"sich sozialisieren" - leichter gesagt als getan

13 Beiträge in diesem Thema

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Hallo Leute,

ich hoffe ich bin im richtigen Unterforum. Mein Problem ist relativ schwer greifbar bzw. beschreibbar, man könnte es so zusammenfassen, dass ich keine richtigen Freunde finde. Das hinterhältige daran ist, dass ich weder hässlich, noch dumm, noch generell unbeliebt bin... Habe in der Uni einen relaitv breiten Bekanntenkreis, man grüsst sich, man unterhält sich, meine Meinung ist eigentlich oft gefragt, bin auch recht bekannt weil ich Tutor bin usw... Das Problem ist eben, dass ich keine richtigen Freundschaften (wie zu Schulzeiten) aufbauen kann, ich kann mich relativ schwer öffnen und bin offenbar nicht interessant genug um trotzdem in den "inneren Zirkel" einer Gruppe zu kommen.

Es ist als würde ich in zwei Welten leben, bin ich zB in der Uni oder mit Kollegen im Fitnesstudio erfülle ich ziemlich viele der Eigenschaften die ihr einem "Alpha" zuordnet, stehe oft im Mittelpunkt, führe die Gespräche an (die sich natürlich um alles Möglich drehen, nicht nur um Unizeugs oder um Sport!), bekomme IOIs von Frauen, habe dann auch keine Probleme damit mit Leuten Kontakt aufzubauen die ich bisher nicht kenne etc.

Bin ich dann zu Hause, bin ich alleine, ich rede mir ein, dass das Verhältniss zu den meisten Leuten mit denen ich mich gut verstehe einfach nicht tief genug ist um anzurufen und zu fragen was sie heute abend so machen...

Ursachen für die Miesere habe ich vor allem drei ausmachen können... (a) habe ich in mein Studienfach "reingewechselt" und zusätzlich dazu als Autodidakt 2,5 Semester in einem nachgeholt, das führte dazu, dass die "Gruppen" mit denen ich jetzt in der Uni verkehre schon längst gebildet waren als ich dazukam. Ich habe das Gefühl, dass mich in den bestehenden sozialen Gefüge manche als Bedrohung auffassen und ausgrenzen wollen (ich bin wie gesagt vorsichtig ausgedrück weder dumm noch hässlich) evtl. ist das auch Einbildung. Fakt ist aber, dass ich einfach bei privaten Aktivitäten nicht berücksichtig werde, obwohl das Verhältniss in der uni stellenweise sehr nett ist. (b) wohne ich nicht in der stadt in der ich studiere - das macht es schwer oft auf Partys etc dabei zu sein © wurde ich in meiner frührern Jugend (ca 13-16) oft ausgegrenzt und gemobt und kann mich daher wie gesagt relativ schwer öffnen, was sich jedoch schon erheblich verbesser hat.

Vielleicht weis jemand einen Rat für mich - wenn nicht habe ich es wenigstens mal geschrieben.

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Hallo,

ich finde es meistens nicht so gut Links zu posten, wenn andere Fragen stellen. Aber der folgende Topic hat mir echt geholfen.

http://www.pickupforum.de/index.php?showto...31&hl=&

Ich habe JEDE verdammte Möglichkeit genutzt wegzugehen, überwinde deine Angst auch mit fremnden Leuten wegzugehen, fahr mit fremnden Leuten in fremde Städte, trau dich!

Auch hier im Forum gibts genug die Wings suchen, im Fitnessstudio, spreche Männer an, ich habe auch oft einsame Frauen aus meinem Bekanntenkreis angesprochen, die ich mir zu Freundinnen gemacht habe um immer Leute zum weggehen zu haben. Ich habe ungelogen fast jedes WE mindestens 4 Auswahlmöglichkeiten Abends um wegzugehen. Ich finde es mitlerweile sehr leicht Freunde zu gewinnen.

