Pille für den Mann

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Gast

Ich stelle mir gerade mal wieder die Frage, warum es neben dem Kondom kein (?) anderes sicheres (und zugleich reversibles) Verhütungsmittel für den Mann gibt. Ich verfolge die Entwicklung der sog. Pille für den Mann bereits seit ein paar Jahren (hin- und wieder mal).

Nachdem ich heute auf folgender Seite gelesen habe, dass die Forschung daran inzwischen aufgegeben wurde, stelle ich mir die Frage, WIESO?

Die Pille für die Frau ist seit etwa 1965 verfügbar. Sollte es den Mediziner und Pharmazeuten in den letzten 45 Jahren (was gab es seit dem für Neuerungen!!) nicht gelungen sein, etwas Vergleichbares für den Mann zu erschaffen. Ich bin medizinisch nur leidlich bewandert. Vielleicht kennt sich ja einer von euch besser damit aus? Wär cool, wenn einer mal was zu dem Thema betragen könnte.

Insbesondere der Fakt, dass jede Forschung (nach obigem Link) eingestellt wurde, weckt bei mir eher Mißtrauen, wie ich kurz erläutern möchte: Das Marktpotential der Pille für den Mann halte ich für außergewöhnlich. Ich denke, nicht wenige Männer würden gern besser kontrollieren können, wann und mit wem sie ein Kind zeugen, da die Folgen für sie einschneidend sind.

Allerdings gab es nach der Einführung der Pille in Deutschland den bekannten Pillenknick, der dazu führte, dass seit dem die Zahl der Gestorbenen in Deutschland höher ist als die Zahl der Geborenen. Würde eine Pille für den Mann nicht zu einem weiteren Einbruch der Geburtenraten führen? Wahrscheinlich ja. Und ist dieser befürchtete Einbruch vielleicht einer der Gründe, warum an der Pille nicht mehr geforscht wird? Weil es dann vielleicht (ethisch-politische) Probleme bei der Medikamentenzulassung geben würde, etc..? Aber vielleicht liege ich auch ganz falsch.

Bitte um Aufklärung! <_<

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Oh jeh, vielleicht hat es einfach nicht mit der Umkehrbarkeit der Wirkung geklappt. Ich hätte kein Interesse an einer Pille nach deren Einnahme ich unfruchtbar bin...

Bums doch mit Kondom, das schützt auch vor Krankheiten. Ich glaube nicht, dass aus ethisch-moralischen Gründen so ein Projekt eingestellt wird, eher aus praktischen.

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Gast Der Psi-Doktor

Das geht halt nicht so einfach wie bei der Frau. Die Frauen sind da in dem Bereich simpel gestrickt, das geht ja bloß nach Hormonen. Die gibt man einfach als Präparat und fertig. So die große Kunst ist das nicht, sobald man rausgefunden hat, welche hormonellen Veränderungen eben während dem Zyklus stattfinden.

Bei Männern ist das anders, da ist alles konstant, da passiert nix. Der Hormonhaushalt variiert höchstens zirkadian, aber der ist völlig irrelevant für die Produktion der Spermien, die läuft auch noch, wenn hormonell kaum was normal ist noch im Rahmen.

Daher, was will man machen? Da besteht ja nichtmal wirklich eine sinnvolle Idee, wie das überhaupt funktionieren soll. Mir würde spontan nur was mit Genforschung und ganz extrem spezifisch an Rezeptoren einfallen, man bräuchte exaktes Wissen darüber, welche Rezeptoren dafür sorgen, dass Spermien produziert werden und dann muss man auch noch schauen, wie man das schafft, dass da nix andockt bzw nichts, was irgendwas verursacht und ob man das überhaupt so einfach isolieren kann von anderen Körperfunktionen.

Das ist eben da nicht so einfach, man muss auch erstmal einen Einfall dafür haben, der realisierbar ist. Bei der Frau geht's einfach über Hormone, die relativ genau dafür gedacht sind. Beim Mann gibt's das scheinbar nicht, da ist halt Testosteron für fast alles auf einmal in Sachen Sexualität da und das kann man ja nicht einfach abstellen.

