Konstruktivismus

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Vorab: Ich sehe Konstruktivismus nicht als eine geltende Wahrheit, vielmehr als eine Weltanschaunung an.

In diesem Beitrag werde ich euch eine kleine Einführung in den Radikalen Konstruktivismus nach Paul Watzlawick geben, der neben der Kommunikationstheorie vor allem die Erkenntnistheorie und Psychotherapie stark beeinflusst hat.

Der Konstruktivismus an sich begründet sich auf folgende Annahme:

Es existiert keine Realität!

Alles was wir sehen/riechen/fühlen/schmecken aber auch denken wird durch Filter in unserem Gehirn zu einem vermeintlichen Abbild der Realität. Diese Filter können Erfahrungen sein, Erziehung, Glaube, Werte, Ansichten, Vorstellungen, Ideale etc.

Wir nehmen die "Realität" also nicht wahr, wir interpretieren sie nur!

Folglich lebt jeder in seiner eigenen Realität.

Beispiel:

Ich hielt vor einiger Zeit einen Vortrag über dieses Thema. Zu Beginn des Vortrages nahm ich ein Glas Wasser, trank es, stellte mich vor die größte Zicke in unserem Kurs die sehr Etepetete ist und rölpste laut und Herzhaft.

Daraufhin fragte ich sie, was sie eben empfand. Sie antwortete "Das war eklig und abstoßend".

Ich zeigte mit dem Finger aus dem Fenster zu dem Asiaten auf der Anderen Straßenseite und sagte "Dort hätte man es als Kompliment über das Essen aufgefasst - DAS ist Konstruktivismus: Die anderstartige asiatische Erziehung bringt Asiaten dazu, mein Verhalten anders zu interpretieren."

In wievern bringt uns das bei der Persönlichkeitsentwicklung weiter?

Ganz einfach: Durch kalibrieren der Filter können wir AKTIV unsere Realität verändern und konstruieren

Das funktioniert langsam, Stück für Stück, durch Autosuggestion, NLP und Disziplin.

Konstruktivismus zu leben bedeutet nicht von heute auf morgen eine neue Realität zu erschaffen, sondern kontinuierlich an den Filtern zu schrauben um dem persönlichen Optimum immer näher zu kommen.

Man kann alles erreichen, aber in kleinen Schritten.

Denn wie isst man einen Elefanten? In mundgerechten Stücken!

so far,

Euer aki

Edit: Ich persönlich habe diese Anschauung mittlerweile so sehr verinnerlicht, dass ich vor kurzen entschieden habe, dass Gott in meiner Realität (wieder) existiert.

bearbeitet von aki

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Gegen deinen extremen Konstruktivismus mein gemäßigter.

Die Welt ist real. Deine Grenzen gegen die Welt sind real. Das Interface ist real. Alles was jenseits des Interfaces liegt, kann man im Rahmen einer Modellbildung begreifen ((re-)konstruieren). Ein Modell ersetzt keine Realität. Nur wer sich des Modellcharakters bewusst ist und gleichzeitig weiß, dass es ein Außerhalb gibt, geben muss (Gödels Einwand), kann das Interface zielgerichtet optimieren.

bearbeitet von OSS-117

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Nicht eine etwas verkürzte Darstellung des Konstruktivismus? Auch wenn es eine Einführung ist.

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Gegen deinen extremen Konstruktivismus mein gemäßigter.

Die Welt ist real. Deine Grenzen gegen die Welt sind real. Das Interface ist real. Alles was jenseits des Interfaces liegt, kann man im Rahmen einer Modellbildung begreifen ((re-)konstruieren). Ein Modell ersetzt keine Realität. Nur wer sich des Modellcharakters bewusst ist und gleichzeitig weiß, dass es ein Außerhalb gibt, geben muss (Gödel's Einwand), kann das Interface zielgerichtet optimieren.

Wie kannst Du beweißen, dass dein Interface real ist?

