Muß ein Mensch ein Profil besitzen???

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Hallo Freunde.

Ich möchte euch hier mal eine Frage stellen die mich seit gestern selbst beschäftigt. Ich habe mich am Samstag Abend mit einem Freund lange unterhalten und er warf mir etwas vor, was mir ein wenig zu grübeln gibt, und ich bin neugierig was ihr darüber denkt.

Er meinte ich besäße in seinen Augen kein Profil! Er selbst definiert sich durch seine Musik, er ist Berufsmusiker. Er meinte andere definieren sich in seinen Augen über Sport, er ist der Sportler, wiederum andere definieren sich in seinen Augen darüber, dass sie bestimmte Lyrik mögen, Personen als Vorbilder haben, ihren eigenen Stil. Er meinte bei mir wäre das nicht ersichtlich.

Ich kann, umso länger ich darüber nachdenke, nachvollziehen warum anderen Menschen das so erscheint. Ich bin unglaublich vielseitig interessiert. Bin bestrebt mich stetig weiterzuentwickeln und dabei möchte ich mich nicht auf eine Art, ein Profil begrenzen. Nehmen wir als Beispiel die Musik. Ich höre gerne deutschen Hip Hop, oder mehr 1-2 Bands, deren echter Fan ich bin. Höre aber auch gerne Klassik, ich liebe Violinkonzerte, höre Hard/Grindcore, wenn es meiner Stimmung entspricht, es ist aggressiv und pusht mich unter gegebenen Umständen. Dann mag ich wieder House. Weil House gute Affirmationen bietet und ich damit eine ganz bestimmte Zeit meines Lebens verbinde. Ich fixiere mich nicht auf eine Niesche.

Ich interessiere mich für Psychologie, Politik, Sprachen, bin aber gleichzeitig Naturwissenschaftler mit starker mathematischer Begabung.

Es wird mir klar, das Menschen mich nicht in eine Schublade stecken können. Die Frage ist, ist dies notwendig?? Ich weiß, ich mache mich im Moment noch zu sehr Gedanken über äußere Einflüsse und lasse mich von außen und anderen Meinungen beeinflussen, und bin nicht auf der Schiene, dass es mir völlig gleichgültig ist, was andere über mich denken. Aber ich stehe zu meinem handeln. Ich will nur nicht recht begreifen, warum Menschen einen immer in eine Schublade stecken müssen! Warum benötigen sie diese Zuordnung?? Warum können sie nicht akzeptieren, dass ich diesbezüglich einfach anderes denke?

Wenn man mich zuordnen will, könnte man mich, denke ich zumindest in die Schublade, Ingenieur, Sportler stecken...das tun sie aber nicht.

Mir fällt, gerade, wo ich hier schreibe, auf, dass ich eventuell auch nur so vielseitig interessiert bin, weil ich für mich noch nichts gefunden habe, was mich absolut erfüllt. Ich treibe durchaus gerne Sport, brauche diesen zum Wohlbefinden. Jedoch ist er nicht absolute Leidenschaft. Ich muß keinen Marathon mitlaufen. Muß beim Kiten auch nicht die krassesten Sprünge machen. Es macht schon Spaß. Absolute Erfüllung, eine absolute Leidenschaft ist es aber nicht. Meinen Beruf finde ich durchaus interessant. Jedoch bin ich mir im klaren darüber, dass ich mehr eine soziale Ader habe. Ein Talent mit anderen Menschen umzugehen. Das wird in dem Beruf als Ingenieur nicht gerade gefördert. Zumindest in der Stellung, in der ich mich gerade befinde. Ich begrenze mich aber nicht allein auf Bits und Bytes.

Vielleicht meinte er auch nur das damit...

Was meint ihr??

bearbeitet von nightyboy

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Es wird mir klar, das Menschen mich nicht in eine Schublade stecken können. Die Frage ist, ist dies notwendig??

Nein, ist es nicht. Das ist positiv.

Viele Interessen zu haben ist etwas Wundervolles.

Etwas anderes ist die Frage nach Leidenschaft. Meiner Ansicht nach ist Leidenschaft etwas, was von innen heraus kommt

und möglichst nicht an bestimmte Tätigkeiten gebunden sein sollte.

Wenn du dich also verhalten und desinteressiert fühlst, dann ist das die Baustelle, nicht das fehlende Profil.

Mache alles was du tust mit Leidenschaft und Lebensfreude.

Dein Kumpel sagte dies aus zwei möglichen Gründen:

1. Er ist ein Schubladendenker und kommt nicht mit Vielseitigkeit zurecht. In diesem Fall: Ignoriere es.

2. Er wurde darauf aufmerksam, dass dir grundsätzlich die Leidenschaft fehlt und du distanziert wirkst. Überprüfe dies.

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