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Gast
Das geht halt nicht so einfach wie bei der Frau. Die Frauen sind da in dem Bereich simpel gestrickt, das geht ja bloß nach Hormonen. Die gibt man einfach als Präparat und fertig. So die große Kunst ist das nicht, sobald man rausgefunden hat, welche hormonellen Veränderungen eben während dem Zyklus stattfinden.

Bei Männern ist das anders, da ist alles konstant, da passiert nix. Der Hormonhaushalt variiert höchstens zirkadian, aber der ist völlig irrelevant für die Produktion der Spermien, die läuft auch noch, wenn hormonell kaum was normal ist noch im Rahmen...

Dank dir für die schnelle Antwort! So grob (einerseits "einfach" Hormone, andererseits viel komplizierter) wusste ich das schon. Die erste Seite, die ich verlinkt hatte, enthält jedoch Hinweise auf interessante Ansätze zur Forschung:
Zuckerstoff lähmt Spermien

Ein Zuckerabkömmling mit der Kurzbezeichnung NB-DNJ wird in Europa bereits seit längerem zur Behandlung einer seltenen erblich bedingten Stoffwechselerkrankung, der so genannten Gaucher-Krankheit, eingesetzt. Tierversuche an männlichen Mäusen haben gezeigt, dass dieser Stoff eine verhütende Wirkung hat: Er fügt den Spermien in ihrer Struktur schwere Schäden zu und macht sie unbeweglich. Wurde das Medikament abgesetzt, so waren die Versuchstiere nach vier Wochen wieder fruchtbar.

Ob die Substanz beim Menschen die gleiche Wirkung zeigt, ist bislang nicht hinreichend erforscht. Zumindest hat sich NB-DNJ aber bei der Behandlung der Gaucher-Krankheit als nicht gesundheitsschädlich erwiesen.

^

Kurioses an Rande: Impfung gegen Fruchtbarkeit

Einem amerikanisch-indischen Forscherteam ist es gelungen, männliche Affen durch eine Impfung vorübergehend unfruchtbar zu machen. Die Forscher verabreichten den Affen eine menschliche Variante des Proteins Eppin, das in den Nebenhoden gebildet wird. Das körperfremde Protein löste eine Immunreaktion aus: Die Affen bildeten Antikörper, welche die Zusammensetzung der Samenflüssigkeit veränderten. Die Anzahl der gebildeten Samenzellen veränderte sich dagegen nicht. Nach Beendigung der Therapie waren fünf der sieben Affen wieder zeugungsfähig.

Nach Auffassung des Forscherteams könnte diese Methode auch beim Menschen eingesetzt werden. Allerdings müsste zuerst genau erforscht werden, ob die Impfung keine Nebenwirkungen hat und ob auch bei Männern die Unfruchtbarkeit nur vorübergehend wäre.

Mir geht es nicht so sehr um die Frage, warum man es noch nicht geschafft hat (obwohl das auch interessant wäre). Sondern viel mehr darum, warum man trotz solcher Ansätze zu forschen aufhört.

Bums doch mit Kondom, das schützt auch vor Krankheiten.
Danke für den "wertvollen" Beitrag! Du schließt leider etwas zu sehr von dir auf andere: Schon mal was von Pillenunverträglichkeit bei der Frau gehört?! Aber das ist off-Topic. bearbeitet von Gast

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Nach Beendigung der Therapie waren fünf der sieben Affen wieder zeugungsfähig.

<_<

Böse Statistik.

Mir geht es nicht so sehr um die Frage, warum man es noch nicht geschafft hat (obwohl das auch interessant wäre). Sondern viel mehr darum, warum man trotz solcher Ansätze zu forschen aufhört.

Weil Forschen drecks viel Geld kostet. Ein Pharmakonzern wägt schon genau ab, wie gross ein Markt ist.

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Also bei Arte lief neulich ein Beitrag zur Pill, weil die jetzt 50jähriges Jubiläum feiert. Da wurde auch das Thema die Pille für den Mann gestreift:

Hauptargumente waren da, jetzt mal grob gesagt, daß es sehr viel aufwendiger sei beim Mann, unter anderem, weil da Millionen Spermien in den Griff zu bekommen sind, während bei der Frau ja hormonell "nur" eine Schwangerschaft vorgetäuscht wird. ZUm anderen, weil der Mann dann neben den fruchtbarkeitsverhütenden Präparaten auch noch HormonSpritzen bräuchte, damit der TEsteronhaushalt (oder so ähnlich) noch stimmt.