Wenn Du von der Annahme aussgehst, dass Dein Interface real ist, wie detailliert ist Dein Modell der Realität? Auf Physikalischer Ebene zum Beispiel: Kannst du Atome sehen?

Der Radikale Konstruktivismus geht davon aus, dass unsere Sinne nicht fähig sind die gesamte Realität abzubilden. Beispiele sind zum Beispiel physikalisch belegt, indem Du zum Beispiel nur ein begrenzten Bereich der Elektromagnetischen Strahlung "wahrnehmen" kannst. Es gibt aber noch zum Beispiel die Ultraviolette Strahlung. Ist diese nicht existent?

Andererseits: Ein Modell entspricht nie dem Orginal. Es ist lediglich ein Abbild dessen, was in der Realität existiert. Der physikalische Tisch vor uns, mir seiner Ausbreitung in den vier(!) Dimensionen entspricht nicht dem Tisch in unserer Wahrnehmung.

Letztendlich sagt der Konstruktivismus nichts anderes aus, als dass unser Gehirn die Realität aus den Sinneseindrücken selbst kosntruiert (also erfindet) und das jeder Mensch in einer eigenen Realität lebt. Das Abbild der Realität ist aber keine Karte, sondern lediglich eine Berechnung von Wahrscheinlichkeiten.

Aber selbst, wenn ich weiß, dass die "Innenwelt" ein Modell der "Außenwelt" ist, habe ich noch lange nichts gewonnen, da das Interface selektiv ist, also sowohl die Sensoren, als auch die Aufmerksamkeit eingeschränkt sind sind.

Gödels Einwand (übrigens ohne Apostroph) ist schon im Ansatz falsch, weil er von Annahmen ausgeht, die physiologisch nicht anwendbar sind. Alles bezieht sich nur auf annahmen der Wahrscheinlichkeit, was im übrigen schon seit den alten Griechen kein Geheimnis mehr ist.

bearbeitet von Bastscho

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Sehr spannend ! Realität ist, was man als Realität anerkennt, betrachtet, erkennt.....not less, not more !

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Wenn ich richtig aki verstanden habe, existiert nach seiner Ansicht da draußen eine objektive Wirklichkeit (=Realität), die durch unsere individuelle Wahrnehmung unterschiedlich interpretiert und damit erfahren wird.

Hier ein Ausschnitt aus einem Interview mit einer Neurowissenschaftlerin, die diese Aussage unterstützen würde. Sie behauptet sogar, daß die Schiffe von Columbus bei seiner Landung in der "neuen Welt" von den Ureinwohnern nicht wahrgenommen werden konnten, da sie so etwas vorher noch nie gesehen hätten.

Siehe http://www.youtube.com/watch?v=_xUcYULFQUs (Ausschnitt aus dem Film http://www.bleep.de )

Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und bevorzuge eine Theorie von Amit Goswami, nach der es keine obejektive Realität gibt und diese erst durch unser Bewußtsein geschaffen wird.

Im Bereich des Mikrokosmos, in der die Welt mit Hilfe von Wahrscheinlichkeitswellen beschrieben wird, gibt es einige Deutungen ( z.B. Kopenhagener Interpretation), die Goswami als Grundlage verwendet.

Auf das Thema einzugehen, würde aber zu weit führen. Wer sich dafür interesiert, kann das hier als Einstieg verwenden:

http://www.wie.org/DE/j11/goswami.asp

Wen das Thema näher interessiert, dem sind diese 2 Bücher zu empfehlen. Diese sind zwar nicht einfach zu lesen, aber wissenschaftlich fundiert. Beide sind von renommierten Naturwissenschaftlern geschrieben und driften dadurch nicht ins esoterische ab (ohne die Esoterik verurteilen zu wollen).

http://www.amazon.de/bewusste-Universum-Be...t/dp/3363031262

http://www.amazon.de/Versteckte-Wirklichke...t/dp/3777613088

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Sehr spannend ! Realität ist, was man als Realität anerkennt, betrachtet, erkennt.....not less, not more !

