Monogam werden?

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Gast Der Psi-Doktor

Hallo!

Ich habe mich schon öfter mit einer Frage beschäftigt, mich würden aber vorallem mal Meinungen anderer interessieren.

Und zwar:

Wie ist der Standpunkt? Bis vor ein paar Jahren habe ich immer mal so diese typischen Beziehungen geführt, die dann irgendwann enden und "aus denen nicht mehr wurde". Das war mal eine Weile schön, dann wieder problematisch und ist dann auseinandergegangen, wie das eben bei frühen Beziehungen so läuft. Wie ich durch mein Studium weiß ist das aber gesund und muss sozusagen so sein.

Nun bin ich seitdem so, dass ich überhaupt keine Probleme mehr habe mit Frauen, insgesamt bin ich sehr glücklich, auch ohne mich selbst irgendwie zu bescheißen. Ich habe eben mein Leben, wo mehrere Dinge ihre eigene Wichtigkeit besitzen und sehe das eher realistisch, da wird nichts auf ein Podest gehoben oder als wichtiger als was anderes angesehen, keine Frau, kein Beruf, nichts, das hat alles seine Daseinsberechtigung. Mein Liebes- und Sexualleben gehört genau so dazu und läuft gut. Mal sind es FBs, mal eher einmalige ONS, mal auch ziemlich langfristig stabile Beziehungsstrukturen, wo ich durchaus auch tiefgründigere Emotionen für das Mädel dann habe. Die Sache ist allerdings, dass ich mir derzeit nicht vorstellen kann, damit monogam zu werden.

Da frage ich mich oft, woran das liegt und ob das nicht vielleicht auch berechtigt ist.

Beispielsweise sowas wie eine gemeinsame Wohnung kann ich mir mit keiner vorstellen. Ich bin nach wie vor irgendwie der Meinung, dass wenn man so aufeinandersitzt, da irgendwann die Luft rausgeht. Dass es nicht zwangsweise so ist, dass die Luft rausgeht, weiß ich, ich kenne jedenfalls eine, bei der genau so viel Leidenschaft dabei ist, wie vor Jahren schon und bin mir sicher, dass ich das auch mit anderen so halten könnte. Ich kontrolliere mich auch jederzeit, dass ich auf keinen Fall irgendwem das Gefühl gebe, sie würde von mir benutzt. Jeder wird von mir so behandelt, wie sie es verdient, und sei es nur eine Affaire. Ist es aber etwas längefristigeres, so wird sie von mir jederzeit mit der emotionalen Hingabe behandelt, die sie auch verdient.

Aber: Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen auf andere zu verzichten. Es ist zwar längst nicht so, dass ich mit ettlichen verschiedenen schlafe oder jeden Wochentag eine andere, aber trotzdem, gelegentlich kommt schon mal Abwechslung vor. Es geht auch eher um den Gedanken der Monogamie an sich. Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, kann ich mir da logische Gründe nennen wie "Naja, die wohnt halt noch bis demnächst nicht gerade um die Ecke, du hast dadurch zeitweise einfach zu wenig Sex, ist also völlig normal so." oder "Die war halt mal ein wenig übergewichtig und ist erst ab abnehmen etc, die entspricht halt noch nicht so ideal deinem Typ." auch mal "Du willst dich eben nicht so arg binden, du bist noch von früher enttäuscht und glaubst fälschlicherweise, sowas hält einfach nie ewig" und sowas, aber letztendlich stellt sich mir da doch übergeordnet die Frage:

Bin ich überhaupt monogam?

Ändert sich sowas im Alter?

Ändert es sich mit Erfahrung, mit Persönlichkeitsentwicklung?

Ist es vielleicht normal, dass man sich erst in einer Phase ausvögeln muss und irgendwann ist man einfach dann zufrieden mit jemandem?

Oder trifft man irgendwann einfach eine, wo man dann nach einer Weile merkt "Passt schon, jetzt brauch ich keine mehr, die ist super!"?

Dass Monogamie prinzipiell beim Menschen besteht und ihn auch glücklichmachen kann, ohne, dass er sich selbst da was vorlügt, ist mehr oder weniger bewiesen, sogar hormonelle Aktivitäten im Körper unterstützen das ganze. Vorraussetzung ist, dass man regelmäßig Sex hat, was bei mir außer Frage steht, da hab ich die Erfahrung gemacht, egal mit welcher Frau, das bleibt bei mir jahrelang bei gleicher Quantität genau wie am Anfang.

