studie zu kurzfristiger Entwicklung hab ich grade nicht im Kopf)

More recent research and meta-analyses of previous studies, however, indicate that change occurs in all five traits at various points in the lifespan. The new research shows evidence for a maturation effect. On average, levels of Agreeableness and Conscientiousness typically increase with time, whereas Extroversion, Neuroticism, and Openness tend to decrease.
bearbeitet von Zav

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Wenn du etwas spezifischere Fragen dazu hast, kann man dir vielleicht auch helfen. Allgemein zu den Big Five findet man ja schon mit Google genug Infos. :)

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Eigentlich sind sie definiert als zeitstabile Merkmale... Jedoch sccheint es über die Jahre Reifungseffekte zu geben. Dies ist allerdings eher eine evolutionäre als eine revolutionäre Veränderung. Ich habe bisher noch nie davon gehört, dass jemand ehrlich auf den NEO FFI antwortet und dann revolutionär seine Werte ändert. Bei mir sind es über drei Jahre Abweichungen von 3-5%.

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Korrelative Studien fanden heraus, dass die Positionen innerhalb der Dimensionen im Kindes- und Jugendalter stark schwanken. Erst nach dem dreißigsten Lebensjahr bleiben die Werte weitgehend konstant. Die Ursachen der Ausprägungen sind zum einen genetische Faktoren, zum anderen hängen sie von dem individuell wahrgenommenen sozialen Umfeld ab.

Die ganzen Big Five traits sind etwa zu 50% vererbt. Ich gehe also schon davon aus, dass man sie verändern kann. Mal als Beispiel: Das PDF über mir sagt, dass sich z.B. je nach Partner manche Scores ändern lassen. Wenn ein Kellerkind das WOW spielt raus kommt und auf einmal merkt wie toll die Welt ist, wird sein Extraversions-Score steigen. Wenn eine ängstliche Person CBT macht wird ihr Neurotizismus-Wert sinken usw... Die Frage ist ja, ob man überhaupt was dran ändern will. Von alleine ändert sich an den Scores nicht viel, die Schwankungen im Jugendalter können auch durch die veränderten Lebensumstände (z.B. Beginn der Arbeit, neues Umfeld, neue Vorbilder, neue Freunde) zustande kommen, was nach 30 nicht mehr so stark der Fall ist. Die Stabilität ist irgendwo zwischen .50 und .75, je nach Alter, insgesamt also etwa bei .60. Wenn jemand heute angibt, eine 10 bei extrovertiertheit zu haben, hat er ein Jahr später durchschnittlich eine 8 oder so. Gewisse Änderungen sind also normal, obwohl sich die meisten Menschen nichtmal bewusst damit befassen oder den Willen dazu haben an sich arbeiten.

Die Frage ist schwer zu beantworten. Man weis, dass das Gehirn recht anpassungsfähig ist. Das wäre wie wenn man darauf schließen würde: Die Muskelmasse bleibt über die Zeit Konstant, zumindest ab dem dreißigsten Lebensjahr und ist stark genetisch geprägt. Bedeutet das, dass man nicht dennoch an sich arbeiten kann durch neue Erfahrungen bzw. in dem Beispiel Sport Veränderungen erreichen kann?

Bei mir sind es über drei Jahre Abweichungen von 3-5%.

Hier ist die Frage, was hast du getan um es zu ändern?

Ich bin mir sicher, dass sich z.B. Leute mit hohem Neurotizismus-Score durch tägliche Meditation (eine Stunde oder so) deutlich bessern können. Sowas ist wissenschaftlich mittlerweile recht gut untersucht, dass man dadurch Stress und negative Gefühle oder ständiges Grübeln deutlich bessern kann, was sich ja direkt in den Neurotizismus-Fragen wiederspiegelt. Oder CBT bei Depressionen als anderes Beispiel, Soziale Phobien kann man auch gut mit CBT behandeln. Ein Mensch der also aus Angst nicht gerne im Mittelpunkt stand kann das sicher zu einem gewissen Grad ändern. Bei einem Menschen, der von Grund auf eher mit sich selbst beschäftigt ist und kein Bedürfniss nach anderen Menschen hat wäre es wieder was anderes.

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Hier ist die Frage, was hast du getan um es zu ändern?

Ehrlich gesagt nix.

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Gast Der Psi-Doktor

Die sind relativ stabil, wenn man nichts aktiv dran ändert. Mit längerer Zeit verändert sich das trotzdem auch von alleine meist.

Durch aktive Bemühungen kann man zB Neurotizismus natürlich ändern, das liegt ja auch auf der Hand. Das resultiert eben aus anderen Konstrukten, die meist eher negativ sind. Wenn man sich derer entledigt, verschwindet der Neurotizismus auch. Sei das durch Meditation oder durch sonstwas. Schätze mal, dass Neurotizismus das ist, was sich am besten ändern lässt. Wäre auch schlimm wenn nicht; wenn man da einen hohen Wert hat, ist man eben ziemlich unerträglich.

Extraversion dürfte sich auch verändern lassen durch viel sozialen Kontakt. Teilweise ist es auch klar, dass man eigentlich nur introvertiert ist, weil man sich einiges nicht zutraut. Das, was in dem Maße introvertiert ist, weil man sich nicht traut, ist da natürlich auch veränderbar. Wenn man aber einfach eher der wenig gesprächige Typ ist und damit vollkommen zufrieden, dann nicht, aber das braucht man dann ja auch nicht.

bearbeitet von Der Psi-Doktor

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Teilweise ist es auch klar, dass man eigentlich nur introvertiert ist, weil man sich einiges nicht zutraut.

Da streiten sich die Geister. Es gibt auch Introverts, die dies aufgrund ihrer Denkstruktur und sensorischen Belastung vorziehen.

Beispielsweise Leute die sehr gute Beobachter sind, ständig Details bemerken, auf jede Stimme achten. Hier werden sie in sozialen Situationen oft völlig überlastet. Ich gehöre zum Glück nur ein wenig in diese Kategorie. Das bedeutet für mich aber, dass ich nach einem Abend Disco ein paar Tage richtig Ruhe brauche, damit mein Gehirn wider klar kommt. Ein Grund warum ich eigentlich sehr selten weggehe.

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Gast Der Psi-Doktor

Ja, das meinte ich mit teilweise. Also das Maß an Introvertiertheit, das bloß davon abhängt, ist relativ leicht veränderbar. Dieses "Eigentlich wär ich gern offener, aber...". Das andere, quasi das, was "innate" ist, kriegt man eher nicht weg.

Und ja, nach Konzerten zB brauch ich auch meist absolute Ruhe, warum auch immer.

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