Tiffy 42 Beitrag melden Oktober 18, 2009 geantwortet Nee, sorry, da bist Du auf ein recht dämonisierendes, abstraktes und vereinfachtes Bild hereingefallen, die Wirklichkeit sieht anders aus... vor allem, was meinst Du mit "Naturrechte"? So etwas gibt es in der Form nicht, wie Du Dir das vorstellst...Naturrechthabe mehrere Arbeiten in Rahmen meines Abiturs darüber geschrieben und studiere jetzt Jura, wage also zu behaupten mich wenigstens ein bisschen auszukennen.Dass das Ganze kein einfach zu erfassender Gegenstand ist habe ich schon mehrmals gesagt und um ehrlich zu sein finde ich das du derjenige bist der sich das Ganze sehr leicht macht, ich als Person möchte dass mein Handeln moralisch richtig ist und ich diese Welt ein Stück besser verlasse als ich sie betreten habe (PU-Gedanke?), auch wenn dies sehr idealistisch und selbstzufrieden klingt.Ich verstehe nicht auf welches "damonisierende" und vereinfachte Bild ich hereingefallen sein soll wenn ich menschverachtendes Handeln und Denkennicht tolerieren will. Vielleicht bin ich ja derjenige der verblendet ist wenn ich zumindest in dieser Frage Spuren von Schwarz und Weiß zu erkennen glaube... Eben darum solltest Du ihn erst konkret kennenlernen, und nicht von einem pauschalen Bild ausgehen, das die Medien oder sonstwer vermitteln...Ansonsten finde ich auch, Deine Argumentation hat, wenn nicht "Minority Report", so doch eine gewisse McCarthy-Tendenz...http://de.wikipedia.org/wiki/McCarthy-%C3%84radagegen habe ich nie etwas gesagt, es ging mir von Anfang an (ich wiederhole mich) um den bestehenden Fall einer Verbindung zu einem Rechtsextremen. Ich habe es vorhin schon angedeutet, ein ehemals guter Freund von mir (Freundschaft bestand länger als 8 Jahre) ist in diese Szene abgerutscht, sitzt zurzeit im Gefängnis. Viele Leute haben geglaubt ihn gut zu kennen ("der spinnt ein bisschen aber der würde nie jemandem was tun") einschließlich ich, seinem Opfer hat das wenig gebracht.Versteh mich nicht falsch, ich bin wie gesagt nicht für die Diskriminierung rechts eingestellter, habe nur für mich persönlich erkannt, dass ich diesen Graubereich in meinem Leben so weit es geht nicht haben will.Mir Mc Carthy-Tendenzen vorzuwerfen hallte ich für grenzwertig,nichts für ungut Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Trimalchio 27 Beitrag melden Oktober 18, 2009 geantwortet (bearbeitet) Mir Mc Carthy-Tendenzen vorzuwerfen hallte ich für grenzwertig,nichts für ungutSorry, es hatte zumindest einen gewissen Beigeschmack, aber vielleicht habe ich Dich falsch verstanden... das hier zB klingt schon sehr nach "guilty by association":Wer dazu schweigt bzw weiter Umgang mit diesen Menschen und ihren Meinungen pflegt stimmt diesem mMn zu.Weils gerade dazu paßt: es gibt jetzt auf DVD einen Film "Chaostage - We are Punks", da ist auch ein Interview mit APPD-Gründer und Chaostage-Initiator Karl Nagel drauf, darin äußert er sich zu dem Vorwurf, daß er sich mit bekannten Rechtsextremen getroffen hat und Fußball spielen gegangen ist: "War interessant, und ich habe dadurch einiges verstanden. Arme Schweine, die einem das verbieten wollen." Ja, finde ich auch!Und nun noch @Moonsorrow, meine eigene Story: ich war früher lange in der Gothic-Szene unterwegs, und da lernt man einen Haufen komischer Leute kennen. Ich habe Gruftis, Punks, Skins, Neofolker, Metaller, Linke, Rechte etc gekannt. Man wird dadurch toleranter, abgebrühter, gelassener, aber auch vorsichtiger mit Vorurteilen. Subkulturen leben nun mal vom Widerspruch, vom Protest, von der Provokation, von Anti-Ästhetik, und das war es ja auch, was mich daran angezogen hat damals. Subkulturen wollen nicht "brav" sein, oder über Grundgesetz, PC und FDGO diskutieren. Sie wollen in ihrer eigenen Welt leben, ihre eigenen Werte und Ästhetiken schaffen. Meistens ist das auch ohnehin nur eine Übergangsphase, mit spätestens 25 ist man einigermaßen erwachsen, und dann haben sich die größten Spinnereien von selber gelegt. Eine Freundin von mir aus meiner Gothic-Zeit, damals 20 Jahre alt, selber mehr die Marilyn-Manson-Richtung, war