Die häufigsten Sünden der Männermode

743 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Ich störe die werten Herren nur ungerne, möchte aber meine Frage, welcher fs-Shop einige Seiten zuvor gemeint ist, gerne nochmal wiederholen. :)

bearbeitet von -becker-

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Ich wüsste nicht gegen was ich argumentieren sollte. Diesers Religionsgeschwurbel geb ich mir gar nicht erst...

Solltest du aber, da es höchst plausibel ist. Das protestantisch preußische Erbe herrscht natürlich immernoch vor in Norddeutschland. Geh mal als Süddeutscher in den Norden, die Leute sind echt "kühler".

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Die häufigste Sünde der Männermode in Deutschland ist die Tatsache, dass permanent nach Sünden der Männermode gesucht wird.

An sich möchte ich ein großes Lob an den Threadersteller aussprechen, wenn sich die Mode-Nerds des Forums so kleiden, wie im Guide nahegelegt wird, können sie modetechnisch zumindest nicht völlig untergehen.

Allerdings werden viele Dinge miteinander vermengt, bei denen man differenzieren könnte.

a) Der richtige Schnitt: Körperbetonte Kleidung sind fast immer gut aus, was daran liegt, dass bei einer zumindest durchschnittlichen Figur keine Assoziationen mit Braunbären, Reissäcken und dem Michelin-Männchen auftauchen. Da gibt es null Diskussionspotential; bei unvorteilhaften Figuren kann es aber etwas anders aussehen, im Kaschieren bin ich kein Experte.

Grundsätzlich aber: Immer betonen statt kaschieren, wenn es irgendwie geht. Kenne keine Gegenbeispiele, wenn man vom Presswurst-Look einiger Zeitgenossen ausgeht (britische Frauen, hust, hust...)

b) Die richtige Farbkombination: Uralte Farbtheorien lassen grüßen. Wer den Farbkreis verinnerlicht hat, kann die fiesesten Farbsünden tatsächlich gut vermeiden.

Schließlich gilt der Farbkreis nicht nur für Mode, sondern eben auch für Jahrhunderte von Kunstgeschichte. Oder so. ;-)

So, das wären die einzigen beiden Punkte, die an und für sich immer zu beachten sind.

Allerdings geht es dann im Guide/Thread weiter mit Kritik an Unterhemden, Sneakersocken, T-Shirts in Hosen etc.

Hier haben wir das Problem, dass bestimmte gesellschaftliche Modekonventionen und Peacock-Modedesigner übereinander herfallen.

Konventionen haben grundsätzlich die Eigenschaft, sehr, sehr beratungsresistent zu sein.

Wird eine Konvention allerdings häufig genug gebrochen, kann sie durchaus aufgeweicht werden.

Bricht man eine Konvention nie, kann man auch nicht wissen, was bei einem Konventionsbruch entstanden wäre..

Das Problem jedes Modenoobs ist, so er a) und b) beachtet, herauszufinden, wo:

1. die aktuellen Modekonventionen liegen

2. sich zu entscheiden, ob und in wenn ja, in welchem Maße er diese Konventionen brechen will

Das Ganze passiert leider nicht wertfrei, dass viele Menschen an ihren Konventionen hängen und es bei jedem noch so kleinen Bruch zu massivem Widerstand führt.

Man muss sich allerdings (siehe 1.) auch vor Augen halten, dass die Definitionen von Konventionen NICHT in Stein gemeißelt sind und schon GAR nicht internationalen Charakter haben.

Werde ich mit meiner grauen, dünnen Skinny-Jeans in Paderborn vom 0815-Gangstahoppa-Kiddie noch als Schwuchtel bezeichnet, würdigt mir im Einkaufsort der Hose (Sydney!) kein Mann eines Blickes - denn die Konventionen in UK und Australien haben absolut gar nichts auszusetzen an knallengen Hosen für Männer.

Dessen sollte man sich einfach bewusst sein. Wenn man a) und b) beachtet und nach den aktuellen Modekonvenntionen (1.) geht, so sieht man GUT aus aus der Perspektive einer bestimmten gesellschaftlichen Mehrheit.

Allerdings kann man durch bestimmte Konventionsbrüche SEHR GUT aussehen.

