Mutter macht Schuldgefühle

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Zum Rahmen:

Ich lebe mit meiner Mutter alleine in einem normalen Einfamilienhaus. Bin bald fertig mit meiner Ausbildung und werde dann ausziehen. Sie ist trockene Alkoholikerin, mit ein paar Rückfällen. Normal denke ich. Sie ist sehr einsam, seit mein Vater sie vor 5 Jahren verlassen hat. Sie hatte seit einem Jahr einen neuen Freund. Dummerweise jemanden, der aus ihrem Bekanntenkreis kam, und wahrscheinlich für sie seine Frau verlassen hat. Naja, er hat jetzt den Kontakt wieder abgebrochen, weil er die totale Pussy ist, und nicht mit den Schuldgefühlen seiner Ex-Frau gegenüber klar kam.

Grundsätzlich halte ich meine Mutter für eine starke Frau, sie liest auch Bücher über Selbstbewusstsein usw.

Ich verstehe auch, dass die Situation für sie schwierig ist. Alleine mit einem Haus, was schwer zu halten ist, wenig Bekanntschaften etc.

Jetzt ist es in letzter Zeit so, dass sie, seitdem sie wieder sitzen gelassen wurde, oft mit mir über das ganze redet. Ich kann ihr da schwer etwas zu sagen. Daher höre ich es mir meistens nur an. Zu sagen, dass sie aus ihre Opfer Mentalität rauskommen soll und die Welt neu kennen lernen soll fällt mir schwer, da das nur einen Streit provozieren würde, von wegen ich würde alles besser wissen. Habe das schon versucht.

Wir hatten eben ein Gespräch, in welchem sie mir vorgeworfen hat, es würde mich nicht interessieren, was sie denke, wie es ihr geht etc. weil ich sie das nie frage. Damit hat sie auch recht; das kommt allerdings daher, weil ich in letzter Zeit viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt bin und auch meine eigenen Probleme habe. Ich habe auch keine Lust mir tagtäglich ihre Probleme anzuhören. Ich bin einfach leicht überfragt derzeit, wie ich reagieren soll, bzw. wie ich mit ihr reden soll. Ich versuche schon oft genug, wenn ich mal zu Hause bin ihr gesellschaft zu leisten, allerdings habe ich auch ein eigenes Leben. Sie macht mir dadurch jedoch schon Schuldgefühle, da ich mich ein wenig verantwortlich fühle, da wir nunmal zusammen wohnen. Hat jemand einen Rat?

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Sie macht mir dadurch jedoch schon Schuldgefühle, da ich mich ein wenig verantwortlich fühle, da wir nunmal zusammen wohnen.

Es kann nur ein einziger Mensch auf der Welt dir Schuldgefühle machen:

Du selbst.

Löse dich von ihr innerlich.

bearbeitet von hb87

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Sie ist trockene Alkoholikerin,

Soetwas gibt es nicht.

mit ein paar Rückfällen.

und mit diesem Zusatz erst recht nicht.

Ob jemand noch Alkoholiker ist oder nicht, wird jedoch nicht primär an seinem Konsum,

sondern an seinem Verhalten festgestellt.

Typisch für Alkoholiker ist es, öfter mal Versprechen zu machen die sie nicht halten.

Ebenso, keine privaten Grenzen zu respektieren. Sie mischen sich gerne in Gefühle anderer ein,

und machen vor allem andere für ihre eigenen Gefühle verantwortlich.

Wir hatten eben ein Gespräch, in welchem sie mir vorgeworfen hat, es würde mich nicht interessieren, was sie denke, wie es ihr geht etc

Jetzt ist es in letzter Zeit so, dass sie, seitdem sie wieder sitzen gelassen wurde, oft mit mir über das ganze redet. Ich kann ihr da schwer etwas zu sagen. Daher höre ich es mir meistens nur an.

Vor allem wirkt sich die Sucht nach Alkohol fast immer und schwerwiegend auf die Angehörigen aus,

was gemeinhin als "CoAbhängigkeit" bezeichnet wird.

Informiere dich zu diesem Thema.

Ein Beratungsgespräch bei einem Therapeuten halte ich in deinem Fall für angebracht.

Und zwar alleine, ohne die Mutter.

