Verlust der Mutter im Kindesalter - Jetzt erst richtig darüber nachgedacht.

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Hallo,

von vorne rein möchte ich sagen, dass dies ein eher etwas längerer Thread wird, da mein Problem sehr persönlich ist und schon "vermeintlich" in der Kindheit seinen Ursprung hat.

Ok, fang ich mal an zu erklären, warum ich genau jetzt erst das niedeschreibe:

Bis vor einem halben Jahr habe ich mich nicht mit Pickup beschäftigt. Zu jener Zeit hatte ich eine Oneitis, die ich nicht bekam, obwohl sie, im Nachhinein gesehen, Interesse hatte. Ich war einfach zu schüchtern und wusste nicht mit ihr umzugehen. Zu jener Zeit dachte ich mir: Es reicht. Also hab ich mich mit dem Thema Frauen beschäftigt und bin auf Pickup gestoßen. Die ersten 2 Monate eher theoretisch, dann hab ich das DJBC bis Woche 4 gemacht. Ich versuchte die Theorie auch im alltäglichen Leben umzusetzen. Ich merkte, dass ich besser wurde im Umgang mit Frauen und ich eine ganz andere Einstellung zu ihnen bekam. Früher wollte ich ungern mich mit Mädels treffen, ich hatte Angst was die anderen über mich denken, heute ist das nicht mehr so. Was nicht bedeuten soll, dass ich Experte oder so bin, ganz und gar nicht, ich bin einfach besser geworden.

So kam es, dass ich vor 1 Monat angefangen habe eine HB zu gamen. Sie war in meiner ehemaligen Parallelklasse, sie ist mir aber nicht so richtig aufgefallen, erst wo es in Richtung Abschluss ging ( also erst vor kurzem).

Ich hatte eine Date mit ihr, lief super, Rapport war vorhanden, und für mich die Errungenschaft: Einen KissClose.

Sie war die Erste, die mich wirklich interessiert (hat), und bei der ich einen KC schaffte, also für meine Verhältnisse eine etwas engere, persönliche Bindung.

Ich war voller Freude und wollte sie unbedingt haben.

Gestern war das 2.Treffen. Im Schwimmbad, allerdings nicht zu zweit, sondern mit Freunden. Dort hab ich es richtig verkackt mit ihr. Ich hab die Situatuion einfach unterschätzt, bin aus meinem Frame gefallen, hab gar nichts mehr groß geredet mit ihr, war richtig scheiße.

Ich fragte Leute aus dem Froum um Rat, sie meinten das wird schwierig werden nach so einem Attraction Verlust.

Ich war natürlich etwas niedergeschlagen, dachte mir aber bis zum schlafengehen: Egal, drausen laufen genügend andere HBs rum.

Dies sollte sich aber schnell ändern: Kurz vom schlafen gehen fing ich an zu weinen, sicherlich 30 Minuten lang. Der Grund: Es kam alles zusammen:

Hier sollte man wissen: Ich habe im Alter von circa 10 Jahren meine Mutter verloren, jetzt bin ich 20. Ich habe nie mit jmd. darüber gesprochen, beziehungsweise psychologische Hilfe bekommen. Es war einfach eine Tatsache und nach einiger Zeit zur Normalität geworden, dass ich keiner Mutter mehr hatte.

Also weinte ich, eben wegen meiner Mutter und dem verpatzen "Date".

Heute morgen bin ich aufgewacht und hab mir gedacht: Erstmal muss ich meine Gedanken ordnen und bin spazieren gegangen, habe mich selbst analysiert.

Ich hab festgestellt, dass ich extrem viele Oneitis habe, in den letzten 12 Monaten waren es 4. Das ist theoretisch gesehen sehr ungewöhnlich, denn ich habe einen großen Freundeskreis, bin im Fitnessclub, mache Kickboxen, spiele Klavier und hab mein Abi mit 1,9 bestanden und geh dieses Jahr studieren. Also eig. ist mein Leben super, nur mit Frauen hatte ich bis dato keine ernsten Beziehungen.

Anmerkung: Während meiner Kindheit, also nach dem Tod meiner Muter, hatten wir extrem viel Aupair Mädchen, die alle drei viertel Jahre gewechselt haben. Ich hatte also nie eine weibliche Bezugsperson in meinem Leben.

Meine Idee/Frage ist nun folgende:

Ich habe so viele Oneitis die ich auch nicht so schnell vergessen kann, weil ich unbedingt eine LTR haben möchte, da ich als Kind nie eine weibliche Bezugsperson hatte.

Daraus folgend stelle ich natürlich Frauen schnell auf ein Podest, meine Attraction sinkt.

Wäre also obiger Gedankengang plausibel ?

Was für psychische Schäden trägt man im Normalfall bei dem Verlust seiner Mutter im Kindesalter mit ?

Habt ihr einen speziellen Rat/Erfahrungen ?