Jain,

Realität oder Wahrheit sind lediglich Konstrukte, die uns helfen in einer sehr komplexen Welt zurecht zu finden.

Erkennen, betrachten und anerkennen würde allerdings ein uneingeschränktes "durchdringen" oder erfassen der Existenz bedeuten. Der Mensch müsste also wissen, wo sich zu jeder Zeit alles sein in welchem Zustand sich befindet.

Im Prinzip hast Du aber recht. Ein wenig umformuliert kommen wir der Sache schon näher: Realität ist das, was unser eigenes Gehirn uns als Realität widerspiegelt.

Widerspiegeln deshalb, weil es ein Abbild dessen ist, was die Realität wirklich ist, jedoch mit der Einschränkung, dass die Informationen durch unser Gehirn vorher verarbeitet werden, was die eingeschränkte Sensorik inkludiert.

Bestes Beispiel ist zum Beispiel, dass unser Gehirn fehlende Informationen versucht zu vervollständigen. Aber auch widersprüchliche Informationen "vor Glück weinen" können entsprechend durch Erfahrung richtig Interpretiert werden. Erfahrungen/Erinnerungen werden beim wiederaufruf (erinnern) nicht nur lesend geladen, sondern verarbeitet (Erinnerungen verblassen etc.)

Wo Du allerdings voll recht hast: "Sehr spannend!"

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Ich habe mich in letzter Zeit mit Quantenphysik beschäftigt, und kann nur Jedem empfehlen sich in die Richtung ein wenig zu informieren.

Ich denke, die Aussage "Es existiert keine Realität" ist etwas zu Pauschal.

Die Frage ist, "was ist Realität?"

Wenn man sich Ergebnisse von Experimenten aus der Quantenphysik anschaut (die übrigens teilweise schon vor viele Jahren gemacht wurden), z.B. das Doppelstaltexperiment, muss man entscheiden, in wie weit man es zulassen will, sein bisheriges Weltbild zu hinterfragen.

Wer es möchte bzw. schafft, tatsächlich über seine Paradigmen hinaus zu denken, wird sich sehr tiefsinnige Fragen stellen. Dies geht weit über die hier angesprochene Annahme hinaus, dass sich Jeder durch einen "persönlichen Filter", der durch die Umwelt/Kindheit ect. "gewachsen" ist, seine eigenen, ausgewählten Sinneseindrücke herausfiltert, andere ausblendet, und sich so ein eigenes Abbild der "allgemeinen Realität / Gesamtheit an Sinnesentdrücken" erstellt, in welchem er lebt (bzw. zu leben glaubt).

Man wird feststellen, dass man nicht nur ein- und ausblendet sondern tatsächlich selbst Ereignisse bzw. Realität konstruiert.

Man sollte sich der Kraft der Gedanken bewusst werden, und beginnen, mehr in Möglichkeiten zu denken.

Ps:Nein, ich bin kein Esoterik-Freak und kein Buddhist^^ ... obwohl der Buddhismus einige sehr interessante Grundgedanken beinhaltet und dem Bewusstsein eine angemessen große Bedeutung zuspricht ;-)

edit: @Merlin: Habe deinen Beitrag jetzt erst gesehen. Da bist du mir ja quasi schon zuvor gekommen^^

"Das bewusste Universum" von Goswami habe ich auch gelesen. Sehr gutes Buch, und ein sehr interessanter Autor! ;-)

bearbeitet von Driven

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Man wird feststellen, dass man nicht nur ein- und ausblendet sondern tatsächlich selbst Ereignisse bzw. Realität konstruiert.

Man sollte sich der Kraft der Gedanken bewusst werden, und beginnen, mehr in Möglichkeiten zu denken.

Das ist genau das, was ich mit meinem Post ausdrücken wollte. Deswegen bin ich auf auf den Unterschied zwischen "filtern" und mit "Hilfe des Bewußtseins schaffen" eingegangen.

