Immer noch Probleme mit dem Innergame, weil ich mich unattraktiv fühle

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Hallo Leute,

Also ich habe immer noch ein großes Problem mit meinem Innergame. Habe zwar in den letzten Monaten viel erreicht, was mein Innergame schon was verbessert hat (neuenr Job gefunden, Vergrößerung meines Social Circles, mit einer neuen Sportart angefangen, etc.), wodurch sich mein Selbstbewusstsein schon erheblich verbessert hat und auch mein Leben interessanter und ausgefüllter geworden ist. Zwar hab ich noch keine großen Vorschritte im Bereich Frauen gemacht, aber ich arbeite mich da in kleinen Schritten voran.

Aber ich merke immer noch trotz dieser vielen positiven Veränderungen, dass es da immer noch ein großes Problem bei mir gibt, was oft meinen State runterzieht (bewusst oder auch unterbewußt). Auch beeinflusst dieses Problem meine AA (obwohl ich die langsam ich Griff bekomme und auch jetzt nicht mein Hauptproblem ist). Es ist wie ein Stachel, der dort tief in mir sitzt und ich bekomm ich sinnbildlich nicht gezogen.

Das Problem ist an sich nichts neues hier: Ich fühle mich selber unattraktiv, weil ich mich zu übergewichtig fühle. Jetzt würden alle bestimmt hier schreiben, dann nimm doch einfach ab. Aber das ist für mich keine Lösung, weil ich es schon getan habe.

Von meiner Kindheit bis Mitte 16 habe ich fast 35 kg Übergewicht angesammelt. Die habe ich dann innerhalb eines Jahres abgenommen. Das Gewicht konnte ich 3-4 Jahre einigermaßen halten, dann ging es wieder rauf. Bis zum Ende meines 25 Lebensjahres hatte ich das Gewicht wieder zugelegt. Danach habe ich in 6 Monaten das Gewicht wieder um 35 kg reduziert. Seit über einem Jahr halte ich das Gewicht relativ konstant: ca. 93 kg bei einer Größe von 182 cm. Optisch gesehen bin ich auch eher ein kräftiger Typ und mache seit anderthalb Jahren auch regelmäßig Kraftsport. Habe zwar immer noch einen kleinen Bauch und natürlich nach den zwei Gewichtreduzierungen auch etwas Probleme mit meinem Bindegewebe, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden und kann damit auch leben.

Ich glaube aber einfach, da ich relativ lange in meinem Leben übergewichtig war, dass ich immer noch ein verzerrtes Selbstbild von mir habe. An manchen Tage schaue ich mich im Spiegel an und finde mich total „fett“ und unattraktiv (wie zu meine „besten“ Zeiten halt). Es ist natürlich rational gesehen quatsch, aber unterbewusst nagt es wohl die ganze Zeit an mir.

Natürlich habe ich am Anfang versucht, durch Anerkennung von außen (insbesondere Frauen) zu kompensieren. Ich habe immer nach IOIs ausschaue gehalten und etc. Aber das Problem dabei ist, dass so was nur ein „Strohfeuer“ für das Innergame ist. Es macht langfristig einen nicht selbstbewusster und es löst das eigentliche Problem nicht.

Ich weiß, dass ich dieses Problem nur lösen kann, indem ich mich selber so akzeptiere, wie ich bin, und mich einfach selber liebe. Es so gesehen ganz einfach. Aber die Umsetzung bereite mir Kopf zerbrechen. Ich weiß einfach nicht genau, wo ich selber genau bei mir ansetzen soll, um mein Problem zulösen. Vielleicht kann ich auch nicht selber lösen und brauche professionelle Hilfe. Ich weiß es einfach nicht. Vielleicht hat ja jemand hier im Forum ähnliche Erfahrungen (insbesondere mit so einer drastischen Gewichtreduktion) gemacht und hatte auch solche Probleme.

Gruß Loveknight

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Hi Loveknight :)

Ehrliche, und echte Selbstakzeptanz ist nichts, das dir jemand schenken kann. Es gibt keinen "Knopf" den du drücken kannst, und schwupps, sind all deine Probleme und deine Vergangenheit vergessen. Selbstakzeptanz ist ein langer Prozess.

Dass du einen guten Job gefunden hast, Sport betreibst und dich deinem (selbst eingeredeten) grössten Problem, dem Übergewicht, gestellt hast, sind schon 'mal Schritte, in die richtige Richtung.

Fange an, dich dafür zu belohnen! 35 KG abnehmen, einen guten Job haben und Sport betreiben sind drei Dinge, für die vielen die Überwindung fehlt! Führe dir das immer dann vor Augen, wenn du dich schlecht fühlst. Du hast dich vielen von deinen Problemen (offensichtlich noch nicht allen, aber irgendwo fängt man ja an) gestellt - und bewältigt! Respekt dafür! Und du solltest diesen Respekt nicht nur von mir, und den meisten anderen, die ihn dir geben, annehmen, sondern ihn dir SELBST geben!

Fange an dich als das zu akzeptieren, was du bist. Selbst wenn du ein kleines Bäuchlein hast - solange DU es nicht zu einem Problem machst, wird es kein anderer tun (und wenn doch: ich würde ihn herzhaft auslachen). Kein Mensch ist perfekt. Weder du, noch die HB9 an der Strassenecke, noch Tom Cruise oder sonstwer. Akzeptiere dich.