Viele Grüße, deviet

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Ich habe im Alter von circa 10 Jahren meine Mutter verloren, jetzt bin ich 20. Ich habe nie mit jmd. darüber gesprochen, beziehungsweise psychologische Hilfe bekommen.

Anmerkung: Während meiner Kindheit, also nach dem Tod meiner Muter, hatten wir extrem viel Aupair Mädchen, die alle drei viertel Jahre gewechselt haben. Ich hatte also nie eine weibliche Bezugsperson in meinem Leben.

Daraus folgend stelle ich natürlich Frauen schnell auf ein Podest, meine Attraction sinkt.

Der frühe Verlust Deiner Mutter steht sicherlich im Zusammenhang mit Deinem Umgang mit Frauen.

Du hast dadurch zeitig gelernt, Deine Bedürfnisse nach Fürsorge und Zuwendung in den Hintergrund zu stellen und hast teilweise früh eine Elternrolle übernommen.

Du bist Freunden zwar entgegenkommend eingestellt, doch wirklich nahe lässt Du niemanden an Dich heran. Du erfüllst eher die Bedürfnissen der anderen, um ein wenig Zuwendung zu erhalten und Dich nicht alleine zu fühlen. Dadurch verleugnest Du jedoch einen Teil von Dir selbst.

Deine Trauer hast Du damals nicht zeigen können, und es gab damals anscheinend niemanden, der auf Dich eingegangen wäre.

Es ist gut, dass Du jetzt den Verlust mit allem was dazu gehört Ausdruck verleihen kannst.

Das Du Frauen auf ein Podest stellt, hat mit Deiner Verlustangst zu tun. Denn dadurch glaubst Du, dass sie Dich nicht verlassen werden.

Doch Du lässt sie dadurch auch nicht Dir selbst nahe kommen, sie bleiben in gewisser Weise in sicherer Distanz.

Dies ist ein Schutzmechanismus, um den Schmerz, etwas lieb gewonnenes zu verlieren, nicht wieder fühlen zu müssen.

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Hey deviet,

ich bin kein Psychologe und kenne solche Situationen nur von anderen Leuten. Aber ich weiß, dass einen so ein Trauerfall im Kindesalter einfach prägt. Sich damit abzufinden, dass das ein Teil Deines Lebens ist, den Du nie loswirst, ist schon einmal ein erster Schritt. Das gehört jetzt zu Dir, das ist ein Teil Deiner Geschichte und das wird Dich natürlich auch immer wieder traurig machen.

Auch wenn Dich das jetzt veilleicht überraschen wird: Du kannst dadurch auch große Stärke entwickeln, weil Du vieles alleine machen musst, weniger Anleitung hast im Leben und weniger emotionale Rückendeckung. Wenn Du durch diese "harte Schule" einmal durch bist, dann wirst Du Dich mehr entwickelt haben, Dich besser durchschauen und erwachsener zu Deinen Gefühlen stehen als manch andere Menschen. Schau einmal genau in Deine Gefühle und in Dein Leben hinein, vielleicht entdeckst Du, dass und wo Du dadurch auch erwachsener und stärker geworden bist.

LG,

H.

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Wirklich bewundernswert, wie offen du über deine Probleme schreibst, deviet.

Eine Frage hätte ich: Wie war/ist dein Verhältnis zum Vater? War/ist er eine starke männliche Bezugsperson in deinem Leben?

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@eltaforce

Also das Verhältnis zu meinem Vater ist prinzipiell eher gut, was bedeutet das wir nicht oft streiten. Er versucht mir bildungsmäßig eine gute Ausbildung zu ermöglichen.

Auf der persönlichen Ebene ist es eher kalt. Also tiefgründige Gespräche z.B. über Frauen oder so gibt es auch nicht.

Ich würde nicht sagen,dass er eine starke Bezugsperson ist, wenn du unter Bezugsperson eine Person verstest die man um Rat frägt wenn man nicht weiter weiß.

Ich hab zum größten Teil viele Entscheidungen alleine getroffen, da er ja wie gesagt meißens auf der Arbeit ist/ war, und somit nur Aupair Mädchen, die nicht einmal richtig deutsch konnten, und alle dreiviertel Jahr wechselten, anwesend waren.

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Was für psychische Schäden trägt man im Normalfall bei dem Verlust seiner Mutter im Kindesalter mit ?

Habt ihr einen speziellen Rat/Erfahrungen ?

Hi Deviet,

welche psychischen Schäden man davon trägt kann man nicht sagen, da das sehr unterschiedlich und auf die individeuelle Verarbeitung ankommt. Es kann auch genausogut sein, dass keine psychischen Schäden herauskommen.

Deine Trauer hast Du damals nicht zeigen können, und es gab damals anscheinend niemanden, der auf Dich eingegangen wäre.

Es ist gut, dass Du jetzt den Verlust mit allem was dazu gehört Ausdruck verleihen kannst.