Unter Konventionen verstehe ich vor allem bestimmte Kleidungsassoziationen, Unterhemden = 0815-Prollo/ Rentner, Flip-Flops in Stadt = Tourist und ähnliche Späße.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Is_Gut, Du magst Dich mit Mode auskennen, weißt aber anscheinend nicht, was man unter einem Argument versteht. Peinlich, peinlich.
1. Schlechter, nachlässiger Stil drückt Geringschätzung gegenüber anderen aus. Man gibt sich nicht die Mühe, den anderen gefallen zu wohlen. Diese Haltung nennt man auch Arroganz.

Das ist ein interessanter Gedanke. Sicher, es stimmt schon, dass es brüskierend wirken kann, etwa zu festlichen Anlässen unpassend gekleidet zu erscheinen. Ich vermute aber, dass die historischen Wurzeln des fehlenden Stilbewusstseins vielmehr im Protestantismus liegen, der ja Luxus, Schmuck und andere Statussymbole verbietet bzw. geringschätzt und die Menschen davon abhält, ihr Herz an so irdische Güter wie "schicke Klamotten" zu vergeben. Das scheint mir einer der anderen Gründe zu sein, warum gerade der (katholische) Mittelmeerraum schöne Kleidung höher schätzt als der (protestantische) Norden. Diesen Unterschied bemerkt man, wenn man genau hinsieht, auch immer noch zwischen Nord- und Süddeutschland, auch beim Umgang mit Essen, Autos usw. Aus dieser Perspektive betrachtet ist diese Haltung wohl eher in Bescheidenheit gegründet. Gerade weil, wie Du ja völlig zu Recht betonst, Kleidung auch immer ein Statussymbol ist und man sich mit nachlässiger Kleidung auch "unter Wert" verkauft. Vermutlich kann es, je nach Situation, und abhängig davon, welche ästhetischen oder sozialen Faktoren ins Spiel kommen, beides sein.

An die Konfession als Erklärung hatte ich auch gedacht, und vielleicht kann sie mithelfen, das Phänomen zu erklären, scheitert als erste Erklärung jedoch an der Tatsache, dass in katholischen Ländern wie Frankreich oder Ungarn die Leute auch nicht gerade viel Wert auf Stil legen.

Der Papst trägt bekanntlich Schuhe von Gucci, und es würde mich nicht überraschen, wenn die Zahlungsbereitschaft für Mode in protestantischen Ländern niedriger ist. Ich glaube aber,dass das hier gar nicht das Thema ist, wenn man zwei Dinge voneinander trennt:

* Die Bereitschaft, Geld in sein Äußeres zu investieren.

* Die Bereitschaft, Zeit in sein Äußeres zu investieren.

Stil erfordert nichts zwangsläufig viel Geld, sehr wohl aber ein Mindestmaß an Zeit. Ein Argument, dass in Zshg. mit den Deutschen auch hier immer wieder fällt ist, dass die "praktischen Jacken" usw. gar nicht weniger kosten als schicke Jacken - sie sehen bloß weniger schick aus!

Und es geht auch nicht darum, ob es in Frankreich, Griechenland oder sonstwo sehr stilbewusste Menschen und/oder Modelabels gibt. Worum es wirklich geht, das ist die Einstellung der Massen. Das merkt man, sobald man bestimmte Staatsgrenzen überschritten hat.

Warum Stil, der nicht viel Geld,aber ein bisschen Zeit kostet, so wichtig ist, erkennt man, wenn man mal versucht, die Position des anderen einzunehmen. Ich kann mich gut erinnern, mich einmal mit einem Mauerblümchen verabredet gehabt zu haben, das im Alltag ausgesprochen nachlässig gekleidet war: Jeans, Sweater, Haare schlampig zum Zopf gebunden, Turnschuhe. Und als sie dann um 20:00 Uhr zum Date erschien, was für ein Auftritt! Nicht, dass ihre enge schwarze Hose, die schicken Schuhe und das MakeUp sehr teuer ausgesehen hatten, das ist es gerade nicht. Duie Botschaft war vielmehr: Sieh her, was es mir wert ist, dir zu gefallen, und aus dem Abend einen zu machen, an den wir uns erinnern. Sieh her, was es mir wert ist, dass die Leute, die du hier Abend heute triffst, sagen: Wow, was ist das für ein Mädchen an seiner Seite? Sieh her, es ist mir nicht egal, heute mit dir verabredet zu sein, sondern ich bin bereit, zu investieren - was ich allein durch mein Auftreten unter Beweis stelle.

