Mit "schwachen" Leuten umgehen?

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Hallo

In der letzten Zeit gehen mir immer wieder mal so n paar Gedanken durch den Kopf. Ich war früher selbst n total schüchterner Kerl und hab mich viele Dinge einfach nicht getraut, d.h. ich kann mich sehr gut in schwache Leute und deren Gedankengänge reinversetzen. Das führt dazu, dass ich jetzt oft wenn ich bei andern Leuten bestimmte Verhaltensweisen beobachte, denke "OMG, so hast du dich früher auch verhalten". Dann kommen halt so Überlegungen, wie ich den Leuten vllt. Tips geben könnte. Im Grunde genommen ist meine Einstellung, dass ich dazu nicht gezwungen bin, das zu tun. Ich habe PU für mich selbst entdeckt und obwohl ich zu Beginn sehr skeptisch war, bin ich dabei geblieben und hab gesehen, dass es mein eigenes Leben ungemein bereichert hat. Sprich, ich könnte mir denken "Die Leute da draußen können mir zum großen Teil am Arsch vorbeigehen, ich hab das für mich selbst herausgefunden und durchgezogen und dabei einiges auf mich genommen, da brauch ich jetzt deswegen keine Geschenke verteilen." So denke ich eigentlich auch im Gröbsten. Ich denke gerade Leuten, die ich nicht besonders gut kenne und die mir nix bieten können, brauche ich auch nix von mir abzugeben. Wem ich jedenfalls gerne etwas abgeben würde, das ist meine eigene Familie. Dazu muss ich halt sagen, dass in meiner Familie sehr gute nette Menschen sind, aber alle sehr wenig Selbstbewusstsein haben. Bevor ich mit PU begonnen habe, war ich ja genau so. Ich seh jetzt aber einfach, dass es nicht so sein muss. Daher würde ich schon auch gern bissl was bei uns daheim verbessern, denn das wollte ich schließlich früher schon immer, aber habs nie hinbekommen.

Ich weiß halt nicht, wie ich das am Besten anstellen soll. Ich denke, das Beste ist, wenn ich einfach nur mal mit gutem Beispiel vorangehe, sodass die Leute aus meiner Familie einfach sehen, was alles möglich ist, und zwar ohne großes Geschwätz, ohne Angeberei oder sonst was. Hab mir halt auch überlegt, ob ich Leute mal auf ihre Probleme anspreche und ihnen versuche zu erklären, woher die wohl kommen, aber ich glaub da verschwende ich nur meine Zeit. Ich denke das effektivste ist, einfach selbst mit gutem Beispiel voranzugehen und dann merkt man ja irgendwann, dass die Leute neugierig werden und anfangen einem wirklich Glauben zu schenken. Jetzt bin ich jedenfalls erstmal noch ne Weile ganz auf mich allein gestellt und dann bin ich mal gespannt, wie das wird, wenn ich wieder unter meine Familie komme. Da wird sich dann zeigen, wie standfest meine neue (noch in der Entwicklung befindliche) Persönlichkeit wirklich ist, denn ich kanns mir nur allzu gut vorstellen, dass dann in Frage gestellt wird, bis zum geht nicht mehr. Naja, ist ja auch einfach nur ne verständliche Reaktion. Wie ich damit umgehen werde, weiß ich denke ich auch schon. Ich brauche denk ich mal einfach nur ehrlich zu sein. Ich sag denen, dass ich nochmal nen großen Anlauf gemacht habe um besser mit andern Leuten klarzukommen und dabei megamäßig viel auf mich genommen habe. Dass ich täglich Tagebuch geschrieben habe, zur Therapie gegangen bin, ausprobiert habe, wie bestimmte Verhaltensweisen bei andern Leuten so wirken, mich immer wieder selbst hinterfragt habe und eben all das gemacht habe, was ich hier gemacht habe. Jo, fällt mir grad ein, dass es vllt. auch etwas vorschnell ist, wenn ich jetzt schon meine bei andern Leuten aus der Familie was ändern zu müssen. Ich denke, erstmal muss ich durch diesen Prozess durch in die Familie zurückzukehren ohne in alte Rollenmuster zurückzufallen. Ob ich das wirklich hinbekommen werde, weiß ich nicht. Wenn ich dran denke, werde ich davon berichten. Ansonsten bin ich jetzt mal gespannt, ob ihr noch interessante Dinge hinzuzufügen habt.

theagent84

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kenn solche Fälle. Nur leider muss ich sagen das die meisten Menschen einfach so eingefahren sind und des auch gar nicht wollen (obwohl sie es in ihrem inneren doch immer wollen). Ihnen ist nur der Aufwand und die damit verbundenen Risiken wie ne Abfuhr einfach zu groß. Viele Leben in ihrer eigenen Traumwelt, reden sich alles immer schön und sind dabei total unglücklich. Sie lassen sich dann aber auch nicht helfen und wenn ich es versuchte wie bei nem Freund, wurde er immer aggro so bis sich jetzt das ganze halt total auseinandergelebt hat.

