Interessanter Text, Hobbys - Innergame

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Dieser Text ist nicht von mir sondern stammt von einem Blog eines WoW-Communityseiten Managers (allmighty it sounds!). Finde den Text sehr gelungen und würde mal gerne eure Meinung dazu hören, er hat weniger mit Pick up ansich zu tun, aber geht in Richtung Innergame, und ich würde gerne mal Meinungen dazu hören.

Ich selber finde den Text ziemlich passend, und man sollte hier nicht missverstehen das man sein Leben nicht ändern braucht wenn man es vor dem PC vergeudet. Aber ich denke das man trotzdem diesen Standpunkt mal sehen sollte und mich würde eure Meinung dazu mal interessieren.

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Seid Ihr schon mal morgens aufgewacht und habt Euch selbst gefragt, warum Ihr die letzten x Jahre Euer Leben vergeudet habt? Aber was heißt eigentlich vergeudet in diesem Zusammenhang?

Ich habe mich seit meiner frühesten Jugend dem Sport verschrieben. Bis Ende 20 bestand mein Leben ausschließlich aus Sport und Training: Anfangs war es der Tennissport, am Ende war es Fußball. Das sah in der Praxis so aus, dass ich jeden Tag nach der Schule/Uni zur Anlage gefahren bin und mindestens 5 Stunden trainiert habe – und das 15 Jahre lang. Ihr kennt mich ja ganz gut und wisst sicherlich auch schon von meinem großen Ehrgeiz und meinem Drang, immer der Beste sein zu wollen, in dem was man tut. Dies war immer meine Hauptmotivation.

Ich hatte das Glück, von großen Verletzungen verschont zu bleiben. Ich hatte nie einen Bruch, nie einen Bänderriss oder irgend etwas, was mich länger aus dem “Verkehr” gezogen hätte (*aufHolzklopf*). Dabei war ich sicher nicht der beste Tennisspieler oder Fußballer auf der Welt, aber auf nationaler Ebene waren meine Leistungen sicher aller Ehren wert. Ich habe viele Spiele gewonnen, viele Titel geholt, aber auch genauso oft verloren und schlimme Niederlagen einstecken müssen – das gehört nun mal zum Sport dazu.

Irgendwann kommt in jedem Sportler-Leben dann der Tag, an dem man sich fragt, warum man sich das alles eigentlich noch antut. Bei mir war es so, dass ich in einer glücklichen Beziehung lebte und gerne mehr Zeit mit meiner Freundin verbringen wollte. Hinzu kam, dass sich mein Studium dem Ende näherte und sich berufliche Veränderungen ankündigten. Wenn man dann erkennt, dass es zum Profisportler und zum Sprung nach ganz oben einfach nicht reichen wird, kann man sich an einem bestimmten Punkt einfach nicht mehr motivieren, jeden Tag 5 Stunden auf dem Tennisplatz zu stehen oder zwei Mal täglich auf dem Fußballplatz zum Mannschaftstraining aufzulaufen.

An dieser Stelle mal eine kleiner Zwischenfrage: Würdet Ihr sagen, dass ich mein Leben bis zum diesem Zeitpunkt vergeudet habe? Weiter im Text…

Nach meiner Zeit als Leistungssportler widmete ich mich einem neuen Hobby, den Computerspielen und meiner Zocker-Leidenschaft. Auch hierbei feierte ich große Erfolge, nicht im Hinblick auf meiner spielerischen Leistungen, sondern in diesem Bereich durch meine Fähigkeiten “abseits des Feldes”. Ich denke, ich muss das alles nicht nochmal aufzählen, meinen Gaming-Werdegang werdet Ihr wahrscheinlich eh schon nicht mehr hören können. Aber ganz nebenbei spielte ich natürlich auch intensiv die Spiele zu meinen Community-Seiten, hierbei natürlich besonders Word-of-Warcraft.

Wenn man ganz gemein ist, könnte man also sagen: Stevie, die erste Hälfte Deiner Jugend hast Du mit Sport vergeudet und die zweite Hälfte mit WoW/Gaming. Wenn man mal ganz ehrlich ist, darf man sich selbst fragen: Was habe ich denn nun eigentlich davon, dass ich im Sport so viele Titel gewonnen habe? Was habe ich denn eigentlich davon, dass ich so lange und intensiv WoW gespielt habe?