Und dieser Mechanismus funktioniert nicht nur bei Festen oder Dates, sondern auf die eine oder andere Weise immer und überall. Aus diesem Grund ist Stil unverzichtbar, wenn man es als Verführer ernst meint.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Adriano Stefanelli stellt die Schuhe übrigens für den Papst her und nicht Gucci. Die restliche Diskussion finde ich übrigens höchst unsinnig, solange keine Argumente gebracht werden die für schlechte Kleidung sprechen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Adriano Stefanelli stellt die Schuhe übrigens für den Papst her und nicht Gucci. Die restliche Diskussion finde ich übrigens höchst unsinnig, solange keine Argumente gebracht werden die für schlechte Kleidung sprechen.

Das Zeit-Spar-Argument spricht für schlechte Kleidung, sonst nichts.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
* Die Bereitschaft, Geld in sein Äußeres zu investieren.

* Die Bereitschaft, Zeit in sein Äußeres zu investieren.

Stil erfordert nichts zwangsläufig viel Geld, sehr wohl aber ein Mindestmaß an Zeit. Ein Argument, dass in Zshg. mit den Deutschen auch hier immer wieder fällt ist, dass die "praktischen Jacken" usw. gar nicht weniger kosten als schicke Jacken - sie sehen bloß weniger schick aus!

Soweit stimme ich dir zu, sobald man mehr Zeit investiert wird man sich auch verschiedenen Qualitätsdifferenzen bewusst und kann durch sinnvolle Anschaffungen, das maximale aus dem Geld rausholen, wenn man sogar auf Schlussverkäufe wartet (grad gibts bei Johnston of Elgin billigst Wollzeug, nur so wer auf den WInter wartet...) gibt es ungeahnte Möglichkeiten für das Geld...

Das Zeit-Spar-Argument für schlechte Kleidung nehm ich so alleine nicht ab, da gewisse Bevölkerungsgruppen, die außerordentlich viel Zeit besitzen, sich weit unter dem Durchschnitt kleiden, aber genauso auf der anderen Seite, der Überstunden leistende Manager sich überdruchschnittlich gut kleidet, trotz Zeitmangel.

Es muss also noch andere Gründe geben, Selbstwertgefühl, Vertrauen, Bewusstsein, Lebensbewandertheit...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
* Die Bereitschaft, Geld in sein Äußeres zu investieren.

* Die Bereitschaft, Zeit in sein Äußeres zu investieren.

Stil erfordert nichts zwangsläufig viel Geld, sehr wohl aber ein Mindestmaß an Zeit. Ein Argument, dass in Zshg. mit den Deutschen auch hier immer wieder fällt ist, dass die "praktischen Jacken" usw. gar nicht weniger kosten als schicke Jacken - sie sehen bloß weniger schick aus!

Soweit stimme ich dir zu, sobald man mehr Zeit investiert wird man sich auch verschiedenen Qualitätsdifferenzen bewusst und kann durch sinnvolle Anschaffungen, das maximale aus dem Geld rausholen, wenn man sogar auf Schlussverkäufe wartet (grad gibts bei Johnston of Elgin billigst Wollzeug, nur so wer auf den WInter wartet...) gibt es ungeahnte Möglichkeiten für das Geld...

Das Zeit-Spar-Argument für schlechte Kleidung nehm ich so alleine nicht ab, da gewisse Bevölkerungsgruppen, die außerordentlich viel Zeit besitzen, sich weit unter dem Durchschnitt kleiden, aber genauso auf der anderen Seite, der Überstunden leistende Manager sich überdruchschnittlich gut kleidet, trotz Zeitmangel.

Es muss also noch andere Gründe geben, Selbstwertgefühl, Vertrauen, Bewusstsein, Lebensbewandertheit...

Viel Zeit haben heißt halt nicht, diese auch entsprechend zu investieren. Viel Zeit haben kann auch heißen, viel Fußball zu schauen...

Außerdem, was heißt schon "viel". Bei den meisten würden schon ein bisschen reichen.

Und ja, ich bin sicher, dass das Selbstwertgefühl eine große Rolle spielt. Aufzufallen erfordert immer auch Mut. Wenn ein Mädchen einen kurzen Rock und schwarze Strümpfe trägt, dann ist das natürlich auf den ersten Blick elegant und/oder sexy. Es drückt aber auch enorm viel Selbstbewusstsein aus, das umso mehr in einem Umfeld, wo das nicht oft und (von den Mädchen) vielleicht auch nicht gern gesehen wird. Und das wirkt natürlich wiederum auf die Männer.

