Durch den Beruf ohne Heuchelei? Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 1 1

[Zylos 17]

Ich hatte eben eine Diskussion über die Heuchelei im Beruf. Mein Gesprächspartner vertrat die Ansicht, dass man heucheln/lügen MUSS, wenn man es zu etwas bringen will. Insbesondere im Bewerbungsgespräch müsste man ja sagen, dass man sich mit der Philosophie der Firma vollkommen identifiziert.

Ich entgegnete, dass Integrität wesentlich mehr geschätzt wird und das aufgesetzte Masken doch früher oder später entdeckt werden. Man sollte sich halt bei einer Firma bewerben, die der Arbeitsweise entspricht und in der man sich nicht verbiegen muss. Ich persönlich bin damit sehr gut gefahren und hatte bei diversen Bewerbungsgesprächen keinerlei Probleme damit.

Dies darf natürlich nur gelten für Arbeitswillige, die verschiedene Möglichkeiten haben und nicht zwangsweise "Jobs" ausführen müssen. Wobei hier natürlich die Frage gestellt wird, inwiefern man sich in dem Bewerbungsgespräch für die Firmenwahl rechtfertigen muss.

Ich möchte gerne Eure Meinungen hören.

[Tricki 0]

Brad Blanton sagt: Wenn du dich verstellst/lügst, musst du zusehen dass du nicht auffliegst und so quasi bei jedem Satz bei jedem Wort aufpassen dass dir ncihts rausrutscht was dich "enttarnt". Er sagt dass das Stress erzeugt - was ungesund und schlecht ist (Buch: Radical Honesty - How to Transform you Life by Telling the Truth)

[morumbinas 147]

wenn du eine karerrie, vor allem in einem großen unternehmen anstrebst, kommst du mit "guter arbeit" in der regel zu nie etwas.

d.h. u.a. erfolge nicht mit anderen teilen, aufgaben massiv delegieren und auch wie angesprochen nicht die unternehmensleitlinien zu verfolgen. unternehmen wollten mitarbeiter, die sie in eine bestimmte schiene drängen wollen, die sozusagen wie maschinen agieren. fachlich top leute werden i.d.r. nie großartig in großen unternehmen aufsteigen!

[EigenFrequenz 0]

Ich denke das haengt von den eigenen Prioritaeten ab.

Ich vertrete die Ansicht, dass ich mit Freude zur Arbeit gehen will. Immerhin bin ich 5 Tage die Woche 8+1 Stunden dort. Ich will an Projekten arbeiten die mir Spass machen und mit Leuten arbeiten mit denen ich klar komme. Ich will in einem Team arbeiten, in denen nicht jeder damit beschaeftigt ist die Schuld auf andere zu schieben, sondern die Leute an einem guten Ergebnis interessiert sind. (Das es Hoehen und Tiefen gibt ist klar, aber die Grundstimmung sollte schon stimmen)

Wenn ich nicht so sein koennte wie ich bin waere ich ungluecklich. Ein Freund von mir hat vor kurzen den Job gewechselt (und auch eine Gehaltskuerzung akzeptiert) weil es ihn total frustriert hat staendig mit "Blendern" zu arbeiten.

[fiair 7]

8 stunden totale selbstverleugnung am tag wäre mir zu blöd. wenn man dann auch noch kleinkrieg mit kollegen führt um gut dazustehen, darf man nur hoffen dass man in eine andere abteilung befördert wird.

[Mr. Crown 2]

@ Zylos: Hat dein Gesprächspartner mit der Taktik eine bewundernswerte Karriere gemacht ??? Wenn nicht dann hör nicht drauf. Lass dich nicht in Sachen Karriere von Leuten beraten, die selbst keine gemacht haben.

Im Assessment Center fliegst du garantiert raus, wenn du neben den Aufgaben noch versuchst eine Fassade aufrecht zu erhalten. Dazu wird das nämlich durchgeführt. Seid vorsichtig was ihr beim Bewerbungsprozess "beschönigt". Wenn ihr die Sprachkenntnisse besser macht als sie sind, macht ihr euch im Zweifel nur lächerlich. Bei Manipulation an Zeugnissen seid ihr schon bei Urkundenfälschung. Und das kann dann nicht nur peinlich sondern richtig teuer werden.

Es gibt keine Anleitung für den sicheren Aufstieg in einem Unternehmen. Aber Fachliche Qualifikation und ständige Weiterbildung sind das absolute Minimum für alle die nach oben wollen. Alles andere ist dann stark abhängig von Branche und Unternehmen. Aber wenn ihr beim Bewerbungsgespräch schon lügen müsst, seid ihr entweder nicht ordentlich Qualifiziert oder die Stelle ist eine Nummer zu groß für euch.

Und um dem mit Sicherheit nun folgenden Geschrei vorzubeugen: Es ist natürlich wichtig sich beim Bewerbungsgespräch gut zu verkaufen - aber das funktioniert am besten über Authentizität und eine vernünftige Einschätzung der eigenen Fähigkeiten.

[Stalker 136]

und das aufgesetzte Masken doch früher oder später entdeckt werden

Da bin ich nicht bei dir.

Nur wenn man Dinge vorspielt die man definitiv nicht kann kanns schwierig werden.

Dass Lügen und die Aufrechterhaltung Stress verursacht glaub ich gerne.

Kann aber auch Spaß machen.

Solang keiner darunter leidet und es niemanden schadet ? wen juckts

[dextro86 285]

Dass Lügen und die Aufrechterhaltung Stress verursacht glaub ich gerne.

Kann aber auch Spaß machen.

Solang keiner darunter leidet und es niemanden schadet ? wen juckts

Tolle Einstellung (ironie). Was soll daran Spaß machen?

Die Authentiztät und den Blick in den Spiegel juckts irgendwann.

@Threadstarter:

Glaub mir, mit Authentizität, Charakterstärke und Ehrlichkeit gehst du zwar

nicht immer einen gemütlichen Weg, aber dafür einen richtigen und wahrhaftigen.

Ich bezweifle stark, dass man am Ende vom Tag ein gutes Gefühl dabei hat,

mit Lug und Trug zur Arbeit zu gehen.

Davon abgesehen wäre mir das viel zu viel Arbeit solche Spielchen immer mitzuspielen.

Wenn du athentisch bist, hast du diese ganze Mühe nicht.

Die von dir beschriebenen Leute halte ich schlicht für Charakterschweine.

Im Übrigen kritisieren es viele Top Manager, dass so wenige Leute Eier haben und diese auch zeigen.

[Consultant 3]

Meine Karriere liegt zwar (hoffentlich ) noch vor mir, aber folgende Erfahrung habe ich bisher machen können:

Ich habe Universitätspräsidenten, Nobelpreisträgern und Vorstandsvorsitzenden offen widersprochen, und sie haben sich darüber gefreut. Mitarbeiter niedrigerer Führungsebenen haben aber danach eher versucht, mich zu sabotieren.

Meine Regel ist: Je mehr Chefs jemand über sich hat, desto mehr Leute will er noch beeindrucken und desto nervöser reagiert er auf offene Meinungen.

[_Urb@n_ 112]

Ich habe Universitätspräsidenten, Nobelpreisträgern und Vorstandsvorsitzenden offen widersprochen, und sie haben sich darüber gefreut. Mitarbeiter niedrigerer Führungsebenen haben aber danach eher versucht, mich zu sabotieren

Das ist ja auch unter anderem der Grund, waum man "nur" Mitarbeiter oder eben in der Führungsebene arbeitet.

Meine Meinung dazu, die leute die auf der Fürhungsebene arbeiten, sehen ganz genau, wer Potenzial hat und wer einfach nur ein " Ego" ist.

- Ehrlichkeit

- Differenzieren können

- Widersprechen können ( eigene Meinung, Gedanken einbringen)

- Sympathie / Ausstrahlung

usw........sind wichtig und doch sind so viele einfach zu dumm, sie zu nutzen. Ja einfach dumm.

Egotrips, Lästerein usw. machen doch 99 % und ich kann sagen, dass sind nicht die, die in führenden Positionen arbeiten.

Selbst ein "abteilungsleiter" beherrscht manchmal, diese Eigenschaften nicht. Erst gerade letztens erlebt. Man trifft auf diese Eigenschaften, also oftmals erst in höheren Positionen.