Das katastrophale Mindset meiner Mutter... (gesch. Psychiatrie)

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Okay, Leute, mal etwas, was weder direkt mit mir zu tun hat noch inirgendwiefern mit dem Thema Pickup direkt. Im Folgenden schildere ich euch das Mindset meiner Mutter. Sie ist seit etwa 1 Monat in der geschlossenen Psychiatrie untergebracht, aber ich habe letztes Jahr schon gemerkt, daß sie nicht mehr ganz normal ist. Dagegen machen konnte keiner was. (wie ihr gleich sehen werdet, ist das Ganze so abgeschottet, daß man da nicht so leicht drankommt!) Im Moment versucht sie, den Ärzten eine "Genesung" vorzuspielen, aber durch geschickte Fragen habe ich herausgefunden, daß sie nur simuliert und sich kein bißchen geändert hat.

Wieso ich euch das schreibe: Das hier ist ein Beispiel dafür, wie sehr man doch die tatsächliche Realität sowie die Realitätswahrnehmung verändern kann, indem man einfach an einige Sachen glaubt. Leider hat meine Mutter es geschafft, sich ein komplett negatives Mindset zu schaffen und lebt seitdem in ihrem eigenen Horrorleben.

Die Vorgeschichte: Meine Mutter ist strengkatholisch erzogen worden, hatte dann aber dennoch Sex vor der Ehe mit meinem Vater. Einmal bewies er seinen Freunden, daß er mit meiner Mutter schlief, indem er auf einer Lichtung mit ihr schlief, während seine Freunde im Verborgenen zuschauten. (dieser Schock sitzt bei ihr echt tief, das hat sie komplett traumatisiert.) Als sie geschieden wurde, war sie der Überzeugung, daß dies die Strafe Gottes für ihre Sünde, Sex vor der Ehe zu haben, war. Daraufhin fing sie an, wie bescheuert zu beten. Als ihr Leben dadurch nicht besser wurde, wurde ihr klar, daß sie immer noch zu wenig betet und zu viel sündigt. Deswegen betete sie noch mehr und lebte noch weniger. Schließlich traf sie eine Gruppe Gleichgesinnter alleinstehender Frauen zum gemeinsamen Beten. Ihr wurde klar, daß Gott sie offenbar zu dieser Gruppe senden wollte und ihr deswegen ihr ganzes Leid geschickt hatte.

Eines Tages beschloß sie, Rheuma zu haben, damit sie ihren Verwandten besser vorheulen konnte, wie sehr sie leide. (ihr Sohn, ich, war längst paarhundert Kilometer weit weggezogen, damit er endlich mal sein eigenes Leben führen konnte. Oh Wunder, ohne meine Mutter gings mir besser. Aber jetzt gabs tägliche SMSe, wie schrecklich sie doch leidet.) Seltsamerweise konnte über einen Zeitraum von mehreren Jahren kein Arzt die Diagnose Rheuma stellen, obwohl sie es ihrem Empfinden nach offensichtlich hatte. Meiner Mutter wurde klar, daß es eine landesweite Verschwörung von Ärzten gegen sie gab, die sich regelmäßig per e-mail verständigten, sie habe keine Diagnose verdient. (sie hat mir sogar absurde "Beweise" für diese Theorie wieder und wieder erzählt, aber die spare ich mir jetzt hier. Für Menschen mit klarem Verstand waren die Beweise auf jeden Fall abwegig.) Also steigert sich die Frau über Jahre hinweg in einen Wahn aus Dauerbeten, Selbstvorwürfen (ob ihres ganz früher ausgelebten Sexuallebens) und Verfolgungswahn (die Ärzte waren ja schuld... und ich bekam ständig zu hören, sie sei für die Ärzte eine tickende Zeitbombe, weil sie ja so viel belastendes Material habe.)

Vor sechs Wochen dann schloß sie sich in ihrem Haus ein und beschloß, nur noch per Zettel mit der Außenwelt zu kommunizieren. Dann haben doch mal einige Leute durchgegriffen und sie in die geschlossene Psychiatrie bringen lassen. Daraufhin fuhr ich in ihr Haus, schiß auf ihre Privatsphäre und suchte nach Antworten. Und ich fand sie, in Form von ca. 100 handgeschriebenen Seiten, die definitiv nicht für mich bestimmt waren.

So. Jetzt kommts. Hier ihr aktuelles Mindset:

Sie ist von Gott zur Erlösung der Menschen gesandt. Ihr Leiden ist eine würdige Nachfolge des Leidens Jesu Christi. Gott sieht sie als Verfasserin einer Bibel-Fortsetzung vor und mußte sie deswegen so krank machen, daß sie ihr Haus nicht mehr verlassen konnte. Nur dort ist sie vor dem Teufel geschützt, der sie (als den letzten Schlüssel zur Erlösung der Menschheit) sucht.

Der Teufel hat die Psychologen durch den Atheisten Freud geschaffen, damit diese gezielt nach Menschen suchen, die neue christliche Impulse über die Menschheit bringen sollen, und diese dann wegsperren. Weiter flüstert er durch sein beständiges Wirken in die Seelen Unschuldiger ein, daß es gut sei, diese Menschen wegzusperren.

Und natürlich: Gott lenkt seit Jahren ihr Denken, da sie seine neue Auserwählte ist. Sie kann also getrost davon ausgehen, daß sie in allen diesen Gedanken unfehlbar ist.

Heftig, oder? Das krasse daran ist: Dieses System ist immun gegen Angriffe von außen. Wenn man sagt: "Stimmt nicht.", dann gab einem der Teufel diesen Gedanken. Ihr Denken kann ja nciht falsch sein, schließlich ist es von Gott gelenkt. Wenn man es genau überlegt, hat sie ihr ganzes Leben lang nur einen einzigen falschen Gedanken gehabt, diesen allerdings konsequent durchgezogen. Er lautete: Gott kann mich unmöglich im Stich lassen! Und daraus folgt dann der ganze andere Mist.