Und so funtioniert es bei uns Männern eben auch: Wenn die Mehrzahl der Männer nachlässig gekleidet ist, so gibt es hier auch ein stilles Einverständnis, nicht auszuscheren - eine Art Kartellbildung. Es trotzdem zu tun, heißt, anders zu sein. Man sieht dann nicht nur besser aus, man drückt auch Selbstbewusstsein aus. Ganz einfach deshalb, weil man es tatsächlich braucht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
* Die Bereitschaft, Geld in sein Äußeres zu investieren.

* Die Bereitschaft, Zeit in sein Äußeres zu investieren.

Stil erfordert nichts zwangsläufig viel Geld, sehr wohl aber ein Mindestmaß an Zeit. Ein Argument, dass in Zshg. mit den Deutschen auch hier immer wieder fällt ist, dass die "praktischen Jacken" usw. gar nicht weniger kosten als schicke Jacken - sie sehen bloß weniger schick aus!

Soweit stimme ich dir zu, sobald man mehr Zeit investiert wird man sich auch verschiedenen Qualitätsdifferenzen bewusst und kann durch sinnvolle Anschaffungen, das maximale aus dem Geld rausholen, wenn man sogar auf Schlussverkäufe wartet (grad gibts bei Johnston of Elgin billigst Wollzeug, nur so wer auf den WInter wartet...) gibt es ungeahnte Möglichkeiten für das Geld...

Das Zeit-Spar-Argument für schlechte Kleidung nehm ich so alleine nicht ab, da gewisse Bevölkerungsgruppen, die außerordentlich viel Zeit besitzen, sich weit unter dem Durchschnitt kleiden, aber genauso auf der anderen Seite, der Überstunden leistende Manager sich überdruchschnittlich gut kleidet, trotz Zeitmangel.

Es muss also noch andere Gründe geben, Selbstwertgefühl, Vertrauen, Bewusstsein, Lebensbewandertheit...

Erziehung,mangelndes Interesse,Bequemlichkeit...

Wieviele Menschen halten es für notwendig die Zeit ,die man doch auch mit TV schauen verbringen kann etc., in Wissen zu investieren?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Der treffendste Teil aus dem von Jon erwähnten hervorragenden Zeit-Artikel ist übrigens:

"Es ist eine alte Geschichte (doch wem sie just passieret, dem bricht das Herz entzwei): Mode und Stil können nicht ohne Bewunderer und Publikum sein. Der Ehrgeizigste wird an seinem Ehrgeiz irre, wenn ihn niemand würdigt. Auch die elegante Brasilianerin, die jeden Tag anders gewandet und anders chic an ihrem deutschen Arbeitsplatz erschien, resignierte nach einem halben Jahr und kam in Sweatshirt, Jeans und Turnschuhen. Ihre Kolleginnen begrüßten den Schritt als überfälligen Abschied von dem, was sie für Arroganz gehalten hatten. Endlich war sie eine von ihnen, Gleiche unter Gleichen, glanzlos unter Glanzlosen, demütig unter Gedemütigten."

Man darf nicht vergessen, welch enormer Druck besteht, im deutschsprachigen Raum leider in Richtung Anti-Mode. Wer hier im Alltag als Dandy auftritt, bewegt sich auf dünnem Eis. Denkt daran: Männer und Frauen, die über Mode die Nase rümpen, wollen nicht, dass ein anderer besser aussieht, weil das natürlich beim jeweils anderen Geschlecht besser ankommt.

Dieser an sich leicht nachvollziehbare Zusammenhang wird offenbar viel zu häufig nicht durchschaut: In einer Art Kartell einigt sich die Mehrheit auf nachlässigen Stil, und wer ausscheren will, wird sanktioniert. Hintergrund: Wenn der erste anfängt, sich anzustrengen und damit Erfolg hat, dann müssen sich die anderen auch anstrengen, um zum selben Ergebnis wie zuvor zu kommen. Und das wollen sie naturgemäß nicht.

Im oben beschriebenen Fall hatten die Kolleginnen in diesem Sinn erreicht, was sie wollten. Achtet mal darauf, wie in einem solchen Umfeld diejenigen Weibchen, die schick erscheinen und obendrein schön sind, von ihren Kolleginnen geschnitten werden. Und bitte zeigt den Attraktiven die Anerkennung, die sie suchen, damit sie nicht enden wie die Brasilianierin.

