Wechsel des Studienfachs

42 Beiträge in diesem Thema

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Hallo zusammen,

in letzter Zeit sehe ich mich zunehmend mit dem Problem konfrontiert, an meiner bislang so durchdacht geglaubten Lebensplanung mehr und mehr zu zweifeln.

Folgendes ist die Situation:

Ich studiere seit 3 Semestern Mathematik und es läuft objektiv gesehen sehr gut. Die Noten sind deutlich überdurchschnittlich, ich finde trotz täglicher An- und Heimreise von insgesamt 2 Stunden außerdem noch die Zeit, nebenher noch Japanisch für mein angepeiltes Auslandssemester in Tokyo zu lernen und meinen Hobbies nachzukommen. Ich habe mich während des Zivildienstes schon mit meinen zukünftigem Studienfach beschäftigt, indem ich mir schon erste einführende Fachbücher gekauft habe und mich eingelesen habe.

Als ich damals festgestellt habe, dass ich dem Ganzen mehr oder weniger problemlos folgen kann, war ich mir eigentlich sicher, den richtigen Weg für mich gefunden haben.

Nach 3 Semestern, in denen ich mich persönlich auch sehr stark verändert habe, sieht die Sache nicht mehr so klar aus. Ab dem zweiten Semester gingen die Vorbehalte gegen die zu theoretischen Aspekte der Mathematik los, und so langsam wächst auch die Abneigung der irgendwie sehr steril wirkenden Beschäftigungen, die auf einen Mathematiker nach dem Studium warten. Auch merke ich, dass meine Kommilitonen, obwohl die meisten von ihnen gerade so durchs Studium kommen, eine andere Faszination und Motivation mitbringen.

Das konkrete Problem:

Ich bin mittlerweile der Ansicht, dass ich im Hinblick auf Charakter und (Sozial-)kompetenzen in einem Medizinstudium deutlich besser aufgehoben wäre.

Jetzt stellen sich natürlich folgende Fragen:

Sollte ich mein vielversprechendes Mathematikstudium (meine Zensuren könnten für so ein Fast-Track-Promotions-Programm reichen), welches mir mit Sicherheit zu einer ziemlich ordentlichen Qualifikation verhelfen würde, für ein Medizinstudium aufgeben ?

Ich werde bald 22, würde mit also erst mit 28 fertig werden, was mir auch irgendwie zu denken gibt.

Im Augenblick peile ich an, den Bachelor in Mathe fertig zu machen, und mir dann nochmal Gedanken zu machen, wie es weiter gehen soll. Allerdings würde ich dann eben erst mit 23 umsatteln. :-)

Mein Studium ist außerdem zum allegrößten Teil von meinen Eltern finanziert, die Begeisterung über meinen Studienfachwechsel hielte sich also sehr in Grenzen, wobei ich schon vorhabe, finanziell in Zukunft mehr auf eigenen Beinen zu stehen.

Fazit: Eine gewisse Orientierungslosigkeit macht sich bei mir breit. Es fühlt sehr schlecht an, das Konzept für seine Zukunft zu verlieren. Die Entscheidungen, die da zu treffen sind, hätten ja durchaus gravierende Auswirkungen auf meine Zukunft, und aktuell bin ich ziemlich hin und hergerissen

Mir ist klar, dass mir diese Entscheidung keiner abnehmen kann, aber vielleicht ist/war ja jemand von euch in einer ähnlichen Situation und kann mir da den einen oder anderen Ratschlag geben, wie man in einer solchen Situation seinen Fokus wieder findet.

bearbeitet von RebornRomeo

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Überdurchschnittliches Mathestudium plus Dr/ Ph.d aufgeben? Bist depert? Oder Idealismus bzgl Medizin?