Trotzdem, gibt es vielleicht auch einfach Menschen, die nicht monogam ausgelegt sind?

Da würde mich speziell auch die Meinung von aktiven Männern über 30 interessieren, die also schon einen größeren Erfahrungsschatz dabei besitzen.

bearbeitet von Der Psi-Doktor

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Ich hab da mal mit meinem Opa drüber gesprochen. Cooler Kerl, seit 50 Jahren mit meiner Oma verheiratet und glücklich.

Er hat mir das so erklärt, also seine Theorie. Früher, musste man bedeutend mehr "Ärger" durchlaufen, um zusammenzukommen, als heutzutage. Heute haben die Kids schon mit 13 "Beziehungen", von Anfang an Sex, und das ist ganz normal. Damals meinte er, wenn sich 2 für einander interessiert haben mussten sie erst bis zu einem gewissen Alter alles von ihren Eltern (und auch Freunden, damit die den Eltern nix petzen wenns mal Streit gibt) und dem ganzen Dorf geheim halten, eine Beziehung aufzubauen war also n hartes Stück arbeit, hat von beiden viel Commitment verlangt und war aber gleichzeitig auch spannend und ein Abenteuer, darum wurden sie schon, lange bevor sie Sex hatten, eng zusammengeschweißt und mussten so manche Probleme durchstehen, was eine Zerreißprobe von Anfang an war und darum schonmal nur eher diejenigen wirklich ein Paar wurden, die auch eher zusammenpassen. (Vergleich heute: Du küsst n Mädel, besoffen am Abend in der Disko, die würdest du sonst nicht anrühren und ihr habt nix gemeinsam (hoch lebe der Alkohol) und am nächsten Morgen labert die schon was von Beziehung) Dann, wenn man diese anfänglichen Hürden zusammen überwunden hatte, war das Verhältnis in einer Beziehung viel eher geklärt. Der Mann hat das Geld verdient, die Frau hat den Haushalt geführt. Dadurch waren beide einigermaßen beschäftigt, sind nicht zu viel aufeinandergeklebt und es gab weniger Streitpunkte als heute.

Heutzutage ist Fremdgehen salonfähig geworden, im Fernsehen sieht man es jeden Tag, in der Werbung wird es benutzt, etc. Sex im allgemeinen ist sehr salonfähig, überall nackte Frauen, Sexfilme im Fernsehen, Pornos, das Internet ist sowieso voll davon und auch die Zeitungsanzeigen.

Mein Opa meinte, wenn er heutzutage im Internet surft (der chattet sogar manchmal, echt cool), oder durch die Stadt fährt und die Reize sieht (damit meint er, dass es soviele Puffs gibt und Tabledances und das alles viel akzeptierter (und auch leistbarer) ist als früher), dann versteht er, dass heutzutage alles "so viel anders ist als bei uns damals" wie er sagt. Er meint, die Werte und vorallem die Reize und die Möglichkeiten hätten sich stark verändert und hat nen coolen Vergleich gebracht.

"Früher, musste man einen ordentlichen Batzen Arbeit und Risiko auf sich nehmen, um den verbotenen Apfel zu pflücken. Heute hängt er an jedem zweiten Baum. Und dass der Mensch, wenn er die Möglichkeit hat, weil der Apfel vor seiner Nase hängt, gerne zugreift, wissen wir ja."

Ich weiß das ist nicht 1:1 zu deiner Frage eine Antwort, aber ich finde es relevant auch zu verstehen warum es evtl heutzutage bedeutend schwerer ist, monogam zu sein, als evtl früher. Da ich noch ein paar Jahre bis 30 hab, und selbst nicht unbedingt vorhabe großartig monogam zu werden die nächste Zeit, kann ich dir auch nicht weiterführend helfen. Freue mich auf interessante Posts hier drin von den alten Hasen ;-)

lg

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Ich bin der Meinung, das Monogamie eine Frage des Zusammenspiels mit dem Partner / des Gleichgewichts in einer Beziehung ist.

Betrachten wir mal den klassischen AFC: WENN er mal eine Frau reißt, ist er i.d.R. monogam, denn er hat zu große Verlustangst als das er das, was er hat, einfach so riskieren würde. Extremer wird es bei einer ordentlichen Onitis: Der Mann WILL gar keine andere Frau, er hat gar kein Interesse an anderen. Und das egal wie schlecht seine Onitis ihn behandelt.

Das sind beides durchaus Formen der Monogamie ;-)

So, nun betrachten wir Frauen. Bei Frauen kann aus uns bekannten Gründen die Attraction in Bezug auf ihren Partner sinken. Dann fängt sie an, sich (wieder) für andere zu interessieren, herumzuflirten und ihn in Konkurrenz zu setzen (eine Situation, in den er durch falsches Verhalten oftmals noch mehr Attraction vernichtet). Und wenn seine Attraction nicht irgendwann wieder steigt, landet sie mit einem anderen im Bett bzw beendet ohne das schon die Beziehung.

Nun gibt es FBs, bei denen einem egal ist, wenn sie noch andere haben, es gibt offene LTRs bei denen das ebenso ist. Meine Erfahrung mit FBs und offenen LTRs ist aber, dass dort die Bindung einfach nicht SO stark ist, die Verlustangst ist nicht so extrem und insgesamt hat man bei ihnen das Gefühl "Das ist schon eine tolle Zeit mit ihm (ihr), aber was für die Ewigkeit ist das vermutlich eher nicht".

Im Laufe des Lebens wird man durch zunehmende Erfahrungen wählerischer. Was mit 18 die Traumfrau war, die man sofort geheiratet hätte, das würde man heute vielleicht nicht mal mehr für eine Nacht mit nach Hause nehmen. Und so werden auch die emotionalen Reaktionen auf einen anderen Menschen schwächer. Man geht Beziehungen gelassener und realistischer an, zieht nicht hals über kopf mit irgendwem zusammen (weil man schon vorher weiß, das es nicht so recht passt und man einfach nicht mehr "blind vor Liebe" ist).

Das heißt aber nicht, dass es nicht trotzdem irgendwann wieder einen Menschen gibt, der einen total umhaut und bei dem all das wieder auftritt. Und wenn die richtige Person für solche Emotionen vor einem steht kommt man sehr leicht wieder nahe an den Bereich einer Onitis. Durch Lebenserfahrung (bzw PU :-D ) weiß man dann aber besser damit umzugehen. Und das ist dann der Moment, in dem man eine monogame Beziehung lebt, weil man selbst gar kein Interesse mehr an anderen hat und die Beziehung (im positiven Sinn!) genug Aufmerksamkeit und Arbeit verlangt.

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Aber: Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen auf andere zu verzichten. Es ist zwar längst nicht so, dass ich mit ettlichen verschiedenen schlafe oder jeden Wochentag eine andere...
Geht mir ziemlich ähnlich damit! Hab zur Zeit eine FB aus der werden könnte...

Zur Zeit ist sie seit Oktober die Einzige und es hat mich nicht gestört, die anderen waren uninteressant, selbst als eine ehemalige alles versuchte mich wieder ins Bett zu bekommen, auch eine Doppelbeziehung oder MLTR vorschlug lehnte ich ab.

Jetzt merke ich, dass ich wieder andere möchte, denk ich zumindest! Irgendetwas stimmt gerade nicht, dasss weiss ich! Eigentlich bin ich zufrieden mit ihr, nur will ich wieder Daten, NC, FC, etc. das alles halt.

Aber dann ist sie weg, glaub ich... Für mich gerade ein Zwiespalt!

Ich kann hier nur mal für mich sprechen und was ich mir denk:

Bin ich überhaupt monogam?
Für eine Zeit - ja! Nur dann möchte ich auch wieder draus ausbrechen können, was aber nicht heissen muss, dass ich die eine nicht mehr habe...
Ändert sich sowas im Alter?
Ich denke, wenn man mal soweit ist, dass man Familie und Frau haben will wird es sich ändern - zumindest für eine Zeit lang! (sh eins obenhalb)
Ändert es sich mit Erfahrung, mit Persönlichkeitsentwicklung?
Wird auch auf das mit der Familie rauslaufen...
Ist es vielleicht normal, dass man sich erst in einer Phase ausvögeln muss und irgendwann ist man einfach dann zufrieden mit jemandem?
"zufrieden mit jemanden" sollte man glaub ich nicht sein, sondern durch seine "Ausvögelsphase" (FB's, ONS, etc.) wissen, wenn jemand gut passt!
Oder trifft man irgendwann einfach eine, wo man dann nach einer Weile merkt "Passt schon, jetzt brauch ich keine mehr, die ist super!"?
Eben das weiss man mit der Erfahrung und dann wird sicher der Gedanke für eine Zeit so sein...
Da würde mich speziell auch die Meinung von aktiven Männern über 30 interessieren, die also schon einen größeren Erfahrungsschatz dabei besitzen.
Ja bitte, haut rein...

OT:

...
Dein OKpa ist cool - der hat sich mal echt drüber Gedanken gemacht! Und was er sich gedacht hat find ich nicht mal so "vom Baum gepflügt"! :-D

Würd übrigens ein tolles Gesprächsthema abgeben - *schwupp* Sextalk! ;-)

lg Meph

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Im Laufe des Lebens wird man durch zunehmende Erfahrungen wählerischer. Was mit 18 die Traumfrau war, die man sofort geheiratet hätte, das würde man heute vielleicht nicht mal mehr für eine Nacht mit nach Hause nehmen. Und so werden auch die emotionalen Reaktionen auf einen anderen Menschen schwächer. Man geht Beziehungen gelassener und realistischer an, zieht nicht hals über kopf mit irgendwem zusammen (weil man schon vorher weiß, das es nicht so recht passt und man einfach nicht mehr "blind vor Liebe" ist).

Word.

Ich bin fast vollkommen deiner Meinung. Auch wenn man mir aufgrunf meines Alters sicherlich einiges an Erfahrung absprechen könnte, habe ich dennoch genug eigene Erfahrung gesammelt um dazu was zu sagen ;)

Man kennt dieses anfängliche Gefühl von " es ist alles sooo toll, ich bin ja sooo glücklich!" einfach schon gut genug, um zu wissen das es leider weder ewig hält, noch auch nur annähernd der Wahrheit entspricht.

Das ganze äußert sich bei mir so extrem, dass ich bei Frauen, die nicht wirklich traumhaft sind ich nicht mal mehr einen hoch bekomme - teilweise echt unnütz ;).

Man hat nach einer gewissen Zeit - & auch gewissen Erfahrungswerten - einfach einen ganz anderen Zugang zu Frauen, auch wenn man sie gut behandelt & auch wenn man Gefühle für diese Frauen hat, weiß man doch,

das man auf keinen Fall auf gewisse Gelegenheiten verzichten möchte.

Das heißt aber nicht, dass es nicht trotzdem irgendwann wieder einen Menschen gibt, der einen total umhaut und bei dem all das wieder auftritt. Und wenn die richtige Person für solche Emotionen vor einem steht kommt man sehr leicht wieder nahe an den Bereich einer Onitis. Durch Lebenserfahrung (bzw PU ;-) ) weiß man dann aber besser damit umzugehen. Und das ist dann der Moment, in dem man eine monogame Beziehung lebt, weil man selbst gar kein Interesse mehr an anderen hat und die Beziehung (im positiven Sinn!) genug Aufmerksamkeit und Arbeit verlangt.

interessanter Weise, hat mich letztens so eine Person verzaubert. Ob ich dadurch jetzt monogam werde ( ich bezweifel es noch eher stark ;)) steht in den Sternen, aber zumindest ist das verlangen nach anderen Frauen stark vermindert &

ich fühle mich auf irgendeine Art & Weise verpflichtet - Nicht aus Verlustängsten, weil Berlin ist groß & so - ich weiß nicht einmal genau warum.

Bin ich überhaupt monogam?

Ändert sich sowas im Alter?

Ändert es sich mit Erfahrung, mit Persönlichkeitsentwicklung?

Ist es vielleicht normal, dass man sich erst in einer Phase ausvögeln muss und irgendwann ist man einfach dann zufrieden mit jemandem?

Oder trifft man irgendwann einfach eine, wo man dann nach einer Weile merkt "Passt schon, jetzt brauch ich keine mehr, die ist super!"?

Ich glaube keins davon. Ich habe lange daran geglaubt, das ich Mich nur lange genug austoben muss. - das habe ich ziemlich lange und ausgiebig getan & ich war jetzt schon mehrmals an dem Punkt, wo ich mir dachte, dass es langsam Zeit für eine wirkliche Ernsthafte & vor allem monogame Beziehung wird. Was soll ich sagen ? Ich bins nach wie vor nicht.

Die Eine ? glaubst du, sie kommt wirklich ?

Ich habe mich wirklich schon oft mit diesem Gedanken auseinandergesetzt & hab mich dann gefragt ob ich tatsächlich bis an mein Lebensende so bleiben werde.

