3 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Aus meiner Antwort auf eine PN habe ich euch mal folgenden Text kopiert, der sicherlich auch für einigen Diskusionsstoff sorgt.

Die Fragestellung war sinngemäß:

Wie geht man "moralisch" mit FBs um?

Wo ist hier die Grenze, wann man zum klischeehaften 'Arsch' wird?

1.) Die eigenen Wertvorstellungen

Die Antwort hierzu muss letztendlich jeder mit sich selbst ausmachen.

Du musst deinen Weg und deine eigenen Werte finden.

Schuldgefühle sind hier einer der Schlüssel.

Wenn du dich bzgl. irgendetwas schuldig fühlst, heisst das letztendlich, dass du zuwider deiner Wertvorstellungen gehandelt hast.

Allerdings ist es - gerade wenn man erst durch PU mit der Selbstfindung in diesem Bereich beginnt - erstmal notwendig, die wirklich eigenen und tiefen Werte von den "sozial konditionierten" zu unterscheiden.

Stichwort: LBs.

Kurz und vereinfacht: Unsere Gesellschaft (ein besonderes "Danke" hierbei an die Kirche) verurteilt freie Liebe, verschiedene Sexualpartner und Sex als solches seit Jahrhunderten.

Der daraus resultierende Konflikt der meisten Menschen, zwischen dem was sie wirklich - tief in sich selbst - wollen und was sie laut vorherrschender Meinung dürfen, ist in meinen Augen einer der Hauptgründe für viele unglückliche Leben.

(Buchempfehlung, u.a. zur Findung der eigenen, wahren Werte: Anthony Robbins - Awaken the Giant within.)

Darüber hinaus kann ich beispielhaft nur darstellen, wie ich selbst mit dem Thema FBs umgehe:

2.) Manipulation und Selbstbestimmung

Für mich ist jeder Mensch erstmal ein selbstbestimmtes und für sich selbst verantwortliches Wesen.

Meine moralischen Vorstellungen dazu, welchen Einfluss ich auf andere Menschen habe, dienen nicht dazu irgendjemanden zu bevormunden.

Ferner ist es Bestandteil "meiner Realität", dass jeder jeden jederzeit manipuliert - und zwar in einer vollkommen neutralen Bedeutung dieses Wortes.

Ich finde das weder gut noch schlecht.

Es ist genauso selbstverständlich, wie dass ich Sauerstoff zum Überleben brauche.

Diese beiden Punkte zusammengenmommen bedeuten für mich wenn ich eine Frau als FB nehme, dass ich:

a) mich nicht mal ansatzweise schuldig fühle, weil ich sie - ggf. auch durch PU-Methoden - manipuliert habe.

Ich nutze meine natur-gegebenen Vorteile - wozu auch mein Verstand gehört, der mich die zwischengeschlechtliche Anziehung vielleicht ein wenig besser als Andere verstehen lässt.

Für mich gibt es hier keinen moralischen Unterschied dazu, dass die Frau ihren Verstand genutzt hat um zu erkennen, dass sie attraktiver auf mich wirkt wenn sie sich z.B. dezent schminkt oder ihre schöne Figur erhält.

Es gibt wenig Menschlicheres auf diesem Planeten, als das Bedürfnis dem anderen Geschlecht seine sexuelle Attrakivität zu demonstrieren.

b) die Frau nicht als willenlosen Spielball meiner Attraktivität sehe.

Sie ist ein intelligentes, menschliches Wesen und hat die freie Entscheidung, wie sie auf ihre Wahrnehmungen reagiert.

Sie fühlt sich zu mir hingezogen, weiss aber dass ich keine feste Beziehung will und lässt sich auf mich ein?

Coole Sache und völlig ausserhalb meiner direkten Verantwortung.

Ich muss hier niemanden bevormunden.

(Ehrlichkeit ist hier natürlich eine Voraussetzung!

Ich würde einer Frau niemals eine feste Beziehung oder Monogamie "vorgaukeln".)