Schlicht gesagt: Es ist anscheinend wesentlich aufwendiger und komplizierter als bei der Frau.

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Gast
Weil Forschen drecks viel Geld kostet. Ein Pharmakonzern wägt schon genau ab, wie gross ein Markt ist.
Ist eine Überlegung wert, Shao. Der Markt dürfte geradezu riesig sein, wenn man ein sicheres, gut verträgliches Mittel findet. Insbesondere, wenn man den derzeitigen Trends in der Pharmazie betrachtet, möglichst viele gesunde Menschen als dauerhafte Kunden zu gewinnen, weil diese - nach dem Vorbild Anti-Baby-Pille - riesige Umsatzzuwächse und damit Profite bringen. Zum Beispiel sollen Frauen in ihren 50ern nach der Menopause regelmäßig weiter Pillen schlucken: Hormonersatztherapie mit künstlichem Östrogen. Oder die AntiAging Medizin, die regelmäßig (vor allem in den US) HGH (Human Growth Hormon) an gesunde Menschen verabreicht. Da würde es denen doch sicher super reinpassen, wenn viele Männer zwischen 18 und vielleicht Mitte 30 ihre Pille für den Mann futtern.
Schlicht gesagt: Es ist anscheinend wesentlich aufwendiger und komplizierter als bei der Frau.
Danke dir auch Jon. Kann durchaus sein. Nur in Anbetracht des Marktpotenzials sollten die Konzerne genügend Anreiz für die Forschung haben, zumal - wie oben beschrieben - Ansätze existieren. Meines Wissens nach ist in den letzten Jahren viele Patente für die Pille abgelaufen und die Konzerne haben viele Probleme mit Generikaherstellern. Eine völlig neuer Markt käme ihnen also schon gelegen.

Jungs, ich gebe es ja zu: Es ist nur Spekulation, aber sehr oft ist doch, nachdem man alle Info's zusammengetragen hat, die wahrscheinlichste Annahme auch die korrekte.

Vielleicht findet sich ja noch jemand mit einer Idee.

bearbeitet von Gast

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Gast Der Psi-Doktor

Ich denke, da hat man auch vorher Umfragen gemacht, wie bereit Männer wären, so eine Pille zu nehmen. Ich vermute mal ganz stark, da wehren sich die meisten Männer ganz strikt gegen und das hat denen in Sachen Motivation zur Forschung viel Wind aus den Segeln genommen.

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Ist eine Überlegung wert, Shao. Der Markt dürfte geradezu riesig sein, wenn man ein sicheres, gut verträgliches Mittel findet. Insbesondere, wenn man den derzeitigen Trends in der Pharmazie betrachtet, möglichst viele gesunde Menschen als dauerhafte Kunden zu gewinnen, weil diese - nach dem Vorbild Anti-Baby-Pille - riesige Umsatzzuwächse und damit Profite bringen. Zum Beispiel sollen Frauen in ihren 50ern nach der Menopause regelmäßig weiter Pillen schlucken: Hormonersatztherapie mit künstlichem Östrogen. Oder die AntiAging Medizin, die regelmäßig (vor allem in den US) HGH (Human Growth Hormon) an gesunde Menschen verabreicht. Da würde es denen doch sicher super reinpassen, wenn viele Männer zwischen 18 und vielleicht Mitte 30 ihre Pille für den Mann futtern.

Die forschenden Pharmaunternehmen haben ein riesiges Interesse daran, gewinnbringende Medikamente auf den Markt zu bringen. Und ich bin mir zu 99,9% sicher, dass man zur Pille für den Mann in so ziemlich jedem entsprechend ausgerüsteten Unternehmen, in dem es Forschungsansätze gab, MaFo gemacht hat, das Ergebnis gegen die Entwicklungskosten abgewogen hat zu dem Schluss kam, dass es sich einfach nicht rechnet.