DC

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Sie ist trockene Alkoholikerin,

Soetwas gibt es nicht.

Ähem doch. Es wird ja sogar jedem in einer Suchtherapie empfohlen, sich selbst als "trockenen Alkoholiker" zu bezeichnen. Da man auch wenn man nicht mehr trinkt, zu einem normalen Umgang mit Alkohol nicht mehr fähig ist.

Gut die Frage ist, wann die letzten Rückfälle waren, wie häufig und wie lange sie andauerten.

Aber ansonsten gebe ich Dreamcatcher recht. Es sind nicht deine Probleme, dränge deine Mutter zu einer (Verhaltens) Therapie. Das ist der richtige Weg. Wenn du es nicht schaffst, dich zu lösen, ohne Schuldgefühle, kannst du auch therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.

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Aber ansonsten gebe ich Dreamcatcher recht, es sind nicht deine Probleme, dränge deine Mutter zu einer (Verhaltens) Therapie. Das ist der richtige Weg.

Auf gar keinen Fall.

Es wird zu nichts führen.

Das empfahl ich nicht, im Gegenteil. Ich empfahl dir, Threadersteller, eine Beratungsstelle aufzusuchen.

Nicht, dass ich hier mißverstanden werde.

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Das was ihr sagt ist mir vollkommen bewusst.

Und das es sowas wie "trockene Alkoholiker" nicht gibt auch. Ich drücke es eben so aus, für Menschen die, und jetzt kommt wieder ein schwammiges Wort, relative Kontrolle über ihre Sucht haben. Die Differenz zwischen jeden Tag saufen wie ein Loch, und die Zeiten habe ich auch mitbekommen, und einmal im Jahr in Zeiten psychischer Nullpunkte benenne ich in diesem Fall mal als "trocken". Ich denke Ihr wisst, was das heißt und was ich meine. Und ich bin auch genügend informiert, was das Thema "Co-Abhängikeit" und die Auswirkungen auf Mitmenschen, und die allgemeine Verhaltensweise von Sucht-Kranken angeht. Mir ist auch absolut bewusst, woher ihre derzeitige Trauer kommt.

Und, dass nur ich mir Schuldgefühle machen kann ist mir auch absolut bewusst.

Nur ich bin nunmal Sohn, und da kann ich mich nicht von abschotten, indem ich wie bei anderen Menschen sage: "Komm mit Deinen Problem selbst zurecht." Die Frau hat schon nen Suizidversuch hinter sich, was allerdings in ihre Voll-Pump Zeit lag.

Sie geht auch glücklicherweise wieder zu einem Therapeuten. Mir geht es nur darum, in solchen Situationen vielleicht anders zu reagieren. Und zwar so, dass es für Beide stimmt.

Edit:

Ich brauche keine Therapie, was dieses Thema betrifft, oder ein Gespräch mit einem Therapeuten. Ich kann ihre Verhaltensweise durchblicken, alleine das Schreiben dieser Zeilen lässt mich die Situation anders bewerten.

Edit 2:

Kurz nochmal nachgedacht: Ich glaube, sie bemerkt, dass ich mich charakterlich verändere, und hat Angst davor, das ich ihr entgleite.

bearbeitet von Zylos

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Sie geht auch glücklicherweise wieder zu einem Therapeuten. Mir geht es nur darum, in solchen Situationen vielleicht anders zu reagieren. Und zwar so, dass es für Beide stimmt.

Gut, dann noch ein paar Tips dazu.

Gewöhne dir einen sehr konkreten Umgangston mit ihr an.

Vermeide schwammige Formulierungen, die dir (nicht zufällig) zu liegen scheinen - das erkenne ich an deinem Schreibstil.

Stelle ihr konkrete Fragen.

Wenn sie ankommt mit "du interessierst dich nicht für mich". Dann kannst du sowas sagen wie:

"Was genau möchtest du mir erzählen? Um was konkret geht es?"

Wenn sie sowas sagt wie "Du willst nicht wissen wie es mir geht" Kannst du sagen:

"Wenn ich etwas wissen will, dann frage ich danach. Wie geht es dir denn, Mama?

Insgesamt:

Bringe sie immer zu konreten und verständlichen Aussagen.