Mal ehrlich, was stört dich an Mathe, was reizt dich an Medizin? Das muss dir bewusst werden. Ich würde aber auf JEDEN FALL Mathe zuende machen. Dann hast du deinen Bsc. und kannst Medizin anschließen. Ohne Abschluss hast du 2 Jahre weggeschmissen. Mach doch bei interesse einfach beides. Hab auch mehrere Sachen studiert und das ist auf jeden Fall ein Pluspunkt für dein Leben.

Alternative: Wenn du wirklich so gut in Mathe bist, es aber beruflich nicht machen möchtest, so empfehle ich dir Medizin parallel zu studieren und schonmal ein paar Scheine zu machen. 25% Workload müsste klappen und dann kannst du dir bei Medizin auch sicher sein das es dir gefällt. Aber wie gesagt, nur wenn du dir 100% Sicher bist das Mathe keine Zukunft für dich ist (ansonsten versaust du dir evtl. den Schnitt nur unnötig).

Lg

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Hi,

was genau erwartest Du Dir vom Medizin-Studium? Was fehlt Dir in der Mathematik?

Derzeit schreibe ich meine Abschlussarbeit in Mathematik und trotzdem werde ich nach meinem Studium den Großteil meiner Arbeitszeit mit "Händchenhalten" verbringen, Menschen bei Problemen helfen und nur noch ganz selten allein im stillen Kämmerchen hocken :-)

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Gast So muss das sein

Mediziner haben keinen Beruf, sondern eine Berufung. Das ist der Unterschied zu dem Rest der willenlosen Lohnsklaven. :-)

bearbeitet von So muss das sein

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Überdurchschnittliches Mathestudium plus Dr/ Ph.d aufgeben? Bist depert? Oder Idealismus bzgl Medizin?

Mal ehrlich, was stört dich an Mathe, was reizt dich an Medizin? Das muss dir bewusst werden. Ich würde aber auf JEDEN FALL Mathe zuende machen. Dann hast du deinen Bsc. und kannst Medizin anschließen. Ohne Abschluss hast du 2 Jahre weggeschmissen. Mach doch bei interesse einfach beides. Hab auch mehrere Sachen studiert und das ist auf jeden Fall ein Pluspunkt für dein Leben.

Alternative: Wenn du wirklich so gut in Mathe bist, es aber beruflich nicht machen möchtest, so empfehle ich dir Medizin parallel zu studieren und schonmal ein paar Scheine zu machen. 25% Workload müsste klappen und dann kannst du dir bei Medizin auch sicher sein das es dir gefällt. Aber wie gesagt, nur wenn du dir 100% Sicher bist das Mathe keine Zukunft für dich ist (ansonsten versaust du dir evtl. den Schnitt nur unnötig).

Lg

Dieses Statement von JohnAntony kann ich nur bekräftigen.

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z.Z. scheinen sich solche fragen zu häufen.

a) warum studierst du mathe?

b) was hast du für praxiserfahrungen?

das was man in der schule, berufsschule usw. lernt macht oft nur einen kleinen teil des späteren berufs aus. das ist mit dem studium auch nicht anders. wenn ich wüsste, dass meine arbeit später genauso aussieht wie das studium würd ich wohl sofort aufhören ;). der einzige bereich bei dem es wohl ähnlich wie im studium ist, ist forschung/arbeit an der uni, aber die "realität" in der freien wirtschaft sieht ganz anders aus. denke das dürften einige leute bestätigen können. ich weis nicht inwiefern das auf den beruf des mathematikers zutrifft, aber es dürfte sich recht ähnlich verhalten.

bearbeitet von fiair

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@JohnAntony,Pierrot70:

Parallel in Medizin reinzuschnuppern ist logistisch zur Zeit nicht drin. Es ist wohl wirklich das Beste, den Bachelor einfach abzuschließen und die Entscheidung zu vertagen. Ein erster Abschluss nützt mir bestimmt mehr als mir ein evtl. Zeitverlust schadet.