Ethische / politische Gründe sind da absolut kein Thema, Forschungen abzubrechen. Weder orientieren sich Pharmahersteller über das absolute Minimum hinaus an ethischen Fragen, noch hat die Politik wenn man es genau nimmt, großen Einfluss auf Forschung und Zulassung.

Das Präparat würde sicher Millionen in die Kassen spülen. Aber wie bereits erwähnt, ist es (momentan noch) viel zu kompliziert, eine reversible Lösung zu finden, die parallel nicht die Lebensqualität des Mannes einschränkt. Da ist es einfacher, an Viagra und Co. zu forschen - und bringt mindestens den selben Umsatz <_<

bearbeitet von IcY

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Mal ehrlich nachgefragt: Welchen Nutzen versprichst du dir von der Pille für den Mann?

Bei ONS oder etwaigem ungeschütztem Verkehr mit weniger bekannten Partnern schützt sie dich zwar vor ungewollter Schwangerschaft aber nicht vor der Ansteckungsgefahr. Also benutzt man so oder so ein Kondom, somit wird die Pille für den Mann in diesen Fällen überflüssig.*

Ausserdem Männer, seid mal so ehrlich und beantwortet euch die Frage: wer ist bereit sich irgendwelche (evtl. stark falsch/dosierte) Hormone exogen zuführen zu lassen bei all den möglichen Nebenwirkungen? Wenn man bedenkt welche Nebenwirkungen die hormonelle Verhütung bei manchen Frauen verursacht, da läuft mir eine Schauer über den Rücken. Akne, Übergewichtigkeit, Schilddrüsenprobleme, Libido- und Launenschwankungen, etc. Nein, Danke!

Das einzige Hormon, welches ich mir freiwillig spritzen würde, ist Testo und zwar für ganz andere Zwecke. :lol:

Also verbleibt nur eine einzige Marktlücke, und zwar feste Partnerschaften, wo die Frau aus welchen Gründen auch immer nicht hormonell verhüten kann. Die Lücke ist mit hoher Wahrscheinlichkeit so gering, dass die kaufmännische Abteilung die Forschungen entweder ganz eingestellt oder drosslen lassen hat.

* Diese These gilt nicht für Idioten, die mit x-beliebiger Person ungeschützt in die Kiste steigen.

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So Mädels, korrigiert mich wenn ich falsch liege aber Dr. Tentacle gibt nun auch mal seinen Brei dazu.

Weshalb ist es schwerer eine Pille für den Mann als eine Pille für die Frau zu erforschen:

Wenn ich mich recht entsinne gibt es im Zyklus der Frau nur einen Tag wo sie Schwanger werden kann. Spermien sind ca 4 Tage überlebensfähig. Also hast du ca. 4 Tage im Monat eine gute Chance, sie zu schwängern.

Was macht denn nun die Pille? Sie gaukelt dem Körper einfach vor, dass keine Eireifung statt findet. Also dehnen einen Prozess im Zyklus der weiblichen Frau, der so oder so da ist. Bis dann zur Pilleneinnahmepause eine Art "Ruck" kommt und der Körper dann das doch plötzlich vorhandene Ei abstößt.

Also es wird in einen bestehenden Prozess eingegriffen bzw. er wird modifiziert.

Wir Männer haben so einen Prozess nicht. Wir befinden uns von jetzt auf gleich in der Spermienproduktion. Wir können 24/7 befruchten. Frauen sind nicht 24/7 befruchtbar. Wie schafft es die Forschung nun ein nicht bestehenden Prozess (Der, der nicht-befruchtungsblablubb) in den Zyklus einzubauen?

Theoretisch müssten die Spermien ja direkt nach dem Schuss absterben oder schon tod produziert werden (Wenn auch nur temporär).

Ferner würde ich mir ein Hormonpräparat niemals geben. Ich habe genug Frauen gesehen, die dadurch drastische Nebenwirkungen hatten und respektiere die Meinung jeder Frau, wenn sie nicht hormonell verhüten möchte. Ich bin kein Fan eines Hormoncocktails

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Nur mal so: Wenn mir ein Mann im haltungslosen, leidenschaftlichen Vorspiel kurz vorm Sex noch versichern würde, er hätte heute schon die Pille genommen, würde ich es ihm eh nicht glauben :)

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Bei Frauen selbiges Spiel, Luthien.....