ICh weiß nicht, ob du deinen Trauer damals nicht zeigen konntest, halte diesen Aspekt aber für beachtenswürdig. Wicthig ist, dass dieses heutige GEfühl von Trauer zugelassen wird, so wie du das beschrieben hast, fand ich das gut und ich denke, dass wenn du dich mit dem Verlust von Beziehungen (also Trauer) weiter beschäftigst und immer emhr lernst , dies anzunehmen, wirst du auch viel weniger mit Oneitis Probleme haben.

Eine Möglichkeit kann dabei sein, dass du dich mit dem Verlust deiner Mutter (wo wahrscheinlich aus heutiger Sicht nicht nur Trauer sondern auch Ärger, das Gefühl "zu kurz gekommen und ungerecht behandelt worden zu sein" eine Rolle spielen) auseinander setzt und dieses Ereignis immer mehr für sich integrierst. Immer wieder in Bezihungen zu Frauen / Mädchen zu treten ist dabei auch eine gute Möglichkeit, immer besser mit diesen Gefühlen zu lernen umzugehen. Ich kann dich nur bestärken, diesen Prozess immer wieder aufzunehmen, dabei zu reflektieren und so auch deine FOrtschritte, die du unweigerlich haben wirst zu erkennen.

lg gg

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ich weiss jetzt nicht genau wie alt du bist.

aber bei mir hat es sich mit der oneitis gelegt.

aber das liegt wohl auch nicht am alter.

nach meiner längeren ltr erfahrung usw. stelle ich frauen schon so nicht mehr auf einen podest und fange nicht an zu heulen, wenn es mal bei einer nicht klappt.

es ist gut, dass du viele dinge im leben hast, denen du nachgehst.

weiter so.

dass du deine mutter in jungen jahren verloren hast, ist sicher scheisse.

aber du bist sicher kein einzelfall.

viele menschen gehen aus so einer erfahrung als eine starke person hervor.

mein tipp wäre es z.b. dass du dir ein ritual schaffst, also z.b. 1 mal die woche ans Grab deiner Mutter.

Das wird dir helfen und ihr sicher auch ;-) ich glaub an so was.

Das Leben hat halt so einiges zu bieten mein Freund.

Natürlich willst du Liebe und Nähe mit einer Frau.

Aber es ist wichtig ein bestimmtes Mindset zu bewahren.

Du wirst wohl auf Dauer kein Erfolg haben, wenn du dein Glück zu sehr von aussenstehenden abhängig machst.

also...geh deinen weg weiter.

sprich weiter mit vielen leuten und frauen und werde dir im laufe der zeit klar darüber, was du willst.

lerne viele frauen kennen und lege dich dann fest, wenn du meinst die richtige in der hand zu haben.

gruss und alles gute !

bearbeitet von Locolo

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Ich habe eine Freundin die im Kindesalter ihren Vater verloren hat nun hat sie Probleme sich zu binden. Sie hat viele männliche Freunde aber keinen Freund und hat auch nie einen gehabt. Sie schmust manchmal mit irgendwelchen Typen doch eine ernsthafte Beziehung wurde noch nie draus. Sollte ich mit ihr darüber reden...?

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Also, ich bin auch betroffen. Tod der Mutter im Alter von 6, nichts was man heutzutage unter "Trauerarbeit" versteht. Das würde man heute vielleicht anders machen, damals waren die Zeiten einfach nicht so.

Ich habe mich lange geweigert, auch nur anzunehmen, daß der Tod meiner Mutter irgendetwas mit meinen Problemen (aber auch Stärken) zu tun haben könnte. Heute weiß ich, das war falsch.

Die Seele ist kein Mechanismus. "Wenn in einem Leben X passiert dann ist die standard-psychologische Reaktion darauf normalerweise Y welche sich üblicherweise in Problem Z äußert" ist oft keine produktive Sichtweise. Insofern macht die Frage "Was für psychische Schäden trägt man im Normalfall ..." wenig Sinn. Es könnte produktiver sein wenn Du Dich fragst

"Welche meiner Probleme/Gefühle/Einstellungen könnten durch den Tod meiner Mutter verursacht worden sein?"

und die Antworten eingehend prüfst.

Zum Thema Mutter/Vater und Männlichkeit empfehle ich Dir das Buch "Männlichkeit leben" von Bjørn Thorsten Leimbach (naropa in diesem Forum). Das gibts unter www.tantra-shop.info. Da gibt es ein ganzes Kapitel über die Beziehung zur Mutter.

deviet, Du kannst mir auch eine PM schreiben und wir besprechen Dein Thema detaillierter unter uns.

- HappyT

P.S.: Besser 10 Jahre später getrauert als nie. Wir sind uns sicher auch darüber einig, daß Trauer und Selbstmitleid unterschiedliche Dinge sind.

P.P.S: Nochmal zu dem Date. Du hast gelernt, daß die Logistik für erfolgreiche Dates eine große Rolle spielt, richtig?

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