Was macht man gegen so ein verkrustetes Denken?

Eine Info noch: es ist schwierig, mit ihr zu argumentieren. Jedes Mal, wenn jemand ein gutes Argument bringt und ihr keine Antwort einfällt, kontert sie mit "Aaaah, auaaaah, ich hab Schmerzen, die Aufregung tut mir weh, du tust mir nicht gut!" Auf diese Weise schottet sie sich gegen Einflüsse von außen völlig ab. Sowieso... man redet mit ihr und merkt, mit nicht einem einzigen Wort durchzudringen. Man gibt ihr Gedankenimpulse und nichts kommt an. Schon seit Jahren.

Da dieser Thread dann ja doch recht persönlich ist, war ich echt am Überlegen, ob ich ihn eröffnen soll oder nicht. Ich rechne auch fest mit der Antwort: "Man kann Mindsets nur verändern, wenn der Betroffene das will." und bin insofern nicht sehr hoffnungsvoll. Aber ich muß sagen: ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß irgendwer hier jetzt kommt und sagt: "Völlig klar, gib ihr folgenden Denkimpuls, den muß sie schlucken!" oder so.

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ich gehe mal davon aus, deine mutter ist irgendwo über 40. habe es schon öfters gesehen wie diese menschen absolut immun gegen äußeres feedback, auch noch so zielführend formuliert, sind. ich kann es mir nur so erklären, dass durch jahrelanges leiden ein weg bzw eine realität gefunden wird in der sie sich alles zurechtbiegen und was nicht reinpasst wird ignoriert. sie wollen alles nur nicht mehr leiden. glaube, esoterik, verschwörungstheorien - sind gute möglichkeiten um die absurdesten sachen zu rechtfertigen, deshalb ziehen sie diese menschen so magisch an.

aber deine geschichte hört sich schon fast nach psychose an.

wie gehts dir denn selber damit? willst deiner mutter helfen? oder bist nur wütend?

am schluss kann man meistens nicht viel machen, wenn sie selber keine motivation sieht sich zu verändern. versuchen ihre geschichte zu akzeptieren und nicht gegen sie kämpfen. irgendwie eine versöhnliche beziehung erhalten, so gut es eben geht.

fly

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heftige Story. Steige doch da mit ein. Suche ein Gespräch und finde eine Story.

Vonwegen, dass ihre Sache an dich weiter getragen wird. Dass du vermutest, ihr Erbe weiter tragen zu müssen, da sie ja nicht mehr kann. Dadurch schaffst du ihr vertrauen. Wenn sie dann denkt, dass du auf ihrer Seite bist und ihr gemeinsam gegen alle kämpft, drehst du die Geschichte in die andere Richtung. Sie wird sich denken "wenn mein Erbe das so erfährt, wird es schon stimmen"

Ach... eigentlich habe ich mal gar kein Plan xD Ist ne heftige Sache! Auch schon weil sie älter und deine Mutter ist. Lebe dein Leben und komm ihr entgegen, soweit es in dein Lebensmodell passt. Die Ärzte werden schon zu helfen wissen

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Was macht man gegen so ein verkrustetes Denken?

Weder ist das verkrustetes Denken noch irgendein Mindset wie das üblicherweise hier verstanden wird.

Sie ist von Gott zur Erlösung der Menschen gesandt. Ihr Leiden ist eine würdige Nachfolge des Leidens Jesu Christi. Gott sieht sie als Verfasserin einer Bibel-Fortsetzung vor und mußte sie deswegen so krank machen, daß sie ihr Haus nicht mehr verlassen konnte. Nur dort ist sie vor dem Teufel geschützt, der sie (als den letzten Schlüssel zur Erlösung der Menschheit) sucht.

Der Teufel hat die Psychologen durch den Atheisten Freud geschaffen, damit diese gezielt nach Menschen suchen, die neue christliche Impulse über die Menschheit bringen sollen, und diese dann wegsperren. Weiter flüstert er durch sein beständiges Wirken in die Seelen Unschuldiger ein, daß es gut sei, diese Menschen wegzusperren.

Und natürlich: Gott lenkt seit Jahren ihr Denken, da sie seine neue Auserwählte ist. Sie kann also getrost davon ausgehen, daß sie in allen diesen Gedanken unfehlbar ist.

Eine ausgeprägte geistige Umnachtung, geschürt von den gleichgesinnten Umnachteten.

Schließlich traf sie eine Gruppe Gleichgesinnter alleinstehender Frauen zum gemeinsamen Beten. Ihr wurde klar, daß Gott sie offenbar zu dieser Gruppe senden wollte und ihr deswegen ihr ganzes Leid geschickt hatte.

Löse dich von dem Wort Mindset, du verharmlost das Problem das deine Mutter derzeit hat und akzeptiere daß sie im Moment eine ernstzunehmende psychische Störung hat und daher bei kompetenten Fachärzten (in aller Regel) gut aufgehoben ist.

Auch zu ihrem eigenen Schutz.

Deine Hilfe könnte ich mir so vorstellen daß du dich von den Ärzten über die Symptome und der daraus folgenden Therapie aufklären lässt, auch was den Genesungszeitraum betrifft - und es dir zu deiner Aufgabe machst Fortschritte zu beobachten sowie ausbleibende Fortschritte kritisch hinterfrägst ggf zweit/dritt Meinung einholst.

Solltest du deine Mutter besuchen, vermeide in ihre Welt einzutauchen und lenke die Themen auf alltägliche Dinge die nichts mit ihrer derzeitigen Scheinwelt zu tun hat.

Teutone

bearbeitet von Der Teutone

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Sie WAR oder IST in der Geschlossenen?

Hast du Kontakt zu den Ärzten dort? Bzw. hattest du Kontakt? Haben die Hilfestellungen gegeben für den Umgang?

Kannst du sie weiterhin dazu animieren eine Therapie zu machen?