Wobei auch hier kann man natürlich nicht pauschalisieren

Ja ich weiß das. Deshalb glaube ich es dem Mann ja auch nicht *kicher*

Aber Frauen gehen dennoch mit einer Schwangerschaft ein höheres Risiko ein, als der Mann.

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Aber Frauen gehen dennoch mit einer Schwangerschaft ein höheres Risiko ein, als der Mann.

Nicht alle. Mann stelle sich ein Flittchen vor, welches auf der Suche nach einem Versorger ist. Und eine Multimillionär, der Druck auf Eiern hat. Zack, ist er drin...

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Pille für den Mann ist hormonell nicht ganz so einfach ohne kritische Nebenwirkungen zu realisieren.

Das ist der Grund.

Aber es wird ja geforscht... Irgendwann wirds klappen.

bearbeitet von MrJack

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Gast

Zu

Ich denke, da hat man auch vorher Umfragen gemacht, wie bereit Männer wären, so eine Pille zu nehmen. Ich vermute mal ganz stark, da wehren sich die meisten Männer ganz strikt gegen und das hat denen in Sachen Motivation zur Forschung viel Wind aus den Segeln genommen.
und
Und ich bin mir zu 99,9% sicher, dass man zur Pille für den Mann in so ziemlich jedem entsprechend ausgerüsteten Unternehmen, in dem es Forschungsansätze gab, MaFo gemacht hat, das Ergebnis gegen die Entwicklungskosten abgewogen hat zu dem Schluss kam, dass es sich einfach nicht rechnet.
Das mit der Marktforschung war mir noch nicht klar. Der Gedanke liegt aber natürlich nah bei den immensen Investitionskosten. Interessant.
Ethische / politische Gründe sind da absolut kein Thema, Forschungen abzubrechen. Weder orientieren sich Pharmahersteller über das absolute Minimum hinaus an ethischen Fragen, noch hat die Politik wenn man es genau nimmt, großen Einfluss auf Forschung und Zulassung.
Naja, ich weiß nicht, wie letztendlich praktisch gehandhabt wird, jedoch existieren im Rahmen der Arzneimittelzulassung schon Vorschriften, die ethisch Aspekte berücksichtigen. Laut Wikipedia (auf die Schnelle) wird neben der (medizinisch gesundheitlichen) Unbedenklichkeit des Arzneimittels auch das Nutzen-Risiko-Verhältnis geprüft:

Dabei reicht der Begriff Nutzen-Risiko-Verhältnis weiter als der Begriff der Unbedenklichkeit, da nicht nur die Risiken für den Patienten, sondern auch für die öffentliche Gesundheit und die Umwelt zu berücksichtigen sind. Für dieses Verhältnis gibt es keinen allgemein anerkannten Maßstab; dies erfordert immer einen Einzelentscheid.

Mal ehrlich nachgefragt: Welchen Nutzen versprichst du dir von der Pille für den Mann? Bei ONS oder etwaigem ungeschütztem Verkehr mit weniger bekannten Partnern schützt sie dich zwar vor ungewollter Schwangerschaft aber nicht vor der Ansteckungsgefahr. Also benutzt man so oder so ein Kondom, somit wird die Pille für den Mann in diesen Fällen überflüssig...

Also verbleibt nur eine einzige Marktlücke, und zwar feste Partnerschaften, wo die Frau aus welchen Gründen auch immer nicht hormonell verhüten kann. Die Lücke ist mit hoher Wahrscheinlichkeit so gering, dass die kaufmännische Abteilung die Forschungen entweder ganz eingestellt oder drosslen lassen hat.