Besonders die letzte Frage wird sich der ein oder andere von Euch sicher auch schon mal gestellt haben, hab ich Recht? Und genau das ist der Punkt. Wir haben ein schlechtes Gewissen, etwas getan zu haben, was uns großen Spaß gemacht hat. Wir schämen uns für ein Hobby, welches in unserer Gesellschaft immer noch verpönt ist. Fragt doch mal einen Geigenspieler, was er jetzt eigentlich davon hat, 15 Jahre seines Lebens mit der Perfektion seines Instruments vergeudet zu haben. Ein Großteil der Gesellschaft schreit schon allein bei der Frage auf: “Das kann man doch überhaupt nicht vergleichen, er kann doch toll Geige spielen”, wird einem diese Frage beantwortet werden. Ja und? Was bringt ihm das für sein Leben? Also alles eine Frage der Perspektive.

Ich für meinen Teil schäme mich für absolut GAR NICHTS. Ich bin stolz auf meine Sportler-Karriere, ich war ein Champion und habe in jedem Spiel, in jedem Aufschlag, in jedem Tackling oder Torschuss alles gegeben. Und auch wenn es mir für meinen weiteren Lebensweg im Prinzip nichts gebracht hat, so ist mein Kopf voll von unvergesslich schönen Erinnerungen, die ich um keinen Preis der Welt missen will. Und auch wenn uns die Medien tagtäglich suggerieren wollen, dass wir Gamer und eSportler unser Leben vergeuden und etwas Schlechtes tun, so gibt es in meinen Augen keinen großen Unterschied zwischen einem Sportler, einem Geiger oder einem Menschen, der Briefmarken sammelt. Wir tun in unserem Leben das, was wir lieben und was uns Freude bereitet. Und mir hat meine Zeit in WoW große Freude bereitet: Ich habe tolle Menschen kennengelernt, unvergessliche Momente erlebt und viele Menschen mit meiner Arbeit recht gut unterhalten – ich denke, das kann ich mal ganz unbescheiden behaupten.

Und nein, dieser Blogeintrag soll Euch nicht darin bestärken, Euer Studium abzubrechen, damit Ihr den ganzen Tag am Rechner sitzen könnt. Ihr wisst selbst, wie wichtig es ist, auch außerhalb seines Computers sein Leben zu meistern. Aber lasst mich Euch sagen, dass durchaus beides möglich ist, wenn Ihr Euch anstrengt. Mir geht es mit diesem Eintrag nur darum, dass Ihr Euch nicht schämen müsst, wenn Euch jemand nach Eurem Hobby fragt!

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Mfg

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Gast Bismarck

Was Stevinho dadurch vor allem gelernt hat, ist Persistenz und hart gegenüber sich selbst sein. Ich verfolge seine Projekte in den vielen Bereichen in denen er tätig ist schon seit Jahren und so ziemlich alles, was er anfasst wird zu Gold.

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Nabend!

Die Tatsache, dass sich der Autor über seine Vergangenheit im Hinblick auf "Vergeudung" Gedanken macht, scheint mir bereits merkwürdig. Er hat beides, Sport und eSport, sehr exessiv betrieben, wie ich es verstehe.

Alles was exessiv oder mit sehr hohem Zeitaufwand sowie unter Beeinträchtigung anderer Lebensbereiche betrieben wird, sehe ich als kritisch an. Man versucht unbewusst oder bewusst bestimmte Erlebnisse oder Situationen auszublenden. Ich spreche da u.A. aus Erfahrung. Indem man sich in ein Hobby oder Onlinespiel vertieft, vergisst man reale Probleme sehr leicht für die Zeit in der man aktiv abgelenkt wird.

Im Allgemeinen ist der Text nicht schlecht aber besonders finde ich ihn auch nicht. Man sollte sich für sein Verhalten seine Hobbies oder Interessen nicht schämen, richtig. Das Hobby auszuüben ist auch keine Vergeudung, richtig.

Und auch wenn uns die Medien tagtäglich suggerieren wollen, dass wir Gamer und eSportler unser Leben vergeuden und etwas Schlechtes tun,

Habe ich persönlich noch nichts von gehört.

Ihr wisst selbst, wie wichtig es ist, auch außerhalb seines Computers sein Leben zu meistern. Aber lasst mich Euch sagen, dass durchaus beides möglich ist, wenn Ihr Euch anstrengt

Dieser Satz stärkt mich in der Annahme, dass der Autor Probleme in seinem realen Leben hat oder hatte. Allein der Satzbau lässt drauf schließen, dass dem Onlineleben ein höhere Bedeutung zuteil wird als dem realen Lebenauch außerhalb der Onlinewelten.

Um das Thema Vergeudung wieder aufzugreifen, noch meine Meinung dazu. Gerade in unserer Leistungsgesellschaft ist Zeitvergeudung ein sehr negativer Begriff. Allgemein ist das ein negativer Begriff. Im Grunde sage ich damit, dass ich etwas sinnloses tue womit wir bereits voll in eine Philophiedebatte rutschen.