Wenn sie keine machen kann, dann wird ihr das so vor Augen geführt.

Und gehe nicht auf schwammige Dinge ein.

Die selbe deutliche Kommunikation solltest jedoch du dir angewöhnen.

Ebenso empfehle ich dir, dir darüber Gedanken zu machen was in ihrer und was in deiner Verantwortung liegt.

Dir scheint noch nicht völlig klar zu sein,

dass ihre Sucht alleine ihre Sache ist. Und dass du, es sei denn du bist dafür ausgebildet, ihr nicht helfen kannst.

"Sohn" ist nun mal kein medizinischer Titel.

Sieh mal, ihr Problem ist, dass sie nicht genügend auf das eigene Wohlergehen achtet.

Sie lenkt sich davon ab, schiebt die Verantwortung auf andere.

Und was machst du - du nimmst diese Verantwortung an obwohl "du ihr doch nur helfen willst".

So unterstützt du sie unwillentlich bei ihrer Sucht.

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Sie geht auch glücklicherweise wieder zu einem Therapeuten. Mir geht es nur darum, in solchen Situationen vielleicht anders zu reagieren. Und zwar so, dass es für Beide stimmt.

Gut, dann noch ein paar Tips dazu.

Gewöhne dir einen sehr konkreten Umgangston mit ihr an.

Vermeide schwammige Formulierungen, die dir (nicht zufällig) zu liegen scheinen - das erkenne ich an deinem Schreibstil.

Stelle ihr konkrete Fragen.

Wenn sie ankommt mit "du interessierst dich nicht für mich". Dann kannst du sowas sagen wie:

"Was genau möchtest du mir erzählen? Um was konkret geht es?"

Wenn sie sowas sagt wie "Du willst nicht wissen wie es mir geht" Kannst du sagen:

"Wenn ich etwas wissen will, dann frage ich danach. Wie geht es dir denn, Mama?

Insgesamt:

Bringe sie immer zu konreten und verständlichen Aussagen.

Wenns ie keine machen kann, dann führe ihr das vor Augen.

Und gehe nicht auf schwammige Dinge ein.

Die selbe deutliche Kommunikation soltlest jedoch du dir angewöhnen.

Daran arbeite ich. Danke für das Feedback.

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Hi,

Du hast es richtig erkannt, dass Du der Sohn bist aber nicht für Deine Mutter. Sie drängt Dich in die Ehemannrolle.

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@Zylos

Ich lebe mit meiner Mutter alleine in einem normalen Einfamilienhaus. Bin bald fertig mit meiner Ausbildung und werde dann ausziehen. Sie ist trockene Alkoholikerin, mit ein paar Rückfällen. Normal denke ich. Sie ist sehr einsam, seit mein Vater sie vor 5 Jahren verlassen hat. Sie hatte seit einem Jahr einen neuen Freund. Dummerweise jemanden, der aus ihrem Bekanntenkreis kam, und wahrscheinlich für sie seine Frau verlassen hat. Naja, er hat jetzt den Kontakt wieder abgebrochen, weil er die totale Pussy ist, und nicht mit den Schuldgefühlen seiner Ex-Frau gegenüber klar kam.

Das ist ganz normal das deine Mutter nach einer längeren LTR wieder, die gleiche Art von Mann hat und dann wieder verlassen wird.

Es zeigt an, das sie einen Bearbeitugnspunkt hat, nämlich Eigenverantwortung zu übernehmen und nicht auslagern.

Grundsätzlich halte ich meine Mutter für eine starke Frau, sie liest auch Bücher über Selbstbewusstsein usw.

Ein Erfahrungsbuch von einer Alkoholikerin, die den Weg aus der Sucht geschafft hat wäre gut.

Denn es ist langfristig mit viel Disziplin und harter Arbeit

verbunden , sich nicht treiben zu lassen und sich nicht anzuhängen.

Damit sieht sie eine Möglichkeit.

Ich verstehe auch, dass die Situation für sie schwierig ist. Alleine mit einem Haus, was schwer zu halten ist, wenig Bekanntschaften etc.

Signalisiere ihr Verständnis dafür, grenze dich aber klar davon ab, das sie dir leid tut.

Sag ihr, wenn sie es ändern will, muss sie rausgehen, ende!

Sobald sie Mitleid von dir spürt, hat sie eine Angriffsfläche und hackt ein, naja den Rest wirst du ja kennen

Jetzt ist es in letzter Zeit so, dass sie, seitdem sie wieder sitzen gelassen wurde, oft mit mir über das ganze redet. Ich kann ihr da schwer etwas zu sagen. Daher höre ich es mir meistens nur an. Zu sagen, dass sie aus ihre Opfer Mentalität rauskommen soll und die Welt neu kennen lernen soll fällt mir schwer, da das nur einen Streit provozieren würde, von wegen ich würde alles besser wissen. Habe das schon versucht.

Ihr Verhalten ist von ihrer Sucht her auch in der Norm, denn die Opfergeschichte ist eine Legitimation für ihr Verhalten, weil sie ist ja so arm.

Fakt ist, es ist dir egal.

Sie spürt das und geht in die Luft.

Wir hatten eben ein Gespräch, in welchem sie mir vorgeworfen hat, es würde mich nicht interessieren, was sie denke, wie es ihr geht etc. weil ich sie das nie frage.

Das ist richtig, denn du gehst so damit um und das spürt sie.

Damit hat sie auch recht; das kommt allerdings daher, weil ich in letzter Zeit viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt bin und auch meine eigenen Probleme habe. Ich habe auch keine Lust mir tagtäglich ihre Probleme anzuhören. Ich bin einfach leicht überfragt derzeit, wie ich reagieren soll, bzw. wie ich mit ihr reden soll. Ich versuche schon oft genug, wenn ich mal zu Hause bin ihr gesellschaft zu leisten, allerdings habe ich auch ein eigenes Leben. Sie macht mir dadurch jedoch schon Schuldgefühle, da ich mich ein wenig verantwortlich fühle, da wir nunmal zusammen wohnen. Hat jemand einen Rat?

Es ist nicht wichtig wie lange du mit ihr redest, sondern die Intensität.

Mein Erfahrungswert dazu ist:

* )eine halbe Stunde pro Tag, widme ihr.

*) Macht ein Ritual daraus, sucht euch einen Platz im Haus aus, wo ihr euch wohl fühlt.

*) Nehmt euch ein Getränk und setzt euch hin.

*) Versuch die Zeit sitzend zu verbringen in Augenhöhe, das zeigt ihr du nimmst sie ernst, auch oft ansehen, wenn sie redet.

*) Klare Abmachung treffen das ihr zB: von 16.30-17.00 Uhr Zeit für euch zum Talken habt.

*) Dich daran zu halten, nicht auf zustehen herumgehen, das beunruhigt sie unterbewusst.

*) Nachden 30 Minuten beenden, ihr könnt euch eine Uhr hinstellen, so das du sie im Augenwinkel hast.

*) Ruhig bleiben egal was sie sagt, es ist nur ihre Meinung, auch wenn sich dein Helfersyndrom einschaltet, lass es.

Wandle es ab wie du es benötigst oder umsetzen kannst, halte diese halbe Stunde ein und setz eine Klare Grenze,

dass du dich nur in diesem Rahmen unterhältst oder gar nicht, denn du möchtest ihr doch die volle Aufmerksamkeit schenken und frage ob das für sie ok ist.

Damit beziehst du sie mitein und das ist wichtig.

Aus deinen Textern kann ich lesen, dass du für dich die Grenzen erreicht hast und das ist ok.

Hier ist ABGRENZUNG das Zauberwort, wenn du ausgezogen bist ist es leichter.

Dann kannst du das Reden auf einmal pro Woche auf eine fixe Stunde beschränken, wenn du möchtest.

Sie muss dir nicht leid tun sie hat ihren Weg und du deinen Weg, egal was sie tut ,sie trägt die Konsequenzen.

Du kannst ihr sagen was du denkst, auch wenn du weißt, dass sie was Anderes macht, du hast jedoch deine Meinung in einem ruhigen Ton gesagt.

In dem Umgang mit einem Elternteil mit dieser Geschichte, bist du gereift und hast dich entwickelt.

Weiter so!

Gruss!

Journey

bearbeitet von Journey

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Journey,

auch wenn ich sonst oft deine Ratschläge gut finde:

Was soll die geplante halbe Stunde am Tag?