Das ist simple ausgedrückt auch eine Frage der Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung. Manchmal würde der Mann vielleicht das Medikament gut vertragen und die Frau nicht und umgekehrt. Momentan haben wir Männer in Beziehung da fast keinerlei Verpflichtungen und die Frauen nehmen oft das Zeug. Aber auch andersherum gesehen: Momentan hat die Frau als einzige die Kontrolle darüber, ob es in einer Beziehung ein Kind gibt oder nicht. Ich hatte beispielsweise vor Jahren mal eine LTR, die mir plötzlich mal eröffnet hat, dass sie die letzten VIER!! Tage die Pille vergessen hat. Man hat als Mann da natürlich leicht reden von wegen: Das darf nicht passieren! etc. Aber erstens hilft das dann nicht mehr und Fakt ist, man hat keine praktische Möglichkeit selbst zu verhüten, außer permanent mit Kondom zu vögeln. Über Jahre ist das nicht lustig.

Ich erwähne hier nur mal am Rande obergerichtliche Urteile in Fällen, in denen die Frau in einer langjährigen Beziehung entgegen der gemeinsam getroffenen Abrede einfach heimlich die Pille absetzte und schwanger wurde und der Vater trotzdem zahlen musste. Als Frau kann das einem nicht passieren, wenn der Mann die "Pille" nimmt. Es ist immer noch Mist, aber sie könnte sich entscheiden, ob sie das Kind bekommt. Als Mann ist man diesebezüglich auf Gedeih und Verderb auf den Goodwill der Frau angewiesen. Oft klappt das gut, leider nicht immer.

Dr. Tentacle gibt nun auch mal seinen Brei dazu.
Super!
Wenn ich mich recht entsinne gibt es im Zyklus der Frau nur einen Tag wo sie Schwanger werden kann. Spermien sind ca 4 Tage überlebensfähig. Also hast du ca. 4 Tage im Monat eine gute Chance, sie zu schwängern. Was macht denn nun die Pille? Sie gaukelt dem Körper einfach vor, dass keine Eireifung statt findet. Also dehnen einen Prozess im Zyklus der weiblichen Frau, der so oder so da ist. Bis dann zur Pilleneinnahmepause eine Art "Ruck" kommt und der Körper dann das doch plötzlich vorhandene Ei abstößt.Also es wird in einen bestehenden Prozess eingegriffen bzw. er wird modifiziert.

Wir Männer haben so einen Prozess nicht. Wir befinden uns von jetzt auf gleich in der Spermienproduktion. Wir können 24/7 befruchten. Frauen sind nicht 24/7 befruchtbar. Wie schafft es die Forschung nun ein nicht bestehenden Prozess (Der, der nicht-befruchtungsblablubb) in den Zyklus einzubauen?

Theoretisch müssten die Spermien ja direkt nach dem Schuss absterben oder schon tod produziert werden (Wenn auch nur temporär).

Beste Erklärung für mich soweit! Danke!
Ich habe genug Frauen gesehen, die dadurch drastische Nebenwirkungen hatten und respektiere die Meinung jeder Frau, wenn sie nicht hormonell verhüten möchte. Ich bin kein Fan eines Hormoncocktails
Word!
Nur mal so: Wenn mir ein Mann im haltungslosen, leidenschaftlichen Vorspiel kurz vorm Sex noch versichern würde, er hätte heute schon die Pille genommen, würde ich es ihm eh nicht glauben :)
Jetzt siehst du mal, in welchem inneren Konflikt wir Männer uns manchmal befinden :lol: zumal diese Gedanken nicht gerade luststeigernd sind.
Aber Frauen gehen dennoch mit einer Schwangerschaft ein höheres Risiko ein, als der Mann.
Gesundheitlich auf JEDEN Fall. Zum Glück konnte das durch die Medizin stark verringert werden. Finanziell ist das Risiko des Mannes aktuell MEIST jedoch sehr hoch. Schau mal in ein beliebiges Scheidungsforum, dann weißt du, was ich meine.
Nicht alle. Mann stelle sich ein Flittchen vor, welches auf der Suche nach einem Versorger ist. Und eine Multimillionär, der Druck auf Eiern hat. Zack, ist er drin...
Von dieser Maximalverarschung bin ich gar nicht mal ausgegangen.

Danke für eure Anregungen.

