Evolutionärer Ursprung der Approach Anxiety

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Evolutionärer Ursprung der Approach Anxiety (AA)

Sollte der Hinweiß hier schonmal aufgetaucht sein bitte den Link posten.

Die Wochenzeitung > Die Zeit < hat in der Ausgabe 44 diesen Jahres vom 22.10.09 einen Artiklel über "Die Wurzel des Bösen" veröffentlicht.

Es geht primär um die Enstehung von Aggression und des `Bösen´, auf der zweiten Seite folgt jedoch unter der Überschrift Ein Frühwarnsystem für das Bedrohliche:

Den anatomisch modernen Menschen gibt es, wie Antropologen vermuten, seit grob 200 000 Jahren; erst vor rund 12 000 Jahren entwickelten Technick-Pioniere im Nahen Osten den Ackerbau. Demnach sahen 95 Prozent seiner Entwicklungszeit für Homo sapiens so aus: Jagend und sammelnd streifte er in kleinen Gruppen umher, deren Kopfzahl zweistellig blieb, meist rund 25 Erwachsene. Seine Artgenossen kannte er nur als Teil der eigenen Sippe - oder als Fremde, von denen potenziell stets Gefahr ausging. Darauf deuteten jedenfalls die Beobachtungen der letzten noch lebenden Jäger-und-Sammer-Völker in historischer Zeit hin: Diese gingen sich, sofern sie konnten, am liebsten aus dem Weg. Zwang die Umwelt sie doch auf engem Raum zusammen, wie etwa die Stämme der Kitlinermiut bei Robbenjagt, führte das regelmäßig zu Streit. Dieses Verhalten, so glauben Evolutionspsychologen, hat den Menschen fast seine komplette Stammesgeschichte hindurch geprägt. In der Furcht vor dem Fremden sieht David Buss, einer der Begründer dieses Forschungsgebiets, gar die Quelle der Vorstellung des >>Bösen<<. Es verknüpft sich für Buss mit dem zutiefst Menschlichen Gefühl, dass uns von anderen Unheil droht. Die Angst vor Fremden sei eine Art Frühwarnsystem, das sich bereits im siebten oder achten Lebensmonat entwickle. >> Das gilt besonders für männliche Fremde und scheint kulturübergreifend vorhanden zu sein<<, sagt Buss. Zu dieser Fucht gesellte sich mit zunehmender geistiger Entwicklung der frühen Hominiden irgendwann auch die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und ihre Absichten vorauszuahnen. Das habe den Menschen der Steinzeit geholfen, meint Buss, >>Mordabsichten zu entdecken<< [...] Wenn Menschen Situationen als wirklich definieren, ensteht daraus eine ganz eigene Wirklichkeit.

Dieser These folgend lässt sich Approach Anxiety eindeutig als evolutionäres Überbleibsel, so zu sagen psychologisches Rudiment, einordnen.

Das es in unserer heutigen Zivilisation völlig unnötig ist Angst vor dem Kontakt mit anderen Personen zu haben wurde an anderer Stelle zu genüge erörtert. :-(

mfg dc

bearbeitet von DailyCypher

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Es muss doch nicht sein, dass man im PU immer alles mit dem Steinzeitmenschen erklären muss.

Warum sollte bitte sowas im Genom vorhanden sein und vererbt werden ?

Vielmehr handelt es dabei doch um eine sozial konditionierte Verhaltensweise. Kinder z.B. zeigen keine bis wenige Phänomeme, die der geneigte Interpret als AA verbuchen könnte. Zunehmende soziale Einschränkungen gehen immer mit Konditionierung (=1st-hand oder 2nd-hand experience) einher.

It's all in your head. Sowas wie AA gibt es nicht wirklich. Es ist das, was wir draus gemacht haben.

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- Warum haben wir dann mehr AA vor Frauen als vor Männern?

- Warum haben manche keine AA mehr?

Der Ursprung kommt sicherlich von früher... Heist aber nicht, dass es immer auftritt. Ein Beispiel wäre die Höhenangst, welche sicherlich eher auftritt als die Angst vor Stühlen, aber nicht zwangsläufig da sein muss.

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Angst vor Stühlen

Deren evolutiönäre Begründung würde mich jetz aber mal interessieren :huh:

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Naja wenn das evolutionär Bedingt ist gibt es sicher bestimmte Gene dafür, die die entsprechenden Berreiche im Gehirn aufbauen.

Die sind unter Umständen nicht bei allen gleich Aktiv

oder im Gehirn gibt es bestimmte Bereiche die vielleicht etwas "mürrisch" auf Fremde reagieren und die werden im Laufe der Zeit dominanter und bei denen mit weniger Angst nicht so dominant.

Vielleicht auch beides zusammen.

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Naja wenn das evolutionär Bedingt ist gibt es sicher bestimmte Gene dafür, die die entsprechenden Berreiche im Gehirn aufbauen.

Die sind unter Umständen nicht bei allen gleich Aktiv

oder im Gehirn gibt es bestimmte Bereiche die vielleicht etwas "mürrisch" auf Fremde reagieren und die werden im Laufe der Zeit dominanter und bei denen mit weniger Angst nicht so dominant.

Vielleicht auch beides zusammen.

Vielleicht kann man die Prädisposition auch mit genügend Übung umleiten. Mal als Beispiel, der Typ, der heutzutage bekannt dafür ist, diese riesigen Hochhäuser ohne jegliche Sicherung hoch zu steigen (von außen), litt früher an Höhenangst. Wenn ich 3 oder 4 Sets gemacht habe ist meine AA weg. Natürlich wird man irgendwo beeinflusst, bei manchen Dingen stärker, bei manchen weniger stark. Dass man sich zu jungen attraktiven Frauen hingezogen fühlt und nicht zu 80 jährigen Omas, daran kann man nicht viel ändern, auch wenn man es mit allen Mitteln versucht. An seiner Angst mit anderen Menschen zu reden sicherlich.

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Ich finde es kontraproduktiv sich auf irgendwelche Stories von wegen Evolution und so zu stützen. Mag sein, dass das teilweise den Ursprung hat. Der Hauptgrund liegt aber am eigenen Selbstwertgefühl und der damit verbundenen Angst vor Ablehnung. Und daran kann jeder konkret arbeiten im Gegensatz zu irgendwelchem Kram aus der Steinzeit.

bearbeitet von Xalimon

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- Warum haben wir dann mehr AA vor Frauen als vor Männern?

- Warum haben manche keine AA mehr?

Ich denke es gibt mindestens zwei Punkte die hier beachtet werden müssen. Den evolutionsbiologischen und den sozialkonditionierten Aspekt.

Ich persönlich habe als kleines Kind mehr mit Jungs gespielt und dort wohl meine Angst vor dem männlichen Geschlecht verloren, mit zunehmden Alter konnte ich mich dann auch an das weibliche Geschlecht gewöhnen und habe somit heute auch keine Probleme mit dem Phenomen AA.

Wäre interessant wenn Betroffene mal ihre Kindheit/Jugend nach sozialen Kontaktmustern analysieren um evtl. grade genanntes zu bestätigen.

(Obwohl hier sicherlich auch die Art der Erfahrung eine Rolle spielt)

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