Kennst du einen Pfarrer mit dem du über das Thema reden kannst? Der deine Mutter dann vielleicht intensiver "beeinflussen" kann als du es jemals schaffen wirst?

Letzter Ausweg wenn sie nicht an sich arbeiten möchte ist zwar hart, aber ich sehe sonst kaum eine Möglichkeit für DICH gesund zu bleiben: Freeze!

Klingt was du da schreibst schon kräftig nach Problemen, die man so von Menschen hört, die in eine Sekte geraten sind. Hast du dich da mal informiert? Waren es vielleicht die falschen Therapieansätze?

Ich denke hier kann dir keiner helfen, weil wir weder dich noch deine Mutter kennen. Zudem scheint da etwas so extrem tiefsitzendes zu sein, daß man mit ein bischen NLP oder Tricks überhaupt nicht mehr herankommt. Das sollte man dann doch wirklich mal den Profis überlassen, sprich den Ärzten. Du schreibst ja schon selbst, daß du nicht mehr an sie heran kommst und jedes Argument als "Teufelszeug" abgewertet wird.

Übrigens: Körperliche Schmerzen können bei einer gestörten Psyche tatsächlich auftreten, auch wenn es dafür eigentlich keinerlei Diagnose gibt. Es als "Simulant" abzutun wäre ein falscher Schritt. Helfen kann sich aber auch hier nur der Betroffene selbst, indem er erkennt, daß die Auslöser für die tatsächlichen körperlichen Schmerzen die Psyche ist. Hinweise darauf bringen höchstens den Erfolg, daß sie weiter dicht macht.

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Ich finde die Story krass, aber im Grunde kann man bei solchen Extremen viel über die Menschliche Psyche lernen.

Der Grundsatz: Ich nehme Informationen nur in meine Welt auf wie sie dort hineinpassen - gild für uns alle, auch wenn es meist nicht so offensichtlich ist.

Ich würde mit solchen Menschen wie folgt umgehen:

1. Ich ignoriere die Scheisse die sie erzählt und gehe mit keinem Wort darauf ein. Das hilft bei HBs die Scheisse verzapfen auch :)

2. Ich bleibe konsequent bei meinen Ansichten, und verarsche Ihre Ansichten wenn ich sie für falsch halte. Z.B. würde ich mal spasseshalber in ihre Welt einsteigen, mich als Jünger Satans outen und ihr zeigen das sie ja nicht die geringste Ahnung von den Plänen meines Meisters hat.

Muhahaha. Ihre Reaktion wird nicht sein, Oh Gott, ich muss noch mehr beten sondern: "Meine Fresse, der hat noch mehr Scheisse im Kopf als ich, bleib mal locker Junge und komm wieder auf den Boden"

Jetzt mag jemand erzählen das es bei solchen Psychosen nicht so einfach ist. Meine Erfahrung ist jedoch alle Menschen nach demselben Muster zu behandeln. Für Sonderwünsche hab ich keine Zeit. In diesem Sinne: Alphaverhalten ist die Heilung für alle Krankheiten :D

Greets Forester

bearbeitet von Forester

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Wieso ich euch das schreibe: Das hier ist ein Beispiel dafür, wie sehr man doch die tatsächliche Realität sowie die Realitätswahrnehmung verändern kann, indem man einfach an einige Sachen glaubt. Leider hat meine Mutter es geschafft, sich ein komplett negatives Mindset zu schaffen und lebt seitdem in ihrem eigenen Horrorleben.

Sie kann also getrost davon ausgehen, daß sie in allen diesen Gedanken unfehlbar ist.

Dieses System ist immun gegen Angriffe von außen.

Was macht man gegen so ein verkrustetes Denken?

Eine Info noch: es ist schwierig, mit ihr zu argumentieren.

Ein wesentlicher Faktor an der Geschichte Deiner Mutter ist das Thema Schuld, das aus dem Gefühl entsteht, von anderen missverstanden zu sein.

Es ist ein Schutzmechanismus, der sich auf der mentalen Ebene abspielt. Sie verteidigt sich, indem ihr Mind sich in ihr starkes Glaubenssystem und in ihrer Überzeugung über sie selbst entführt. Sie ist in einem mentalen Gewebe von Illusion gefangen und daraus entsteht ein selbstmitleidiges Verhalten, das andere verurteilt und oft bis an einen Punkt endet, wo sie andere aus ihrem Leben ausschließt. Das Gefühl des Missverstanden werden lässt sie dann schuldig fühlen. In diesem Zustand nimmt sie sich selbst jede Klarheit.

Kurz zusammengefaßt: Sie erschafft sich ein Glaubenssystem, in dem sie das "arme Schwein" ist und sich mißverstanden fühlt.

Die reale Fähigkeit Deiner Mutter liegt wahrscheinlich darin, dass sie einen klugen Geist hat, dass sie einfache und praktische Lösungen für andere bringen kann, die weitreichend sind. Insoferne kann man auch den Vergleich mit einem Erlöser ziehen, da der Impuls andere zu retten und die Bereitschaft zu vergeben einfach da ist. Sie besitzt die Fähigkeit, mit ihrer Klarheit über momentane Dramen hinaus zu sehen. Mit ihrer Motivation anderen mit nutzbringenden Lösungen zu dienen, gäbe sie einen wunderbarer Lehrer oder Mentor ab.

Doch im Abwehr- oder Schutzmechanismus verliert sie die Klarheit und die praktischen Lösungen. Dann beginnt sie, ihr aus Flucht erbautes Glaubenssystem und ihre Meinungen mit allen Mitteln zu rechtfertigen. Und ist in Täuschung, Einbildung, in ihrer Paranoia und in ihren Schuldzuweisungen gefangen.

Je mehr von außen ihr Schutz-Glaubenssystem in Form von Argumentationen angegriffen und in Frage gestellt wird, desto mehr klammert sie sich daran und rechtfertigt sie es.