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Hab jetz nicht den ganzen Thread verfolgt, find das Thema aber interessant und hab das hier gerade mal gegooglet.

http://www.pm-magazin.de/de/wissensnews/wn_id1479.htm

/discuss :D

**edit. leider hab ich jetz nicht gefunden wann der Artikel raus kam.

Kann natürlich sein das das bereits eingestellt wurde?!

bearbeitet von KDB

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Gast
Hab jetz nicht den ganzen Thread verfolgt, find das Thema aber interessant und hab das hier gerade mal gegooglet.

http://www.pm-magazin.de/de/wissensnews/wn_id1479.htm

/discuss :D

**edit. leider hab ich jetz nicht gefunden wann der Artikel raus kam.

Kann natürlich sein das das bereits eingestellt wurde?!

Cool von dir. Danke! Ja, hat leider keinen Zeitstempel, der Artikel. Aber lesenswert, wie ich finde. Ich bin mir leider über die journalistische Qualität der PM derzeit nicht ganz im Klaren, die war vor Jahren mal besser uznd fiel dann in's Bodenlose. Aber vielleicht hat sich das auch wieder geändert.

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Naja, ich weiß nicht, wie letztendlich praktisch gehandhabt wird, jedoch existieren im Rahmen der Arzneimittelzulassung schon Vorschriften, die ethisch Aspekte berücksichtigen.

Du kannst Icy da glauben ;)

Ethik spielt zwar in vielen Unternehmen mehr und mehr eine grosse Rolle, da man beispielsweise bei Rüstungsfirmen bemerkt hat, dass sie eine 60-80% höhere Umsaatzrentabilität aufweisen, aber in Pharma Unternehmen kommt das eher langsam an. Sie verdienen ja auch leider Geld damit, Leuten Dinge zu verkaufen, die bei Prävention unnütz sind.

Beispiel Cholesterinsenker : Medikament an sich völlig unnütz. Problemfaktor für KHK Erkrankungen sind nicht Cholesterin, sondern systemische Entzündungsmarker, Interleukine, Prostaglandine und weitere Faktoren. Diese können nur durch Ernährung und Lebensweise ausgeglichen werden.

D.h über Ausbalancierung der Omega 3:6 Werte, Minimierung entzündungsförderlicher Lebensmittel im Essen, Reduktion von Stress. Cholesterinsenker haben KEINERLEI Auswirkungen in den meisten Bevölkerungsgruppen auf die Sterblichkeitsrate anhand von KHK Erkrankungen. Dennoch sind sie die MEISTVERKAUFTEN Medikamente auf der Welt. Atvorvastatin allein hat einen Gesamtumsatz von 12,8 MILLIARDEN Dollar. Und es ist SCHROTT. In sehr gross angelegten Studien als völlig nutzlos erwiesen. (Ja, es senkt den Cholesterinspiegel, aber warum der vollständig überbewertet ist, da gehe ich nicht in diesem Thread rein.)

Wenn die Pharmaunternehmen eben Geld wollen, werden sie es berechnen und durchdrücken.

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Naja, ich weiß nicht, wie letztendlich praktisch gehandhabt wird, jedoch existieren im Rahmen der Arzneimittelzulassung schon Vorschriften, die ethisch Aspekte berücksichtigen.

Du kannst Icy da glauben ;)

Ethik spielt zwar in vielen Unternehmen mehr und mehr eine grosse Rolle, da man beispielsweise bei Rüstungsfirmen bemerkt hat, dass sie eine 60-80% höhere Umsaatzrentabilität aufweisen, aber in Pharma Unternehmen kommt das eher langsam an. Sie verdienen ja auch leider Geld damit, Leuten Dinge zu verkaufen, die bei Prävention unnütz sind.

Icy - der Pferdeflüsterin - Icy glaub ich ja gern :-(

Nur meinte ich was anderes als du: Ich stimme mit dir überein, dass Ethik für Firmen oft nur ein Mittel zu Zweck ist. Keine Frage. Nur habe ich die vage Hoffnung, dass ethische Überlegungen aber doch eine Rolle für die Behörden spielen, die über die Zulassung des Medikaments zu entscheiden haben. Warum ich das so vorsichtig ausdrücke? Dazu folgendes: (Quelle)

Wenn man allerdings berücksichtigt, wie die staatlichen Zulassungsstellen für diese teilweise äußerst gefährlichen und nebenwirkungsreichen biochemischen Produkte mit selektiven oder sogar falschen Studien von den verantwortlichen Pharma-Bossen und ihren Helfern bei der Anfertigung von solchen Studien im Rahmen von Zulassungsverfahren über den Tisch gezogen werden, ist das auch nicht weiter verwunderlich. Im Endeffekt muss man feststellen, dass bei einem nicht unerheblichen Teil der Arzneimíttelstudien die Zulassungsbehörden mit falschen Daten und letztlich getürkten Studien zur Zulassung von unwirksamen und schädlichen Giftmischungen veranlaßt werden.