Gehe schlafen mit dem Gedanken, dass du dich akzeptierst. Steh' mit dem Gedanken auf. Immer, wenn du dieses Gefühl hast, dass du Minderwertig bist (egal, ob bei einem Blick in den Spiegel oder in einer Situation, wo du "AA" verspürst) bist, führe dir vor Augen was du geschafft hast. Argumentiere diese kleine Stimme in deinem Kopf, die gegen dich spricht, einfach zu Tode. Würge jedes "aber", das in deinem Kopf aufkommt, mit einem "aber ja, ich bin toll" o.Ä. ab.

Stelle diese Selbstzweifel ab, so gut es nur geht (bitte mach' jetzt nicht den Fehler und ignorier die negative Stimme - übertrumpfe sie. Überzeuge dich selbst, und damit meine ich dein positives und negatives Selbstbild, davon, wie toll du bist).

Teste das einfach einmal. Ziehe es einfach einen Monat lang durch, beobachte dich, deinen State und deine Gefühle.

Die Option mit dem Therapeuten ist sicherlich auch eine gute Wahl, wenn es auf teufelkommraus nicht besser wird.

Noch einmal zusammengefasst:

Führe dir immer vor Augen was du geschafft hast. Akzeptiere deine Macken, denn jeder Mensch hat sie. Immer wenn die kleine Stimme in deinem Kopf Ärger machen will, besänftige sie als ob sie ein kleines, nerviges Kind wäre, und zeig ihr, was Sache ist.

Liebe Grüsse

Ilai

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Moin Loveknight,

du hast schon Recht, dich selbst akzeptieren ist hier der Weg. Mir haben da zwei Dinge geholfen: 1. ich habe einen formellen Friedensvertrag mit mir selbst geschlossen. Klingt ulkig, ist es auch. Denn ich hatte jahrelang immer das Gefühl irgendwie stets gegen mich selbst kämpfen zu müssen. Doch nachdem das Ding sozusagen unterschrieben war, hatte ich mehr das Gefühl jetzt kann man mit dem Wiederaufbau beginnen. 2. Der Satz "Ich muss niemandem etwas beweisen, auch das nicht." hat mir sehr geholfen, um erste Approach Anxiety in den Griff zu bekommen. Du musst dich nicht rechtfertigen für das was du bist oder was du tust.

Just my two cents ;)

Grüße,

xpendable

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Vielen Dank für eure Antworten.

Ich finde, dass sind ganz gute Lösungswege, um dieses Problem anzugehen. Von selber wäre ich nicht auf diesen Ansatz gekommen. Insbesondere find ich den Gedanken gut, dass ich mir vor Augen halten soll, was ich schon geschafft habe. Das sind die besten Argumente gegen diese Zweifel. Auch das mit dem Vertrag finde ich klasse und werde es machen.

Also vielen Dank nochmal.

Gruß Loveknight

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Gast D_perfect

Hi, ich kanns insofern nachvollziehen, dass ich mein Selbstbild auch oft von externen Sachen abhängig mache. Auch wenn Übergewicht jetzt nicht zu meinen Baustellen gehört.

Du mußt verstehen, dass deine Figur nichts über dich als Mensch aussagt. Du wirst dich nicht attraktiv fühlen, wenn du nicht aus dem Schema rauskommst, dass du erst attraktiv bist, wenn du DIES oder JENES erreicht hast. Du bist der gleiche coole, wertvolle Typ. Dein Übergewicht reduziert nicht deinen Wert oder dein Recht auf respektvollen Umgang und die Zuneigung von anderen Menschen. Du bist ein ganzer Mensch, jedes Kilo gehört dazu. Im Umkehrschluss bedeutet, dass auch, dass ein Mensch nicht wertvoller oder liebenswerter ist, weil er einen trainierten Körper hat.

Du mußt dir das selber glauben, erst dann kannst du das auch anderen Leuten gegenüber transportieren.

Folgende Übung hab ich aus dem Buch von einem Psychotherapeuten, der ein paar Bücher über Selbstwert und Selbstbewußtsein geschrieben hat. Die Übung klingt etwas merkwürdig, ist aber echt mächtig.

Stell dich vollkommen nackt vor einen Spiegel in dem du dich komplett sehen kannst. Nimm dir ein paar Minuten Zeit und schau dich einfach mal an an. Sorg dafür, dass du in der Zeit ungestört bist und niemand das Zimmer betreten kann. Während du das machst, fühl dich wohl. Sag dir: "Ja das bin ich. Genauso sehe ich aus und das ist gut so." Am Anfang wirst du vielleicht Vergleiche ziehen und dir einen muskulösen Körper wünschen oder fühlst dich eher miserabel, wenn du dich so siehst. Bleib einfach stehen und lass die ganzen Bewertungen mal außen vor. Gesteh dir zu dich genauso gern zu haben, wie du dich da siehst.

Ist ne coole Übung, hat irgendwie was meditatives, wenn man auf einmal Ruhe und totale Zuneigung zu sich selbst in einem aufsteigt. Diesen Zustand dann auch im Umgang mit anderen Menschen aufrecht zu erhalten ist die eigentliche Arbeit.

P.S. So langsam raff ich, was Persönlichkeitsentwicklung wirklich ist: Kondition. Immer wieder das Gleich tun, sich immer wieder die gleichen Ziele vor Augen halten; sich immer wieder dabei ertappen genau das Gegenteil von dem zu tun, was man eigentlich wollte.

bearbeitet von D_perfect

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