Eine weitere Regel für den scheinbar sowieso schon zwanghaften Umgang zwischen Mutter und Sohn?

Meiner Meinung nach ist das kontraproduktiv.

Ich jedenfalls, rate nach langer Erfahrung mit diesem Themengebiet von soetwas ab.

Auch würde ein Ausziehen von daheim nichts bewirken.

Es gilt klare Grenzen zu schaffen und ein Verständnis für die emotionale Intimsphäre.

Die Mutter schiebt hier die Selbstverantwortung ab und konfrontiert ständig den Sohn

damit. Die Gespräche auf diese Art zu intensivieren würde das Ganze noch gefährlich verschlimmern.

Er hat einen sehr guten Grund für seine distanzierte Haltung ihr gegenüber, sie entspringt aus einem gesunden Selbstschutz heraus.

Dass es ihn dennoch trifft, ist trotzdem nicht verwunderlich.

Der Threadtitel sagt alles. "Mutter mach Schuldgefühle". Nein, es ist nicht seine Pflicht

ihr zuzuhören, sie hat eine Suchtpersönlichkeit und vor dieser gilt es sich zu schützen.

Das gefähtliche an Suchtkrankheiten und deren Auswirkung auf das nächste Umfeld ist,

dass alles so schleichend passiert. Ein krankhafter und schädigender Umgang miteinander kommt den Betroffenen normal vor

und die wenigsten nehmen leider rechtzeitig Hilfe an.

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Danke für Eure Hilfe.

Hatte ein klärendes Gespräch mit ihr, in welchem wir auch über ihre sucht und die angesprochene Co-Abhängigkeit sprachen. Ich sagte ihr, dass ich mich da nicht weiter reinziehen lasse. Es ist ohnehin schon passiert, denn es ist, wie gesagt, schleichend. Aber ich habe ihr gesagt, dass ich gerne ein offenes Ohr für ihre Probleme mit ihrem Ex-Partner habe, ich mich allerdings bei Anflügen von unberechtigten Schuldzuweisungen aus dem Gespräch entferne. Sie sagte dann sogar noch, dass sie stolz auf mich sei, ihr das so zu sagen.

Eine feste Zeit zum reden werde ich nicht etablieren, da wir beim Abendessen für gewöhnlich zusammen sitzen, und ich 30 minuten eh nicht in meinen ohnehin knappen Zeitplan reinquetschen kann. Ich denke aber, dass dieser Zwist gut gelöst ist. Allerdings werde ich mich näher informieren, was das Thema Co-Abhängigkeit angeht. Ich habe dadrüber heute nachgedacht, und merke, dass sich das wirklich bei mir eingeschlichen hat. Klar, das fing an, als ich 10 Jahre war, da war noch nichts wirklich mit rationalem Denken.

Gruß

Auch würde ein Ausziehen von daheim nichts bewirken.

Ich glaube, es würde/wird sehr viel bewirken, da es eine gewisse Distanz schafft, und sie mir nicht mehr sagen kann, ich sei für das Haus mitverantwortlich.

bearbeitet von Zylos

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Hi,

wir sollten nicht vergessen, dass vor einigen Jahren unsere Mütter uns quälend und mit voller schmerzen 9 Monate im Bauch getragen haben. Mit den härtesten schmerzen haben sie uns auf die Welt gebracht. Sie sind jede Nacht wegen uns aufgestanden, bei jeder kleinigkeit waren sie bei uns, wenn einer von uns krank war standen sie die ganze Nacht wache und kümmerten sich um uns. Sie haben uns erzogen, sie waren immer für uns da. Wenn wir einmal geweint haben, rannten wir zu aller erst zu unseren Müttern, weil wir genau wussten, dass wir uns auf Sie verlassen können. Wir haben ein Vertrauen in unsere Mütter, das kein zweites gibt.

Jetzt wo sie an ein Punkt kommen, wo Sie UNSERE Hilfe brauchen, sollten wir, dass was wir von unserer existenz an von Ihnen bekommen haben wieder zurückgeben.

Sie waren es, die sich nicht beschwert haben als sie uns in ihren Bäuchen trugen.