Und um noch einmal alle Zweifel auszuräumen: Sicherlich sprechen Frauen nicht so stark auf das Äußere an wie Männer. Aber jede Frau sieht lieber einen schönen, eleganten Mann als einen hässlichen, schlampigen. Auch und gerade dann, wenn diese in ihrem Land selten zu finden sind.

bearbeitet von Monaco Franze

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Interessante Punkte, die Du hier auf den Tisch bringst. Der Zeit-Artikel ist, möchte man doch bemerken, allerdings auch voller unberechtigter Polemik. Dass der Tshirt-Jeans-Sneaker-Look etwas mit einer Demütigung zu tun haben soll, das entspricht wieder nur der von mir monierten Hochnäsigkeit, nichts als klassischen Stil zu akzeptieren und dann von einer vermeintlich besseren Warte auf alle anderen verächtlich herunterblicken. Es erschließt sich mir nicht, warum per se eine Anzughose+Hemd-Kombination a priori besser aussehen muss als die Jeans-Tshirt-Kombination, vorausgesetzt, beides sitzt gut. Nur weil das erstere klassischer ist und evtl. aus hochwertigeren (in welcher Hinsicht? weich vs. robust?) Materialien besteht, sieht es nicht automatisch besser aus. Es sieht nur deswegen eleganter aus, weil wir damit einen bestimmten sozialen Status und soziale Gelegenheiten assoziieren, die es zu einem Kleidungsstück machen, das "gehobenere" Klasse ausdrückt. Aber erstens macht dies nicht die Ästhetik aus, zweitens ist das völlig kontingent.

Kleidung soll die Unvollkommenheiten des Körpers verbergen und die Stärken des Körpers betonen und das kann man mit beiden Kombinationen im gleiche Maße. Tshirts können etwa einen muskulösen Körper viel besser zur Geltung bringen und ihm eine viel maskulinere Aura verleihen als Hemden, siehe Robert Redford, Marlon Brando, Bruce Willis, usw. Bei dünnen Menschen sehen die dagegen öfters unvorteilhaft aus und da helfen Hemden dann, die Schwächen des Körpers zu verbergen. Zugegeben, Jeans & Tshirt sind gewöhnlicher, weil häufiger, aber auch das macht sie nicht hässlich, geschweige denn demütigend (auch wenn tatsächlich der Anblick in der freien Wildbahn nur selten erfreulich ist, zugegeben). Tshirst geben einem dafür die unterschiedlichsten Möglichkeiten für Statements aller Art, andere Statements als Hemden jedenfalls. Chic und elegant sind ja nicht die einzigen Kategorien, die gutes Aussehen & stilvolle Kleidung ausmachen. Kongruenz, Ausdruck, Männlichkeit, Symbolik, Verspieltheit usw. spielen ja auch eine große Rolle.

In einer Art Kartell einigt sich die Mehrheit auf nachlässigen Stil, und wer ausscheren will, wird sanktioniert.

Jein. Viele stilistische Ausprägungen werden hier in Dt. ja mit ganz eng gefassten sozialen Gruppen assoziiert. Es gibt im Bereich der klassischen Mode bspw. einen ganz klar erkennbaren Jura- & BWL-Studenten-Stil und einen Bankangestellten-Stil, RL und Hilfinger etwa sind da total vereinnahmt worden. Und mit dieser sozialen Gruppe möchte halt nicht jeder assoziiert werden, geschweige denn mit dem Preppy-Stil und der zugehörigen Klientel.

Wer sich dann noch im klassischen Chic kleiden möchte, der braucht dann schon einige Kreativität und greift auf seltenere Designs & Materialien zurück - Tweed- und Cord-Jacketts, Jacketts mit Salt & Pepper-Musterung oder Fischgrätmuster und Ellbowpatches, Kombinationen aus erdfarbenen Tönen, Trenchcoats, Krawattenschals, Strickkrawatten, usw. Das erhöht dann für viele Leute erst recht die Hemmschwelle, sich solche Klamotten zuzulegen, und in dieser Beziehung kann ich das durchaus nachvollziehen, wenn viele Menschen einfach zur bequemen (und überall erhältlichen) Auswahl von Tshirt & Jeans zurückgreifen. Die Unkenntnis der Menschen trägt dazu auch bei, gerade weil die Vorbilder für solchen eleganten Stil jenseits von Bank & BWL & Jura ja nur selten auf der Straße oder in Modemagazinen, dafür umso mehr nur noch in alten Filmen zu sehen sind.