Ürbrigens findet man, wenn man sich lange Zeit mit der Quantenphysik beschäftigt hat, nicht nur Parallelen zum Buddhismus, sondern auch zu Bibel und Thomasevangelium.

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Eine rosarote Brille macht aus einem Elefanten keine Maus.

Filtern und interpretieren ist nicht konstruieren/erstellen.

Wer den Konstruktivismus dennoch so extrem sieht, muss ihn halt auch so extrem ausleben und in seiner eigenen kleinen Welt leben.

Idealerweise Einsiedler werden, weil man dann nicht so vielen Leuten auf den Wecker geht, die ganz gerne gemeinsam in und auf dieser Welt leben. Man kann sich ja dann auch ohne Geld, Futter und Frauen die eigene Realität zusammenstricken, in der alle Bedürfnisse gestillt sind, der Magen voll. Wer nicht völlig verblödet ist, wird dann feststellen: "och, die objektive Realität gibts ja doch und sie hat einen Einfluss auf mich und meine Realität. Ich kann sie nicht grenzenlos so konstruieren wie ich will, weil mir mein Körper da einen Strich durch die Rechnung macht."

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Eine rosarote Brille macht aus einem Elefanten keine Maus.

Filtern und interpretieren ist nicht konstruieren/erstellen.

Wer den Konstruktivismus dennoch so extrem sieht, muss ihn halt auch so extrem ausleben und in seiner eigenen kleinen Welt leben.

Idealerweise Einsiedler werden, weil man dann nicht so vielen Leuten auf den Wecker geht, die ganz gerne gemeinsam in und auf dieser Welt leben. Man kann sich ja dann auch ohne Geld, Futter und Frauen die eigene Realität zusammenstricken, in der alle Bedürfnisse gestillt sind, der Magen voll. Wer nicht völlig verblödet ist, wird dann feststellen: "och, die objektive Realität gibts ja doch und sie hat einen Einfluss auf mich und meine Realität. Ich kann sie nicht grenzenlos so konstruieren wie ich will, weil mir mein Körper da einen Strich durch die Rechnung macht."

So ist das auch nicht gemeint, da die Welt nach diesem Ansatz durch die Wechselwirkung vieler Beteiligten entsteht. Der Grund ist, daß das das Bewußtsein, welches Dinge erzeugt, Teil eines jeden ist.

Das , was wir als objektive, allen ähnlich erscheinende Realität sehen (die im Markosmos offenbar existiert), wird nach dieser Ansicht durch ein gemeinsam geschaffenes Wahrheitssystem erzeugt.

Im Fußballstadion kannst Du auch nicht gegen eine Menschenmasse anlaufen, obwohl dies theoretisch möglich wäre (o.K. blödes Beispiel, mir ist kein anderes eingefallen)

Deswegen sind dem Individuum auch Grenzen gesetzt und der einzelne Mensch kann die Realität nicht beliebig verändern und schaffen, sondern nur im Rahmen von bestimmten Grenzen.

Vielleicht gab es da Ausnahmen wie Buddha oder Jesus.

Wie bereits oben erwähnt, würde die Diskussion hier zu weit führen. Der genaue Mechanismus dieser Sicht wird in dem folgenden Buch in Kapitel 6.2 beschrieben:

http://www.schoepfungsprinzip.de/inhalt.htm

P.S. Übrigens haben mir Diskussionen über das Thema schon oft geholfen, AMOGS abzuwehren und HBs zu layen, da sich entgegen meiner ursprünglichen Vermutung doch eine große Zahl von HBs für dieses Thema stark interessieren.

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Wenn ich richtig aki verstanden habe, existiert nach seiner Ansicht da draußen eine objektive Wirklichkeit (=Realität), die durch unsere individuelle Wahrnehmung unterschiedlich interpretiert und damit erfahren wird.