Die Sache mit dem Idealismus ggü. Medizin kann ich natürlich nicht vollständig von der Hand weisen, ich war eben 9 Monate als Zivi im Krankenhaus relativ nahe an den Patienten beschäftigt und hab dann noch einen Monat Praktikum drangehängt sowie bei insgesamt 3 Nachtschichte dem Pflegepersonal unter die Arme gegriffen. Natürlich war die Arbeit stressig und oft genug hab ich den Zivildienst verflucht, aber ich hatte jeden Tag das Gefühl, was Richtiges und Sinnvolles zu tun, weshalb es trotz allem eine sehr glückliche Zeit war.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass mir von meinem Vater, selbst Arzt im Krankenhaus, eigentlich schon das ganze Leben von einem Medizinstudium abgeraten worden ist. Ich glaube aber nicht, dass mich das in letzter Zeit irgendwie beeinflusst hat, diese Ratschläge höre ich schon über ein Jahrzehnt lang und mit der Zeit stumpft man dagegen ab :-).

@fiair

z.Z. scheinen sich solche fragen zu häufen.

a) warum studierst du mathe?

b) was hast du für praxiserfahrungen?

Die Frage a) hab ich mir vor Kurzem auch gestellt, sie war der Auslöser für das Ganze. So wie ich das jetzt sehe, war die Hauptquelle für meine Motivation das Bewusstsein, in dem Fach gute Leistungen erzielen zu können, bzw. die Noten und Anerkennung dafür. Das erscheint mir als Fundament für ein Studium ein bisschen dünn und inwieweit wirkliches fachliches Interesse dahintersteht, kann ich zur Zeit schlecht beurteilen. Es fühlt sich alles sehr entzaubert an, am Anfang gabs ja noch viele Bereiche, wo ich nur Bahnhof verstand, während ich mich jetzt fast überall relativ schnell einarbeiten kann, und mich die großen Erkenntnisse, zu denen man kommt, entweder nicht mehr wirklich beeindrucken oder sogar einfach nicht interessieren. (Ich bin aber nicht unterfordert, ich denke mir nur öfters, dass da mehr Begeisterung da sein sollte)

zu b): Ich weiß, dass die Arbeitsmöglichkeiten für Mathematiker sehr vielfältig sind, vermutlich kann ich das auch noch nicht völlig überschauen. Zu Beginn meines Studiums hatte ich fest eine Arbeitsstelle an der Uni angepeilt, wovon ich schon vor längerer Zeit innerlich Abstand genommen habe. Die Arbeitsstellen "draußen in der Welt" erscheinen mir auf jeden Fall schon deutlich attraktiver, aber denke ich an das, was man aus zahlreichen Vorträgen ehemaliger Studenten so mitkriegt, fühl ich mich irgendwie nicht so richtig wohl was die Zukunft betrifft.

Trotzdem, bis zum Bachelor sollte ich es zumindest durchziehen, alles andere ist unvernünftig.

@Consultant: klingt interessant. Kannst du das noch etwas näher erläutern ?

Dankeschön an alle für die ehrlichen Worte !

bearbeitet von RebornRomeo

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Gast Hadon

Bachelor ist Pflicht und alles Weiter kannst dir ja noch Überlegen ...

Jobmäßig kannst ja da schon sehr viel damit anfangen und wenn evtl. in eine technische Richtung später gehst, wirst du dich sehr leicht tun ...

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Wenn ich erst mal den Bachelor fertig habe gehe ich in eine Richtung die mir Spass macht und für die ich mich berufen fühle. Hmm eigentlich kann ich gleich noch den Master machen und die Promotion ist ja auch nicht mehr soweit weg. Jetzt habe ich schon soviel Zeit investiert in diesen Bereich jetzt kann ich auch ein wenig arbeiten und Geld verdienen und dann meinen Traum realisieren. Ups jetzt bin ich Tod.