Persönlich gibt es für mich keine Zeitvergeudung. Wer nach der Doktrin lebt, fülle deine Tage mit Leben anstatt dein Leben mit Tagen, hat nicht eine Sekunde vergeudet. Wie und worin für einen leben besteht ist so unterschiedlich wie Frau und Mann.

Gefährlich wird es aber, wenn man diese Auslegung nutzt, um über persönliche Probleme im Leben hinweg zu blicken und sich online verliert!

Miller

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Ich kann dir nicht sagen inwieweit der Autor probleme in seinem Leben hat, allerdings hätte ich wohl nicht so stark in diesen Satz interpretiert, unter anderem weil er nunmal an "die Zocker" gerichtet ist - und vermutlich auch an die ganz extremen.

Ich find das garnicht so merkwürdig wie du, ob man sich Gedanken macht sein Leben verschwendet zu haben. Ich habe mich selber mal ziemlich eingehend damit beschäftigt und bin selber erst auf die Erkenntnis gekommen das man einfach akzeptieren muss (mMn) wie sinnentleert das Leben eigentlich ist, man es aber trotzdem genießen sollte und einfach jeden Moment voll auskosten muss.

Ach es gibt doch tausende Dokus über die kranken WoW-spieler die ihr Leben wegschmeißen und nichts anderes mehr tun (Extrembespiel gefunden, gefilmt, verallgemeinert) und dazu kommt wohl die allseits beliebte Killerspieldiskussion aber das soll uns hier nicht interessieren.

Ich stimme dir vollkommen zu, ich denke auch das es wichtig ist seine Hobbys nicht so sehr zu treiben das dabei andere Dinge komplett vernachlässigt werden, mir gefiel der Text "nur" weil man hier immer so eingetrichtert bekommt, schemißt euren PC weg und ihr könnt endlich euer Leben führen, aber ich glaube das das der komplett falsche Ansatz ist für jemanden der versucht sich zu ändern!

Das einzige was derjenige daraus zieht ist, sich einen schnellen Erfolg am Anfang zu holen, und vielleicht von PickUp überzeugt zu sein, aber im Grunde ist das doch nur eine Farce, derjenige baut auf dem Fundament auf das er sein vorheriges Leben als falsch, peinlich, verschwendet ansieht und eigentlich ohne Grund.

Viel wichtiger sollte es sein das man mehr darauf eingeht das man begreifen muss, das man sein Leben in die Hand nehmen soll und das heißt nicht alles was einem vielleicht spaß macht, aber das Leben für den Umgang mit Frauen "behindert", wegschmeißen muss sondern das man seine Probleme erkennt, akzeptiert, und daran arbeitet.

(bewusste Übertreibung an manchen Stellen)

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1) Ich find das garnicht so merkwürdig wie du, ob man sich Gedanken macht sein Leben verschwendet zu haben. Ich habe mich selber mal ziemlich eingehend damit beschäftigt und bin selber erst auf die Erkenntnis gekommen das man einfach akzeptieren muss (mMn) wie sinnentleert das Leben eigentlich ist, man es aber trotzdem genießen sollte und einfach jeden Moment voll auskosten muss.

2) mir gefiel der Text "nur" weil man hier immer so eingetrichtert bekommt, schemißt euren PC weg und ihr könnt endlich euer Leben führen, aber ich glaube das das der komplett falsche Ansatz ist für jemanden der versucht sich zu ändern!

3) Viel wichtiger sollte es sein das man mehr darauf eingeht das man begreifen muss, das man sein Leben in die Hand nehmen soll und das heißt nicht alles was einem vielleicht spaß macht, aber das Leben für den Umgang mit Frauen "behindert", wegschmeißen muss sondern das man seine Probleme erkennt, akzeptiert, und daran arbeitet.

1)Die Zeit in der man sich über solch negative Gednaken wie Vergeudung vergangenener Zeit macht, zeugt meist von persönlichen problemen seelischer Natur. Das ist so. Ansonsten ist man mit sich im Reinen. Über Sinn und Unsinn des Lebens diskutiere ich hier nicht, du hast meine Ansicht es jedoch ziemlich exakt getroffen.

2)Hier bewegen sich, wie in jeder Szene, eben viele Menschen, die für ihr Hobby leben. Für die PU einer DER Punkte im Leben ist. Ich denke du weißt worauf ich hinaus will... Selbst ein Profi, wie Mystery, ist psychisch kein Selbstwertwunder.

3) Word!

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