Nein, meiner Ansicht nach gibt es eine Wirklichkeit (Bsp: wenn mir und dir einer auf die Schnauze haut tuts uns beiden weh),

aber sie ist keineswegs Objektiv (es wird uns auf keinen fall gleich stark wehtun weil wir über unterschiedliche genetische veranlagungen im Bereich des Joch-/Nasenbeins verfügen)

Natürlich kommt noch dazu, dass wir den Schmerz anderst interpretieren, auf Grund von verschieden ausgelegten Filtern (einer von uns war im Boxen o.ä.)

Was ich damit sagen will: meiner Ansicht nach gibt es eine Wirklichkeit (bestehend aus Atomen), die keinesfalls Objektiv ist, weil wir sie interpretieren und zu unterschiedlichen Realitäten deuten. Es gibt also ca. 8 Milliarden Realitäten auf der Welt (Affen, Delhpine und sonstige Intelligente Lebewesen mal außen vor gelassen).

@jon29: ja, SEHR verkürzt und sehr einseitig betrachtet. Der konstruktivismus bildet so viele Facetten, die ich alle im Laufe der Zeit durch reines überlegen und "weiterdenken" für mich entdeckt habe.

Zum Beispiel finde ich es wahnsinnig spannend, wie sich der Umgang mit meinen Mitmenschen verändert hat. Ich bin von Haus aus relativ tolerant, aber seit ich diese Gedanken in mir trage finde ich kaum noch Grenzen in meiner Toleranz.

Beispiel: Ich bin religiös, wie schon oben erwähnt existiert "Gott" in meiner Realität (mit "" weil er nicht dem Gott der Kirche entspricht). Trotzdem bzw. gerade deswegen akzeptiere ich die Existenz von Jehova, Allah, Shiva usw.. Weil ich weiß, dass diese Glaubensikonen in anderen Realitäten genauso existent und real sind wie Gott in meiner.

Achja wie Superposition schon angedeutet hat: Kauft euch Literatur von Paul Watzlawick, hat nen tollen schreibstil und ist vor allem auf der Ebene der Kommunikationstheorie meiner Meinung nach wahnsinnig nützlich.

so far,

aki

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@ Bastscho

Zunächst ein Mal ein Dankeschön, dass du meinen Post nachformulierst.

Komisch finde ich dann dennoch, wie du einzelne Aspekte erst abweist, bevor du sie selbst in neuem Gewand aufgreifst.

1. Interfaces: Wie willst du beweisen, dass du denkst? Denken ist eine erste Annahme, mein liebes chinesisches Zimmer. Bewusstsein auch. Und das setzt sich übrigens munter fort. Oder hast du in deinem Bewusstsein einen Platz, an dem du bewußt der Tisch vor deiner Nase bist? Es gibt eine Trennung zwischen dem, was du bewusst bist, und dem was du nicht bist.

2. Gödel: Was sagt das Theorem aus?

Jedes hinreichend mächtiges System, ist entweder unvollständig oder widersprüchlich.

Es bezieht sich auf ein Set von Aussagen, Gödels Beispiel war die Arithmetik. Die Modellbildung ist ebenfalls ein Set von Aussagen. Du kannst mit diesen Aussagen nicht beweisen, dass dieses Set vollständig oder frei von Widersprüchen sei. Die entscheidende Frage ist allerdings, ob es wie die Arithmetik wirklich hinreichend mächtig ist, das geb ich zu. Wenn ja, treten also Dinge auf, die entweder nicht mit dem Modell zu klären sind - wenn auch mit einem anderen Set, womit sie etwas externes wären - oder im Modell als Irrtürmer stehen.

Kannst du jetzt erklären, was Gödels Theorem mit Physiologie zu tun hat?

(Übrigens schön, dass du das versteckte Apostroph gefunden hast. Du kannst es jetzt schultern und bei der nächsten Tankstelle gegen eine korrekte Groß- und Kleinschreibung tauschen ;-) )

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So ist das auch nicht gemeint, da die Welt nach diesem Ansatz durch die Wechselwirkung vieler Beteiligten entsteht.