Unvernünftig ist es sich den Zwangsmechanismen der Arbeitswelt zu beugen. Unvernünftig ist es nochmal 3 oder 4 Semester in etwas zu verschwenden was einen nicht erfüllt nur um einen im Endeffekt wertlosen Abschluss zu erhalten. Das Leben ist zu kurz dafür.

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Wenn ich erst mal den Bachelor fertig habe gehe ich in eine Richtung die mir Spass macht und für die ich mich berufen fühle. Hmm eigentlich kann ich gleich noch den Master machen und die Promotion ist ja auch nicht mehr soweit weg. Jetzt habe ich schon soviel Zeit investiert in diesen Bereich jetzt kann ich auch ein wenig arbeiten und Geld verdienen und dann meinen Traum realisieren. Ups jetzt bin ich Tod.

Unvernünftig ist es sich den Zwangsmechanismen der Arbeitswelt zu beugen. Unvernünftig ist es nochmal 3 oder 4 Semester in etwas zu verschwenden was einen nicht erfüllt nur um einen im Endeffekt wertlosen Abschluss zu erhalten. Das Leben ist zu kurz dafür.

Das ganze kann man auch ummünzen und sagen: "Ich geh jetzt Medizin studieren, Mathematik ist sowieso nicht mein Ding wieso sollte ich hier noch Zeit verschwenden. Danach machst du 1-2 Semester Medizin und merkst, dass es auch nicht so das wahre ist, hmm...na ja gut, ich kann wenigstens noch was mit meinem Bachelor in Mathematik machen und bis ich weiss was meine Berufung ist in diesem Bereich arbeiten, ist zwar nicht das wahre, aber besser als nichts....ABER WARTE, ich hab ja gar kein Bachelor in Mathematik, weil ich ja das Studium für etwas hingeschmissen habe, bei dem ich mir auch nicht so sicher war... ;-):-D

Ich würde dir ebenfalls Empfehlen dein Studium zu beenden. Ich bin in etwa in der gleichen Situation wie du. Mach eine Lehre als Informatiker und habe die letzten 2 Semester vor mir. Ich weiss nicht, ob Informatik das ist was ich mein ganzes Leben lang machen will. Jedoch, werde ich mein Abschluss machen und danach weiterschauen, alles andere erscheint mir unvernünftig.

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Hab ein bisschen recherchiert und festgestellt, dass die Uni, an der ich Medizin studieren wollen würde, just in dem Jahr den Masterstudiengang Mathematik einführt, in dem ich mit dem Bachelor fertig werde.

Insofern tut sich hier noch eine neue Möglichkeit auf:

Ich könnte nach dem Bachelor auf eben diese Uni wechseln, Medizin beginnen und parallel den Master in Mathematik machen. Diese Uni liegt praktisch vor meiner Haustür, ich spare mir täglich deshalb fast 2 Stunden Fahrt. Zutrauen würde ich es mir, die Organisation und die Überschneidungen der Veranstaltungen wären sicher nicht unproblematisch, aber da sollten sich Lösungen finden lassen. Und die Herausforderung würde mich schon reizen. ;-)

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Gast Der Psi-Doktor

Den Bachelor solltest du in jedem Fall schonmal fertigmachen. Wenn du jetzt abbrichst, bist du nach wie vor "nichts wert", wenn du den Bachelor schonmal hast, bist du immerhin ein gemachter Mann, sag ich mal, du hast was in der Hinterhand und in den Jahren gut was geleistet und durchgezogen.

Und wenn du dann eben erst Medizin anfängst, falls du das wirklich dann immer noch willst, pff, dann bist du halt etwas später fertig. Und wenn schon. 2 Jahre älter oder jünger machen da auch keinen großen Unterschied. Dass du ein Studium zusätzlich abgeschlossen hast, allerdings schon. Vorallem wird man dir da sicherlich was anrechnen können von Mathematik bzw durch das Studium fällt dir das nächste Studium wesentlich leichter.

