Zur Sinnhaftigkeit der PU-Theorie

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In der letzten Zeit kann man hier mehr und mehr Antworten des Type "Vergiß den ganzen Theorie-Quatsch, geht raus, übe, find raus, was für dich funktioniert". Bringt PU-Theorie also überhaupt was? Oder ist die ganze Szene nicht vielleicht auf dem total falschen Weg, denn schließlich geht es ja hier eigentlich um die normalste und natürlichste Sache der Welt: "It's no rocket science".

Eine Allegorie

Ich vergleiche die Fähigkeit, erfolgreich mit Frauen umzugehen, mit einem Puzzlespiel: Hat man das Puzzle zusammen, ist man der perfekte "PUA". Aber den meisten Männern fehlen nun mehr oder weniger viele Teile zur erfolgreichen Vollendung ihres persönlichen "PUA-Puzzles". Dazu kommt, das jedem andere Teile fehlen. Und jeder sieht nur "sein" Puzzlespiel und viele verstehen nicht einmal, das bei anderen ganz andere Teile fehlen, bzw. das die evtl. ein etwas anderes Puzzle zu lösen haben als sie selbst.

Wie kriegt man nun also "sein Puzzle" fertig? Man kann sich die fehlenden Teile entweder mühsam selbst basteln, oder man versucht, sie sich anderweitig zu besorgen. Die gesammelte PU-Theorie ist nun einfach eine "Bibliothek aller Puzzelsteine". Prinzipiell braucht man da nur die passenden heraussuchen und kommt so zum Ziel. Aber was sind die passenden Teile? Ist das Puzzle fast fertig, kann man ja recht leicht sehen, was noch fehlt und gezielt danach suchen. Aber fehlen überall noch große Stücke, dann muß man sich erst mal mühsam heran arbeiten, und kann nicht erwarten, sofort auf Anhieb alles passenden Teile ohne Umweg zu finden.

Ein großer Fehler wäre es nun auch, sich einfach die komplette "Bibliothek aller Puzzelsteine" zu besorgen. Sicher, darin befinden sich alle nötigen Teile - aber eben auch viele, die man schon hat, bzw. die garnicht zum eigenen Puzzle passen. Man erstickt so quasi unter der Menge unnützer Teile und findet die wichtigen Teile nicht, weil sie unter den unwichtigen Teilen verschüttet liegen.

Nun einfach zu sagen: "Bringt eh alles nichts, mach dir deine Teile besser gleich selbst" wäre aber ebenso falsch. Denn das funktioniert nur, wenn die Lücken im Puzzle nicht zu groß sind und wenn jemand auch hinreichende "handwerkliche" Fähigkeiten mitbringt, um überhaupt selbst Teile anfertigen zu können. Die "Bibliothek der Puzzelsteine" ist also für die meisten (besonders mit sehr großem und unvollständigem Puzzle) sehr sinnvoll, aber nur, wenn man sie richtig nutzt: Selektiv, eins nach dem anderen und auf keinen Fall versuchen, Teile, die nicht passen mit Gewalt hineinzupressen.

Und was ebenso wichtig ist: Jeder muß bereit sein, die Anstrengung zu investieren "sein Puzzle" dann auch wirklich zusammenzubauen! Denn was man will sind ja nicht die Teile, sondern das fertige Puzzle! Wer kann schon bei einem Haufen von Teilen sehen, welche passen und welche nicht? Da kriegt man nur heraus, indem man tatsächlich anfängt, sein Puzzle zusammenzusetzen. Leider gibt es in der "Szene" nun eine Menge Leute, die Unmengen an Teilen im Schrank liegen haben, oft für teures Geld gekauft, aber sich nicht trauen, mal anzufangen, die wirklich mal zusammenzusetzen, aus Angst, sie könnten dabei versagen.

Und es gibt ein weiteres Problem: Das Puzzle wird im Laufe der Zeit immer größer! Ein 14jähriger hat vielleicht ein 50-Teile-Puzzle, beim 30jähringen sind es dagegen schon 1000 Teile. Wer also schon von Anfang an immer fleißig mitbaut, der braucht keine "Bibliothek", der findet die Teile halt irgendwo, bekommt sie von Freunden oder bastelt sie ab und zu auch mal selbst. Aber wer den Anfang verpaßt hat und daher direkt mit dem 1000-Teiler anfangen muß (und davon vielleicht nur 100 Teile hat), für den wird das eine harte Sache.

PU-Theorie ist für Leute, die relativ spät anfangen, mit Frauen Erfahrungen zu sammeln, weitaus wichtiger, einfach weil Frauen von Männer mit zunehmenden Alter auch immer mehr Erfahrung erwarten. Bei einem 14 jährigen ist PU-Theorie eher kontraproduktiv, einfach weil der eh nur wenige Teile braucht und die Gefahr, diese wenigen Teile unter unnützem Ballast zu verschütten weitaus größer ist, als der potentielle Nutzen. Bei einer 30jährigen Jungfrau sieht das dagegen ganz anders aus, da fehlen so viele Teile, das erst mal jedes Teil willkommen ist, selbst wenn man es evtl. noch nicht gleich einbauen kann, weil noch zu viele andere Teile fehlen.