Man könnte den Gedanken als traurig empfinden, als super cool oder einfach als super egal. Ich bin noch auf keine Lösung gestossen. Ich glaube auch nicht, das es eine pauschale Lösung für dieses "Problem" gibt.

Ich glaube, wenn man mit dem Einen unzufrieden ist, sollte man sich dem Anderen zuwenden. Solange man aufpasst & sich nicht selber belügt, sollte man einfach tun was man will & was man fühlt - quasi auf sein herz hören. Wie soll man sonst glücklich werden ?

Atkin

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Großartiges Thema! Psi-Doktor du sprichst mir aus der Seele, so wie auch ihr anderen.

Mich beschäftigt dieses Thema schon sehr lange! Kann ich monogam sein? Werde ich jemals "die Eine" finden?

Zum Beispiel war meine letzte Freundin wirklich "objektiv" gesehen die perfekte Frau und trotzdem verlor ich nach drei Monaten die Lust an ihr. Ich verlor die Lust zugunsten irgendwelcher sinnlosen Rumhurerei - ja eigentlich weiß der Kopf, dass es sinnlos ist und doch will es das Fleisch. So wie man weiß, dass Rauchen ungesund ist aber man tut es trotzdem. Ich war dann insgesamt ein Jahr mit ihr zusammen aber immer eher halbherzig: Ich hatte eigentlich wirklich echte Gefühle für sie und sie war mir wichtig, dass kann ich sagen. Trotzdem waren diese Gefühle wohl nicht so stark, dass es den Wunsch nach polygamie überwog.

Jetzt führe ich wieder ein polygames Leben und eigentlich bin ich zufrieden. Keine großartigen Verpflichtungen, Sex mit wem ich will. Ich habe zwei Affären die so parallel laufen und für beide empfinde ich etwas: wenn man so nackt im Bett nebeneinander liegt und über Dinge diskutiert oder Arm in Arm einschläft, wäre es ja auch komisch, wenn man keine Gefühle für den anderen entwickeln würde. Aber trotzdem sind diese Gefühle wohl nicht stark genug, um mich von der Monogamie zu überzeugen.

So sieht der Stand bei mir aus. Im Moment macht mir diese "Gefühllosigkeit" bei meinen Bettgeschichten etwas Angst und ich hoffe inständig, obwohl ich mein Leben klasse finde, dass ich irgendwann so starke Gefühle für X entwickle, dass ich die Monogamie gerne akzeptiere. Fragt euch mal folgendes: Ist das Leben von Barney Stinson, ca. 35 Jahre alt, wirklich erstrebenswert? Spätestens wenn Ted die "mum" findet, ist die Antwort für mich klar.

Soweit mein Beitrag zum Thema vorerst. Nochmal: Tolles Thema, lasst uns diskutieren und ne Antwort finden.

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Gast

Wenn ihr mit einer tollen Frau zusammen seid, euch dennoch zu anderen hingezogen fühlt und in euch hineinhorcht, welche Motive könnt ihr entdecken, andere Frauen zu gamen.

Ist es das Abenteuer? Der Kick der Eroberung? Das nicht festgelegt sein auf ein bestimmtes Rollenverhalten bei neuen Frauen? Das Fehlen von alltäglichen Problemen (die Frau am Anfang icht so preisgibt)? Etc..

Eure Meinung würde mich interessieren und führt vielleicht ein wenig weiter im Thema. Ich denke, verschiedene Leute hier haben verschiedene Motive für ähnliche Handlungen.

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Hilft dir persönlich vielleicht nicht weiter aber: Bei einer Art von Wüstenmäusen hat man tatsächlich Gene feststellen können, die darüber entscheiden, ob die Maus ein eher monogames oder eher polygames Verhalten zeigt. (Dem posten dieser Studie habe ich im Übrigen die Verwarnstufe zu verdanken wenn ich mich richtig erinnere...)

Lässt sich natürlich nicht ohne weiteres so übertragen - wirft aber durchaus die theoretische Möglichkeit auch beim Menschen auf, dass es Menschen gibt, die nicht monogam leben können, einfach weil sie so sind. Das kann sich natürlich wenn dann nur auf die rein instinktiven Triebe beziehen, denn andere Faktoren wie soziale Normen, Erziehung und bewusste Entscheidungsfreiheit beeinflussen natürlich, ob ein Mensch monogam lebt oder nicht. Die Frage die du dir stellen solltest lautet eventuell wieso willst du was und wo liegen deine Prioritäten, bzw welche Möglichkeiten bieten sich dir, das zu vereinbaren. Einfach ist das sicher nicht, das weiß ich.

bearbeitet von RoyTS

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Weißt du was ich ganz ehrlich darüber denke ?

Das Gros der PUler entwuchs ja sozusagen der Gruppe der AFCs. Die Charakterzüge der Letzteren werden erst von Regeln überdeckt, die dann nach und nach ins Innere vordringen und irgendwann Teil des Charakters werden. Der Kern jedoch bleibt der selbe: Dein Selbstwertgefühl ist immer noch nicht wirklich autark. Und genau diese Abhängigkeit von Bestätigung, die du durch das Gamen und den Erfolg bei verschiedenen Frauen hast ist der Grund warum wir nicht monogam sind.

Erst wenn wir an dem Punkt angelangt sind, dem personifizierten Versagen, dem Imperfekten und Unzulänglichen in uns ins Auge zu sehen, und ihm endlich die Hand zu geben, sind wir bei uns und autark von äußeren Einflüssen.

Ich glaube das ist gleichzeitig der Zeitpunkt, an dem du, wenn du eine tolle Frau gefunden hast, ihr auch einfach treu bleibst.

Natürlich könnte man sich auch über das anachronistische Konzept der Treue Gedanken machen... Aber soweit ist mein Stand der Erleuchtung, ich weiß nicht ob es stimmt, aber es ist logisch für mich.

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Ich seh es so:

Vielleicht kommt irgendwann mal eine Frau, bei der ich mir denke: "Okay, mein Leben lang monogam mit ihr zu verbringen ist cooler, als alle Frauen der Welt haben zu können."

Wenn so eine kommt, dann benehme ich mich halt. ;) bis da hin nicht.

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Das heißt aber nicht, dass es nicht trotzdem irgendwann wieder einen Menschen gibt, der einen total umhaut und bei dem all das wieder auftritt. Und wenn die richtige Person für solche Emotionen vor einem steht kommt man sehr leicht wieder nahe an den Bereich einer Onitis. Durch Lebenserfahrung (bzw PU wink.gif ) weiß man dann aber besser damit umzugehen. Und das ist dann der Moment, in dem man eine monogame Beziehung lebt, weil man selbst gar kein Interesse mehr an anderen hat und die Beziehung (im positiven Sinn!) genug Aufmerksamkeit und Arbeit verlangt.

Ja, so dachte ich mir das soweit auch. Bzw dass man den Menschen schon länger kennt und sich das erst entwickelt, denn ich hab die Erfahrung gemacht, dass sowas durchaus seine Zeit brauchen kann, bis man in jemandem etwas anderes sieht. Aber ja. Das Wort Oneitis musste natürlich fallen, aber ich denke, dass sowas für jemanden, der sich auskennt, kein Thema mehr ist. Das kann man logischerweise verhindern bzw ist von echter Bindung zu unterscheiden, indem man diese Person einfach realistisch sieht und nicht auf ein Podest hebt bzw sein eigenes Ich für denjenigen nicht aufgibt. Insgesamt seh ich das also ungefähr auch so.

Ich denke, wenn man mal soweit ist, dass man Familie und Frau haben will wird es sich ändern - zumindest für eine Zeit lang! (sh eins obenhalb)

"für eine Zeit lang" ist gut gesagt, man muss, wenn man Familie usw will, das ja quasi als endgültige Entscheidung treffen. Wenn man danach doch wieder "rumhurt" ist es ja eher ein Scheitern dessen, was man sich vorgenommen hat und nicht im Plan inbegriffen. Daher ist das wirklich schwierig diesen Schritt zu gehen. Man muss sich halt klar werden, dass man höchstwahrscheinlich außer diesem Menschen nie wieder jemand anderen im Bett usw haben wird, solange dieser Mensch lebt.

Das ist zumindest für mich in meinem Alter schwer zu verdauen. Vermutlich verändern sich da die Prioritäten noch, wenn ich mich etwas länger ausgelebt hab.

"zufrieden mit jemanden" sollte man glaub ich nicht sein, sondern durch seine "Ausvögelsphase" (FB's, ONS, etc.) wissen, wenn jemand gut passt!

Ja, ich denke zumindest, dass eine wirklich abgeschlossene, ausgelebte "wilde Phase" dabei hilft wirklich zufrieden und überzeugt später für jemanden die Entscheidung zu treffen. Das sollte verhindern, dass man meint, etwas verpasst zu haben, sondern man weiß eher sowas wie "Ich hab mich da ausgelebt und jetzt weiß ich, was ich will."

Die Eine ? glaubst du, sie kommt wirklich ?

Ach, naja, wer braucht schon "Die Eine", es gibt auf diesem Planeten so viele Menschen, dass es sicherlich mehrere gibt, als bloß eine, die passt. Wäre auch schrecklich, wenn es so wäre. Daher glaub ich sogar noch viel mehr: "Irgendeine - sie kommt wirklich! ... oder ist schon da!"

Wenn ihr mit einer tollen Frau zusammen seid, euch dennoch zu anderen hingezogen fühlt und in euch hineinhorcht, welche Motive könnt ihr entdecken, andere Frauen zu gamen.

Ist es das Abenteuer? Der Kick der Eroberung? Das nicht festgelegt sein auf ein bestimmtes Rollenverhalten bei neuen Frauen? Das Fehlen von alltäglichen Problemen (die Frau am Anfang icht so preisgibt)? Etc..

Eure Meinung würde mich interessieren und führt vielleicht ein wenig weiter im Thema. Ich denke, verschiedene Leute hier haben verschiedene Motive für ähnliche Handlungen.

Das ist gar nicht leicht, da wirklich ehrlich zu sich selbst zu bleiben. Das ist so eine Frage, wo man sich mal 10 Minuten Zeit nehmen kann und einfach mal drüber nachdenkt, dabei auch sonst gar nichts tut.

Das Gros der PUler entwuchs ja sozusagen der Gruppe der AFCs. Die Charakterzüge der Letzteren werden erst von Regeln überdeckt, die dann nach und nach ins Innere vordringen und irgendwann Teil des Charakters werden. Der Kern jedoch bleibt der selbe: Dein Selbstwertgefühl ist immer noch nicht wirklich autark. Und genau diese Abhängigkeit von Bestätigung, die du durch das Gamen und den Erfolg bei verschiedenen Frauen hast ist der Grund warum wir nicht monogam sind.

Erst wenn wir an dem Punkt angelangt sind, dem personifizierten Versagen, dem Imperfekten und Unzulänglichen in uns ins Auge zu sehen, und ihm endlich die Hand zu geben, sind wir bei uns und autark von äußeren Einflüssen.

Ich glaube das ist gleichzeitig der Zeitpunkt, an dem du, wenn du eine tolle Frau gefunden hast, ihr auch einfach treu bleibst.

Trifft sicherlich auf einige zu. Bei mir ist das eher nicht der Fall, mein Selbstwert ist soweit völlig in Ordnung.

Ich glaube man sollte auch mal drüber nachdenken, sich selbst eine Frau vorzustellen, egal wer es ist, wo man sagen würde "Genau SO eine Frau, mit der wäre ich völlig zufrieden und brauch keine anderen mehr." - kann man sich dann darunter irgendwas vorstellen? Ist das dann eine spezielle Person oder eher was abstraktes, nur Eigenschaften, die man nennt? Wenn letzteres, dann, hat man schonmal so eine Frau getroffen oder nicht? Wird man das überhaupt?

Als ich vor längerer Zeit mal eine feste Beziehung hatte + Oneitis eigentlich, hab ich zB was interessantes beobachten können. Die habe ich ziemlich vergöttert, aber: Immer mal traf ich, sogar in ihrem Beisein, auf Frauen, wo ich mir dann dachte "Hmm .. ist die Beziehung die du hast, wirklich das Nonplusultra? Die dort findest du eigentlich viel besser, als deine Freundin..." und das waren immer welche, die in etwa einem rationalem Schema, das ich mir zurechtgelegt hab, entsprachen. In dem Moment war meine Freundin für mich extrem unattraktiv, da war auch nix mehr mit Oneitis, mich hat viel mehr diese andere Frau dann interessiert. Daher ist es evtl wirklich sinnvoll, sich selbst mal zu fragen: Bei welcher Frau würde mir sowas niemals mehr passieren? Bei welcher würde ich bei keiner anderen mehr denken "Eigentlich hättest du lieber 'sojemanden'."?

bearbeitet von Der Psi-Doktor

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