Um den Bogen zum Thema zu bekommen: Meine Annahme war: Kann es nicht sein, dass die jeweilige Zulassungsbehörde eine Art schwarze Liste führt, was keinesfalls zugelassen wird, weil das Nutzen-Risiko-Verhältnis aus ethischer oder politischer Sicht nicht stimmt. Das halte ich sogar für wahrscheinlich. Pharmafirmen stellen die Forschung bei solchen Produkten natürlich ein, auch wenn sie sonst Marktpotential haben.

Ich alter Verschwörungstheoretiker ;-):-)Bestimmt stecken die Iluminaten dahinter...

bearbeitet von Gast

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Ihr habt ja ne lustige Vorstellung von Pharmaunternehmen.

Es sind Unternehmen, die meisten sind "big player" an der Börse und müssen sich vor ihren Teilhabern verantworten also Profite abwerfen, deswegen wäre es nachhaltig fahrlässig auf Kosten-Nutzen Analysen zu verzichten. Allein die Tierversuche die in höheren Teststadien, die nur bei Menschenaffen duchgeführt werden können, sind schon extrem teuer.

Schwarze Listen sind Quark, es ist einfach zu ungewiss ob die Forschungskosten sich in irgendeiner Weise rechnen (Forschungskosten, die nicht in die Entwicklung gehen kann man quasi abschreiben) , da es gar nicht so leicht ist die Spermatogenese temporär zu unterbrechen ohne jegliche Neben- und Nachwirkungen. Auch sind die existierenden Methoden der Verhütung Ausreichend (auch und einige Schützen sogar vor den teuflischen STDs.

"Ethische" Forschung ist der Pharmaindustrie herzlich egal, so würde kaum an einem Aids Medikament geforscht werden gäbe es nicht große Investitionen von GOs und NGOs, und ich wage zu vermuten, das die Pille für den Mann für diese Organisationen nicht die höchste Priorität hat. Obwohl ich sie persönlich toll finden würde !

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Icy - der Pferdeflüsterin - Icy glaub ich ja gern :-o

Ich fühle mich geschmeichelt ;-)

"Ethische" Forschung ist der Pharmaindustrie herzlich egal, so würde kaum an einem Aids Medikament geforscht werden gäbe es nicht große Investitionen von GOs und NGOs, und ich wage zu vermuten, das die Pille für den Mann für diese Organisationen nicht die höchste Priorität hat. Obwohl ich sie persönlich toll finden würde !

So ist es. Und was Zulassungsbehörden betrifft: Die prüfen Medikamente anhand der Studien, die von dem betreffenden Pharmahersteller zu diesen Zwecken aufgelegt wurden. Fällt euch was auf? Es erbübrigt sich wohl, zu sagen, dass dies Zulassungsstellen zum Teil aus Vertretern der Pharmaindustrie bestehen und zum überwiegenden Rest aus Ärzten, die, wie soll es anders sein, immer mal wieder hübsche kleine Gegenleistungen für ihre Mühen erhalten...und zwar von den Pharmafirmen. Und da schließt sich der Kreis. :-D

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Deswegen werden Kritiker, die sich dann die Studien auch mal anschauen, so wie ein Herr Sawicki, gerne aus dem Weg geräumt.

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Das kann man so nicht sagen bevor sein Nachfolger nicht feststeht. Mühlbauer z.B. wäre eine echte Verbesserung und auch Glaeske hat sowieso einen sehr guten Ruf.

Das ändert natürlich nichts an meiner Meinung das dass gesamte IQWiG unnütz ist. Die Krankenversicherungen sollten daran interessiert sein, welche Behandlungen förderlich sind und welche nicht, aber nicht die Bundesregierung.

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