By the way: noch vor 9 Monaten war ich meistens am WE zu Hause und war nicht der Typ um Leute kennen zu lernen.

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Doch, es ist leichter, als Du denkst.

Löse Dich von dem Gedanken, dass "sich sozialisieren" eine Übung ist, die Du innerhalb einer bestimmten Zeitspanne absolvieren musst, so wie ein sportliches Training. Nimm Dir auch nicht eine bestimmte Anzahl an Gesprächen vor oder ähnliches. Du hast auch keine bestimmten "Targets" für Deine Übungen.

Bau das Sozialisieren in den Alltag ein. Ganz allmählich. Frag den Typen am Tresen der Tankstelle, ob heute viel los ist und wünsch ihm nach dem Zahlen einen schönen Tag! Bitte den Kellner im Restaurant um eine Empfehlung für ein Tagesgericht. Wünsch dem Sicherheitsmann im Kaufhaus einfach so mal einen guten Morgen! Rede mit Menschen. Mehr ist nicht erforderlich. Du wirst merken, wie die Sozialisierung von selbst fortschreitet. Denn der Typ an der Tanke wird sich freuen, dass jemand mit ihm redet, der Kellner wird stolz sein, gefragt zu werden, der Sicherheitsmann wird sich noch Stunden später an den jungen Mann erinnern, der nicht gedankenverloren nach unten schauend oder arrogant wegguckend an ihm vorbei gelaufen ist. Sie werden vielleicht reagieren, mit Dir reden. Und, voilà. schon ist die soziale Interaktion da.

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Das Problem scheint ja nicht die fehlende soziale Interaktion zu sein, sondern die fehlende Tiefe.

Um ehrlich zu sein, geht es mir oft genauso.

Nach außen hin wirke ich sehr sozial, kann mit quasi jedem ein kleines Gespräch führen und habe wirklich viele Bekannte. Aber da bleibt es dann meist stehen und echte Freunde sind bei mir auch fast nur noch aus der Schulzeit übrig. Hier und da kommt mal einer/eine dazu, aber im Vergleich zu den Bekanntschaften, die ich generell habe, sehr wenig.

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Hm kenn das Problem so ähnlich.

War bei den Leuten, die ich nach der Schule kennengelernt hab, recht beliebt. Bin halt ein sympathischer sozialer Kerl, mit dem man viel spassige Sachen machen kann.

Das Problem kam auch erst wenn ich am WE allein daheim war. Ich hab mich nicht getraut, die Leute anzurufen, die ich neu kennengelernt habe, weil ich angst hatte, sie könnten erkennen, dass ich gar nicht so viele Freunde habe und außerdem wollte ich nicht wirken als ob ich ihre Freundschaft nötig hätte.

(Hatte damals nach der Schule nur noch meine wirklich guten Freunde, die ganzen Kumpels o.ä. hab ich recht schnell aus den Augen verloren.

Naja bin letztendlich über meinen Schatten gesprungen und hab dann doch bei den Leuten angerufen und war echt überrascht, da sich Leute teilweise echt gefreut haben, dass ich sie Anrufe oder mit ihnen weggehe.

Also Malte, ruf die Leute an, selbst wenn dir mal einer blöd kommt, du bist an der Uni, da gibts mehr als genug neue Leute mit denen du Freundschaften schliessen kannst.

Btw: kostet mich immer noch Überwindung Leute anzurufen, is wohl wie Ansprechangst, geht nicht so leicht weg ;-)

@Fastlane: So hab ich auch angefangen, einfach jeden Menschen gegrüßt der mir irgendwo übern weg gelaufen ist :-D

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He - warte nicht darauf, daß du in einen "inneren Zirkel" mit aufgenommen wirst, bilde selbst einen! Überlege, worauf DU Lust hast und frage Leute, die du kennst (Bekanntschaft reicht), ob sie auch darauf Lust haben.