Ein Heilmittel für sie wäre, dass sie das Bedürfnis loslässt, immer rechtzuhaben. Dass sie allem und jedem (und einschließlich ihr selbst) vergibt. Dass sie, bevor sie sich aus Schutz in die Illusion flüchtet, in Form von Kommunikation mit anderen einen Realitätscheck macht, der Klarheit bringt.

Es lastet ein enormer Druck auf sie, da die Erwartung allgemein nützliche Lösungen zu bringen auf ihr lastet. Die Befreiung für sie wäre, dass sie sich "ent-täuscht" in Form von "ich rette mich selbst, kein anderer kann mich retten" und in Form von achtsamem, klarem und praktischem Vorgehen.

Es ist ihre Angst und diese Angst kann nur sie bewältigen. Wichtig für Dich persönlich ist, dass Du Dich nicht in ihre Illusion oder in ihr Glaubenssystem einwickeln oder einbauen lässt. Lass ihre Illusion einfach stehen und gehe nicht dagegen an. Wenn es für Dich okay ist, dann fördere ihre wahre Fähigkeit und erinnere sie mit einer Frage, was praktisch und nützlich für die Menschen ist, was jetzt verwirklicht werden kann.

bearbeitet von Gazelle

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Ich schließe mich Der Teutone an:

Ihre Genesung liegt leider nicht in deiner Macht.

Auch wenn es dir als Sohn schwerfällt:

Hüte dich davor, dich allzusehr mit ihrem Wahnsinn zu beschäftigen.

Ich weiß aus einer guten Quelle, dass z.B. viele Zivildienstleistende, die in ihrer Dienstzeit mit psychisch Kranken zu tun gehabt haben,

sich später langfristig zu ihnen gesellten.

Denn diese Jungs wurden für diesen Umgang überhaupt nicht ausgebildet.

Gerade wenn du nicht weißt, wie stabil deine eigene Psyche ist, solltest du dich davor hüten

in die "Logik" deiner Mutter einzutauchen.

Doch unterscheide! Dich nicht mit ihrem Wahnsinn zu beschäftigen, heißt noch lange nicht, dich nicht mit deiner Mutter zu beschäftigen!

Sehe die gesunde Person in ihr. Rede mit der gesunden Person in ihr, über gesunde Themen.

Den Gesprächsthemen, die den Wahnsinn betreffen, gehst du aus dem Weg,

da du ihre Gedankengänge nicht unterstützen willst. Und auch Negation und Konfrontation kann unterstützen! Aber das hast du wohl schon gemerkt.

Unterstütze also das gesunde in ihr, vermeide Diskussionen über den Wahnsinn.

Fazit:

Das Beste was du tun kannst, ist mit ihr über normale und reale Dinge zu reden.

Dinge, die nichts mit ihrer Traumwelt zu tun haben.

Über den Rest informierst du dich bei Ärzten. Und wenn diese dir keine klaren Aussagen

machen können, dann suchst du neue Ärzte.

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wie gehts dir denn selber damit? willst deiner mutter helfen? oder bist nur wütend?

Da sage ich dir das gleiche, was ich all meinen Verwandten sage (die mir häufig ähnliche Fragen stellen): Macht euch um mich keinen Kopf. Ich habs schon vor Jahren geschafft, mich von der Story emotional recht gut abzuschotten.

Aber: mit dem "wütend" triffst du es ziemlich gut auf den Punkt. Eine derartige Empfindung ist da. Klar, helfen will ich ihr trotzdem, aber es macht schon irgendwie sauer, wenn man jemanden über Jahre hinweg dabei beobachtet, mit dem Kopf gegen eine Wand zu rennen (und dann auch noch andere da mit hineinziehen zu wollen.)

Vonwegen, dass ihre Sache an dich weiter getragen wird. Dass du vermutest, ihr Erbe weiter tragen zu müssen, da sie ja nicht mehr kann. Dadurch schaffst du ihr vertrauen. Wenn sie dann denkt, dass du auf ihrer Seite bist und ihr gemeinsam gegen alle kämpft, drehst du die Geschichte in die andere Richtung. Sie wird sich denken "wenn mein Erbe das so erfährt, wird es schon stimmen"

Könnte klappen, aber: das kann ich nicht. Ich bin einfach nur stolz darauf, den Leuten in meinem Umfeld immer direkt meine Meinung ins Gesicht zu sagen und nicht, ihnen etwas vorzuspielen. Selbst dann, wenn es (wie in dieser Situation) möglicherweise hilfreich für sie wäre. Nene, daran würde ich platzen, wenn ich da mitspielen müßte.

Außerdem wäre es Verrat an mir selbst. Dafür müßte ich nämlich so tun, als ob ich Christ wäre. (war ich früher, klar, bei der Erziehung. Aus verständlichen Gründen begann ich dann, von dieser Religion weniger zu halten, weil ich gesehen habe, was sie aus Menschen machen kann. Mittlerweile bin ich ein überzeugter Gegner der christlichen Religion und halte sie für scheinheilig.) Meine Verwandten haben schon mal angedeutet: "Tu doch deiner Mutter gegenüber so, als ob du Christ seist! Ist doch nicht zu viel verlangt, oder?" Und ich kam zur Erkenntnis: !! ich habe vor niemandem dafür Rechenschaft abzulegen, was ich denke !!. Insofern werde ich bestimmt nicht einen Christen spielen, um meine anderen Gedanken von meiner Mutter fernzuhalten.

Sie WAR oder IST in der Geschlossenen?

na gut, mittlerweile wurde sie in eine Station mit Ausgang verlegt, aber sie ist immer noch zwangseingewiesen. In den nächsten Tagen entscheidet sich, ob die Zwangseinweisung verlängert wird.

Hast du Kontakt zu den Ärzten dort? Bzw. hattest du Kontakt? Haben die Hilfestellungen gegeben für den Umgang?

Ich habe gleich am Anfang die Ärzte angerufen und in etwa gesagt, ich bin ja Angehöriger und würde daher gerne auf dem Laufenden gehalten werden. Die Antwort war sinngemäß, daß sie aufgrund der Schweigepflicht mir nichts sagen dürfen.

