Schlechtes Gewissen nach "hartem" Auftreten

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Gestern habe ich wieder feststellen müssen, dass ich Probleme habe, bestimmend und hart aufzutreten und auch mal lauter zu werden, wenns sein muss. Konkret gings darum, dass mir in einer Kfz-Werkstatt ein Schaden am Auto verursacht wurde und die Reparatur offenbar in alle Ewigkeit hinausgezogen werden sollte.

Als ich zuerst bei der Werkstatt nachfragte war ich immer ganz ruhig und bin wohl viel zu weich aufgetreten. Gestern hab ich dann deutlichere Töne angeschlagen, die auch Wirkung zeigten, danach hatte ich aber schon fast ein schlechtes Gewissen und das Gefühl, dass ich dem "armen" Mann was zu leide getan habe. Also total dämlich, da meine Reaktion ja völlig zu Recht erfolgte und ich noch viel lauter hätte werden können, bevor es nicht mehr sozialadäquat gewesen wäre.

Ich vermute, dass meine Hemmungen, mal auf den Tisch zu hauen, vor der Angst kommen, dass ich mich im Anschluss daran schlecht fühle.

Meine Frage lautet nun, woher dieses schlechte Gewissen kommt und wie ich daran arbeiten kann, es abzustellen?

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Du setzt "bestimmend" mit "hart"

und weich mit ruhig gleich.

Das ist ein Trugschluss! Denn sehr wohl sind die Leute mit gutem Frame bestimmend und ruhig!

Du legst "Härte" falsch aus. Denn die Härte die du meinst, ist wohl eher eine wütende Verkrampftheit

- diese zeugt von innerhem Unbehagen und Unsicherheit.

Wenn du weißt dass du im Recht bist,

besser noch: Wenn du weißt was du willst, gibt es keinen Grund aus der Haut zu fahren.

Es ist überlegen und männlich, die Ruhe zu bewahren, und im richtigen Moment dennoch bestimmend zu sein.

Übe dich darin.

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nein, es geht mir nicht darum, auszurasten oder aus der Haut zu fahren (daher auch "hart" in Anführungszeichen), da hab ich mich wohl unüberlegt bzw ungenau ausgedrückt.

Die Sache ist die, dass mir unwohl dabei ist, bei dem anderen eine Drucksituation zu erzeugen, auch wenn das nötig ist - das kann, da stimme ich völlig zu, auch ruhig geschehen.

Mein Problem ist: Es geht mir im Moment der Interaktion besser, mich bspw ohne viel aufhebens auf das nächste Mal vertrösten zu lassen, obwohl ich dann draußen denke: "boah, war das jetzt dumm von dir". Wenn ich bestimmend auftrete - also keine billigen Ausflüchte gelten lasse und den anderen zur Rede stelle und mit Konsequenzen drohe - weiß ich zwar, dass es rational betrachtet das richtige ist, aber ich fühle mich dennoch schlecht.

Mir gehts nicht darum, den ganzen Laden zusammenzuschreien (wobei es nebenbei bemerkt ein äußerst nützliches Druckmittel ist, wenn andere Kunden mitbekommen, mit welchen Geschäftspraktiken in dem Laden gearbeitet wird, dann ist man ganz schnell dabei, das Problem zu regeln).

Stattdessen will ich bestimmend auftreten, ohne im Nachhinein ein schlechtes Gewissen zu haben.

bearbeitet von Plastikman

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