In diesem Sinne gibt es übrigens genug Mädchen, bei denen gerade der Jura- & BWL-Stil nicht gut ankommt, weil er eben mit bestimmten Persönlichkeitszügen assoziiert wird, die nicht jedes Mädchen attraktiv findet. Meine Freundin bspw., die als Designerin in den Medien arbeitet, möchte auf gar keinen Fall einen Mann an ihrer Seite haben, der in ihren Worten wie ein "Bürohengst" aussieht. Das erfordert mir dann schon öfters mal einige Kreativität ab, denn ich möchte auch nicht nur mit Tshirt & Jeans rumlaufen... ;-)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hey Monaco Franze,

ich würde niemals behaupten das man nicht auf sein Aussehen achten soll, vielmehr sage ich das es egal ist was andere dazu sagen! Du musst dir selbst gefallen, das ist das wichtigste... Ich war schon kurz davor auf den ein oder anderen Post zu antworten, aber ehrlich gesagt sehe ich weder Sinn noch Grund dazu. Sollen die Leute Denken was sie wollen, Ich habe genügend Erfahrungen gesammelt um mit großer Sicherheit behaupten zu können, das es nicht von Interesse ist!

Wer anderer Meinung is soll es doch einfach mal selbst ausprobieren... Legt euch ins Zeug und sorgt dafür das euer Outcome weit über dem des typischen PickUpArtists liegt! Nun gut da werden vermutlich schon die meisten ihre Probleme bekommen, aber die die für sich besonders gut halten können doch einfach mal ausprobieren wie es ankommt in Jogginghose los zu ziehen... Wer die Erfahrung nicht gemacht hat kann nicht mit reden. Aber klar wenn ich schon drauf achte und keine abbekomme würde ich es mir auch nicht trauen :-)ENDE

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

@Hearts&Minds,

das mit der klassischen Kleidung vs Street Wear/Alltagskleidung geht hier einfach am Thema vorbei. Die Kritik richtet sich in dem ZEIT Artikel, als auch bei MonacoFranze und mir, gegen Leute, die nicht nur auf Kleidung nicht achten, nein, die sogar Leute verächtlich betrachten, welche auf gute Kleidung Wert legen. Das hat nichts mit Jeans oder Anzug zu tun, worauf du es runterbrechen willst. In Italien tragen die Leute auch Jeans und T-Shirt, aber es sieht trotzdem besser aus. Weil sie auf ihre Kleidung Wert legen, auch bei funktionaler Alltagskleidung Sie achten darauf jeden Stil gut umzusetzen. Die Deutschen zeichnen sich im Vergleich durch besondere Stillosigkeit aus, ob das die nachlässige Alltagskleidung ist oder der zu große Anzug.

Mit gut sitzender Jeans, lässigem T-Shirt und passender Lederjacke fällt man im Ausland nicht als typischer Deutscher auf. Nein, mit schlabbriger ausgewaschener Shorts, hässlichen Sandalen und XXXL-billig T-Shirt werden Deutsche in mediteranen Städten sofort entlarvt. Das stellt auch eine Respektlosigkeit gegenüber dem Gastlandes dar. Dies kommt den Trägern nicht in den Sinn, denn die die Kleidung ist doch "praktisch,". Diese Sichtweise vernebelt erfolgreich, das Kleidung immer etwas ausdrückt, hier besondere Ignoranz und Stillosigkeit im dopppelten Sinne. Das meinte Jens Jessen in seinem Artikel, nicht klassische Kleidung vs. Street Wear.

Diese Ignoranz und dämliche Arroganz können wir doch hier gleich finden, z.B. in Marvelis beiden Posts, der hier in seinem ersten Post erstmal schreibt, daß hier die Leute, die auf ihre Kleidung achten, erstmal alle kein Inner Game haben Keyboardjockeys sind usw. Dann gibt er den fatalen Tipp an Newbies nichts an ihrem Outfits zu ändern, sondern sich weiter so anzuziehen, daß sie sich wohlfühlen. Dann dieser unglaublich weltferne Auffassung, daß es für das Game egal sei, wie man aussähe. Dass jemand sogar stolz darauf ist in ranziger Jogginghose rauszugehen. Nach dem Motto, "schaut wie toll ich bin, ich ziehe mich so beschissen an." Und an alle Newbies, "nur das Inner Game zählt, zieht euch weiter möglichst beschissen an." Er zieht sich beschissen an, ruft dazu auf, daß die anderen sich auch beschissen anziehen und wir sind Deppen, die keine abbekommen, weil wir auf Kleidung achten :-) Schließlich wird auch noch unterstellt, man würde sich auf die anderen Aspekte beim Game nicht konzentrieren. Diese Phrasen kommen auch, wenn jemand stark übergewichtig ist, "mit dem richtigen Inner Game ist das Aussehen egal, also bleibe fett" Das sind die tollen Tipps, die hier gegeben werden.