Kannst du sie weiterhin dazu animieren eine Therapie zu machen?

lol ;) "eine Therapie machen" tut sie ja eigentlich gar nicht. Sie sitzt da drin ihre Zeit ab, wartet, bis sie rauskommt, spielt den Ärzten was vor und sieht das Ganze als eine Schikane des Satans, um sie am Verfassen ihres Buches zu hindern. Insofern: weder macht sie eine Therapie, noch kann ich sie dazu animieren, weiterhin eine zu machen. Wie gesagt: ich komm nicht wirklich an sie ran.

Kennst du einen Pfarrer mit dem du über das Thema reden kannst? Der deine Mutter dann vielleicht intensiver "beeinflussen" kann als du es jemals schaffen wirst?

Eine ihrer handschriftlichen Notizen: "Ab sofort fällt jeder, der mir zu psychiatrischer Behandlung rät, durch das Sieb. Selbst, wenn es ein Geistlicher ist." (sie meinte damit in etwa: so jemand ist dann auch vom Teufel gesandt.) Sprich, auch dagegen ist sie gefeit.

Trotzdem, das wäre wohl noch die beste Möglichkeit. Aber das müßte ein echt raffinierter Pfarrer sein. Sobald der einen Schritt zu viel macht, hält meine Mutter ihn für einen "von den bösen".

Ich kenne mehrere Pfarrer, die mit ihr in Kontakt stehen, aber bei jedem davon hab ich klare Gründe, ihn für dafür total ungeeignet zu halten.

Letzter Ausweg wenn sie nicht an sich arbeiten möchte ist zwar hart, aber ich sehe sonst kaum eine Möglichkeit für DICH gesund zu bleiben: Freeze!

Wenn man es so will, hab ich das teilweise schon getan. Emotional bin ich recht gut gegen die Story abgeschottet. (trotzdem gibt es da natürlich noch einen Teil von mir, der ihr gerne helfen würde. Auch wenn ich da nicht übermäßig viel Hoffnung sehe.)

Aber ich sags noch mal: macht euch um mich keine Sorgen. Ich komme klar.

Klingt was du da schreibst schon kräftig nach Problemen, die man so von Menschen hört, die in eine Sekte geraten sind.

Nein. Das ist lange Zeit einfach nur konsequent gelebter Katholizismus gewesen. (Katholizismus steht in der Öffentlichkeit m.E. besser da, als er ist, weil die meisten "Katholiken" solche Sachen wie "Es gibt eine Hölle." oder "Der Teufel versucht, dich zur Sünde zu verführen." oder "Kein Sex vor der Ehe!" nicht ernst nehmen. Obwohl diese Kirche diese Standpunkte immer noch vertritt.)

Ich denke hier kann dir keiner helfen, weil wir weder dich noch deine Mutter kennen. Zudem scheint da etwas so extrem tiefsitzendes zu sein, daß man mit ein bischen NLP oder Tricks überhaupt nicht mehr herankommt. Das sollte man dann doch wirklich mal den Profis überlassen, sprich den Ärzten. Du schreibst ja schon selbst, daß du nicht mehr an sie heran kommst und jedes Argument als "Teufelszeug" abgewertet wird.

Es den Ärzten zu überlassen, ist eine Möglichkeit. Aber da ich mitbekomme, daß sich in den letzten Wochen ihr Denken eher noch verhärtet hat und keine Anzeichen von "Es wird langsam besser" da sind, ist mein Vertrauen in die Ärzte nicht übermäßig groß.

Sowieso... die zeigen nicht gerade ernstes Engagement. Ich hab denen am Anfang am Telefon öfter mal gesagt, daß ich viel darüber weiß, was meine Mutter so denkt und wie ihre Scheinwelt aussieht. Haben sie je nachgefragt? Ne. Finde ich ehrlich gesagt recht enttäuschend.

Übrigens: Körperliche Schmerzen können bei einer gestörten Psyche tatsächlich auftreten, auch wenn es dafür eigentlich keinerlei Diagnose gibt. Es als "Simulant" abzutun wäre ein falscher Schritt. Helfen kann sich aber auch hier nur der Betroffene selbst, indem er erkennt, daß die Auslöser für die tatsächlichen körperlichen Schmerzen die Psyche ist. Hinweise darauf bringen höchstens den Erfolg, daß sie weiter dicht macht.

Das weiß ich. Klar hat sie wirklich Schmerzen. Dauerhaft depri sein ist nicht gesund für den Körper. Die Frau leidet einfach nur darunter, daß sie seit Jahren unzufrieden mit ihrem Leben ist, aber so richtig unzufrieden. Und das Schlimme ist: sie versucht verzweifelt, der Außenwelt vorzuspielen, sie sei glücklich!

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Deine Mutter ist schwer krank. diese Krankheit hat bestimmt in Kindheitstagen begonnen. Die harmlose Geschichte mit der Lichtung war auch kein auslösender Schock, sondern eine unangenehme Erfahrung, die sehr viele junge Mädchen machen.

Diese ganze Wahn- und Machtvorstellungen sind ein Symptom. Deswegen brauchst du auch nicht mit ihr zu diskutieren, oder dich Gedanken über diese "Mindset" machen. Oder glaubst du, die Ärzte versuchen nun, sie mit Argumenten zu überzeugen, daß sie nicht im Auftrag Gottes steht? :-D

Sehe sie an wie ein krankes Kind, daß einfach nicht weiß, wovon es spricht. Wie du mit ihr umgehen sollst, und wie sich das alles erklärt, erfährst du von den Ärzten. Suche nochmal das direkte Gespräch, dann sind sie auch nicht so an die Schweigepflicht gebunden. Du mußt ja wissen, woran sie leidet und wie man mit ihr umgeht!