Der TE meint es aber offenbar so extrem, wenn er schreibt:

Es existiert keine Realität!
Das , was wir als objektive, allen ähnlich erscheinende Realität sehen (die im Markosmos offenbar existiert), wird nach dieser Ansicht durch ein gemeinsam geschaffenes Wahrheitssystem erzeugt.

Wie gesagt, da sollte man einen Unterschied machen zwischen "wird erzeugt"(extreme Einstellung, stimmt einfach nicht. Probiers aus und werd Einsiedler) und "wird gefiltert"(damit sind allerdings keine Statements wie "Es existiert keine Realität" und "du kannst dir deine Realität so bauen wie es dir beliebt" möglich).

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Wie gesagt, da sollte man einen Unterschied machen zwischen "wird erzeugt"(extreme Einstellung, stimmt einfach nicht. Probiers aus und werd Einsiedler)

Im Grunde genommen haben Merlin und ich genau davon geredet... Wenn das jemand für falsch hält, will ich ihm keinesfalls solche Gedanken aufzwingen.

Allerdings finde ich es unhöflich, es z.B. mit diesem unpassenen Einsiedler-Beispiel ins Lächerliche zu ziehen, denn man sollte das Weltbild anderer Menschen immer respektieren.

Ich will niemanden davon abbringen, einfach seinen Alltag weiterzuleben, sich als "Spielball" seiner Umwelt zu sehen, und anzunehmen, dass er hier seine 60, 70 oder 80 Jahre lebt, dann stirbt, und im Endeffekt nichts von ihm übrig bleibt, außer ein bisschen Bio-Masse bzw. Wurm-Futter... Wer mit so einer traurigen Grundeinstellung ein glückliches Leben führt, und daran festhalten will, dem will ich sicher nicht reinreden.

Ich selbst war übrigens bis vor ca. 1 1/2 Jahren selbst so ein "knallharter Realist" und hätte über soetwas wie meinen Post nur gelacht. Ich war weder besonders gläubig, noch bin ich in so einer Esotherik/Öko- Familie aufgewachsen... ganz im Gegenteil!

Aber manchmal passieren Dinge, die einen zum Nachdenken bringen. Ich habe nachgedacht, Antworten gesucht und gefunden, und mein gesamtes Weltbild wurde auf den Kopf gestellt. Das ist im ersten Moment ziemlich beängstigend... mittlerweile bin ich aber sehr glücklich, diese Gedanken akzeptieren zu können.

Wahrscheinlich wollen oder können viele Menschen solche, scheinbar total verrückten Gedanken nicht zulassen. Und wahrscheinlich ist das auch gut so, denn ich glaube, dass sich jeder Mensch selbst die tiefsinnigen Fragen stellen muss, die ihn auf die Suche nach Antworten schicken.

Aber wenn jeder, der sein unerschütterliches Weltbild nicht in Frage stellt, dies jetzt hier im Thread ausdrücken muss, führt das zu einer endlosen und nicht zu lösenden Diskussion, die niemanden weiterbringt.

mfg

Driven

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Bist du der TE?

Der TE meint es aber offenbar so extrem, wenn er schreibt:
Es existiert keine Realität!

Wenn du mit ihm nicht übereinstimmst, ist ja alles in Ordnung.