Und noch viele andere Begründungen. Mach auf jeden Fall erstmal den Bachelor fertig. Das ist der Vorteil des neuen Systems: Die ca 3 Jahre kriegt man recht schnell durch und hat dann schon was gutes in der Hand, womit man sich teilweise auch neuorientieren kann, ohne Zeit zu verlieren oder nur wenig Zeit zu verlieren. Philosophie kann man (nur als Beispiel nun) direkt auf Master studieren, auch wenn man einen Bachelor in Mathe hat und nicht in Philosophie. Sowas ging früher nicht.

Daher erstmal den BSc fertig machen ;)

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Lese dir auf jeden Fall den Beitrag von Toni gut durch, denn er hat es als einziger hier begriffen. Auch ich habe den Fehler gemacht und bringe ein Studium zu Ende, dass ich immer mehr hasse. Am Ende bin ich über 25, habe zwar einen Abschluss, aber würde lieber irgendwo an der Kasse arbeiten, als irgendwas was mit meinem Studienfach zu tun hat. Zweitstudium... bin dann 28-30 beim Abschluss, da haben manche dann schon 2 Häuser.. überleg dir was du möchtest!

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@JohnAntony,Pierrot70:

Parallel in Medizin reinzuschnuppern ist logistisch zur Zeit nicht drin. Es ist wohl wirklich das Beste, den Bachelor einfach abzuschließen und die Entscheidung zu vertagen. Ein erster Abschluss nützt mir bestimmt mehr als mir ein evtl. Zeitverlust schadet.

Die Sache mit dem Idealismus ggü. Medizin kann ich natürlich nicht vollständig von der Hand weisen, ich war eben 9 Monate als Zivi im Krankenhaus relativ nahe an den Patienten beschäftigt und hab dann noch einen Monat Praktikum drangehängt sowie bei insgesamt 3 Nachtschichte dem Pflegepersonal unter die Arme gegriffen. Natürlich war die Arbeit stressig und oft genug hab ich den Zivildienst verflucht, aber ich hatte jeden Tag das Gefühl, was Richtiges und Sinnvolles zu tun, weshalb es trotz allem eine sehr glückliche Zeit war.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass mir von meinem Vater, selbst Arzt im Krankenhaus, eigentlich schon das ganze Leben von einem Medizinstudium abgeraten worden ist. Ich glaube aber nicht, dass mich das in letzter Zeit irgendwie beeinflusst hat, diese Ratschläge höre ich schon über ein Jahrzehnt lang und mit der Zeit stumpft man dagegen ab :spiteful:.

@fiair

z.Z. scheinen sich solche fragen zu häufen.

a) warum studierst du mathe?

b) was hast du für praxiserfahrungen?

Die Frage a) hab ich mir vor Kurzem auch gestellt, sie war der Auslöser für das Ganze. So wie ich das jetzt sehe, war die Hauptquelle für meine Motivation das Bewusstsein, in dem Fach gute Leistungen erzielen zu können, bzw. die Noten und Anerkennung dafür. Das erscheint mir als Fundament für ein Studium ein bisschen dünn und inwieweit wirkliches fachliches Interesse dahintersteht, kann ich zur Zeit schlecht beurteilen. Es fühlt sich alles sehr entzaubert an, am Anfang gabs ja noch viele Bereiche, wo ich nur Bahnhof verstand, während ich mich jetzt fast überall relativ schnell einarbeiten kann, und mich die großen Erkenntnisse, zu denen man kommt, entweder nicht mehr wirklich beeindrucken oder sogar einfach nicht interessieren. (Ich bin aber nicht unterfordert, ich denke mir nur öfters, dass da mehr Begeisterung da sein sollte)

zu b): Ich weiß, dass die Arbeitsmöglichkeiten für Mathematiker sehr vielfältig sind, vermutlich kann ich das auch noch nicht völlig überschauen. Zu Beginn meines Studiums hatte ich fest eine Arbeitsstelle an der Uni angepeilt, wovon ich schon vor längerer Zeit innerlich Abstand genommen habe. Die Arbeitsstellen "draußen in der Welt" erscheinen mir auf jeden Fall schon deutlich attraktiver, aber denke ich an das, was man aus zahlreichen Vorträgen ehemaliger Studenten so mitkriegt, fühl ich mich irgendwie nicht so richtig wohl was die Zukunft betrifft.