Aber das wichtigste: Du bist nicht für sie verantwortlich, du kannst nichts machen und du mußt dein Leben unabhängig von ihr leben. Nur die Ärzte können ihr (wenn überhaupt) helfen. Ein Monat Therapie in der Anstalt ist nicht viel. Aber wie gesagt, sie ist psychisch schwer krank, da kann es auch sein, daß sie nie wieder gesund wird und es ihr kaum besser gehen wird. Die Ärzte wissen schon was sie tun. Besser als wir hier und du auch.

Wie wäre es eigentlich, wenn du selbst vielleicht wöchentlich einen Therapeuten aufsuchst, der dir hilft, deine Wut zu verarbeiten? Ist doch alles schon ziemlich starker Tobak.

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2. Ich bleibe konsequent bei meinen Ansichten, und verarsche Ihre Ansichten wenn ich sie für falsch halte. Z.B. würde ich mal spasseshalber in ihre Welt einsteigen, mich als Jünger Satans outen und ihr zeigen das sie ja nicht die geringste Ahnung von den Plänen meines Meisters hat.

Muhahaha. Ihre Reaktion wird nicht sein, Oh Gott, ich muss noch mehr beten sondern: "Meine Fresse, der hat noch mehr Scheisse im Kopf als ich, bleib mal locker Junge und komm wieder auf den Boden"

:D :D :D

du kennst sie nicht. Ihre Reaktion WÄRE: "Oh Gott, ich muß noch mehr beten!". Definitiv.

Wieso ich euch das schreibe: Das hier ist ein Beispiel dafür, wie sehr man doch die tatsächliche Realität sowie die Realitätswahrnehmung verändern kann, indem man einfach an einige Sachen glaubt. Leider hat meine Mutter es geschafft, sich ein komplett negatives Mindset zu schaffen und lebt seitdem in ihrem eigenen Horrorleben.

Sie kann also getrost davon ausgehen, daß sie in allen diesen Gedanken unfehlbar ist.

Dieses System ist immun gegen Angriffe von außen.

Was macht man gegen so ein verkrustetes Denken?

Eine Info noch: es ist schwierig, mit ihr zu argumentieren.

Ein wesentlicher Faktor an der Geschichte Deiner Mutter ist das Thema Schuld, das aus dem Gefühl entsteht, von anderen missverstanden zu sein.

Es ist ein Schutzmechanismus, der sich auf der mentalen Ebene abspielt. Sie verteidigt sich, indem ihr Mind sich in ihr starkes Glaubenssystem und in ihrer Überzeugung über sie selbst entführt. Sie ist in einem mentalen Gewebe von Illusion gefangen und daraus entsteht ein selbstmitleidiges Verhalten, das andere verurteilt und oft bis an einen Punkt endet, wo sie andere aus ihrem Leben ausschließt. Das Gefühl des Missverstanden werden lässt sie dann schuldig fühlen. In diesem Zustand nimmt sie sich selbst jede Klarheit.

Kurz zusammengefaßt: Sie erschafft sich ein Glaubenssystem, in dem sie das "arme Schwein" ist und sich mißverstanden fühlt.

Die reale Fähigkeit Deiner Mutter liegt wahrscheinlich darin, dass sie einen klugen Geist hat, dass sie einfache und praktische Lösungen für andere bringen kann, die weitreichend sind. Insoferne kann man auch den Vergleich mit einem Erlöser ziehen, da der Impuls andere zu retten und die Bereitschaft zu vergeben einfach da ist. Sie besitzt die Fähigkeit, mit ihrer Klarheit über momentane Dramen hinaus zu sehen. Mit ihrer Motivation anderen mit nutzbringenden Lösungen zu dienen, gäbe sie einen wunderbarer Lehrer oder Mentor ab.

Doch im Abwehr- oder Schutzmechanismus verliert sie die Klarheit und die praktischen Lösungen. Dann beginnt sie, ihr aus Flucht erbautes Glaubenssystem und ihre Meinungen mit allen Mitteln zu rechtfertigen. Und ist in Täuschung, Einbildung, in ihrer Paranoia und in ihren Schuldzuweisungen gefangen.

Je mehr von außen ihr Schutz-Glaubenssystem in Form von Argumentationen angegriffen und in Frage gestellt wird, desto mehr klammert sie sich daran und rechtfertigt sie es.

Ein Heilmittel für sie wäre, dass sie das Bedürfnis loslässt, immer rechtzuhaben. Dass sie allem und jedem (und einschließlich ihr selbst) vergibt. Dass sie, bevor sie sich aus Schutz in die Illusion flüchtet, in Form von Kommunikation mit anderen einen Realitätscheck macht, der Klarheit bringt.

Es lastet ein enormer Druck auf sie, da die Erwartung allgemein nützliche Lösungen zu bringen auf ihr lastet. Die Befreiung für sie wäre, dass sie sich "ent-täuscht" in Form von "ich rette mich selbst, kein anderer kann mich retten" und in Form von achtsamem, klarem und praktischem Vorgehen.

Es ist ihre Angst und diese Angst kann nur sie bewältigen. Wichtig für Dich persönlich ist, dass Du Dich nicht in ihre Illusion oder in ihr Glaubenssystem einwickeln oder einbauen lässt. Lass ihre Illusion einfach stehen und gehe nicht dagegen an. Wenn es für Dich okay ist, dann fördere ihre wahre Fähigkeit und erinnere sie mit einer Frage, was praktisch und nützlich für die Menschen ist, was jetzt verwirklicht werden kann.

Beeindruckend.

Was bist du für einer? :-D Du hast in deinem Posting einige Sachen erwähnt, die ich gar nicht geschrieben hab, die aber auf meine Mutter voll und ganz zutreffen. Ja, sie fühlt sich wirklich mißverstanden. Ja, sie zerfließt in Selbstmitleid. Ja, sie verurteilt andere, und zwar ständig auf eine unerträgliche Art und Weise. (keine Sorge, mich persönlich weniger... bevor ihr so was denkt. Nur den kompletten Rest der Familie.) Sie ist übrigens tatsächlich Lehrerin und versucht ständig, anderen Leuten Lösungen zu bringen. (leider nutzt sie diese Fähigkeit im Moment eher dazu aus, andere mit ihrem Religionswahn anzustecken.)