Bezeichnend ist, daß man den Zweck dieses Threads nicht einmal erkennt, Leuten zu helfen die gröbsten ästhetischen Fehler zu vermeiden, sondern meint, hier würde man Leuten irgendwelche "gesellschaftliche Konventionen" aufdrücken und auffordern alle im gleich Stil herumlaufen sollen. Die Ignoranz vernebelt den Blick so sehr, daß diese Leute nicht einmal erkennen, daß man sich auch mit diesen Vorgaben unkonventionell kleiden kann und von Punk bis Preppy jeden Stil verfolgen kann.

Das ist genau dieser Geist, der in dem ZEIT Artikel so vortrefflich beschrieben wird und immer wieder hier auftaucht!!

Auf der anderen Seite gibt es hier viele, welche um Rat fragen, die sich einfach nicht trauen, sich besser anzuziehen, weil sie ja nicht auffallen wollen und sich vor spöttischen Kommentaren ängstigen. Da geht es nicht um das neue Brioni-Sakko, sondern z.B. um eine schöne Lederjacke.

Dann sehe dir mal den Inspirations-Megathread an, den ich extra eröffnet habe, damit hier eine stilistische Vielfalt einkehrt. Dort sind wieder die Leute da, die die Outfits alle als furchtbar bezeichnen, insbesondere die im "Jeans und T-Shirt Stil", die klassischen Outfits werden von der Kritik noch am ehesten ausgenommen. Es ist wieder diese Mentalität.

Wie gesagt, es geht hier nicht um Jeans oder Anzug, es geht um die Abwertung guter Kleidung jeglichen Stils und die Verteufelung der Äußerlichkeiten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

jon hat es schön gesagt, niemand hat ein Problem damit wenn Leute sich schlecht kleiden, nur wenn Leute sich schlecht kleiden, meinen sie fahren damit das beste innergame ab, und alles was besser aussieht muss verhindert werden, dann kommt bei mir zumindest meine ausgeprägte Arroganz ins Spiel. Ohne jetzt verallgemeinern zu wollen, aber die viele Leute die schlecht gekleidet müssen ja so denken, da sie sich ja sonst nicht schlecht kleiden würden :-).

Ich wollt auch noch anmerken das dieses "das sieht schwul aus" Kommentare in jeglicher Form und Forum dumm sind.

bearbeitet von Is_Gut

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

"Wir haben keinen Miles Davis, nicht mal einen Frank Sinatra

darum sind hier alle so modebewusst wie Taxifahrer.."

Jan Delay - "Kartoffeln" :-)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Es ist in obigen Kommentaren zwar schon gesagt worden, und man sollte meinen, dass es klar ist, aber offenbar gibt es da immer noch ein schwer ausrottbares Missverständnis, deshalb in aller Klarheit:

Nein nein nein, es geht nicht um Anzug & Krawatte versus Jeans & T-Shirt. --> "Jeans & T-Shirt" kann gut aussehen, aber es ist eben mittlerweile auch ein Symbol für nachlässige Kleidung.

Und es geht auch nicht um teuer versus preisgünstig. --> H&M und Zara leisten der Gesellschaft einen unschätzbaren Dienst, weil sie Mode leistbar machen.

Es geht darum, die Welt zu verschönern, indem man selbst auf sein Äußeres achtet, und sich daran erfreut, wenn es andere auch tun. Wie gesagt, man muss etwas Zeit investieren, und etwas Mut haben, der eine oder andere Fehlgriff ist unvermeidlich. Aber alle anderen "Gründe" sind nichts als Ausreden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
jon hat es schön gesagt, niemand hat ein Problem damit wenn Leute sich schlecht kleiden, nur wenn Leute sich schlecht kleiden, meinen sie fahren damit das beste innergame ab, und alles was besser aussieht muss verhindert werden, dann kommt bei mir zumindest meine ausgeprägte Arroganz ins Spiel. Ohne jetzt verallgemeinern zu wollen, aber die viele Leute die schlecht gekleidet müssen ja so denken, da sie sich ja sonst nicht schlecht kleiden würden ;-).

Ich wollt auch noch anmerken das dieses "das sieht schwul aus" Kommentare in jeglicher Form und Forum dumm sind.

WORD!