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Gast

Ich vertrete eine Mischung aus Kritischer Psychologie und Konstruktivismus. Nach meinem Dafürhalten gibt es sehr wohl eine objektive Realität. Die Welt war da, bevor es die menschliche Spezies gab. Die Evolution war ein real-materieller Vorgang, welcher den Menschen und seine Sinnesorgane schuf, etc. pp. Dass es auf der Mikroebene keine objektive Realität zu geben scheint, ist eine gänzlich andere Debatte, weil es von der jeweiligen Grob- oder Feinkörnigkeit der Betrachtung eines physikalischen Vorgangs abhängt. Wohl interpretieren wir die Welt durch Erziehung, Kultur uvm. unterschiedlich. Wir können die objektive Realität - die ich hier einzig als vorhandene Materialität definiere, nicht in Form einer bestimmten "richtigen" Anschauung - nur näherungsweise erkennen, eine 100%-ige Objektivität kann es nicht geben, weil wir selbst Produkte des gesellschaftlichen Seins sind. Dieses gesellschaftliche Sein bestimmt zu großen Teilen unser Bewusstsein. Das Bewusstsein mag ebenso das Sein verändern können, ist es doch ein dialektischer Prozess, welcher ein Werden erst ermöglicht, am Anfang waren dennoch das Sein und die materielle Welt, aus der alles hervorging.

bearbeitet von Gast

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Wie gesagt, da sollte man einen Unterschied machen zwischen "wird erzeugt"(extreme Einstellung, stimmt einfach nicht. Probiers aus und werd Einsiedler)

Nochmals: Durch eine Einsiedelei erreichst Du keine räumliche oder zeitliche Trennung vom Rest der Welt. Auch nicht im Rahmen der 4-dimensionalen Relativitätstheorie nach Einstein. Einstein hat diese sogenannte Lokalität bis zu seinem Tode versucht zu beweisen und ist kläglich daran gescheitert. Seinen Höhepunkt die Quantenphysik zu widerlegen erreichte Einstein mit dem sogenannten Einstein- Podolsky (der übrigens nichts mit dem Fußballer zu tun hat :-D ) - Rosen Experiment: Siehe z.B. hier: http://www.quantenphysik-schule.de/epr.htm

Die von Dir getroffene Aussage ist einfach der Stand der Physik vor dem 14.12.1900, als Planck die Grundlage für die Quntenphysik legte.

Damit bleibt auch die Verbindung mit den anderen Menschen bestehen und Du kannst nur im Rahmen gewisser Grenzen etwas erzeugen. Zusätzlich müßte man die Fähigkeit haben, die Aufmerksamkeit auf etwas bestimmtes dauerhaft zu konzentrieren. Vielleicht waren wie erwähnt Jesus und Buddha dazu fähig. Vielleicht sind auch einige Menschen dazu imstande, die o.g. Grenzen der Erzeugung von Realität erheblich auszudehnen. Ich denke aber, daß die dann jahrelang nichts anderes gemacht haben, als zu meditieren.

Da ich nicht zu den genannten Menschen gehöre, weiß ich, daß das bei mir nicht funktionieren würde. Mal davon abgesehen, möchte ich auch nicht in jahrelanger Meditation leben und die Genüsse des Lebens wie Frauen, Urlaub, Spaß haben, essen, trinken etc. ausleben. Schließlich sind wir ja auf der Welt, um diese Erfahrungen zu machen.

Trotz alledem bin ich der Meinung, daß wir auch danach streben sollten, zu erfahren, was der Ursprung aller Dinge ist. Meine Meinung. Ich könnte mich nicht damit zufrieden geben, nur nach Fun zu streben, obwohl viele Menschen dieser Meinung sind.

Im kleineren Rahmen funktioniert die Methode allerdings bei mir ganz gut. Z.B. habe ich ein HB wieder "zufällig" in meiner mehere 100.000 Einwohner großen Stadt getroffen (ohne sie zu suchen), obwohl die in einer 50km entfernten Stadt mit 50.000 Einwohnern wohnte und ich nur den Vornamen kannte. Oder ich traf in einem Parkhaus ein anderes HB wieder, weil die Schranke nur bei mir nicht funktionierte, obwohl ich meinen Parkschein schon gezahlt hatte. Sie stand "zufällig" am Ende der Schlange an einer anderen Kasse, zu der ich ging und meinen Parkschein nochmals bezahlte (was ich aber in dem Fall gerne tat ^_^ ) Durch die lange Wartezeit war es easy zu gamen.