Trotzdem, bis zum Bachelor sollte ich es zumindest durchziehen, alles andere ist unvernünftig.

@Consultant: klingt interessant. Kannst du das noch etwas näher erläutern ?

Dankeschön an alle für die ehrlichen Worte !

zu deinem a):

ich leide auch etwas unter der "entmystifizierung" meiner "wissenschaft", was schlichtweg durch das studium bzw. die erkenntnisse ensteht. die neugier/motivation lässt einfach nach, vorallem weil man sich mit so vielem auseinandersetzen muss dass einen die bohne interessiert.

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Gast pua87

hör nicht auf diese typisch deutschen angsthasen hier.

bachelor ist pflicht am arsch.

wenn du wirklich keinen bock mehr auf dein studium hast und für dich eine realistische bessere alternative hast, dann verschende nicht nocht jahre in deinem studiengang und quäl dich sondern nutz die zeit für deine neuen ziele.

carpe diem.

hör nicht auf diese spießigen angsthasen hier

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Am Ende bin ich über 25, habe zwar einen Abschluss, aber würde lieber irgendwo an der Kasse arbeiten, als irgendwas was mit meinem Studienfach zu tun hat.

Mach das...setzt Dich mal an die Kasse und berichte dann von Deinen Erfahrungen. ;-)

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Die Sache wird ja recht kontrovers diskutiert, beruhigt mich irgendwie.

Die Klausurphase des dritten Semesters neigt sich dem Ende zu, es ist schon wieder alles zu gut gelaufen, um den Bachelor hinzuschmeißen.

Ich werde mir die 1,5 Jahre, die noch ausstehen, Zeit nehmen und versuchen, nen Top-Bachelor-Abschluss hinzukriegen. Bis dahin sollte sich rauskristallisiert haben, ob Mathe wirklich nichts für mich ist. Wenn möglich, werd ich (noch ) ein Krankenpflegepraktikum machen, um nochmal ein paar entscheidungsunterstützende Einblicke zu bekommen. Sollte ich dann auf Medizin umwechseln und damit erst mit 29 fertig werden, dann solls eben so sein.

Ich habe noch einmal versucht in mich reinzuhören und glaube es ist eher ein "Mathe alleine füllt mich nicht aus"- statt einem "Mathe gibt mir gar nix"-Gefühl. Werde mich schlau machen, inwieweit ich in Zukunft parallel studieren kann.

Ich bewundere den Mut der Hardliner unter euch, aber die Aussicht auf einen ziemlich leicht erarbeiteten Bachelor mit Einserschnitt rechtfertigt es, die paar Monate noch zu investieren. Ich hab einmal begonnen, an meinen Studienfach zu zweifeln, das kann mir auch wieder passieren. Nur möchte ich, wenns das zweite Mal vorkommt, nicht mit 25,26 ohne irgendeine Qualifikation dastehen.

Danke an alle, die geholfen haben, das Pro und Kontra zu beleuchten, meine Situation erscheint mir jetzt eher komfortabel als belastend.

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Gast Der Psi-Doktor
Die Sache wird ja recht kontrovers diskutiert, beruhigt mich irgendwie.

Die Klausurphase des dritten Semesters neigt sich dem Ende zu, es ist schon wieder alles zu gut gelaufen, um den Bachelor hinzuschmeißen.

Ich werde mir die 1,5 Jahre, die noch ausstehen, Zeit nehmen und versuchen, nen Top-Bachelor-Abschluss hinzukriegen. Bis dahin sollte sich rauskristallisiert haben, ob Mathe wirklich nichts für mich ist. Wenn möglich, werd ich (noch ) ein Krankenpflegepraktikum machen, um nochmal ein paar entscheidungsunterstützende Einblicke zu bekommen. Sollte ich dann auf Medizin umwechseln und damit erst mit 29 fertig werden, dann solls eben so sein.

Ich habe noch einmal versucht in mich reinzuhören und glaube es ist eher ein "Mathe alleine füllt mich nicht aus"- statt einem "Mathe gibt mir gar nix"-Gefühl. Werde mich schlau machen, inwieweit ich in Zukunft parallel studieren kann.

Ich bewundere den Mut der Hardliner unter euch, aber die Aussicht auf einen ziemlich leicht erarbeiteten Bachelor mit Einserschnitt rechtfertigt es, die paar Monate noch zu investieren. Ich hab einmal begonnen, an meinen Studienfach zu zweifeln, das kann mir auch wieder passieren. Nur möchte ich, wenns das zweite Mal vorkommt, nicht mit 25,26 ohne irgendeine Qualifikation dastehen.

Danke an alle, die geholfen haben, das Pro und Kontra zu beleuchten, meine Situation erscheint mir jetzt eher komfortabel als belastend.

Ja, klingt doch insgesamt sehr vernünftig und gesund - dann mal los!

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Am Ende bin ich über 25, habe zwar einen Abschluss, aber würde lieber irgendwo an der Kasse arbeiten, als irgendwas was mit meinem Studienfach zu tun hat.

Mach das...setzt Dich mal an die Kasse und berichte dann von Deinen Erfahrungen. :-D

Hey!

Hast du schonmal jahrelang etwas gemacht, was du eigentlich gehasst hast ? Ich habe mich damals nicht getraut aufzuhören, klar bereue ich es jetzt, aber die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen.

Und ja, ich hab während meines Lebens schon viele einfache Dinge gearbeitet, Ferienarbeit in der Gartenpflege, Landschaftsgestaltung, also körperliche Arbeit. Und glaube mir, wenn ich die Auswahl habe, in meinem Studienfach zu arbeiten, oder für die Hälfte diese "niedrigen Arbeiten" - es wird nicht mein Studienfach, denn dann bin ich in einem Jahr endgültig depressiv!

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Hey!

Hast du schonmal jahrelang etwas gemacht, was du eigentlich gehasst hast ? Ich habe mich damals nicht getraut aufzuhören, klar bereue ich es jetzt, aber die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen.

Und ja, ich hab während meines Lebens schon viele einfache Dinge gearbeitet, Ferienarbeit in der Gartenpflege, Landschaftsgestaltung, also körperliche Arbeit. Und glaube mir, wenn ich die Auswahl habe, in meinem Studienfach zu arbeiten, oder für die Hälfte diese "niedrigen Arbeiten" - es wird nicht mein Studienfach, denn dann bin ich in einem Jahr endgültig depressiv!

Was machst du den? Hört sich fast nach Jura an :-D

Lg

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Hast du schonmal jahrelang etwas gemacht, was du eigentlich gehasst hast ? Ich habe mich damals nicht getraut aufzuhören, klar bereue ich es jetzt, aber die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen.

Und ja, ich hab während meines Lebens schon viele einfache Dinge gearbeitet, Ferienarbeit in der Gartenpflege, Landschaftsgestaltung, also körperliche Arbeit. Und glaube mir, wenn ich die Auswahl habe, in meinem Studienfach zu arbeiten, oder für die Hälfte diese "niedrigen Arbeiten" - es wird nicht mein Studienfach, denn dann bin ich in einem Jahr endgültig depressiv!

Was machst du den? Hört sich fast nach Jura an :-D

Lg

jo hab ich mir auch gerade gedacht. Hört sich verdächtig nach Jura an.

