Kegeln für Senioren in Brasilien Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[Dr. Diego 10]

Hey Leute,

ist keine große Geschichte. Ich habe nur Bock darüber zu schreiben. Also amüsiert euch dabei.

Ich arbeite in einem Büro, welches zu einer Bürogemeinschaft gehört. Manche Büros werden darin auch nur wochenweise (nicht stundenweise ) vermietet. Diese Woche ist ein Foto-Shooting mit normalen Mädels und Frauen im Nachbarbüro. Leider nichts brauchbares dabei.

Hier im Flur gibt es auch ein paar nette Mädels, aber da ich im Arbeitskontext bin, halte ich mich mit dem direkten gamen zurück und socialise nur ein wenig. Falls mal eine mehr will, erkenne ich es ja superfix an der Körperhaltung. Ein gewisse Spannung hat das Szenario hier schon, aber alle bleiben in ihren Mauselöchern.

Heute sitzt in der Küche zumindest ein blondes Mädel, die ich noch nicht gesehen habe. Aufrecht, ruhig, hat einen Zettel vor sich liegen mit einer Liste und telefoniert. Das blonde Mädel habe ich kurz gegrüßt beim Vorbeigehen. Als ich dann mal wieder einen Tee ansetze, ergab es sich, dass sie gerade nicht telefonierte. Ich musste warten bis das Wasser kocht, also nutze ich mal die Gelegenheit, auch wenn ich heute gerade ordentlich Stress habe.

Me: "Na, Telefonliste runterarbeiten?"

Sie: "Nö, hab Pause und habe mit einer Freundin telefoniert."

Ich sehe auf dem Zettel das Logo von dem Fotoshooting.

Me: "Kundenliste für die Foto-Shooting-Agentur?"

Sie: "Die Teilnehmer. Es kommen gleich wieder ein paar."

Me: "Naja, so die wahren Schönheiten werden da aber nicht abgelichtet. Eher so normalos, nix besonderes."

Sie erzählte mir, dass Sie die Fotografin sei. Ok, nun wird es interessant.

Me:"Seit ihr kommende Woche noch hier?"

Sie:"Wir werden heute fertig sein. Und dann mal sehen. Wir haben kein festes Büro hier."

Irgendwie sind wir auf das Thema gekommen, wo sie Büros haben und sie fing an, leicht zu übertreiben, zum Beispiel Paris. Und fragte, wie es denn bei uns steht.

Ich meinte:" London, New York, Paris nicht. Gehört zum Understatement. Da wo alle sind, da sind wir nicht. Wir haben unser Büro in Neu-Paris angesiedelt. Weißt du wo das ist?".

Zack, sie ist in meinem Frame. Endlich Schluß mit dem Interview-Modus und dem Geschäfts-Kennen-Lern-Gesprächen. Sie fragt mich, was wir hier machen. Und ich erzähl ihr eine weit auschweifende Geschichte, dass wir Senioren in die Entwicklungsländer vermitteln, die dort vor Ort 1-2 WOchen Workshops im Kegeln ausrichten und einige davon regelmäßig die brasilianische Nationalmannschaft trainieren. Ganzheitlicher Ansatz, auch mit Breitensport und Gesundheitstipps - dazu ein paar typische Fehler in der Körperhaltung demonstriert und wie man es richtig macht. Alles in ganz in Ruhe, wie ein Geschäftsmann eben. Also fast so, dass ich es selbst für 10 Sekunden eine hervorragende Idee für Geschäft und soziales Engagement hielt. Wie ich hier so schreibe, fällt mir ein, dass ich sie hätte mal dazu bewegen sollen, mir vorzumachen wie sie kegelt und sie dann nach guter Trainermanier mit anfassen und so auf ihre Körperhaltung hinweisen. Aber wir sind ja im Büro, in direkter Sichtlinie von meinem Chef.

Jedenfalls haben wir uns gut amüsiert. Nach den Namen gefragt. Sie bekam meinen richtigen Namen.

Ich bin kurz wieder an meinen Schreibtisch gegangen, den fertigen Tee abstellen. Dann noch einmal kurz raus um eine Tasse zu holen und habe gesagt:

"Gib mal meine Nummer in dein Telefon ein und meld dich, wenn du wieder in der Nähe bist."

Sie hatte meinen Namen schon wieder vergessen und meinte, dass ich wohl sowieso nicht die Wahrheit gesagt habe. Daraufhin erzählte ich hier, dass ich im privaten mich immer als Diego vorstelle, nur hier im Büro meinen richtigen Namen angebe. Sie: *Smile* und tippt den privaten Falschnamen ein. Gutes Mädchen.

So, ich bin gespannt, ob sie anruft. Wenn sie es tut, dann ist genug Commitment da für mehr. Wenn nicht: Ich bin ausgelastet mit meinen Mädels und meine Lektion ist zur Zeit weiter ansprechen üben. Sie muss sich qualifizieren, damit ich mir Zeit nehme. Hinterhertelefoniert hätte ich selbst nicht. So ist sie am Drücker zu entscheiden. Das Angebot ist super.

Grüß Gott,

Diego.