Das mit dem Bedürfnis, recht zu haben, stimmt auch. Das ist die Sache hinter der Story mit den Ärzten. (bevor SIE sich geirrt hat, haben sich alle Ärzte Deutschlands gegen sie verschworen.)

Die Idee mit "fördere ihre wahre Fähigkeit" hatte ich auch schon. Sie war früher wirklich eine sehr engagierte Lehrerin und hat ihren Beruf geliebt, sogar dafür gelebt. Und das war okay für sie. Ich hab vor etwa einem Jahr, als ich mal bei ihr daheim war, in einem Abstellraum ein paar Männchen gefunden, die sie als Entwürfe für eine ihrer Kunst-Klassen gemacht hatte. Und das war echt heftig, den Figuren hast du in jeder Faser angesehen, daß sie einfach nur total liebevoll gemacht wurden und daß die Person, die sie gebastelt hat, wirklich dabei glücklich war. Wow, das hat mich dann doch echt umgehauen. Ich dachte mir einfach nur: "Und das macht die Frau sich gerade alles kaputt!" Das habe ich ihr dann auch gesagt. Scheinbar kam ein Teil von der Botschaft durch; eine von den Figuren hatte neulich (als ich ihr Haus nach Hinweisen auf ihre Psychose durchsucht hab) eine Art Ehrenplatz bekommen.

Auch wenn es dir als Sohn schwerfällt:

Hüte dich davor, dich allzusehr mit ihrem Wahnsinn zu beschäftigen.

Ich weiß aus einer guten Quelle, dass z.B. viele Zivildienstleistende, die in ihrer Dienstzeit mit psychisch Kranken zu tun gehabt haben,

sich später langfristig zu ihnen gesellten.

Denn diese Jungs wurden für diesen Umgang überhaupt nicht ausgebildet.

Gerade wenn du nicht weißt, wie stabil deine eigene Psyche ist, solltest du dich davor hüten

in die "Logik" deiner Mutter einzutauchen.

Ich bin mir der Tatsache bewußt, daß meine Psyche absolut stabil ist. Ich mache mir nicht die geringsten Sorgen um mich. Und der Grund, wieso ich das denke: ich habe vor etwa 1,5 Jahren beschlossen, nicht vor meinen Problemen davonzulaufen. Seitdem lasse ich alles, was mich stört, mit voller Wucht an mich ran und versuche, das Problem zu lösen, anstatt es zu verdrängen. (btW: deswegen bin ich hier. Das hier ist ein Forum für Leute, die ihre Probleme anpacken, statt aufzugeben.) Insofern sehe ich mich zu 100% dagegen gefeit, mir irgendwann mal eine illusionäre Scheinwelt aufzubauen.

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Ich bin mir der Tatsache bewußt, daß meine Psyche absolut stabil ist. Ich mache mir nicht die geringsten Sorgen um mich. Und der Grund, wieso ich das denke: ich habe vor etwa 1,5 Jahren beschlossen, nicht vor meinen Problemen davonzulaufen. Seitdem lasse ich alles, was mich stört, mit voller Wucht an mich ran und versuche, das Problem zu lösen, anstatt es zu verdrängen. (btW: deswegen bin ich hier. Das hier ist ein Forum für Leute, die ihre Probleme anpacken, statt aufzugeben.) Insofern sehe ich mich zu 100% dagegen gefeit, mir irgendwann mal eine illusionäre Scheinwelt aufzubauen.

Es ist toll, daß du dein Leben so konsequent lebst und deine Probleme angehst, ohne sie zu verdrängen. Aber eins verdrängst du sehr wohl. Du kannst ihr nicht helfen!! Das können, wenn dann nur die Ärzte. Wenn du versuchst etwas bei ihr zu verändern, wirst du scheiteren. Das belastet jeden, noch so stabilen Menschen schwer! Also sehe ein, daß sie wirklich schwer krank ist und du ihr nicht helfen kann. Das können nur professionelle Kräfte. Du glaubst doch selber nicht, daß du ihr besser helfen kannst, als diese? Besuche sie, verbringe dann eine nette Zeit mitih. Frage die Ärzte, wie du dich zu verhalten hast. Bereite ihr mal eine Freude. Aber helfen kannst du als naher Angehöriger ihr nicht. Es gilt nun die Ursachen für diese Wahnvorstellungen zu beseitigen. Das können nur die Ärzte und sie selbst.

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Ich habe gleich am Anfang die Ärzte angerufen und in etwa gesagt, ich bin ja Angehöriger und würde daher gerne auf dem Laufenden gehalten werden. Die Antwort war sinngemäß, daß sie aufgrund der Schweigepflicht mir nichts sagen dürfen.

Ich glaube ziemlich Sicher, daß du als Angehöriger ein Recht hast über den Gesundheitszustand deiner Mutter informiert zu werden. Wenn nicht du, dann dein Vater und wenn er nicht mehr im gleichen Haushalt wohnt, dann wieder du. Es könnte höchstens sein, daß die Ärzte dir keine Auskunft geben um den Therapieerfolg nicht zu gefährden, aber das kommt dann mit Sicherheit noch.

Sie sitzt da drin ihre Zeit ab, wartet, bis sie rauskommt, spielt den Ärzten was vor

Hier bin ich mir sicher, daß sie den Ärzten nichts vorspielen kann, das klappt definitiv nicht. Du wirst jetzt noch das Gefühl haben, weil du keine Erfolge siehst, aber eine Psychische Krankheit zu behandeln geht in sehr sehr kleinen Schritten. Am Anfang werden die Patienten teilweise sogar noch in ihrer Einstellung unterstützt um Vertrauen zu schaffen. Dieses Arzt-Patient-Vertrauen ist sehr wichtig für den Erfolg einer Therapie.

