Das Leben genießen

14 Beiträge in diesem Thema

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das wird sich für euch wahrscheinlich wieder wie eine ziemlich dumme Frage anhören, aber ich poste sie trotzdem mal.

Also..... als ich heute morgen beim Frühstück saß, und so über das eine und andere nachdachte, ist mir etwas aufgefallen.

Schon oft bin ich beim Thema "Flirt und Verführung" auf Formulierungen wie "eine gute Zeit haben" oder "einfach Spaß haben" gestoßen. Aber heute morgen fiel es mir mit einem Schlag wie Schuppen von den Augen: ich weiß überhaupt nicht, was das eigentlich wirklich bedeutet.....

Ist "eine gute Zeit haben" dasselbe wie "das Leben genießen"? Und: wie macht man das...... ich meine: wie genießt man das Leben?

Wäre da echt dankbar für ein paar aufklärende Hinweise von euch.......

bearbeitet von N_n

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Allein wenn ich deine Frage lies, kommt mir in den Sinn, dass du weniger nachdenken solltest...

Als Hinweis gebe ich dir: Tu das, was du wirklich tun willst. Und wenn du es tust, dann tu es gerne. Unabhängig von anderen Personen.

Zugegeben, ein Hahn im Korb unter lauter schönen Frauen zu sein, und die sind alle "nett" zu einem, ist durchaus von anderen abhängig. Aber trotzdem schön =)

lg scientific

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Hi Bernd.

Lass es mich in einem Gedicht beschreiben...

______________________________________________________

"eine gute Zeit haben - Spaß haben" - von Hanni

Du machst das was du gerade tust, weil du es gerne tust.

Du hast ein gutes Gefühl, du fühlst dich gut.

Du bist glücklich, glücklich sein macht Freude.

Du musst vor Freude lachen, lachen macht glücklich.

Du genießt jeden Augenblick, die Augenblicke gehen viel zu schnell vorbei.

Du lebst den Augenblick intensiv.

Du bist enthemmt und zeigst dein Glück nach außen.

Du möchtest tollen Menschen dein Glück weitergeben, sie umarmen, mit ihnen spielen, sie necken und küssen.

Glücksgefühle steigen in dir hoch.

Deine Hormone vereinigen sich zu einer gigantischen chemischen Reaktion,

die deinen Körper vor lauter Glück, Spaß, Freude und Liebe erbeben lässt.

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Danke scientific und besonders Hanni für die Antworten...

ihr macht mich da auf etwas aufmerksam, und zwar das "gerne tun"......

also eigentlich mache ich das, was ich tue, weil es halt erledigt werden muss....... Abwasch, Gartenarbeit, lesen für's Studium oder auch Arbeit an meiner Kommunikation. Aber auch ansonsten gibt es gar nichts, von dem ich wirklich sagen könnte, dass ich es "gerne" tue...... es erwächst halt alles aus irgend einer Notwendigkeit heraus..... ein paar Beispiele:

Musik hören. Da hör ich den einen Tag vielleicht Rock'n'Roll, und am nächsten denke ich: "oh je was hab ich mir da gestern bloß für nen oberflächlichen Klamauk reingezogen" und höre mir Kantaten von Bach an. Und einige Tage später dann vielleicht Sido oder AC-DC.

Ich habe auch keine "Gute-Laune-Lieder" oder "Herzschmerz-Lieder". Es passiert mir oft, dass ich heute bei einem Lied nicht stillsitzen kann und mich total ausgelassen fühle, und am nächsten Tag muss ich bei demselben Lied heulen wie ein Schlosshund.

Ehrlich gesagt höre ich Musik, damit ich mich nicht so allein fühle..... also wieder geboren aus einer Notwendigkeit.

Beim Essen ist das ganz ähnlich. Ich esse alles mögliche. Aber ich esse, weil ich halt Hunger habe und würde es lassen, wenn das denn möglich wäre.......

Genauso das Ausgehen... egal ob Disco, Breminale, Freimarkt oder so - das mach ich auch nur, damit ich mich ein bisschen auskenne und weiß, was man so unternehmen, wo man hingehen kann. Weil das halt als erwachsener Mensch dazugehört, sich auszukennen und konkrete Vorschläge fürs Weggehen machen zu können.

Aber selbst wenn ich irgendwo häufiger hingehe, würde ich das eher als emotionslose Gewohnheit charakterisieren; oder ich tue es, weil ich es zu Hause wiedermal nicht aushalte. Aber ich habe keine besonderen Glücksgefühle dabei.

Dieselbe Situation beim Tanzen. Das habe ich gelernt, weil ich fand, dass es als Mann einfach dazu gehört, tanzen zu können. Und wenn ich heute tanze, dann nicht deshalb, weil ich das irgendwie "gerne" täte, sondern weil ich nicht alles was ich so mühsam mal gelernt habe wieder vergessen will.

Ebenso ist es beim Fahrrad fahren..... das tue ich, weil ich mich eh zu wenig bewege, und auf diese Weise gut die ohnehin nötigen Erledigungen gut mit Bewegung kombinieren kann. Aber ich empfinde nichts dabei......

Gut, ich meine - so schlau bin ich auch, dass ich weiß: wenn ich mit irgendwelchen Frauen rede, oder überhaupt mit anderen Menschen, muss ich von all' diesen Dingen mit Begeisterung reden.

Aber hier im Forum kann ich ja ehrlich darstellen, wie es wirklich in mir aussieht. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Zweifel kommen mir, ob ich dieses Glücksgefühl, das Du, Hanni, beschreibst, überhaupt jemals erlebt habe. Ich leb halt so vor mich hin und tue was ich tue, weil es irgend eine Notwendigkeit erfordert, ohne besonderes dabei zu empfinden.

Hm, irgendwie bin ich dem Verständnis, was es heißt, das Leben zu genießen, noch immer nicht näher gekommen......

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Nur mal kurz: Warst du schonmal so richtig euphorisch? Hast du dich einmal tierisch auf etwas gefreut? Als kleines Kind, kurz vor Weihnachten. An deinem Geburtstag.

Hattest du dich schoneinmal mit einer hübschen Frau unterhalten und dein ganzer Bauch hat gekribbelt? Oder hast du einmal ein Musikstück gehört, dass dich über alles motiviert, deine Glieder in Wallung bringt und in dir einen Tatendrang auslöst?

Irgendwas davon in den vergangenen Tagen?

Oder quält dich gerade Antriebslosigkeit, Langeweile und schlechte Laune?

Wann hast du zum letzten Mal wirklich herzhaft gelacht?

Ich möchte dieses Forum jetzt nicht in eine Klinik verwandeln, aber so wie du dich beschreibst hast du eine ganz klassische Depression.

Deine Rezeptoren im Gehirn haben eine Dopamin-Blockade aufgebaut, weswegen sich in dir kein Gefühl von guter Laune, Motivation und Spaß am Leben entfaltet.

Geh' lieber zum Arzt und lass' dir ein Überweisungsschein zu einem Psychologen geben. Der checkt dich kostenlos und behandelt dich ggf.

Wenn du darauf aber einfach "keine Lust" hast, dann solltest du ernsthaft mal darüber nachdenken warum das so ist.

Gruß,

Jeremy

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@Baluu

und was ist, wenn ich weder dies:

Warst du schonmal so richtig euphorisch? Hast du dich einmal tierisch auf etwas gefreut? Als kleines Kind, kurz vor Weihnachten. An deinem Geburtstag.

Hattest du dich schoneinmal mit einer hübschen Frau unterhalten und dein ganzer Bauch hat gekribbelt? Oder hast du einmal ein Musikstück gehört, dass dich über alles motiviert, deine Glieder in Wallung bringt und in dir einen Tatendrang auslöst?

Irgendwas davon in den vergangenen Tagen?

noch das:

Oder quält dich gerade Antriebslosigkeit, Langeweile und schlechte Laune?

Wann hast du zum letzten Mal wirklich herzhaft gelacht?

bei mir bestätigen kann?

Antriebslosigkeit und Langeweile zum Beispiel kenne ich nicht - hab eigentlich immer was zu tun. Und schlechte Laune gibt's bei mir auch nicht..... wozu auch rummotzen oder sich aufregen? Fast in allen Fällen hab ich's eh selber verbockt, von daher würde jedes Gemaule sowieso auf mich selber zurückfallen. Wenn Du so willst, ist meine Stimmung neutral, weder besonders schlecht, noch besonders gut.

Aber auf jeden Fall Danke für Deinen besorgten Beitrag!

Gruß

Bernd

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Es geht darum aus jedem Tag das beste zu machen. Zu Kämpfen und immer wieder aufzustehen, egal wie oft du niedergeschlagen wirst! Das Licht in der ewigen Dunkelheit zu suchen und zu schreien: Ich werde nicht einfach so untergehen!

Leben heißt Veränderung, egal ob durch äussere oder innere Einflüsse! Sich jeden Tag den Dämonen zu stellen die uns Fallen lassen wollen. Es heißt Träumen und Träume verwirklichen, seinen Traum zu Leben und an ihm zu glauben unabhängig wie Skuril er ist. Die Kraft dazu hat jeder im Herzen, er muss diese nur Freilegen. Die Ketten zu sprengen die uns in unserem selbstgebauten Gefängniss halten. Den Tag zu genießen vom ersten Sonnenstrahl bis zum Schein des Mondes wenn wir schlafen gehen.

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Du schreibst du machst die Dinge weil sie getan werden müssen und hast eigentlich nie Langeweile. Hast du schonmal versucht einfach mal nichts zu machen?

Ich meine damit nicht den ganzen Tag deinen Verstand zu vernebeln mit Musik, Fernsehen und sämtlichen Hobbys.

Ich behaupte, das das was du beschreibst bei vielen Menschen ähnlich abläuft. Was machen die meisten? Sie füllen ihr Leben mit irgendwelchen Aufgaben, damit sie nicht nachdenken müssen, über sich, über das, was sie machen. Arbeit lenkt ab, ist es nicht so?

Mir ging es bis vor kurzem genauso. Jahrelang habe ich Sachen gemacht, weil sie gemacht werden müssen, wie du so schön schreibst. Ich habe einfach meinen Tag vollgestpoft mit Sachen die man ja mal machen kann, weil sie nützlich sein könnten. Du folgst deinen Gewohnheiten weil es einfach ist immer dasselbe zu tun. Es braucht keine besonderen Anstrengungen.

Wie wäre es mal deine kompletten Gewohnheiten zu durchbrechen. Steig mal aus deinem kleinen Hamsterrad des Alltags aus. Lass mal deine ganzen Tätigkeiten sein, die nicht notwendig sind und konzentriere dich auf das Nötigste. Such dir neue Herausforderungen, die du noch nicht zu deinen Gewohnheiten gemacht hast. Sie erfordern Überwindung und Mut und ich verspreche dir, du wirst dich diesmal nicht "neutral" fühlen. Halte eine Rede, gehe Fallschrimspringen oder was weiß ich aber mach was ungewohntes.

Versuch auch mal nur zu sitzen und nichts zu machen. Achte darauf was dir durch den Kopf geht. Du fängst an über dein Leben nachzudenken und vielleicht ist es sogar schmerzhaft und du fällst in ein Loch, weil dir auffällt das du immer noch nicht dein Glück gefunden hast, obwohl du Tag für Tag auf der Suche danach bist.

Aber bist du wirklich auf der Suche? Warum sollte sich was ändern in deinem Leben, wenn du immer deinen Gewohnheiten folgst. Deswegen hör auf dich zu betäuben.

So ich glaub ich wiederhole mich.

Ich will dir ein Buch empfehlen mit vielen Übungen die dir weiterhlefen werden.

Barbara Sher - Ich könnte alles tun, wenn ich nur wüsste, was ich will

Lass dich vom Buchtitel nicht abschrecken. Es wird dir bewusst werden, warum du dich gerade so fühlst wie du dich fühlst.

Gute Nacht

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ihr macht mich da auf etwas aufmerksam, und zwar das "gerne tun"......

also eigentlich mache ich das, was ich tue, weil es halt erledigt werden muss....... Abwasch, Gartenarbeit, lesen für's Studium oder auch Arbeit an meiner Kommunikation. Aber auch ansonsten gibt es gar nichts, von dem ich wirklich sagen könnte, dass ich es "gerne" tue...... es erwächst halt alles aus irgend einer Notwendigkeit heraus..... ein paar Beispiele:

Jaja..."endless Unneedyness":)...ein Fullclose mit ner Hb9,5 oder Hausaufgaben machen...it's all the same. Weil Vögeln Hausaufgaben sind und Hausaufgaben wie ein Fick.

Verspür den Zustand in letzter Zeit auch öfter (die armen Targets und Amogs...nich den Hauch einer Chance)...leider noch nicht immer. Aber ich weiß wo ich stehe...und arbeite stets an mir...;)

bearbeitet von silky smooth

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@ MaverickAce

ich finde Deine Zeilen sehr abstrakt und kann nicht garantieren, dass ich richtig verstanden habe......

Du schreibst von "niedergeschlagen werden", "ewiger Dunkelheit", "untergehen" und Zufallbringen - aber offen gestanden habe ich das Leben nie als Kampf gesehen...... .

Meinst Du zum Beispiel mit "niedergeschlagen werden", dass andere auf einem herumtrampeln? Das ist mir mittlerweile gleichgültig. Sollen andere doch schimpfen und spotten - was juckt's mich.

Was meinst Du mit "Dämonen die uns fallen lassen wollen"?

@ Zion

OK die Idee, etwas ungewohntes zu machen verstehe ich. Und klar, wenn man sich Herausforderungen stellt, hat man alles andere als neutrale Gefühle.

Aber was ändert das im Alltag? Was ist denn, wenn ich vom Fallschirmspringen in den Alltag zurückkehre? Dann ist alles wieder genau wie vorher...

Meine Gedanken einfach so schweifen zu lassen, das mache das häufig. Beim Essen, unter der Dusche oder bei simplen Haushaltstätigkeiten.

Dann denke ich schon über mein Leben nach. Aber schmerzhaft? In ein Loch fallen?

Ich weiß, dass ich "mein Glück" noch nicht gefunden habe, aber mittlerweile frage ich mich ja sowieso, was dieses "Glück" eigentlich sein soll. Ich sehe da auch einen Zusammenhang mit diesem ominösen "mein Leben genießen"...

Bin ich überhaupt auf der Suche? Manchmal frage ich mich das selber. Ich fühle mich eher wie in einem Schwebezustand, in dem ich gar nicht recht weiß, ob ich nun zufrieden bin oder unglücklich. Ich schreib weiter unten dazu noch ein bisschen.

@ Schlechtes Gewissen

Du kannst meine Weltanschauung wahrscheinlich deshalb nicht verstehen, weil ich keine habe. im Moment begreife ich alles im Fluss.

Das einzig Konstante was ich im Bezug auf die Welt erkennen konnte, ist ein Grundverlangen des Menschen nach den zwei großen Bereichen Sicherheit/Schutz/Geborgenheit sowie Anerkennung/Liebe/Geltung.

Aber ist das ein Weltbild? Ich glaube, nicht.

Bin ich mit meiner momentanen Lebenssituation unzufrieden? Ich weiß nichtmal, ob ich wirklich unzufrieden bin. Ich fühle mich wie in einem Schwebezustand.

Einerseits ist da das Gefühl: ich müsste in meinem Alter dies und das können/ haben. So ein bisschen Torschlusspanik also. Und daraus erwächst dann häufiger die Frage: warum kann/ habe ich das nicht?

Aber gerade, bevor sich das zur Verzweiflung und Resignation auswachsen kann, kommt mir dann der Gedanke: selbst wenn ich das hätte - was würde ich denn überhaupt damit wollen?

Hobbies hatte ich eine ganze Reihe..... Elektrotechnik, Tanzen, Theologie, Literatur, Garten/Blumen, Modellbau, Musizieren..... aber ich betreibe davon bis aufs Gitarrespielen und dann und wann ein wenig Literatur und Gartenarbeit nichts mehr regelmäßig. Aber wie schon gesagt, das alles war und ist keine Begeisterung und keine rechte Freude.... ich schreib dazu weiter unten noch was

Was ich in meinem Leben ändern möchte, da gibt es vor allem einen Punkt, an dem ich momentan ganz stark dran bin: das ist die Kommunikation.

Das, was Carnegie und alle möglichen psychologisch-therapeutischen Beratungsstellen predigen, nämlich "sich für den anderen zu interessieren" und "gemeinsame Aktivitäten" reicht da bei weitem nicht aus. Ich bin dabei, herauszufinden, was noch dazu gehört und alles, was mir bewusst geworden ist, zu üben.

Aber auch das ist weder Leidenschaft noch Begeisterung, sondern wieder aus einer Notwendigkeit erwachsen, weil ich denke, dass in unserer Gesellschaft und unserem Kulturkreis ein normales Sozialleben einfach dazu gehört.

Ich könnte ebenso gut als Eremit leben, aber auch dazu müsste ich bestimmte Kompetenzen erwerben. Also, wenn ich eh lernen muss klar zu kommen, und halt nun schonmal hier bin, kann ich auch lernen, mit den Gegebenheiten hier klarkommen. D.h., im sozialen Umgang sicher zu werden. Deshalb die Klimmzüge.

Die Einstellung "Ich werde eh von allen gehasst,wozu soll ich mich da anstrengen,hat doch alles kein sinn etc..." ist mir übrigens fremd. Ich sehe es eher so: jeder hat sein eigenes Leben, seine eigenen Probleme und kreist im wesentlichen um sich kreist. Warum sollte mich jemand hassen? Dazu müsste ich ihm oder ihr ja wenigstens mal wichtig gewesen sein.

Aber dass dieses Denken dazu führen würde, an meiner Situation nichts verändern zu wollen, stimmt auch nicht. Denn gerade aus dieser Sichtweise erwuchs ja mein Ziel: herauszufinden wie das geht, dass man einem anderen tatsächlich wichtig wird.

Du denkst, ich würde morgens aufstehen, mich vor dem Spiegel übergeben, meine scheiß Fresse nicht ertragen können etc? Das stimmt nicht. Ich sehe mich gern im Spiegel an und mag meinen Körper. Auch kann ich nicht bestätigen, Gedanken à la "wieder ein beschissener Tag" auch nur ein einziges Mal in meinem Leben bisher gedacht zu haben.

Es ist auch hier eher.... emotionslos. Neutral. Eine Feststellung auf einer sachlichen Ebene: "ah OK. Ist halt ein neuer Tag." Zur Kenntnis genommen. Ohne Gefühle des Angekotztseins, aber auch ohne Gefühle einer besonderen Freude.

Und wo wir gerad dabei sind, noch einmal zum Stichwort Freude, Vergnügen, etwas bei dem ich Spaß empfinde: Da hast Du einen ziemlich wunden Punkt getroffen.

Immer wenn ich mich gefreut habe, musste ich erleben, wie es wieder kaputt ging. Ich habe als Kind gern gebastelt, aber vieles von meinem Stiefvater oder Halbbruder versehentlich oder manchmal auch willentlich zerstört. Oder lächerlich gemacht. Ich habe als Jugendlicher musiziert, aber in Gruppen wollte das immer nicht so recht funktionieren. Ich habe als junger Erwachsener getanzt, bis das ständige Hinterhergelaufe hinter Tanzpartnerinnen und das dauernde Neu-Anfangen in immer anderen Tanzschulen mich nur noch genervt hat.

Es gab nie etwas verlässliches, das es wert gewesen wäre, dass ich mich darüber freue. Wann immer ich mich auf etwas eingelassen und mich richtig hineinbegeben habe, zerschlug sich alle Freude früher oder später auf dem Betonboden der Desillusionierung.

Vielleicht kann ich mich deswegen nicht mehr richtig freuen, weil ich gelernt habe, jedes beobachtete Werden sofort auf sein potentielles Vergehen hin anzuschauen: So sehe ich in jedem Wiedersehen schon wieder den Abschied. In jeder eben aufflackernden Flamme bereits die kalte Asche. In jeder Geburt schon das Sterben.

Ja...... wahrscheinlich lasse ich deshalb auch keine Freude mehr zu, verschütte sie unter Tonnen von Sorgen und Bedenken. So kann ich nicht mehr ent-täuscht werden, weil ich mich vorher selber nicht ge-täuscht, sprich: auf eine Täuschung eingelassen habe.

Du hast wohl recht:

Um Glücklich zu werden und das Leben zu Genießen

Musst du dir über dich im klaren sein was DU willst

Aber ist es wirklich so, dass ich nicht weiß, was ich will? Nein ich denke, ich weiß schon was ich will. Und ich arbeite ja auch darauf hin. Nur eben auch hier ohne besondere Begeisterung.

bearbeitet von N_n

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Lieber N_n,

zunächsteinmal beantworte ich dir die Frage mit den Dämonen: Zweifel, Ängste... Das sind die Dämonen. Jeder hat sie, und jeder kann sie bekämpfen oder zulassen

Immer wenn ich mich gefreut habe, musste ich erleben, wie es wieder kaputt ging. Ich habe als Kind gern gebastelt, aber vieles von meinem Stiefvater oder Halbbruder versehentlich oder manchmal auch willentlich zerstört. Oder lächerlich gemacht. Ich habe als Jugendlicher musiziert, aber in Gruppen wollte das immer nicht so recht funktionieren. Ich habe als junger Erwachsener getanzt, bis das ständige Hinterhergelaufe hinter Tanzpartnerinnen und das dauernde Neu-Anfangen in immer anderen Tanzschulen mich nur noch genervt hat.

Immer wenn du dich gefreut hast wurde es schlecht gemacht oder Zerstört. Und das über Jahre. Du scheinst Freude dadurch negativ zu assoziieren. Frage dich mal: Wäre es anders gekommen wenn du gekämpft hättest? Ich sage: JA!

Hierzu etwas aus meinem Leben: Ich habe 3 Geschwister. Älteren Bruder sowie Schwester und einen jüngeren Bruder. Mein Dad ist Gehbehindert und ich hatte nie das Vergnügen mit ihm zu spielen. Auch sein Interesse war eher subjektiver Natur da er sich nur für uns interessierte wenn es Zeugnisse gab. Mein Dad wollte immer das wir Sport machen, wie ich nun weiß aus Angst das wir später auch behindert werden könnten und es dann zu spät sei. Klar was wollen Väter: Fussballer... Ich war 5 Jahre alt und wollte schon das erste Training nicht mitmachen. Nach 3 Sportvereinen fand ich meinen Sport ausgerechnet in einem Nebengebäude... Karate! Ich machte ein Probetraining für Kids mit und ich wollte es machen. Meinem Dad gefiel das Überhaupt nicht da man damit 'Nichts Erreichen' könne, aber aus seiner Angst herraus tat er es und ich trainierte. Aus dieser 'Phase' wurden 17 Jahre.

Mit 16 ging ich Jobben und Finanzierte mir meinen Sport selbst. Oft bestand mein Alltag aus: Schule, Arbeit, Karate. Meine Eltern Interessierte es nicht. Weder als ich die Bremer Meisterschaft gewann oder mir mein 1. Dan verliehen wurde. Bei meinem Jüngeren Bruder jedoch (der Fussball spielte) wurde selbst das unbedeutenste Spiel über 100 Kilometer angefahren, und selbst nach derben Klatschen seiner Mannschaft (Die echt Schlecht war) wurde er wie ein Held gefeiert. Ich finanzierte alles selbst, während er 'mal so' Fussballschuhe im wert von 100 Mark bekam. Ich weiß noch wie Heute das er mich extrem Provozierte und mich aufzog das ich 'Karate Kid' nix zu stande bringe. Ich hatte den 1. Dan, Mein Abitur und er drehte grad die 2.te Runde Klasse 10 und es war das Erste mal das ich die Kontrolle verlor. Ich schlug gegen eine Vitrine die zu Bruch ging. Alle Schauten mich an, mein Bruder sah mich fassungslos an. Ich fuhr ihn an das er ein Fauler Sack ist der es im Leben nie zu was bringt, da er immer nur auf kosten anderer Lebt. Ich war in meinem Leben noch nie so sauer, und in diesem Moment habe ich mich immer wieder gefragt was passiert wäre hätte ich anstatt die Vitrine meinem Bruder Geschlagen. Beim nächsten Training sagte ich meinem Sensai das was passiert ist worauf er mir das aus meinem Ersten Post sagte. Ich hatte nicht die Kontrolle verloren wie ich dachte, ich wollte meinem Bruder nur nicht verletzen (was ich getan hätte).

Ich habe immer Gekämpft und es hat mich zu dem gemacht was ich heute bin. Den ich habe nie zugelassen das mir wer meine Ziele raubt, meine Träume, meine Hoffnung. Meine Mutter (Esoterikerin) meinte immer ich folge dem Fluß des Universums welcher für mich bestimmt ist. Es ist meine Natur zu Kämpfen, und das gute im Leben zu sehen. Ich denke nicht viel über Verlorene Set's oder Rejects nach... Warum sollte ich? Im Club, der Bar etc sind noch genug andere Schöne Frauen und ich gehe immer mit mindestens einem NC aus der Nacht. Ich folge meinem Instinkt und Spiele nach meinen Regeln. Wenn du eine Sache tust, dann tu sie Richtig! Mit Jeder Faser deines Körpers.

Allerdings Rate ich dir: Nimm Professionelle Hilfe in Anspruch. Jahre des Negativen Ankerns sind nicht mit einfachen Fingerschnippen verschwunden

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Ich habe nur eine einzige Frage: Kannst du dich an den letzten Moment erinnern, an dem du wirklich glücklich warst?

Dämonen sollte man transformieren, annehmen, verwandeln und ihre Macht für sich selbst nutzen. Gegen sie ankämpfen ist temporär hilfreich. Jede dunkle seite hat seine Gegenseite, das Licht.

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