Meine weitere Zukunft

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Hallo Leute ,

im Moment mache ich mir viele Gedanken um meine weitere Zukunft. Ich bin 20 und habe im April schon meine Abschlussprüfung als Koch .

Doch fangen wir vorne an .

Ich begann meine Ausbildung 2007 in einer Senioren Residenz . 3 Menüs pro Tag die man entweder essen konnte oder eben nicht . Am Anfang war ich schüchtern und zurückhaltend. Mein erster Chef nahm das dankend an und machte mich für jede Kleinigkeit zur Schnecke. 2008 kam Pick Up und damit eine Entwicklung die diregend Notwendig war. Ich machte auf gut Deutsch "mein Maul auf" . Mein erster Chef traute sich nicht mehr mich für jeden Scheiß zur Sau zur machen . Durchweg positiv.

Irgendwie denke ich es ist gut mal eben ein paar Zeilen über meine 2 Chef zu schreiben damit ihr versteht was ich meine.

Erster Chef : 50 Jahre alt , purer Egoist. Ich übertreibe nicht wenn ich schreibe das er nur sich selbst liebt und er kein (und ich meine wirklich kein) Menschliches Einfühlungsvermögen hat . Das kam deutlich heraus als mein Opa vor ca 1 Jahr starb. Ich war am nächsten Tag auf der Arbeit und fing plötzlich an zu heulen . (Klar) . Er guckt mich an , frag mich (mit genervter Stimme) was den los sei . Ich erzählte schnell was los ist. Seine Antwort darauf war "Tja, passiert " .

Ihr lest richtig, ich erzählte ihm das ich einen mir sehr wichtigen Menschen verloren hatte und seine einzige Antwort war "Das es eben so passiert" . Ich weiß ES! Wir alle wissen es. Doch möchte man das nicht hören. Ein einfaches "Tut mir leid" hätte es doch getan.

Er ist so überzeugt von sich und seinen Fähigkeiten das er jedem seine Geschichten erzählt wie toll er dieses oder jenes kann. Die anderen Leute machen schon Witze über ihn oder verarschen seine Geschichten. Natürlich ist es Anerkennung die er sucht doch das ist der falsche Weg.

Kochen, Kochen kann er . Man sagt ihm ein Gericht und der Mann betet dir die Zutaten aufs Gramm genau runter. Allerdings sind wir wie gesagt eine Senioren Residenz und können keinen Hummer oder Filet servieren sondern meist nur Sachen wie Gulasch oder Schmorbraten. Ich mein es ist nett wenn man mir erklärt wie ein Fielt Stroganoff geht aber ich denke es wäre doch drin mal ein Filet zu bestellen und es mir zu zeigen .

Chef Nummer 2 :

Holländer , 55 Jahre alt . Dieser Mann ist mein richtiger Ausbilder. (Chef 1 darf nicht mehr Ausbilden da er mal einen früheren Azubi so fertig gemacht hatt das dieser gekündigt hat , wegen ihm) . Ein sehr entspannter Zeitgenosse allerdings so viel Ahnung wie meine Mutter vom Kochen. "Passt schon .... irgendwie" ist sein Motto . Rezept oder nicht er wixxt was zusammen. Schmeckt aber man kann nichts lernen. Sein Spruch ist " Ich kann euch hier nichts beibringen , guck im Internet da stehen die Rezepte" (Ja super , das bringts)

Beide Chefs hassen sich untereinander , was die Sache natürlich noch schöner macht. Jeder lästert bei mir über den anderen , ich sag meistens "ja" und gut ist.

Chef 2 geht in 2 Monaten in Rente so soll ich -wie die Glocken Leuten- seinen Posten bekommen.

Ich wäre dann 2ter Chef was mir ein ungefähres Einkommen von ca. 1900 € (Abzüge schon abgezogen) einbringen würde.

Ist doch ein schönes Gehalt. Allerdings stößt mir das Kilma dort extrem auf. Jeder hasst jeden und will den anderen in die Scheiße hauen. Nicht nur die Chefs sondern auch die Küchenhilfen.

Für meine Ausbildung dort ist es vertraglich festgelegt das ich 2 mal in der Ausbildung jeweils für 3 Monate in einen anderen Betrieb wechsle so das ich auch das " A la Cart" kochen lerne .

(Für die , die es nicht wissen. Es bedeutet das man die Essen so zubereitet wie sie im Restaurant bestellt werden. In der Residenz weiß ich ja schon vorher was die Leute wollen und kann es früher fertig machen )

Dazu war ich vor ca 1/2 Jahr in einem Bürgerlichen Restaurant in der meiner Stadt . Hat mir sehr gefallen. Hab mich auch sehr schnell mit den Leuten in der Küche angefreundet und viel gelernt. Wollten das ich meine Ausbildung in der Residenz abbreche und bei ihnen weiter lerne. Lehnte dankend ab . Bis heute besteht weiter sehr guter Kontakt zum Restaurant. Bin öfters da aufn Bierchen um zu Quatschen. Die Küchencrew samt Chefin bot mir an 2 Monate vor meiner Abschlussprüfung vorbei zu kommen um mit ihnen ein Menü zu entwerfen. Darf es so oft wie ich will dort Probekochen , alles bezahlt die Chefin.

Arbeitete dann wieder 4 Monate in meiner Residenz. Bekamen einen Azubi im ersten , dieser ist noch weniger selbstbewusst als ich ganz früher. Also nutzt Chef 1 wieder jede Gelegenheit um ihn zu erniedrigen. Er tut mir Leid , traut sich aber nichts zu sagen.

Seit ca 3 Wochen arbeite ich (wieder austauschmäßig) für 3 Monate in einem sehr bekannten 4 Sterne Hotel ( Maritim Hotel ) das Essen was dort zubereitet wird ist eine klasse für sich. Filets , Steinbeißer , Lachs , Lammrücken , Gulasch vom Hirsch oder Wildschein stehen dort täglich an.

Wirklich ein sehr feiner Laden.

Allerdings eine Hierarchie wie sie selbst der Bund nicht kennt. Wer sich dort nicht traut was zu sagen geht gnadenlos unter.

Natürlich kein Problem für mich , schnell mit dem Anführer der "Jung Köche" angefreundet und ein super geiles Verhältnis zu den anderen Mitarbeitern. Ich könnte Stunden darüber schreiben wie wir uns gegenseitig verarschen und einfach mal an die neu reinbekommene Bestellung (die Laut durch die Küche gerufen wird) "Eine Kugel Hefe im Becher mit Sahne " dranhängen , vllt. checks einer nicht und macht das ^^

Ich lerne in diesem Hotel so unglaublich viel. In den 3 Wochen die ich dort Arbeite habe ich mehr gelernt als in den anderen 2 1/2 Jahren in meiner Residenz. Weitere 2 Monate stehen mir bevor. Ich freu mich.

Doch nun kommt alles zusammen.

Meine Eltern besitzen ein Haus wo ich im Erdgeschoss eine 70 qm große Wohnung , komplett eingerichtet für mich alleine habe. die anderen 6 Stockwerke bewohnen meine Eltern. Meine Oma besitzt ebenfalls ein so großes Haus , 2 Straßen weiter. Mein Vater verriet mir nun folgenden Plan:

Ich soll meine Beziehungen spielen lassen das meine Oma ein Platz in meiner Residenz bekommt. Ich soll dann in das (bereits Abbezahlte) Haus meiner Oma ziehen und dies samt sehr großen Grundstück bewohnen. Oder meine Eltern ziehen dort hin und ich bekomme das komplette Haus + großes Grundstück meiner Eltern.

Hört sich sehr gut an. Allerdings bekomme ich beim weiter denken ein komisches Gefühl.

Ich werde nach der Ausbildung in der Residenz übernommen und bekomme somit monatlich 1900€ raus. Bin unkündbar (laut Vertrag außer ich klaue etc.) und arbeite dort mein Leben lang.

Ihr kennt sicher die Boyfirend-Destroyer-Routine wo man die Zukunft langweilig erzählt alla " Ach er ist bestimmt ganz nett, dann heiratet ihr irgendwann , bekommt 2 Kinder , 1 Labrador , baut ein Haus und lebt für immer zusammen.

Genauso geht es mir. Ich möchte eigentlich nicht das mein Leben schon so geplant wird. Ihr versteht ?

Ich überlege ob ich nach der Ausbildung ein paar Fortgänge besuche dann ihn die Schweiz gehe um zu arbeiten oder auf ein Schiff.