Sie waren es, die voller Liebe Ihren Bauch gestreichelt haben, als wir getreten haben.

Sie waren es, die sich unter den ganzen Schmerzen auf uns gefreut haben.

Sie waren es, die sich niemals Nachts beschwert haben, weil Sie wegen uns keinen Schlaf bekamen.

Sie waren es, die als erstes Ärzte aufgesucht haben, sobald wir ein anzeichen von kränklichkeit von uns gaben.

Wenn sie sich nicht beschwert haben, wieso beschwren wir uns dann?

Sind es nicht unsere Mütter? Wie können wir so egoistisch sein und jetzt sagen, es interessiert uns nicht. Wie können wir sagen wir haben unser eigenes Leben? Diese Frauen haben ihr leben für uns geopfert, sie taten alles für uns, sie wären für uns bis in den Tod gegangen und wir sagen:

" Wir haben unser eigenes leben"!!!!

...in was für einer traurigen Welt leben wir eigentlich?

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Hi,

wir sollten nicht vergessen, dass vor einigen Jahren unsere Mütter uns quälend und mit voller schmerzen 9 Monate im Bauch getragen haben. Mit den härtesten schmerzen haben sie uns auf die Welt gebracht. Sie sind jede Nacht wegen uns aufgestanden, bei jeder kleinigkeit waren sie bei uns, wenn einer von uns krank war standen sie die ganze Nacht wache und kümmerten sich um uns. Sie haben uns erzogen, sie waren immer für uns da. Wenn wir einmal geweint haben, rannten wir zu aller erst zu unseren Müttern, weil wir genau wussten, dass wir uns auf Sie verlassen können. Wir haben ein Vertrauen in unsere Mütter, das kein zweites gibt.

Jetzt wo sie an ein Punkt kommen, wo Sie UNSERE Hilfe brauchen, sollten wir, dass was wir von unserer existenz an von Ihnen bekommen haben wieder zurückgeben.

Sie waren es, die sich nicht beschwert haben als sie uns in ihren Bäuchen trugen.

Sie waren es, die voller Liebe Ihren Bauch gestreichelt haben, als wir getreten haben.

Sie waren es, die sich unter den ganzen Schmerzen auf uns gefreut haben.

Sie waren es, die sich niemals Nachts beschwert haben, weil Sie wegen uns keinen Schlaf bekamen.

Sie waren es, die als erstes Ärzte aufgesucht haben, sobald wir ein anzeichen von kränklichkeit von uns gaben.

Wenn sie sich nicht beschwert haben, wieso beschwren wir uns dann?

Sind es nicht unsere Mütter? Wie können wir so egoistisch sein und jetzt sagen, es interessiert uns nicht. Wie können wir sagen wir haben unser eigenes Leben? Diese Frauen haben ihr leben für uns geopfert, sie taten alles für uns, sie wären für uns bis in den Tod gegangen und wir sagen:

" Wir haben unser eigenes leben"!!!!

...in was für einer traurigen Welt leben wir eigentlich?

Massari,

auch wenn in dem was du schreibst viel wahres drinsteckt,

scheinst du nicht viel Ahnung von Suchtkrankheiten und den Auswirkungen auf Angehörige zu haben.

Deshalb, und das ist nichts gegen dich und das was du sagst,

halte dich hier mit Ratschlägen zurück.

Die Problematik ist tiefgehender als du ahnen kannst. Und niemand schrieb hier,

er solle sich nicht mehr für seine Mutter interessieren.

Im Gegenteil, mit einer gesunden Distanz wird der Mutter geholfen die verlorene Selbstverantwortung wieder an sich zu nehmen.

Das ständige "kümmern und helfen wollen" unterstützt solcherlei Suchtprozesse und hat negative Folgen auf beide Betroffenen.

Ich wünsche Zylos und seiner Mutter alles Gute.