@Maik, warum wechselst du denn nicht, wenn du dein Studienfach so sehr hasst. das Studienfach zu wechseln ist keine Schande.

Und die bisherige Zeit ist auch nicht verschwendet, denn du weisst jetzt, was du nicht gerne machst.

Arbeiten kannst du später sowieso bis du umfällst, da kommt es auf die drei, vier jahre mehr oder weniger auch nicht mehr an.

Bis wir soweit sind, ist das Rentenalter sowieso bis auf 70 jahre raufgesetzt.

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@maik_25:

Erzähl mal näher, was da los ist.

Es zwingt Dich doch keiner in dieser Deiner Richtung zu arbeiten.

Aber mit einem akademischen Abschluss, hast Du viel mehr Möglichkeiten, irgendwo mal unterzukommen...auch Fachfremd.

Man muss ja nicht gleich an der Kasse anfangen... :-D

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Am Ende bin ich über 25, habe zwar einen Abschluss, aber würde lieber irgendwo an der Kasse arbeiten, als irgendwas was mit meinem Studienfach zu tun hat.

Mach das...setzt Dich mal an die Kasse und berichte dann von Deinen Erfahrungen. <_<

Hey!

Hast du schonmal jahrelang etwas gemacht, was du eigentlich gehasst hast ? Ich habe mich damals nicht getraut aufzuhören, klar bereue ich es jetzt, aber die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen.

Und ja, ich hab während meines Lebens schon viele einfache Dinge gearbeitet, Ferienarbeit in der Gartenpflege, Landschaftsgestaltung, also körperliche Arbeit. Und glaube mir, wenn ich die Auswahl habe, in meinem Studienfach zu arbeiten, oder für die Hälfte diese "niedrigen Arbeiten" - es wird nicht mein Studienfach, denn dann bin ich in einem Jahr endgültig depressiv!

Das klingt böse, aber naja, wie mick schon sagt, es gibt eigentlich kaum ein Fach, wo man so stark beschränkt in seiner Berufswahl ist. Da findet sich normal eigentlich fast immer mal was, was einem liegt, gibt da sicher nur eher wenige Ausnahmen.

Wenn ich zB in meinem Fach das Spektrum machen, wo ich mit Kindern arbeiten müsste, würde ich komplett das Kotzen kriegen, auch im psychiatrischen Bereich ist das, was ich mache, nicht so der Bringer, je nachdem, was es für Probleme gibt, da hab ich dann auch keinen Bock drauf; also was ich damit sagen will, bei mir gibt's extrem viel, was ich sehr scheiße finde und eher nicht machen würde, aber auch vieles, womit ich sehr zufrieden wäre.

Ist aber sicherlich auch je nach Fach verschieden, das Spektrum, aber ich denke, da sollte sich immer was entsprechendes als Lösung finden lassen.

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hast du eigentlich physik oder informatik als nebenfach? oder gibts das bei eurem bachelor nichtmehr bzw. an eurer uni

bearbeitet von fiair

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Hey!

Klar gibt es immer Notlösungen.. aber ob ich nach 5 Jahren Studium, davon 3 Jahren wo man eigentlich kein Bock mehr hatte, mit einer Notlösung leben kann, dass weiß ich noch nicht. Klar ist man mit Mitte 20 nicht mehr jung, aber ich weiß nicht, ob ich die nächsten 40+ Jahre mit einer Notlösung leben kann....

Klar, man kann immer was machen, was nicht direkt dem Kern entspricht. Aber mit seiner Branche bleibt man ja doch so gut wie immer in Kontakt...

Warum ich nicht wechsle.. gute Frage. Hab mich jahrelang nicht getraut und stehe jetzt kurz vor der Diplomarbeit. In meinem Alter wäre es dann wohl sinnvoller diese erstmal irgendwie durchzuziehen.... studiere eine Naturwissenschaft, da dauert die Arbeit leider fast ein Jahr.

bearbeitet von maik_25

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