Beide HBs wollte ich wieder treffen und dies gelang ohne Mühe oder danach zu suchen. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Diese Sache hat im übrigen vorher weder über the Secret, noch Murphy oder andere Methoden funktioniert, sondern nur über die Methode eines eher unbekannten ehemaligen russichen Quantenphysikers, der genau auf der oben beschriebenen Grundlage praktisch aufsetzt.

http://www.amazon.de/TransSurfing-Die-Real...pd_bxgy_b_img_b

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Nochmals: Durch eine Einsiedelei erreichst Du keine räumliche oder zeitliche Trennung vom Rest der Welt.

Ich kapiers nicht...

Unterscheiden sich unsere beiden Standpunkte irgendwo oder wieso zitierst du dauernd eine Stelle und belegst daraufhin meinen Wunsch, zwischen extremer Realitätsferne(es wird nicht klappen, siehe Einsiedlerbeispiel) und gesundem Konstruktivismus zu unterscheiden?

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Ich glaube, er wollte nur deutlich machen, dass seine (ebenso wie meine) Vorstellungen von der "Fähigkeit zu konstruieren" weit über das im ersten Post genannte hinausgehen, und dass das Einsiedlerbeispiel im Prinzip total unpassend ist. Zu erklären, warum nach unseren Vorstellungen eine einsame Insel überhaupt keine Isolation darstellt, würde allerdings zu weit führen... Kurzfassung: Alles und Jeder ist miteinander verbunden/ vernetzt und steht in Wechselwirkung miteinander.

Wer sich genauer informieren möchte, muss nur einen der links von Merlin anklicken.

Ich befürchte, dass mein Standpunkt genau deine Vorstellung von "extremer Realitätsferne" trifft :-D

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Richtigstellung des Satzes "Es existiert keine Realität"

Bevor ihr noch weiter drauf rumreitet wie auf ner HB10 hier die Klarstellung:

Ich habe damit nicht sagen wollen, dass die Materielle Welt um uns herum nicht existent ist.

Was im Volksmund als Realität bezeichnet wird, gibt es hingegen meiner Auffassung nach nicht.

Da jeder Mensch in seiner eigenen lebt, hätte der Satz wohl eher so lauten müssen:

"Es existiert nicht nur eine Realität"

Grüße,

aki

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Ich glaube, er wollte nur deutlich machen, dass seine (ebenso wie meine) Vorstellungen von der "Fähigkeit zu konstruieren" weit über das im ersten Post genannte hinausgehen, und dass das Einsiedlerbeispiel im Prinzip total unpassend ist. Zu erklären, warum nach unseren Vorstellungen eine einsame Insel überhaupt keine Isolation darstellt, würde allerdings zu weit führen... Kurzfassung: Alles und Jeder ist miteinander verbunden/ vernetzt und steht in Wechselwirkung miteinander.

Wer sich genauer informieren möchte, muss nur einen der links von Merlin anklicken.

Ich befürchte, dass mein Standpunkt genau deine Vorstellung von "extremer Realitätsferne" trifft ;-)

Genau so hab ich's gemeint. Driven hat's verständlicher als ich erklärt. Besser hätte ich es auch nicht sagen können. Danke! ^_^

Manchmal verenne ich mich eben zu sehr in der Physik, so daß es dann noch unverständlicher werden kann. :-D

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Richtigstellung des Satzes "Es existiert keine Realität"

Bevor ihr noch weiter drauf rumreitet wie auf ner HB10 hier die Klarstellung:

Ich habe damit nicht sagen wollen, dass die Materielle Welt um uns herum nicht existent ist.

Was im Volksmund als Realität bezeichnet wird, gibt es hingegen meiner Auffassung nach nicht.

Da jeder Mensch in seiner eigenen lebt, hätte der Satz wohl eher so lauten müssen:

"Es existiert nicht nur eine Realität"

Grüße,

aki

Ok, Danke.

Genau das war mir wichtig, auch wenn ich geschrieben hätte: "Jeder Mensch hat sein Modell von der Welt"

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