Gelegenheits-Sängerin in einer Black-Metal-Band, die musikalisch und von den Texten her nicht bis wenig "ideologisch" war, aber privat haben sie mächtig geliebäugelt mit Nazikram. Das galt damals schick in Teilen der BM-Szene. Ich habe die Typen einmal auf einer Party bei ihr zur Hause kennengelernt. Haben alle dicke den evil "Nazi" raushängen lassen, faule Witze gerissen, und immer wieder Kassetten mit rassistischen Liedern eingelegt, und genossen, wie der Rest der Gäste geschockt war. Meine Gothic-Freundin hat dann immer die Musik gewechselt und mit ihnen geschimpft, sie sollen sich benehmen. Später habe ich sie danach gefragt, und sie meinte, die wären nur in der Gruppe so, und weil sie provozieren wollen, daß man das nicht so ernst nehmen dürfe, etc privat könne man aber vernünftig mit ihnen reden, und da wären sie dann auch nie so extrem drauf. Mit einigen von ihnen hatte sie echte, lang zurückreichende Freundschaften, und sie war nicht bereit mit ihnen wegen dieser Dinge zu brechen. Und das ist auch schwierig in einer Szene, die vom Abseitigen, vom Tabubruch, vom Verbotenen, vom Schocken lebt! Man gilt dann schnell als spießig und angepaßt. Sie selber war gänzlich unpolitisch, außer daß sie auf "Germanen"-und Runenschmuck abfuhr, und das mit dem Standpunkt verband, man solle doch auch als Deutscher stolz sein dürfen auf seine "Wurzeln" (die Weisheiten darüber hatte sie in erster Linie von Metal-Alben). Ich empfand das als harmlos, ja völlig legitim, und tue das auch heute noch. Und habe ihr auch geglaubt, was sie über ihre Black-Metal-Typen erzählt hat, auch wenn die auf mich wie komplette Idioten und Arschlöcher gewirkt haben. Jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass es mich nichts angeht, wer ihre Freunde sind, solange wir beide uns gut verstehen. Ich hatte eigentlich größere Probleme damit, daß ihr damaliger Freund gelegentlich Friedhöfe geplündert hatte, um seine Wohnung mit Schädeln und dergleichen zu verzieren. Soweit zu meiner persönliche Erfahrung, also selber anschauen und eigenes Urteil bilden ist immer besser... Oktober 19, 2009 bearbeitet von King Koitus Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Gast Coldworld Beitrag melden Oktober 19, 2009 geantwortet (bearbeitet) "Nur Deutsche verdienen es in Würde zu leben, der Rest soll ohne Rücksicht auf Verluste dahingehen wo er hergekommen ist" ist für mich keine Meinung, sondern rechtsextrem.Ich frag mich gerade welcher "Rechtsextreme" jemals so einen Unsinn von sich gegeben hat? Die Abertausenden von Italienern, Russen, Kroaten, Franzosen, Spaniern, Ungarn, Finnen, Albaner, Rumänen, Belgiern, Niederländern, Schweden, Norwegern, Dänen, Serben und Balten die freiwillig in den Reihen der Waffen SS und Wehrmacht im zweiten Weltkrieg gekämpft haben und gestorben sind sprechen jedenfalls eine andere Sprache. Wie passt das zusammen? Oktober 19, 2009 bearbeitet von Coldworld Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
moonsorrow 1 Beitrag melden Oktober 19, 2009 geantwortet (bearbeitet) Danke Allen für Ihre Beiträge. Das "dieses" Thema Off Topic wird, war vorhersehbar. @Trimalchio: Deine Geschichte ähnelt meiner. Menschen verändern sich im laufe des Lebens. Als ich 19 war, hatte ich ein anderes Gedankengut und lief nur in Schwarz, Bandshirt etc. herum. Lächerlich...Das hat sich heute Grundlegend geändert, fühle mich frei und ungebunden wie nie zuvor. Es gibt keine Grenzen (limiting beliefs) für mich. Wichtig ist eine innerliche selbstbewusste Einstellung, "äußerlichkeit" ist es beudeutungslos und bloße Fassade. Ein halbes Jahr war ich mit meinem Rucksack in Europa unterwegs, das verändert dich und wirft alle deine Vorurteile über Bord. Einer meiner wichtigsten Erfahrungen in meinem Leben. Auch in dieser Szene, sucht man nichts anderes als in anderen. Es sind meist schüchterne Menschen mit äußerlichen, hartem Aussehen, mehr nicht.Bei dem Mädchen wird die Zeit zeigen, welchen Weg Ich mit Ihr einschlage. Oktober 19, 2009 bearbeitet von moonsorrow Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen