Das gefühlte Gefängnis Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

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Hallo Leute, ich habe lange überlegt, ob meine Probleme einen eigenen Thread eröffnen soll und ob ich es schaffe meine Situation zu schildern.

• gerade 22 Jahre alt,

• Erstes Studium nach zwei Semestern abgebrochen

• Dann mit 2 Partnern selbständig gemacht

• Beginn des neuen Studiums im September

• Sehe gut aus - und finde dennoch andauernd Dinge die mich stören

Bis zu meinem Abitur war ich mit meinem Leben eigentlich ganz zufrieden. Ich bin/war zwar zu gehemmt um mir das zu nehmen was ich wollte (z.B Sex) aber immerhin haben sich Mädels für mich interessiert und die Schule hat dafür gesorgt, dass ich mir keine Gedanken machen musste wohin meine Reise gehen soll. Zudem haben die Bestätigungen in den Fächern die mir lagen dafür gesorgt, dass mein Selbstbewusstsein auf einem ordentlichen Niveau gehalten wurde.

Dann kam das Abitur.

Nachdem ich dieses ohne besonders gute Note bestanden hatte, fingen rückwirkend aus betrachtet, meine Probleme erst so richtig an.

Leute, die nur das Beste für mich wollten, rieten mir mich ausmustern zu lassen:

Gesagt, getan.

Leute, die nur das Beste für mich wollten, rieten mir zu einem Studiengang mit sehr guten Karrierechancen:

Ok denk ich mir, studiere ich halt xxxxx

Es kam wie es kommen musste: Nach 2 Semestern war Schluss.

Da saß ich nun: Studium weg, Kontakt zu vielen ehemaligen Freunden weg.

Da ich nicht sofort weiterstudieren wollte, habe ich mir mit meinem (ehemaligen) besten Freund gedacht, eine kleine Firma zu eröffnen. Nachdem wir einen dritten mit ins Boot geholt hatten ging es los.

Bevor ich weiterschreibe muss ich ein paar Sätze zu meinem (ehemals) besten Freund loswerden:

Er ist ein super Kommunikator, was ihm viele Kontakte, im Business wie privat, beschafft und ihn auch ständig mit HBs versorgt.

Leider ist ein guter Teil dieser Kommunikationsfähigkeit von Lügen, dem Beschönigen von Dingen, Verschweigen von Dingen etc. gekennzeichnet, was viele Menschen nach einer gewissen Zeit erkennen und sich von ihm abwenden. Zudem gibt er sehr viel Geld (mehr als er eigentlich hat) für Dinge aus, die seinen Status noch weiter erhöhen sollen (z.B teures Auto, Uhren usw).

Diese Charaktereigenschaften verstärken sich immer mehr, was dazu führt das ich eigentlich nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte.

Zudem habe ich kürzlich erfahren, dass er schlecht über mich geredet haben soll.

Hin und wieder habe ich z.B. im Club auf einmal einen Super-State...mir gelingt quasi alles ich approache jedes HB das ich will und die Welt ist schön.

Aber immer nur dann wenn mein ehemals bester Kumpel nicht da ist - total verrückt

Nun komme ich zum entscheidenden Punkt:

Seit längerer Zeit fühle ich mich extrem gehemmt wenn ich z.B. auf Party mit ihm bin, genauso bei irgendwelchen Treffen.

Es ist so, also ob ich automatisch verunsichert werde, wenn ich mit ihm zusammen in der Öffentlichkeit bin.

Allgemein fühle ich mich seit ca. einem Jahr extrem unsicher.

(Wobei ich denke ich noch nie ein wirklich solides Selbstbewusstsein hatte – auch wenn wahrscheinlich ehemalige Klassenkameraden oder Kommilitonen etwas anderes behaupten würden)

In der Firma spüre ich von meinen beiden Partnern einen Druck mir gegenüber, dass ich jedesmal ein Stechen im Bauch habe wenn ich nur mein Handy klingeln höre. ich habe ständig Stress.

Ich kann mich irgendwie nicht mehr richtig einbringen und habe auch keine Lust mehr auf das unprofessionelle Geschäftsgebaren meines ehemals besten Kumpels.

Ich könnte von heute auf morgen alles hinschmeißen doch irgendwie kann ich mich dazu nicht überwinden, schließlich habe ich die Firma mit aufgebaut und zudem mache ich mir um solche Sachen sorgen wie: „Wie würde das denn im Lebenslauf aussehen…“

Ich fühle mich daher irgendwie gefangen: Jeder Tag sieht gleich aus: Morgens ins Büro, mehr oder weniger Produktiv sein, nach Hause fahren, schlafen. Alle paar Wochen habe ich zudem eine wirklich depressive Phase in der ich das Gefühl habe, ich bekomme im Leben nie etwas auf die Reihe.

Das macht mich alles wirklich fertig und ich grübel nurnoch vor mich hin.

Aussichten

Bald beginnt mein Studium:

Ich weiß was es ist und ich weiß auch, dass ich in eine andere Stadt ziehen werde.

Das ist der Strohhalm an den ich mich klammere.

Endlich weg von den alten Leuten und dem alten Umfeld. Ein neues Leben beginnen und eine neue Rolle finden. Es kommt mir fast wie eine Flucht vor.

Ich lese momentan viele Bücher zum Thema Persönlichkeitsentwicklung etc. und führe Tagebuch.

Doch irgendwie habe ich Angst, dass sich gar nicht so viel ändert wie ich es mir erhoffe, da das „Problem“ in mir liegt.

Ich wäre euch für Tipps und Kommentare zu meine Situation wirklich dankbar!

Viele Grüße

[Gazelle 64]

Ich kann sehr gut nachempfinden, wie sich dieses Gefängnis für Dich anfühlt.

Ich bin/war zwar zu gehemmt um mir das zu nehmen was ich wollte (z.B Sex)

Kannst Du sagen, was Dich hemmt?

Leute, die nur das Beste für mich wollten, rieten mir ...

Du hast Dich beraten lassen, aber hast Du Dich auch danach ganz bewusst von Dir aus dafür entschieden, oder war es ein "die werden schon wissen was gut ist ..."?

Diese Charaktereigenschaften verstärken sich immer mehr, was dazu führt das ich eigentlich nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte.

Zudem habe ich kürzlich erfahren, dass er schlecht über mich geredet haben soll.

Hast Du Deinem ehemaligem besten Kumpel jemals gesagt, was Dich an ihn bzw. seinem Verhalten stört?

Und hast Du ihn mit dem was Du gehört hast konfrontiert?

Hin und wieder habe ich z.B. im Club auf einmal einen Super-State...mir gelingt quasi alles ich approache jedes HB das ich will und die Welt ist schön.

Aber immer nur dann wenn mein ehemals bester Kumpel nicht da ist - total verrückt

Du fühlst Dich ohne seine Gegenwart ausgelassen, weil Du in seiner Gegenwart etwas zurückhalten musst, etwas nicht zeigen darfst?

... zudem mache ich mir um solche Sachen sorgen wie: „Wie würde das denn im Lebenslauf aussehen…“

Machst Du Dir generell viele Gedanken darüber, was andere sagen könnten zu Dir und Deinem Leben?

Endlich weg von den alten Leuten und dem alten Umfeld. Ein neues Leben beginnen und eine neue Rolle finden. Es kommt mir fast wie eine Flucht vor.

Es ist ein Flucht, weil Du unangenehmen Dingen und Konfrontationen aus dem Weg gehst.

Doch irgendwie habe ich Angst, dass sich gar nicht so viel ändert wie ich es mir erhoffe, da das „Problem“ in mir liegt.

Du näherst Dich Deinem vermutlichen Problem, wenn Du Dir die Frage selbst ehrlich und offen beantwortest:

Was hindert Dich daran, vollkommen zu Dir und zu Deinen Entscheidungen zu stehen?

[Holzkopf 1]

Du kannst machen was du willst. Sieh die Angst als Zeichen, das du dein Potential entdeckst und deine Grenzen ausweitest.

Was erhoffst du dir von deinem Post?

Deinen Freund würde ich fallen lassen(sofern er wirklich so ist und du ihn nicht nur in diesem Licht siehst).

Genereller Tipp: Brich aus deiner Routine aus. Mach was neues. Sei es auch nur ein abendlicher Spaziergang auf dem du alle Leute mit einem Lächeln begrüsst. Du wirst dich schnell besser fühlen.

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Kannst Du sagen, was Dich hemmt?

Ich denke vor allem die Angst etwas falsches zu tun, sowie meinen "Ruf" zu verlieren.

Du hast Dich beraten lassen, aber hast Du Dich auch danach ganz bewusst von Dir aus dafür entschieden, oder war es ein "die werden schon wissen was gut ist ..."?

Ich denke ich war einfach froh darüber, die bewusste Entscheidung abschieben zu können.

Hast Du Deinem ehemaligem besten Kumpel jemals gesagt, was Dich an ihn bzw. seinem Verhalten stört?

Und hast Du ihn mit dem was Du gehört hast konfrontiert?

Nicht in dieser Deutlichkeit. Würde wahrscheinlich auch nicht viel bringen.

Du fühlst Dich ohne seine Gegenwart ausgelassen, weil Du in seiner Gegenwart etwas zurückhalten musst, etwas nicht zeigen darfst?

Hm zumindest laufen dabei keine Bewussten Prozesse ab die ich steuern kann.

Machst Du Dir generell viele Gedanken darüber, was andere sagen könnten zu Dir und Deinem Leben?

Ja leider.

Es ist ein Flucht, weil Du unangenehmen Dingen und Konfrontationen aus dem Weg gehst.

Ja ich denke, dass ist ein richtig. Nur wie kann man das ändern? Mit voller Konfrontation in allen Bereichen die einen Stören?

Du näherst Dich Deinem vermutlichen Problem, wenn Du Dir die Frage selbst ehrlich und offen beantwortest:

Was hindert Dich daran, vollkommen zu Dir und zu Deinen Entscheidungen zu stehen?

Limiting beliefs und soziale Ängste würde ich mal vermuten.

[Gazelle 64]

@ CloseContact

Mache Dir bewusst, dass Du solange Du die Entscheidungen anderen überlässt, Du zwar scheinbar keine eigenen Fehler machen kannst, gleichzeitig aber auch nicht das Richtige für Dich machen kannst.

Betreffend Deines ehemaligen besten Kumpels:

Er wird sich vielleicht nicht ändern, wenn Du es mit aller Deutlichkeit sagst.

Was er privat macht ist letztendlich seine Sache, wenn es jedoch um das Geschäft geht, dann betrifft es nicht nur ihn alleine, sondern alle Partner.

Wenn Du hier nichts sagst, dann lässt Du ihn gewähren und stimmst stillschweigend seinem Handeln zu, auch wenn Du nicht damit einverstanden bist.

Konfrontieren heißt nicht unbedingt Attackieren, sondern Du setzt Dein Gegenüber davon in Kenntnis, wo Deine Grenze liegt, wo Dein Einverständnis ist und wo Du anderer Meinung bist. Du bringst Dich damit ein und weichst nicht aus oder lässt den anderen gewähren, obwohl es Dir nicht Recht ist.

Du näherst Dich Deinem vermutlichen Problem, wenn Du Dir die Frage selbst ehrlich und offen beantwortest:

Was hindert Dich daran, vollkommen zu Dir und zu Deinen Entscheidungen zu stehen?

Limiting beliefs und soziale Ängste würde ich mal vermuten.

Dann weißt Du ja, wo Du in Deiner Entwicklung ansetzen kannst, doch das alles geht nur, wenn Du die Eigenverantwortung übernimmst.

Gutes Gelingen!