Gruß,

DC

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Gast salomons_katze

Hab jetzt nicht alle Antworten gelesen, aber ich denke, ich kenne die Situation. Mit meinem Vater läufts ganz ähnlich. Auch der hat sein Leben nicht im Griff und verlangt jetzt von mir, dass ich es irgendwie hinbiege. Vorallem als kleines Kind hat man mir erstmal erklären müssen, dass ich nicht für meinen Vater zuständig sein kann und dass es nicht meine Schuld ist, wenn er nichts auf die Reihe kriegt. Erklärt hat man mir das, indem man mir eine Geschichte erzählt hat, etwa so folgendermassen:

Es lebt eine Büffelherde in der Prärie. Dazu gehören auch ein Büffelvater und sein kleiner Sohn, die Mutter ist schon lange gestorben. Eines Tages ziehen die Büffel weiter und müssen dabei einen tiefen Fluss überqueren. Der Sohn kommt mit Mühe und Not vorwärts, als er jedoch plötzlich seinen Vater rufen hört:"Sohn, ich bin zu alt und zu schwach, du musst mich tragen!". "Aber das kann ich doch nicht!", antwortete der Sohn "Ich würde ja selber ertrinken!". "Ich bin dein Vater, du verdankst mir alles, was du hast und ich verlange, dass du mich trägst!", antwortete der Vater.

etc etc. Habs nicht mehr ganz im Kopf. Aber die Botschaft ist hoffentlich klar.

Ich denke, dass du deiner Mutter schon eine gute Stütze bist, wenn sie sich nicht um dein Leben kümmern muss. Das können die wenigsten Eltern von ihren Kindern sagen. Wenn du ihr dann noch nebenbei vielleicht hin und wieder im Haushalt hilfst und mit ihr redest, ist das alles, was du tun kannst.

Ach ja. Sie sollte sich ein Hobby suchen, mit dem sie sich ablenken kann.

*edit*

so, gelesen. Dreamcatchers Beiträge sind wie immer ausgezeichnet :)

bearbeitet von salomons_katze

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Journey,

auch wenn ich sonst oft deine Ratschläge gut finde:

Dreamcatcher, auch ich schätze deine Ratschläge die du postest.

An dieser Stelle auch ein Danke für deine Zeilen, da es mir zeigt, wie mein Beitrag wahrgenommen wird.

Durch dein Feedback erkenne ich, dass ich vor diesen möglichen Wegen, es noch genauer schreiben sollte, was gemeint ist.

Was soll die geplante halbe Stunde am Tag?

Eine weitere Regel für den scheinbar sowieso schon zwanghaften Umgang zwischen Mutter und Sohn?

Meiner Meinung nach ist das kontraproduktiv.

Wie du schon richtig geschrieben hast, ist es deine Meinung und du siehst keinen Nutzen darin.

Mein Ansatz jedoch soll dem TS eine mögliche Variante oder einen anderen Blickwinkel in sein Spektrum bringen.

Es ist nicht zielführend ihm vor zu schreiben was er tun soll, denn er muss aus seiner Wahrnehmung heraus eine Entscheidung treffen mit der er leben kann. Die halbe Stunde ist nur ein Ansatz, eine Möglichkeit.

Wie ich schon geschrieben habe kann er es abwandeln oder ganz lassen, es bleibt ihm überlassen.

Ich sehe es auch nicht als Regel sondern als Ritual das Eltern und Kinder immer verbindet auf beiden Seiten.

Ich jedenfalls, rate nach langer Erfahrung mit diesem Themengebiet von soetwas ab.

Das ist dein Input dazu.

Mir ist es wichtig mit meinen Worten und Texten, Denkanstöße zu geben, die im durchlesen inspierieren und den User bewegen ,

eine andere Sichtweise zum Thema zu bekommen.

Auch würde ein Ausziehen von daheim nichts bewirken.

Doch wenn es der User will schon, denn dadurch hat er die Möglichkeit seinen Weg zu gehen und

es verschafft ihm den nötigen Abstand den er braucht.

Es gilt klare Grenzen zu schaffen und ein Verständnis für die emotionale Intimsphäre.

Aber jeder auf seine eigene Art und Weise, jedes Kind muss einen Weg finden damit umzugehen.

An uns Erwachsenen liegt es die Wegfindung zu optimieren ohne zu verurteilen und ohne einen Weg zu versperren.

Die Mutter schiebt hier die Selbstverantwortung ab und konfrontiert ständig den Sohn

damit. Die Gespräche auf diese Art zu intensivieren würde das Ganze noch gefährlich verschlimmern.

Hier geht es primär nicht darum ihr zu sagen was sie nicht kann und einen Streit zu provozieren, sondern eine neue Verbindungsebene

auf zu bauen. Hier wird meist Small talk geführt.

Und beide Seiten versuchen sich anzunähern, vorrangig geht es um Aufmerksamkeit, annehmen den Anderen so wie sie ist und um zuhören.

Das braucht Übung und Zeit in der Praxis.

Er hat einen sehr guten Grund für seine distanzierte Haltung ihr gegenüber, sie entspringt aus einem gesunden Selbstschutz heraus.

Dass es ihn dennoch trifft, ist trotzdem nicht verwunderlich.

Das sind normale Reaktionen betroffener Menschen.

Der Threadtitel sagt alles. "Mutter mach Schuldgefühle". Nein, es ist nicht seine Pflicht

ihr zuzuhören, sie hat eine Suchtpersönlichkeit und vor dieser gilt es sich zu schützen.

Kinder die mit einem Elterteil aufwachsen wo dies der Fall ist, nehmen in ihrer Phase des Heranwachsens vieles in sich auf,

im Erwachsenenalter beginnen sie dies zu bearbeiten.

Als Kind konnten sie sich nicht abgrenzen, später schon.

Das gefähtliche an Suchtkrankheiten und deren Auswirkung auf das nächste Umfeld ist,

dass alles so schleichend passiert. Ein krankhafter und schädigender Umgang miteinander kommt den Betroffenen normal vor

und die wenigsten nehmen leider rechtzeitig Hilfe an.

Hier gibt es auch zwei Seiten, denn das Umfeld sieht zu und reagiert nicht.

Jeder Suchtkranke ist nicht gleich und jede Familie hat ihren indivieduellen Umgang damit , um diese Situation zu händeln.

Mir obliegt es nicht, den Familien den Weg, den ich für gut befinde auf zu zwingen oder ihnen einen Weg zu sagen ,

nur durch den sie rauskommen.

Gemeinsam zu erarbeiten und die Ressourcen mit ein zu beziehen sind wichtige Grundlagen, lösungsorientiert anzusetzen.

Jeder noch so kleine Schritt ist ein Anstoß aus der Handlungsunfähigkeit heraus zu kommen.

So wie du habe ich meine vielfältigen Erfahrungen zum Thema und jeder von uns gibt einen Input aus seiner eigenen

Wahrnehmug heraus und jeder User kann sich aus diesem Pool nehmen was er/sie möchte.

@ Zylos

Eine feste Zeit zum reden werde ich nicht etablieren, da wir beim Abendessen für gewöhnlich zusammen sitzen, und ich 30 minuten eh nicht in meinen ohnehin knappen Zeitplan reinquetschen kann. Ich denke aber, dass dieser Zwist gut gelöst ist. Allerdings werde ich mich näher informieren, was das Thema Co-Abhängigkeit angeht. Ich habe dadrüber heute nachgedacht, und merke, dass sich das wirklich bei mir eingeschlichen hat. Klar, das fing an, als ich 10 Jahre war, da war noch nichts wirklich mit rationalem Denken.

Du hast das schon gut gemacht, denn du wandelst es für dich ab und bringst es in deinem Alltag unter.

ZITAT

Auch würde ein Ausziehen von daheim nichts bewirken.

Ich glaube, es würde/wird sehr viel bewirken, da es eine gewisse Distanz schafft, und sie mir nicht mehr sagen kann, ich sei für das Haus mitverantwortlich.

Auch hier ist es wichtig, wenn du es benötigst, dann tu es, denn du sollst dich wohlfühlen.

Viele junge Erwachsene wählen diesen Schritt, um sich abzugrenzen.

Ale Kinder konnten sie nicht die Grenze ziehen, jetzt schon.

Das Verhältnis hat sich in vielen Fällen gebessert oder in anderen wiederum minimiert.

Eltern sind unsere Eltern, Kinder sind unsere Kinder, jedoch im Einzelnen betracht , jedes eigenständige Wesen die ihren Weg gehen.

Die Verwandschaft ist keine lebenslange Verpflichtung und kein muss.

Auch von mir an dieser Stelle alls gute für deinen weiteren Weg.

Gruss!

Journey

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