Was mir in diesem Forum, bzw auch außerhalb auffällt ist die Angst sich Gedanken und Mühe zu machen.

Jede Art der Mode hat ihre Berechtigung (damit sind Stile gemeint, keine Nachlässigkeiten) solange man sich Gedanken macht.

Diese Diskussionpartei ist arrogant der Umwelt gegenüber und ist einfach von Borniertheit getrieben, ein Beispiel dafür ist es alles als "überheblichen, bzw. einschüchternden Ton" zu titulieren was nicht in einem lari-fari-alles geht-nicht-kann-falsch-sein Ton geschrieben ist.

bearbeitet von gsus

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Die Deutschen zeichnen sich im Vergleich durch besondere Stillosigkeit aus, ob das die nachlässige Alltagskleidung ist oder der zu große Anzug.

Jon ich glaub du willst einfach die Deutschen schlecht reden oder mit Amis verwechselt.

ich war schon zig mal im Urlaub, besonders im spanischen Raum. Die Deutschen fallen überhaupt nicht auf, und die kann man klamottenmäßig gar nicht von z.B. Holländern oder Franzosen unterscheiden.

Die ältere Generation, die mit TUI-Katalog, schauen ja immer sowas von Peek & Cloopenburg und Co aus: fein und konservativ.

dagegen die Osteuropäer vor allem Männer (wer war in Thailand oder Türkei, wird mich verstehen) sehen alle wie Trödelmarkt-Verkäufer aus..die wissen nicht einmal was Haarstyling ist usw.

den Deutschen können viele böse Eigenschaften zugeschrieben werden sei es Fremdenfeindlichkeit, Arroganz usw. aber was die Mode angeht, sind die weder schlimm noch was besonderes. ;-)

bearbeitet von PIMP_Wuppertal

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Die Deutschen zeichnen sich im Vergleich durch besondere Stillosigkeit aus, ob das die nachlässige Alltagskleidung ist oder der zu große Anzug.

Jon ich glaub du willst einfach die Deutschen schlecht reden oder mit Amis verwechselt.

ich war schon zig mal im Urlaub, besonders im spanischen Raum. Die Deutschen fallen überhaupt nicht auf, und die kann man klamottenmäßig gar nicht von z.B. Holländern oder Franzosen unterscheiden.

Die ältere Generation, die mit TUI-Katalog, schauen ja immer sowas von Peek & Cloopenburg und Co aus: fein und konservativ.

dagegen die Osteuropäer vor allem Männer (wer war in Thailand oder Türkei, wird mich verstehen) sehen alle wie Trödelmarkt-Verkäufer aus..die wissen nicht einmal was Haarstyling ist usw.

den Deutschen können viele böse Eigenschaften zugeschrieben werden sei es Fremdenfeindlichkeit, Arroganz usw. aber was die Mode angeht, sind die weder schlimm noch was besonderes. :-)

interessant....

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Shredder

Thema Anzug:

Heute hat mir ungefähr jeder Hugo und Strellson Mitarbeiter gesagt, dass das herausgucken des Hemdes (Fingerbreit) "tot" sei. JETZT würde mich mal die Meinung der Modekönige hier interessieren und worauf sie ihr statement bauen!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hää? Wo jetzt rausgucken, aus der Hose, aus dem Pullover, dem Jackett und wie? oder was meinst du???

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich vermute mal, dass er das Herausgucken am Ärmel meint.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Da du fingerbreit gesagt hast nehme ich mal stark an, dass du das herausgucken des Hemdes aus dem Ärmel meinst.

Ich bin kein Modeexperte, aber ich finde das sieht immer eigenartig aus wenn der Hemdsärmel nicht herrausschaut. Lass dir kein Schwachsinn erzählen von irgendwelchen Mitarbeitern.

Die drehen dir jeden Mist an.

bearbeitet von Jewlz

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Da du fingerbreit gesagt hast nehme ich mal stark an, dass du das herausgucken des Hemdes aus dem Ärmel meinst.

Ich bin kein Modeexperte, aber ich finde das sieht immer eigenartig aus. Lass dir kein Schwachsinn erzählen von irgendwelchen Mitarbeitern.

Die drehen dir jeden Mist an.

Richtig, und man erkennt sofort, das der Mann sonst nie einen Anzug trägt. Auch noch nie so gesehen oder gehört. Der Hemdärmel endet am Handgelenk, das Sakko an der Handwurzel, damit es harmonisch aussieht. Das ist keine Modefrage, sondern einfach der natürlichen Körperform geschuldet-

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.