minimalniemand 0 Beitrag melden August 10, 2009 erstellt Um das eine vorweg zu nehmen, ich bin ein absoluter Neuling was PU anbelangt. Habe in einem anderen Thread schon geschrieben, wie ich dazu kam.Natürlich hab ich mir erstmal Lektüre reingezogen ohne Ende, manche mehr, manche weniger sinnvoll. Als ich mich hier vorgestellt hab mit der Frage "Kann man ein geileres Hobby haben als PU" hat jemand geantwortet: (sinngemäß) "ja, man kann."Das hab ich damals nicht gerafft, mittlerweile weiss ich genau wie das gemeint ist ... wie auch immer, was ich eigentlich loswerden wollte:Immer wieder hört man von AFCs (und ich selbst hätte mich da auch eingeordnet): "Ich denke zuviel"Tatsächlich hab ich mir über alles und jeden Gedanken gemacht. "War das jetzt doof was ich gesagt hab?""kann man sowas bringen?""Wie soll ich mich in der und der Situation verhalten?""Die finden mich bestimmt alle voll langweilig""das war echt peinlich was ich da gesagt hab"u.v.m.Konnte teilweise sogar abends nicht schlafen, weil ich mir Gedanken gemacht hab, wie ich in bestimmten Situationen gewirkt hab oder wie ich mich noch kommenden Situationen verhalten soll. Kurzum: Ich habe in Vergangenheit und Zukunft gelebt - nur nicht in der Gegenwart.Irgend jemand hier im Forum hat den schönen Spruch "all game is inner game" in seiner Signatur. Das trifft es auf den Punkt. Pick up lines? Schön und gut - aber wie wäre es, wenn man die überhaupt nicht bräuchte, weil das Approachen eine ganz normale Handlung, wie Bier bestellen, wäre?Was hindert uns? Limiting Beliefs, Approach Anxiety, Excuses.Der Punkt ist: All diese Dinge sind keineswegs "in uns" sondern wir reden sie uns ein, bis wir sie selber glauben. Stichwort "Selbsterfüllende Prophezeiung".Wir machen uns zuviele Gedanken.Aber wie sich weniger Gedanken machen? "Ich kann doch nicht einfach meine Gedanken abschalten!"Das sollst Du auch gar nicht. Aber merke: Du bist der Herr Deiner Gedanken und NICHT UMGEKEHRT!!Ich hab ne zeitlang ZEN-Buddhismus praktiziert (fang auch grad wieder damit an) und was dort (und in anderen Formen der Meditation) trainiert wird ist im Grunde genommen eine Eigenschaft, die dem modernen Menschen mehr und mehr verloren geht: sich zu konzentrieren. ZEN geht natürlich noch viel weiter, aber man muss ja nicht gleich Buddhist werden um sein Inner Game in den Griff zu bekommen (auch wenns nicht zum Schaden ist )Was ist nun diese Praxis? Zitat von dogen-zen.de: "[...] Zazen (die Praxis des Zen) praktizieren bedeutet, sich aufrecht in der richtigen Körperhaltung auf ein Kissen zu setzen, alle Gedanken und Gefühle loszulassen und einfach nur zu sitzen. Durch die senkrechte Körperhaltung und die tiefe Atmung kommt unser Autonomes Nervensystem in sein natürliches Gleichgewicht, Körper und Geist werden eins, und wir verwirklichen direkt die Wirklichkeit jenseits unserer Gedanken und Gefühle.[...]"Aber nicht nur während der Meditation, sondern während allem was Du tust solltest Du diese Geisteshaltung praktizieren, sei es beim Abwaschen, Essen oder wasweissich. Nämlich sich nur auf die Sache konzentrieren, die Du in dem Moment tust.Und wenn andere Gedanken auftauchen (und das werden Sie, keine Frage)? Registriere, dass diese Gedanken da sind - unterdrücke sie nicht - aber lass sie dann weiterziehen und schenke ihnen keine weitere Beachtung. Das wird am Anfang nicht so einfach sein, aber man kann das üben. Irgendwann wird das zu einer ganz natürlichen Handlung und du bist von Natur aus bei der Sache, bist konzentriert und denkst nicht daran wie du gerade wirkst, sondern bist ganz natürlich. Und wenn Du das verinnerlicht hast und siehst ein SHB, dann gehst Du einfach hin und fängst ein Gespräch an - nicht weil Du sie abschleppen willst, sondern weil Du sie interessant findest und wenns nix wird ist das auch kein Problem. Diese Haltung hast Du dann von Natur aus und stülpst Sie Dir nicht über und das merken die Frauen.Das ist wie beim Tanzen: Wenn Du anfängst darüber nachzudenken was Du tust, kommst Du aus dem Rhythmus.So lernen wir, wir selbst zu sein, authentisch zu agieren & reagieren.Die meissten Menschen merken gar nicht, dass Sie ein fassadenhaftes Selbst darstellen, dass dem entspricht, von dem Sie glauben man erwartet von ihnen so zu sein. Stattdessen sollten wir lernen wir selbst zu sein. Das konzentrieren auf den Augenblick ist ein Weg dorthin.Um es noch mal zu betonen: Man muss kein religiöser Mensch werden um das zu lernen (Zen ist auch weniger Religion als gelebte Philosophie), aber man kann ja sich Dinge zu eigen machen, die seit hunderten von Jahren funktionieren. Das zu üben ist keine Sache von Tagen oder Wochen, man darf die Geisteshaltung nie aufgeben. Aber wer will schon sein AFC-Mindset zurück haben? Und das geht halt nicht ohne Arbeit. Nichts passiert ohne eigenes Zutun. (Von wegen "Wenn ich erst den Körper hab ... , wenn ich erst so und soviel Geld verdiene ..., wenn ich erst ... - Bullshit!) Ihr habt es in der Hand, es kostet nichts und ihr könnt in diesem Moment damit anfangen. Nicht nachdenken sondern tun. (und nur-tun, wie die Zenies sagen würden. Wenn ihr Auto fahrt, fahrt ihr nur Auto, wenn ihr esst, esst ihr - kein Fernsehn, keine Musik, keine Gedanken an das was ihr danach tun wollt - nur essen usw.) Ihr werdet merken, wie sogar simple Haushaltstätigkeiten anfangen Spass zu machen, weil ihr keine Gedanken mehr daran verschwendet wie ätzend doch die Abwascherei ist und wann ihr endlich fertig seid.Literatur-Tipps:-ZA - ZEN: Die Praxis des Zen von Taisen Deshimaru-Zen-Geist, Anfänger-Geist: Unterweisungen in Zen-Meditation von Shunryu Suzuki-Hardcore Zen: Punk Rock, Monster Movies, & the Truth about Reality: Punk Rock Monster Movies & the Truth About Reality von Brad Warner-Authentisch Leben von Erich Fromm-Haben oder Sein von Erich Fromm-DVD "Deep Inner Game" von David DeAngelo / Dr. Paul Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
verwöhner 0 Beitrag melden August 10, 2009 geantwortet Welches dieser Bücher hat dir die größten "Erfolge" erbracht? Welches war/ist für dich am wertvollsten? In Hinsicht auf Selbstverwirklichung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
minimalniemand 0 Beitrag melden August 10, 2009 geantwortet Welches dieser Bücher hat dir die größten "Erfolge" erbracht? Welches war/ist für dich am wertvollsten? In Hinsicht auf Selbstverwirklichung.Das kann ich schwer beantworten, weil kein Buch in der Lage ist, tatsächlich eine Änderung hervorzurufen, nur man selbst kann das tun.Was bei mir die Initialzündung hervorgerufen hat war definitiv die DVD-Sammlung Deep Inner Game. Das sind 7 DVDs und ich hab die nicht einfach nur angeschaut, sondern mich mit Papier und Stift davor gesetzt und mir Notizen gemacht habe, jeden Tag so ne halbe Stunde (da sitzt man allein 3 Wochen).Danach habe ich angefangen meine alten Zen-Sachen wieder auszukramen (Dr. Paul bezieht sich auch öfter auf die Buddhistische Praxis). Hardcore Zen ist insofern cool, da es nicht von einem Zen-Meister im klassischen Sinne geschrieben wurde. Brad Warner war früher in einer Punk-Band und ist Amerikaner. Das macht einfach unglaublich Spass zu lesen und ist megakurzweilig. Die Zen-Bücher von Deshimaru und Suzuki sind für den tatsächlichen Einstieg in Theorie und Praxis des Zen ziemlich gut und beleuchten den philosophischen Aspekt dahinter.Die Bücher von Erich Fromm behandeln den angepassten Menschen in der Theorie. Konkrete Lebenshilfe ist das eher nicht, aber sehr interessant um bestimmte Muster zu erkennen. In der DVD-Sammlung empfiehlt David DeAngelo auch noch diverse Bücher. Es gibt viele gute Bücher, aber das spielt eigentlich eine untergeordnete Rolle, solange man nicht anfängt zu handeln bringt kein Buch der Welt auch nur irgendetwas. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
verwöhner 0 Beitrag melden August 10, 2009 geantwortet Die DVDs sind im Internet so gut wie garnicht zu bekommen :/ Habe bisher nur 1 Angebot gesehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen