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Hallo liebe pU Kollegen, im folgende Thema möchte einiges bezüglich Authentizität (bedeutet Echtheit im Sinn „als Original befunden“ - so Wikipedia.) loswerden. Inspiriert wurde ich vor allem durch das Buch von Erich Fromm - Authentisch Leben. Also lest es gründlich und nehmt euch mit was ihr wollt!

Ich hab es jetzt zum besseren Verstehen in zwei Teile gegliedert: 1. Kritische Punkte v. Fromm und 2. Voraussetzungen zum authentisch Leben :wacko:

1.) Kritische Punkte

- Heutige Menschen lebt in der Illusion er wisse was er will. Wirklichkeit weis er, was er nach Ansicht der Anderen wollen sollte.

- Beweis durch Hypnose Experiment: Wir empfinden Gedanken, Gefühle u. Wünsche die wir subjektiv als „unsere“, obwohl sie uns von außen suggeriert wurden u. ins im Grunde fremd sind. -> Und nicht das, was wir wirklich denken, fühlen usw. -> Oftmals Druck des Pflichtgefühls so groß, das man das Gefühl bekommt „wir“ wollen das, was man von uns erwartet.

- Wir sind oft unfähig spontan zu handeln und das zum Ausdruck zu bringen, was man genuin fühlt u. denkt -> daraus ergeben sich die Notwendigkeit andern und sich selbst ein Pseudo-Selbst zu präsentieren = Wurzeln des Gefühls von Minderwertigkeit und Schwäche.

- Wertgefühl v. Menschen hängt v. Erfolg ab ob er sich gewinnbringend verkaufen kann. Eigene Wertschätzung hängt von Faktoren außerhalb seiner Selbst ab. -> ständig v. Gedanken gefüllt „bin ich klug, schön, cool“ ohnmachtsgefühl hindert daran Anstrengungen zu machen u. zu arbeiten zu lernen u. etwas zu produzieren. Selbstgefühl zwischen absoluter Wertlosigkeit u. Größenideen schwankt.

- Wir sehen in der konkreten Person eine Abstraktion, mehr wollen wir nicht sehen genauso wie er in sich selbst u. in uns selbst Abstraktion sieht. -> Gleichgültigkeit unserer Gefühle dem anderen Menschen gegenüber.

- Wir haben das Gefühl für das Tragische, des Bewusstsein des Todes verdrängt.

- Heute sind wir „ästethische Mensche“ -> brauchen Lustgefühle -> verlieren unsere Identitäten = Traurigkeit u. Schwermut - sucht nicht das Wesen der Andern zu finden sondern wie Narziß das Wesen seiner eigenen selbstüchtigen Wirklichkeit.

- Heuzutage verstärkte Wunsch nach Kontrolle u. Macht = Reaktion auf das Ohnmachtsgefühl u. die Wurzel für seine Verstärkung. -> Konstellationen die man nicht führen u. kontrollieren kann = Beweis für eigene Unzulänglichkeit.

so die kritischen Punkte... nun zu erfreulicheren Dingen

2.) Voraussetzung zum authentischen Leben :-)

a. Fähigkeit des Staunens (wie Kinder, verblüfft, überrascht - die können staunen u. dadurch kreativ antworten! Es gibt ja schließlich immer neue Dinge die man kennenlernen kann ==/ eigentlich weiß man schon alles.)

b. Kraft zur Konzentration (wenn wir was tun sind wir in Gedanken schon in der Zukunft oder in der Vergangenheit; nichts ist wichtiger als was ich hier und jetzt tue; es gibt nur hier und jetzt alles andre ist ein Konstrukt unserers Verstandes)

c. Fähigkeit zur Selbst-Erfahrung (Meinungen die man v. andern übernimmt, bzw Gefühle u. Gedanken die man haben „sollte“ ==/ eigener Gedanken bzw Gefühlen; sein ich, sein selbst fühlen! Sich als Zentrum der Welt fühlen; Originalität = erleben, bei dem das Erlebnis in mir selbst seinen Ursprung hat. Gefühl meiner selbst, Identitätsgefühl; Angst u. Zwang sich anzupassen nur dadurch überwinden indem man ein „Selbst“ Gefühl entwickelt in welchem ich mich schöpferisch als Urheber meiner Taten erleben. Das heißt jedoch keineswegs egozentrisch oder nazistisch – im Gegenteil kann ich mich nur im Bezogenseins auf andere als „Ich“ erleben. Um ein echtes Gefühl meiner Selbst zu bekommen muss ich aus meiner eigenen Person ausbrechen, ich muss lernen mich als Prozess des kreativen Antwortens zu sehen – die Paradoxie dabei im Prozess des Sich-Selbst-Erlebens verliert man sich. Man transzendiert die Grenzen der eigenen Person. „Ich bin, ich bin du, ich bin eins mit der ganzen Welt. Im Gespräch werde ich eins mit ihm und bin kein bloßer Beobachter mehr. Ich höre auf sein Richter zu sein. Ich sehe ihn mit einer „vollkommene Bezogenheit“ - ohne Projektionen - in der der Sehende u. das Gesehen, Beobachter u. Beobachtetes eines werden, obwohl sie gleichzeitig zwei bleiben.)

d. Fähigkeit Konflikte und Spannungen zu akzeptieren (anstatt Ihnen aus den Weg zu gehen; Konflikte = Quelle der Entwicklung, der eigenen Kraft des was man als Charakter bezeichnet, vermeidet man diese wird man zu einer reibungslos laufenden Maschine. Weitere Konflikte zw. Tier u. Mensch, Plan und Zufall! Diese Konflikte gilt es bewusst zu erkennen u. sie tief zu erleben u. sie nicht nur mit Verstand sondern auch mit dem Gefühl zu akzeptieren. Auch Polaritäten sind zu akzeptieren!)

e. Bereitschaft täglich neu geboren zu werden (Mensch hat Angst früheren Zustand zu verlassen, der Sicherheit bedeutet, der ihm die Möglichkeit gibt seine eigenen Kräfte freier und vollständiger zu gebrauchen; Mut etwas loszulassen; auf eines verlassen: auf die eigenen Kräfte, die Dinge wirklich wahrzunehmen und auf sie zu antworten. Die Bereitschaft alle „Sicherheit“ und Illusionen aufzugeben erfordert Mut und Glauben. Mut die Sicherheit aufzugeben, sich von anderen zu unterscheiden und die Isolierung zu ertragen, Mut sich um nichts zu kümmern als um die Wahrheit auf das eigenen Denken u. Fühlen; das ist Grundlage des Glaubens bzw Gewissheit. Der Realität des eigenen Erlebens im Denken und Fühlen sicher sein, darauf vertrauen und sich darauf verlassen können, das ist Glaube!)

... laut Fromm ist die größte Fähigkeit des Menschen ist sich seiner Grenzen bewusst zu werden und im Prozess der zunehmenden Bewusstwerdung diese Grenzen zu überwinden. -> "Mensch erzeugt sich selbst" ;-)

Jo, das wars... heftiges Zeug, aber in einern Zeit, in der ich mich selbst "verkaufen" muss, meine ich ist es wirklich wichtig darüber einmal nachgedacht zu haben!

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Interessanter und wertvoller Beitrag....immer wieder erfrischend solche fortschrittlichen Beiträge.:)

Klar, heftiges Zeug...aber gut dass du es raushaust.;) Wollen ja dass die beschriebene Einstellung bald so selbstverständlich für die Community ist wie cocky & funny oder "Wer lügt mehr...":)

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@el mujeriego

Gut das du dich damit beschäftigst. :-p

In wieweit hast du es umgesetzt und lebst es, besser gesagt wo und in welchem Stadium siehst du dich selbst?

Oder bezieht sich dein Text auf die Theorie ?

Gruss!

Journey

bearbeitet von Journey

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Habe das Buch auch gelesen, dein post ist wirklich eine gute Zusammenfassung der wichtigsten Punkte!

Und wie gesagt... erstaunlich wie sehr die Thematik heute noch mehr zutrifft als zur Zeit der Erscheinung des Buches...

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@journey: ich beschäftige mich schon länger mit diesen "thematiken" jedoch ist es in der "praxis" so ein auf u. ab. in manchen situationen würd ich mich als völlig unauthentisch beschreiben u. kann mich richtig beobachten wie ich eine "rolle spiele" u. in anderen denk ich gar nicht u. bin einfach u. da würd ich schon sagen dass ich authentisch bin.

auf alle fälle ist es gut u. wichtig sich die theorie hin u. wieder mal vor die augen zu führen um nicht in einen negativen lebenstrott zu verfallen... ich meine diese 5 punkte v. fromm sollte man sich eigentlich irgendwo hin tätowiern um immer wieder an sie erinnert zu werden! :-)

aber wenn man hald gewisse dinge nicht von klein auf gelernt hat ist es schwer sich das nachträglich noch "anzulernen"... also ich bin in keinem speziellen stadium, viel mehr bin ich dabei mich jeden tag neu zu erfinden u. es jeden tag eine spur "authentischer" zu versuchen, oder so .. :-D

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