Also steht gegenüber :

- Ein Haus

-ein fester Job

- ein Scheiß Küchenchef

-eine scheiß Atmosphäre

- ein durch und durch geplants Leben

- fertig Tütensuppen und Soßen

-arbeiten von 7.00 - 14.00 Uhr

gegen

-arbeiten im Ausland

-Was erleben

- frisch gekoschte Soßen

-tolles Fleisch

-Arbeiten von 10.00 - 14.30 Uhr (Pause) 18.00 - 23.00 Uhr

ich möchte eigentlich nicht noch 10 Jahre mit Chef 1 zusammenarbeiten (dann geht er erst in Rente) und weiterhin sehen wie jeder versucht dem anderen eins reinzudrücken.

Dazu noch ein kleines Beispiel :

Ich arbeite seitdem ich meine Ausbildung angefangen habe mit Stumpfen Messern. Die Messer sind so alt das man fast sagen könnte , das selbst Hitler auf diesen Dingern schneiden gelernt hat. Unser Haupt-Residenz-Chef gab meinen ersten Chef einen Check über 1500€ das er neue Messer kaufen sollte. Das war vor ca 1 Jahr. Dieser Check wurde nie eingelöst , sodass ich heute noch auf stumpfen Messern schneiden würde wenn ich mir nicht von meinem Gehalt eigene gekauft hätte.

Ich sprach den ersten Chef mehrfach darauf an , das ich mich sehr freuen würde wenn wir endlich neue bekommen könnten oder die alten wenigstens mal zum Schleifer bringen könnten , den mit dem normalen Wetzstahl war da auch nichts mehr zu machen. Nichts. Es passierte gar nichts. Irgendwann reichte es und ich ging freundlich hin und fragte ob ich die Messer abholen könnte, würde das auch in meiner Freizeit machen, kein Ding. Darauf gab es einen Blick vom Chef , der Kinder hätte töten können.

Ich mein es ist schwer zu verstehen aber es ist etwa genauso als ob man Pizza in einem Auto ausfährt, was kaputte Reifen hat , die völlig leer sind. Aufpumpen bringt nichts den sie haben Löcher. Entweder neue Reifen oder eine Reparatur aber nichts von beiden passiert und das ganze 3 Jahre lang.

Meine Messer bringe ich nicht mit zur Arbeit den es wird nicht das Respektiert was ich sage. Wenn ich nicht möchte das man besondere Schnitte macht (die völlig unsinnig sind) die das Messer kaputt machen und die Klinge fein brechen lassen , dann haben alle Leute das zu akzeptieren aber das wird es nicht . Ergo bleiben sie zuhause.Anders natürlich in den 2 anderen Betrieben da wird jedes mal gefragt .

Was denkt ih so ?

LG Tim

bearbeitet von JD19

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Gast salomons_katze

also, so wie ich das verstehe sind da hauptsächlich 2 Probleme:

- dein Arbeitsplatz bei der Residenz gefällt dir nicht

- das Haus könnte für einen 20-Jährigen etwas gross sein und dich überfordern. Deshalb schreit es förmlich nach "Ich muss für immer hier bleiben und such jetzt dringend noch eine Frau, die es putzt!"

Mein (origineller) Lösungsvorschlag:

Wohnst du zufällig in einer Stadt, wo es eine Uni in der Nähe gibt? Dann würde ich in dem Haus eine WG gründen. 1. bist du nicht alleine, 2. werden die Pflichten aufgeteilt und 3. verdienst du dabei auch noch was. Dadurch bleibst du flexibler und könntest dir doch noch irgendwie einen anderen Job suchen, notfalls auch im Ausland.

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Also steht gegenüber :

- Ein Haus

-ein fester Job

- ein Scheiß Küchenchef

-eine scheiß Atmosphäre

- ein durch und durch geplants Leben

- fertig Tütensuppen und Soßen

-arbeiten von 7.00 - 14.00 Uhr

gegen

-arbeiten im Ausland

-Was erleben

- frisch gekoschte Soßen

-tolles Fleisch

-Arbeiten von 10.00 - 14.30 Uhr (Pause) 18.00 - 23.00 Uhr

ich möchte eigentlich nicht noch 10 Jahre mit Chef 1 zusammenarbeiten (dann geht er erst in Rente) und weiterhin sehen wie jeder versucht dem anderen eins reinzudrücken.