Irgendwie bringt mich meine Einstellung immer dazu meinen Freundeskreis zu aktualisieren. Wenn jemand langweilig wird etc. und ich ihm des aber auch sage und es ändert sich halt nix, dann gehen Freunde. Was aber nicht schlimm ist. Im Gegenzug findet man immer wieder neue Weggefährten. Solange man nur einen wahren Freund hat der halt einfach immer passt ist die Welt in Ordnung :), und dann darf man sich schon glücklich schätzen denn die gibts nicht so oft.

sorry bin grad bisschen vom Thema abgewichen :D

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Ich denke das effektivste ist, einfach selbst mit gutem Beispiel voranzugehen und dann merkt man ja irgendwann, dass die Leute neugierig werden und anfangen einem wirklich Glauben zu schenken

Genau zu diesem Schluss bin ich auch gekommen. Zufällig oder nicht ist es "ethisch"

vielleicht die beste Wahl. Manchmal erscheint es mir auch vermessen oder arrogant,

anderen Leuten Hinweise zum persönlichen Glück zu geben, denn

Viele Leben in ihrer eigenen Traumwelt, reden sich alles immer schön und sind dabei total unglücklich

das ist wirklich wahr. Und was das ganze noch toppt ist, daß viele mit ihrem Unglück

glücklich sind bzw. gelernt haben sich weiszumachen, daß sie damit glücklich sind.

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Achtung, Finger weg von guten bzw. gut gemeinten Ratschlägen! Jeder Mensch kann täglich beobachten, dass es einen riesigen Unterschied macht, wie man auftritt, wie man sich verhält. D.h. dass jeder etwas an seinem eigenen Auftreten ändern kann, wenn er möchte. Kommt man ihm mit guten Ratschlägen, heißt das für ihn, dass man ihn auf seine Schwäche anspricht. Aber den guten Ratschlag will er nicht hören, sonst hätte er sich schon selber geholfen. Es bringt also wenig bis nichts.

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Dann bin ich ja mal froh, dass ich diese Frage hier gestellt habe. Ich hatte einfach nach einigen Erfahrungen auch in meinem bisherigen Leben so das Gefühl, dass es für solche Situationen komischerweise so eine Art Regel zu geben scheint. Ist für mich halt etwas seltsam, da es doch immer heißt, alle Menschen seien so unterschiedlich und müssen komplett anders behandelt werden. Im Endeffekt kann man sich da aber auch einiges viel komplizierter machen als es eigentlich ist.

Je mehr ich wieder da draußen unterwegs bin, desto mehr komm ich zu der Einstellung, dass solche Ansichten einem das Leben ungemein kompliziert machen. Viele Leute da draußen sind so kapput und so verzweifelt, dass sie schon froh sind, wenn sie überhaupt noch auf Menschen treffen, die die Courage haben das zu sagen, was ihnen so wirklich im Kopf rum geht, die sie nicht belügen und ihnen Geschichten vom Pferd erzählen. Da so der megatolle Hypermensch scheint man gar nicht sein zu müssen. Scheint oft schon unglaublich guten Eindruck zu machen, wenn man einfach authentisch ist, anstatt den tollen Hecht zu spielen. Wenn man nicht gleich bei den ersten Begegnungen mit andern Leuten sich aufspielt wie der größte Dreikäsehoch, ist das denke ich überhaupt nicht schlimm. Ich bewerte das Verhalten glaub nur unbewusst oft als nicht adäquat, weil ich mich früher als kleines Kind so verhalten hab und das einfach nicht so war, wie sich die meisten andern Kinder verhalten haben.

Bin ich schon wieder bissl vom Thema abgedriftet. Was ich daraus als Fazit ziehe ist, dass ich weiterhin so vorgehe, andere Leute, auch gute Freunde und Bekannte weiterhin in ihrer bescheuerten Traumwelt leben zu lassen, auch wenn ich ganz genau sehe, dass es eine Traumwelt ist. Ich hab ja selbst lange Zeit in so ner Traumwelt gelebt und hab da genau so bescheuert darauf reagiert, wenn ich mal auf bestimmte Dinge angesprochen wurde, die ich eher verdrängt habe. Das will man einfach nicht hören. Also bevor ich mir jetzt die Riesenmühe mache zu versuchen andere Leute aus ihrer Traumwelt zu reißen, vertraue ich auf so bestimmte Erfahrungen, die ich schon gemacht habe, Erzählungen von andern Leuten und vor allem auf das, was ihr hier auch gesagt habt. Ist zwar etwas hart, weil in mir doch so n bisschen n Helferinstinkt drin ist, aber ist klar, dass jede Hilfe einem andern Menschen gegenüber wertlos ist, wenn dieser Mensch nicht dazu bereit ist sich zu ändern. Ich hab diese Frage auch deswegen hier gestellt, weil ich dachte, wenn ich sowas wieder mit andern Leuten diskutieren will, können da unglaublich interessante Diskussionen entstehen, aber ob man zu nem gescheiten Ergebnis kommt, weiß ich nicht. Hier im Forum sind aber denk ich mal einfach Leute, die solche Dinge selbst schon mitgemacht und sich darüber auch schon den Kopf zerbrochen haben, also vertraue ich auf das, was ihr hier sagt.

na denn, machts gut

Ich hau mich hier jetzt in meinem Bettchen in den Staaten aufs Ohr

n8

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