Um die Sache mal von der anderen Seite zu beleuchten:

Ich traff letztens im Club eine Dame, die ich relativ attraktiv fand und die sich - dezent aber merklich - an mich heran schmiss.

Ich empfand sexuelles Verlangen für sie und hätte gerne mit ihr geschlafen.

Dann kam auf der rationalen Ebene der Dealbreaker für mich:

Irgendeine Geschichte über das Verhältniss zu ihrem Vater, die als Protagonisten u.a. ein Messer und Blut beinhaltete.

Ich bin nun aber kein willenloser Zombie meiner Gefühle und konnte mich an dieser Stelle bewußt entscheiden, sie lieber nicht mitzunehmen

Genauso wie eine Frau das auch kann.

3.) Sexuelle Frauen

Als weiteren Punkt sehe ich in der grundsätzlichen Fragestellung immer Ansätze dessen, was PU als "Madonna-Whore-Komplex" bezeichnet.

Macht euch mal wirklich bewusst, dass Frauen mindestens genauso sexuelle Wesen sind wie Männer.

Die Grundanahme der so viele erliegen, nämlich das Frauen Sex nur in eine feste Bindungen einbringen möchten, ist schlicht und ergreifend Bullshit!

(Buchempfehlung hierzu: Nancy Friday - Befreiung zur Lust)

Interessant ist hier übrigens, dass gerade viele PUler immer wieder runterbeten, dass sie genau das verstanden hätten - sich dieser LB aber immer wieder in ihren Problemen wiederfindet.

Ich glaube, dass diesem LB oftmals zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Er sitzt bei vielen tief verankert und ist mMn eines der Haupthindernisse auf dem Weg zu sexuellen Beziehungen.

4.) Macht und Verantwortung

Darüber hinaus spielt aber noch ein weiterer Punkt eine entscheidende Rolle bei der Thematik:

Mit Macht geht auch immer Verantwortung einher!

Für mich beginnt dieser Punkt dort, wo ich ein starkes "Macht-Ungleichgewicht" wahrnehme, also merke dass die FB sich mir extrem unterordnet und eigentlich nicht glücklich mit unserem Verhältnis ist.

Man findet gerade in zwischengeschlechtlichen Beziehungen sehr häufig ein derartiges Ungleichgewicht.

Und zwar nicht nur im Verhältnis

PUA/Alpha/Natural/Whatever - Frau

sondern auch bei

Frau - AFC/Wussy/Whatever

Wenn die jeweils "stärkere" Seite spürt, dass das Gegenüber beginnt, weniger aufgrund von Zuneigung als vielmehr aufgrund von Abhängigkeit das Verhältnis aufrecht zu erhalten, gilt es Verantwortung zu übernehmen und zu handeln.

Das bedeutet, den Zustand zu thematisieren und ggf. das sexuelle Verhältniss zu beenden - so hart das auch anfänglich sein mag, ist es doch mittelfristig für alle Beteiligten das Beste.

Generell bin ich der Meinung, dass in der Natur der Sache liegt, dass es in jeder sexuellen Beziehung zu dieser Problematik kommen kann.

Da sind wir "PUAs" nichts besonderes.

Das einzige, was uns hier eigen ist, ist das wir i.d.R. ein besseres Verständnis der emotionalen Vorgänge hier haben und demenstprechend auch besser darauf reagieren können.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast olaf2009

Super Text von dir, gut geschrieben und verständlich zum lesen

Danke ShadowMoon

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Danke für die Denkanstöße! Mit der "Moral" -bzw. den angelernten Verhaltensweisen- ist das ja immer so eine Sache. Wenn man ab und zu mal in sich geht und sich fragt, ob das, was man da gerade tut, *wirklich* das ist, was man will, dann kommt man oft zu sehr ernüchternden Ergebnissen.

Gerade im Comfort halte ich sowas für ein gutes Gesprächsthema.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.