Kennst du einen Pfarrer mit dem du über das Thema reden kannst? Der deine Mutter dann vielleicht intensiver "beeinflussen" kann als du es jemals schaffen wirst?

Eine ihrer handschriftlichen Notizen: "Ab sofort fällt jeder, der mir zu psychiatrischer Behandlung rät, durch das Sieb.

Du hast mich falsch verstanden. Der Pfarrer soll ihr nicht zu einer Therapie raten, sondern ihr dabei helfen ein Gleichgewicht zwischen Glaube und Weltanschauung herzustellen. Er soll ja nicht seinen eigenen Glauben verraten, sondern vielmehr dabei helfen einen vernünftigen Weg zu finden. Und so verkappt wie noch vor 50 Jahren sind die Pfarrer heute schon lange nicht mehr! Wenn dir die aus den einzelnen Gemeinden bei dir nicht zusagen, dann geh mal in Krankenhäuser, suche Kurseelsorger auf. Die haben meist ein etwas gelockertertes verhältniss zur Kirche im Vergleich zum 70jährigen Dorfpfarrer.

Es den Ärzten zu überlassen, ist eine Möglichkeit. Aber da ich mitbekomme, daß sich in den letzten Wochen ihr Denken eher noch verhärtet hat und keine Anzeichen von "Es wird langsam besser" da sind, ist mein Vertrauen in die Ärzte nicht übermäßig groß.

Sowieso... die zeigen nicht gerade ernstes Engagement. Ich hab denen am Anfang am Telefon öfter mal gesagt, daß ich viel darüber weiß, was meine Mutter so denkt und wie ihre Scheinwelt aussieht. Haben sie je nachgefragt? Ne. Finde ich ehrlich gesagt recht enttäuschend.

Verlier den Glauben an die Ärzte nicht. Du hast selbst noch keine Therapie gemacht, weisst nicht wie eine solche abläuft und möchtest am Liebsten, daß deine Mutter ne Pille nimmt und wieder normal ist, das kann nicht klappen. Es dauert eben seine Zeit. Ich würde aber trotzdem an deiner Stelle das Gespräch weiter mit den Ärzten suchen, sie mal befragen wie eine solche Therapie abläuft, was deine Mutter so alles macht den Tag über. Vielleicht verraten sie dir auch was sie mit den einzelnen Therapieansätzen bezwecken wollen. Das hilft dir als Angehörigem dann sicherlich auch ein bischen weiter die Zeit zu verarbeiten und zu verkraften.

Ich möchte dir in dem Zusammenhang nicht zu nahe treten, aber in irgendeiner weise trifft es dich doch ziemlich, sonst hättest du hier diesen Thread nicht eröffnet. Hier bist du im Grunde wie deine Mutter, möchtest nach Aussen gerne stark wirken aber innerlich zerfrisst es dich. Aber es ist keine Schande mal Schwächen zuzugeben, immerhin handelt es sich hier um die Person, die du schon vor deiner Geburt gehört hast, mit der du extrem viel erlebt hast. Eine Person, die dein ganzes Leben beeinflusst und geprägt hat. Das steckt keiner mal einfach so weg.

Wie wäre es eigentlich, wenn du selbst vielleicht wöchentlich einen Therapeuten aufsuchst, der dir hilft, deine Wut zu verarbeiten? Ist doch alles schon ziemlich starker Tobak.

Das hier würde ich sogar mal unterstreichen. Ein Therapeut kann dir Hilfestellung dabei geben mit dem ganzen Erlebten klar zu kommen. In den Gesprächen kannst du auch über deine Mutter reden, er kann dir dann helfen andere Ansatzpunkte aufzuzeigen. Zudem kennt er sich auch mit am Besten aus welche Rechte du hast bei ihren Ärzten. Er kann dich über Therapieformen aufklären, kann dich dabei stärken an einen Erfolg zu glauben.

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Ich bin mir der Tatsache bewußt, daß meine Psyche absolut stabil ist.

Absolut stabil - 100%ig?

Gibt es sowas? Als Vergleich: Gibt es einen 100%ig immunen Körper?

Denke doch mal über den Vorschlag von fordwolf und jon29 nach.

Meinst du nicht, dass dein Besuch beim Therapeuten deinen Umgang mit ihr nur verbessern könnte?

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Die Idee mit "fördere ihre wahre Fähigkeit" hatte ich auch schon. Sie war früher wirklich eine sehr engagierte Lehrerin und hat ihren Beruf geliebt, sogar dafür gelebt. Und das war okay für sie. Ich hab vor etwa einem Jahr, als ich mal bei ihr daheim war, in einem Abstellraum ein paar Männchen gefunden, die sie als Entwürfe für eine ihrer Kunst-Klassen gemacht hatte. Und das war echt heftig, den Figuren hast du in jeder Faser angesehen, daß sie einfach nur total liebevoll gemacht wurden und daß die Person, die sie gebastelt hat, wirklich dabei glücklich war. Wow, das hat mich dann doch echt umgehauen. Ich dachte mir einfach nur: "Und das macht die Frau sich gerade alles kaputt!" Das habe ich ihr dann auch gesagt. Scheinbar kam ein Teil von der Botschaft durch; eine von den Figuren hatte neulich (als ich ihr Haus nach Hinweisen auf ihre Psychose durchsucht hab) eine Art Ehrenplatz bekommen.

Weißt Du, ob etwas in ihrer Tätigkeit als Lehrerin vorgefallen ist? Für mich liegt da der Auslöser verborgen.

Vielleicht hat sie insgeheim Angst, als Lehrerin zu versagen oder hat das Gefühl, als Lehrerin versagt zu haben.

Hast Du ihr das auch gesagt, dass Dich das umgehauen hat und dass Du sehen kannst, dass sie sich mit ihrer Liebe zu den Figuren einbringt und sie viel bewirken kann?

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