Die Alternative die du auswählen kannst heißt ungefähr so viel wie stillstand ;zwar ein angenehmer dennoch entwickelt man sich nicht weiter.

Die zweite Alternative bed. entwicklung du könntest als 5 Sterne Koch rauskommen oder irgendwo in der Gosse landen(ist zwar für einen mit deinen soft-skils unwahrscheinlich aber möglich).

Ich persönlich würde es vor ziehen auch ab und zu mal hungern zu müssen (welch eine ironie xD) anstatt eine Dose vorgefertig-Leben-für-JD

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Also mal davon abgesehen, dass sich das mit Deiner Oma schon etwas "fies" anhört würd ich folgendes machen:

Ein solches Haus ist viel zu Groß für Dich!

Kannst Du es nicht in Wohneinheiten aufteilen und vermieten???

Das gäbe Dir eine gewisse finanzielle Sicherheit und Spielraum für Deine Entscheidungen im Beruf.

Ich finde mit 20 ist man zu jung um eine so vorgezeichnete "Karriere" zu beginnen, da Dir dadurch viele Entwicklungsmöglichkeiten genommen werden könnten.

Du hast ja selbst gesagt, dass Dir die Arbeit in einem anderen Umfeld viel gebracht hat (Spass UND Erfahrungen).

Grüße

CC

bearbeitet von CloseContact

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also, so wie ich das verstehe sind da hauptsächlich 2 Probleme:

- dein Arbeitsplatz bei der Residenz gefällt dir nicht

- das Haus könnte für einen 20-Jährigen etwas gross sein und dich überfordern. Deshalb schreit es förmlich nach "Ich muss für immer hier bleiben und such jetzt dringend noch eine Frau, die es putzt!"

Mein (origineller) Lösungsvorschlag:

Wohnst du zufällig in einer Stadt, wo es eine Uni in der Nähe gibt? Dann würde ich in dem Haus eine WG gründen. 1. bist du nicht alleine, 2. werden die Pflichten aufgeteilt und 3. verdienst du dabei auch noch was. Dadurch bleibst du flexibler und könntest dir doch noch irgendwie einen anderen Job suchen, notfalls auch im Ausland.

Das mit der WG wäre ne ziemlich Gute Idee, wenn dein Stockwerk schon 70qm hat und das gebäude noch 6 andere (oder tipfehler? erscheint mir arg krass) so grosse Stockwerke hat dann sind das ungefähr 500qm Wohnfläche. Das ist verdammt viel und wenn du nicht deine Gesamte Freizeit mit putzen verbringen willst wird das so nix. Ich mein was willst du auch mit so viel Platz? Nimm noch ein Partykeller, Einen Fitnessraum, Ein Heimkinoraum, Einen Musikraum dazu und vllt noch Gästezimmer und das wäre imo schon ultimum. Ich wüsste nicht was ich mit den ganzen Räumen überhaupt machen sollte.

Das mit dem festen Job mit guter Bezahlung klingt erstmal gut, aber wenn es dich jetzt schon abfuckt wirst du vmtl irgendwann durchdrehen, v.a. wenn du die perspektive hast dass es immer so sein wird.

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Verhalte dich wie ein Mann (Alpha) und wäge selbst ab was dich glücklich machen wird!

Danke deine Antwort wer super :hi:

Meine Oma rausschmießen ? Nein , sie will selber ausziehen und dort hin. Allerdings sind die Anmeldelisten ewig lang daher könnten meine Beziehungen schon was bringen.

das Haus könnte für einen 20-Jährigen etwas gross sein und dich überfordern. Deshalb schreit es förmlich nach "Ich muss für immer hier bleiben und such jetzt dringend noch eine Frau, die es putzt!"

Absolut nicht

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Du arbeitest in Job 1 von 7:00 - 14:00 Uhr?

Das ist doch purer Luxus, da könntest du doch noch eine Teilzeitstelle in einem Restaurant finden, wo dir die Arbeit Spass macht und da Abends arbeiten.

Dadurch würden dir noch alle Möglichkeiten für die Zukunft offen stehen und du hättest Sicherheit und Spass vereint.

Das Haus könntest du vermieten, oder eine WG aufstellen. So kommt dann auch etwas Geld wieder rein.

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