Dabei würde ich nie sagen "ICH" mache dies-und-das, sondern "ICH und ein paar Bekannte" machen dies-und-das. Das klingt viiiel weniger nach "ich bin allein und suche noch dringend Leute, die es mit mir aushalten". Falls du dann wider Erwarten doch mit dem- oder derjenigen allein bist, haben die anderen halt kurzfristig abgesagt - so what?! Das sollte nicht jedes Mal passieren, aber für den Anfang ... ;-)

In einer Uni-Stadt gibt es sicherlich genug Möglichkeiten, interessante Aktivitäten zu finden. Impro-Theater, Parties ... Schlittschuhlaufen ... Klettern ... Badminton ...

Wichtig ist vor allem, daß du etwas machst, was dich wirklich interessiert - und wenn es z.B. eine Austellung irgendeines Comiczeichners ist. Wenn du dann jemanden findest, der auch darauf Lust hat, dann habt ihr schon mal eine gute Basis, eure Bekanntschaft zu vertiefen.

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Für Freundschaften fehlt dir wohl das Vertrauen und der tiefe Rapport mit anderen Leuten. Der einzige Weg ist dich zu öffnen und somit einen Vertrauensvorschuß zu geben wenn du tiefere Beziehungen zu anderen Menschen haben willst. Du musst ja nicht gleich deine tiefsten Geheimnisse ausplaudern sondern kannst erstmal die Gespräche nach und nach vertiefen.

Was du so beschreibst stelle ich mir dich als sehr distanziert wirkend vor. Die Leute respektieren dich, sie erkennen dich an, aber sie fühlen sich nicht durch dich gemocht. Andere Leute zu qualifizieren ist ein wichtiger Skill, den ich mir auch erst antrainieren musste. Menschen brauchen Bestätigung dass du gerne mit ihnen zu tun hast und die Gründe dafür müssen ihnen einen Selbstwert geben und für sie emotional nachvollziehbar sein. Das schließt z.B. eine Einladung zu gemeinsamen Aktivitäten ein. Damit sagst du ihnen: ihr seid "cool genug", dass ich gerne was mit euch machen möchte. Zum Qualifizieren gehören aber auch ehrliches Interesse an anderen Menschen, Fragen nach deren Befindlichkeit, KINO, etc. Das muss man aber auch gut klaibrieren lernen.

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Gast D_perfect

Ich denke es ist eine Frage der Erwartungshaltung.

An der Uni geht es fast jedem so. Meist ist es die eigene Unfähigkeit sich auf die neue Situation einzustellen. Die Beziehungstiefe aus der Schulzeit findet man so schnell nicht wieder...in dieser Zeit war man einfach jeden Tag zusammen und hat ständig das Gleiche miteinander erlebt. Da ergaben sich enge Anbindungen automatisch. Die Uni ist sehr heterogen...du pingst ständig neue Leute an und triffst diese Menschen vielleiht nacht 2 Monaten mal wieder (oder auch nicht). Es treffen teilweise völlig verschiedene Leben aufeinander, wo sich die Gemeinsamkeiten auf 1-2 Gebiete beschränken. Um das auszubauen ist schon jede Menge Wille und Nachgiebigkeit auf beiden Seiten nötig, damit die Beziehung sich entwickeln kann. Die wenigsten haben in diesem Lebensabschnitt die Zeit dafür und machen sich überhaupt Gedanken darüber. Jeder ist mit seinem Scheiss beschäftigt.

Mein Tip: Leb das leben so weiter und hol dir Tiefe aus deiner Familie und alten Freunden. Ich hab Freunde in 5 verschiedenen Bundesländern, die mich sofort bei sich übernachten lassen würden, wohne in einer WG, bin in einem Verein und sarge regelmäßig, so dass ich ständig Leute treffe die ich kenne.

Richtig gut aufgehoben fühle ich mich trotzdem bei meinen alten Schulfreunden und meiner Familie. Da spürt man einfach wo man herkommt und kann die neuen Bekanntschaften einfach so nehmen wie sie sind...ohne diese Druck machende und frustrierende Erwartungshaltung.

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(ich bin wie gesagt vorsichtig ausgedrück weder dumm noch hässlich) evtl. ist das auch Einbildung. Fakt ist aber, dass ich einfach bei privaten Aktivitäten nicht berücksichtig werde, obwohl das Verhältniss in der uni stellenweise sehr nett ist. (b)

lol ist mir auch schon mal passiert.

Weisse wat ich gemacht hab?

Ich hab mich beschwert!

Das hilft. Fast immer.

viel glück!

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Da hat mir meine Ex-Freundin damals, etwas erzählt. Es kam ein neuer Mitschüler zu Ihnen. Er kannte natürlich am Anfang keinen. Er hat sich aber extrem schnell mit Anderen angefreundet, indem er sich einfach immer in den Pausen zu Ihnen gestellt hat und mitgeredet hat. Irgendwann haben die Leute darüber geredet, dass sie feiern gehen und er hat einfach gefragt, ob er mitkommen kann.

Am Anfang war seine Art etwas aufdringlich, aber mit der Zeit hat er sich so mit vielen Leuten angefreundet.

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Fastlane hat recht. Es ist einfach- Auch einfach an der Uni echte Freunde zu finden.

Den ersten Schritt hast du gemacht. Du kommst mit den Leuten ins Gespräch und hast schon nette Kontakte. Also wie wäre es einfach den nächsten Schritt zu gehen und zu fragen: "Was macht ihr denn am Wochenende?" Oder "Hast du /habt ihr Lust auf Veranstaltung xy mitzugehen". Wenn es nette Leute sind, freuen sie sich bestzimmt. Du hast einfach Eskalationsangst. ;-)

Andere gute ethode Freunde an der UNi zu treffen. Gehe doch mal zu einer der zahlreichen Initiativen an der Uni: Sei es die Theatergruppe, die Fachschaft, die polit. Gruppe xy, Unisport oder sonstwas. Etwas wird es geben, das deinen INteressen entspricht. Der Vorteil hier, du triffst Leute, die ähnliche INteressen haben wie du. Dort ergeben sich mit Leichtigkeit gute Freundschaften.

Du mußt nur einen Schritt weitergehen. Mut zum eskalieren, wie bei den Weibern auch. :lol:

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Gast pua87

hm wenn du dich mit dir sympathischen leuten gut unterhälst frag doch einfach nach der handynummer, wenn sich gemeinsamkeiten wie gemeinsame interessen rauskristallisieren. und das machst du regelmäßig, sodass du erstmal genug telefonnummern hast. also in einem guten gespräch immer die telefonnummern abchecken.

dann, wenn du daheim bist, überlegst du dir einfach worauf du bock hast und wen du mitnehmen willst und rufst ihn an.

wenn keiner bock hat, gehst halt mal allein weg.

notwendig ist halt, erstmal genug telefonnummern zur verfügung zu haben, aber das soziale interagieren scheint dir ja nicht schwer zu fallen.

-> deswegen mehr an ncs denken

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Vielen Dank für die Antworten soweit. Ein Teil der Poster hat mein Problem richtig erkannt, nicht die Breite meiner sozialen Kontakte sondern vor allem die Tiefe ist es. Einen kurzen Satz mit irgendwelchen Türstehern oder der Bedienungen im Caffee zu wechseln ist für mich selbstverständlich, zu Freunden werden diese Personen jedoch nicht... Das ist ja eben das Schitzophrene womit ich garnicht klarkomme, gehe ich durch die Uni oder ins Fitnessstudio kann ich alle 2min jemanden grüßen den ich flüchtig kenne, in den meisten Fällen freuen sich die Leute mich zu sehen und man redet kurz - richtige Freunde habe ich sogut wie garkeine...

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