Was man auch akzeptieren muß ist, das man es natürlich später schwerer hat, als wenn man gleich von Anfang an dabei war. Gleich ein 1000-Teile Puzzle zusammenzusetzen erscheint "erdrückend", man weis einfach nicht, wo man anfangen soll und die Aufgabe erscheint zuerst unschaffbar. Und die Chance von Fehlschlägen, von falschen Teilen, die erst passend erscheinen, es dann aber doch nicht sind, ist viel größer. Darüber zu klagen ist aber sinnlos, entweder man versucht es und hat damit die Chance, es irgendwann zu schaffen, oder man versucht es aus Angst vor den zu erwartenden Fehlschlägen gar nicht erst und ist damit bereits gescheitert.

Ob man nun sein Puzzle anfängt zusammenzubauen oder nicht, nennt man auch "Inner-Game". Wer gutes "Inner-Game" hat, geht mutig zur Sache, läßt sich von Fehlschlägen nicht beeindrucken und kommt schneller zum Ziel - einfach weil er mehr macht. Handeln erzeugt so Kompetenz. Aber zu denken, das man kompetent wird, einfach weil mal ganz viel "irgendwas" macht, ist genauso falsch wie zu denken, das man, nur weil man ganz viele Teile sammelt, damit automatisch zum Ziel kommen wird. Klar, wer jede freie Minute "puzzelt" viel probiert und auch fleißig eigene Teile baut, kommt schneller voran wie jemand, der nur Teile sammelt, diese aber nie zusammensetzt. Aber der schnellste und sicherste Weg ist es deshalb noch lange nicht.

Konsequenz

Also: Ja, PU-Theorie ist sinnvoll. Aber nur, wenn man sie richtig verwendet und vor allem wenn man sie auch tatsächlich anwendet! Ja, man muss selektieren. Ja, man wird Fehlschläge erleiden (je weniger man weis, desto öfter), ja, man muß bereit sein, auch mal ein Stück Weg zurückzugehen, denn man wird sich immer mal wieder verlaufen. Und ja, schwierig bleibt es für die meisten dennoch. Trotz Bibliothek, trotz Handbüchern über "richtig puzzlen".

Wichtig ist aber auch, endlich zu erkennen und zu akzeptieren, das PU höchst individuell ist. Nicht, weil die Frauen so unterschiedlich sind, sondern weil die Männer die PU lernen wollen, so unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen! "One fits all" funktioniert nicht! Mysteries Plüschhut paßt genausowenig jedem, wie die hardcore-Alpha-Tour, extremes Direct-Game, "all game is inner game" oder, oder, oder. Wer meint, eine bestimmte Methode komplett abzulehnen, nur weil sie für ihn nicht funktioniert hat, übersieht evtl., das diese Methode für jemand anderen genau richtig wäre. Und umgekehrt bringt es nichts, sich an Methode X zu klammern, weil einem die so schön einfach erscheint, wenn sie einfach nicht zu einem paßt.

Was sind die praktischen Konsequenzen? Ganz einfach: Mehr Individualität wagen - aber ohne dabei das Kind mit dem Badewasser auszuschütten! Mehr am Alter orientieren, mehr an konkreten individuellen Voraussetzungen. Ja, "looks matter", ebenso wie "money matters" und "age matters". Aber man muß das alles in der richtigen Perspektive sehen: Nur weil andere Voraussetzungen da sind, bedeutet das nicht, das es keine Lösung gibt! Aber die Lösung sieht dann halt oft anders aus als bei Männern mit anderen Voraussetzungen.

All das ist zwar eigentlich schon lange bekannt, aber wenn man im Forum liest, dann scheinbar nicht wirklich verinnerlicht. Also: Verinnerlicht es endlich! Dann gibt es auch keine ewigen Threads über die "ewigen Themen" mehr.

PQ

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Schön geschrieben und vom Sinn her Schlüssig.

Ich werde in Zukunft wenn ich die Absicht habe jemandem *einlesen* in seinen Thread zu schreiben einen Link zu deinem Text schicken.

Vielleicht kappiert es der/die Betroffene dann.

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Was soll sowas in der Schatztruhe? Da vergammelt es nur, so ein Text gehoert angepinnt. Am Besten dort wo viele Neulinge es direkt vor Augen haben.

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Diese "Puzzleteil"-Metapher finde ich großartig. Ich kenn das Gefühl, wenn man mehr oder weniger "durch Zufall" hier im Forum oder in einem PU-Buch einen Gedanken entdeckt, wo man sich denkt: "Ah, genau, diesen Gedanken hab ich noch nicht verstanden gehabt! Das ist wohl der Grund, wieso ich damals dieses eine sehr gute Game vergeigt hab! Passiert mir nie wieder!" Und das ist wirklich genau das Gleiche, wie wenn man in ein Puzzle ein ganz, ganz wichtiges Teil einsetzt.

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Oh ja, Schatztruhen-Materie³.

Aber nochmals für alle KJs:

BEWEGT EUREN ARSCH RAUS UND MACHT EURE SETS! FINDET EURE PUZZLETEILE!

Blackpool :-p

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