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Fortsetzung von Altlasten I.

Jungs, das war schwere Arbeit. Ich hatte ja KEINE AHNUNG, wie sehr meine LSE-Eskapaden von vor fünf Jahren diese Frau noch immer beeinflussen würden.

Fünf Minuten nach dem vereinbarten Zeitpunkt treffe ich im Wiener Museumsquartier ein. Sie ist nicht da. Zeit für Street-Game. Ich scherze mit einem Mädel im Kunsthallen-Shop und hole mir die Nummer einer braungelockten Schönheit, die auf einer Bank im Schatten sitzt und mit ihrem Hund redet, hehe.

Kurze Zeit später ruft sie an.

Enigma: "xxxxx yyyyy."

HBFloria: "Hallo! Komme gleich, dauert noch ein paar Minuten."

Enigma: (direkt vor dem Museumseingang stehend) "Ich bin selbst noch nicht hier."

HBFloria: (völlig überrascht) "Oh äh. Ok ..."

Enigma: "Bis gleich." *klick*

Langsam leuchtete es mir ein: Diese Frau hält mich noch immer für den Deppen von damals. Nach fünf Jahren!

Dann ist sie da. Trägt einen langen Rock und ein dunkles, sommerliches Oberteil. Verdammt sexy. Rating neu: H.B.8

Small-Talk. Sie bleibt distanziert; fast sieht es so aus, als hätte man ihr per einsteiliger Verfügung verboten, sich mir weiter als 1,5 Meter zu nähern. Da sie leise spricht, verstehe ich den einen oder anderen Satz nicht. Nach ...

Enigma: "Du, ich verstehe dich ein bisschen schlecht. Sprich ein bisschen lauter, lass es raus! :P Oder komm einen Schritt näher. Ich beiße nicht.

... wird das etwas besser.

Wir sehen uns Postkarten mit witzigen Motiven an. Ich kaufe eine mit dem Konterfei von George Best, unterschrieben mit dessen unsterblichen Worten: "I spent a lot of money on booze, birds and fast cars - the rest I just squandered." (Ich habe eine ganze Menge Geld für Alkohol, Frauen und Autos ausgegeben. Den Rest hab ich einfach verprasst.)

Ich öffne vor ihren Augen ein Zweier-Set und albere rum. Sie bleibt abseits.

Dann betreten wir das Museum. Gezeigt wird eine Ausstellung über Psychedelik der Sechziger und Siebziger, sprich Drogenkunst.

Grundsätzlich: Sie war zu Beginn SEHR schwierig und ich konnte ihr Misstrauen förmlich spüren. Ich führte, machte c&f, lächelte sie an, hielt viel Blickkontakt, brachte ständig mini-freeze-outs, und konzentrierte mich oft auf die (übrigens hervorragende) Ausstellung.

Sie taute wie ein Eiswürfel im Kühlschrank - scheißlangsam! Aber gut, nochmal zu Erinnerung; was ich dieser Frau vor einem halben Jahrzehnt geliefert habe, war KRIMINELL. Sie hatte einfach ANGST, was sie gegen Ende übrigens sogar verbalisierte.

Ich werde im Folgenden einige Episoden des etwa vierstündigen Treffens wiedergeben.

#1

Wir kommen auf Drogenerfahrungen zu sprechen.

Enigma: "Während des Höhepunkts legte ich die Körperlichkeit und mein normales Selbst völlig ab ... und wurde eins mit dem Universum."

HBFloria: "War das positiv?"

Enigma: "Stell dir deinen besten Orgasmus vor und multipliziere ihn mit einer Zahl, die so viele Nullen hat, dass du sie nicht an diese Wand hier schreiben kannst."

HBFloria: (nicht ganz logisch) "Sind Orgasmen denn sowas gutes?"

Enigma: "Ich weiß ja nicht, wie das bei dir ist, aber meine gefallen mir ganz gut."

HBFloria: (kichert)

#2

Sie erzählt mir von einer ihrer Lieblingsopern. Ich nenne sie daraufhin konstant "Floria" (Der Vorname von Tosca, einer eifersüchtigen und schwer verliebten Hauptperson der gleichnamigen Oper)

#3

Ich setze mich vor einer Videoinstallation auf den Boden. Ein fremdes Mädel setzt sich neben mich. Ich beginne mich mit ihr zu unterhalten. Währenddessen streicht HBFloria wie ein verstoßener Wolf um uns rum. Danach beginnt sie, meine Mini-Freeze-Outs zu unterbrechen, indem sie mich mit kleinen Fragen öffnet.

#4

Wir halten uns schon länger im Museum auf. Ich gehe zu einer Brüstung und schaue den Leuten im unteren Stockwerk zu. Sie stellt sich nach einer Weile neben mich und sagt etwas. Ich verstehe sie nicht und fordere sie nochmals auf, näher zu kommen. Sie macht es, lächelt und ordnet ständig ihre Haare.

#5

Ich erzähle ihr in buntesten Farben von meiner Reise nach Kanada und beschreibe leidenschaftlich den Ausblick auf Grönland vom Flugzeug aus. Sie berichtet von einer Reise nach Italien ("War ein bisserl in Italien" - "Ein bisserl?" - "Ja, in Venedig" - "Ein bisserl in Italien heißt also Venedig" - "Ja!" :) )

Ich frage sie, wie es in Venedig war und bitte sie, mir nichts vom kack Martinsplatz zu erzählen oder der verdammten Rialtobrücke - ich will wissen, was die Stadt ausmacht ... blabla! Sie wärmt langsam auf.

#6

Sie studiert Psychologie und tut das, "weil sie gerne anderen Menschen helfen will".

HBFloria: "Liegen dir andere Leute nicht am Herzen?"

Enigma: (smile) "Ich liebe die Menschheit! Ich kann bloß die Leute nicht ausstehen!"

HBFloria: "Dann bist du dir also selbst der Nächste?"

Enigma: "Floria, ich wache jeden Morgen mit mir auf und gehe jede Nacht mit mir ins Bett - da liegt das auf der Hand, nicht wahr?"

HBFloria: "Ich habe einen Kollegen, der dasselbe sagt."

Enigma: "Der gefällt mir. Sieht er gut aus?"

HBFloria: "Interessiert dich das etwa?" :)

Enigma: (vorfreudig) "Ja. Ist er gut im Bett?"

HBFloria: "Ich kann ihn ja mal fragen!"

Enigma: "Du könntest es für mich rausfinden!"

HBFloria: :)

#7

Sie bemerkt, sie wäre kaum noch aufnahmefähig. Ich schnarre lapidar, dass eine Frau IMMER aufnahmefähig sei, das liege gerade im Wesen des Weiblichen. ROFL ...

#8

In einem komplett abgedunkelten Raum gibt es eine optische Täuschung zu bestaunen. Sie kracht im Dunkeln gegen eine Wand. Wir lachen.

Enigma: "Und wehe, du fängst hier drin zu grapschen an!"

Als wir das Museum verlassen, unterhalten wir uns bereits bestens über dies und das. Wir setzen uns auf eine dieser seltsamen Liegebänke, die es auf dem großen Platz im Museumsquartier zuhauf gibt.

Ich frage sie, wie die Frauen in Paris so sind und ob die Stadt eine Reise wert ist. Eine Kurier-Tussi kommt vorbei, verscherbelt Zeitungen für 90 Cent und verteilt Badehauben und Dosenkühler. Ich flirte mit ihr, verhandle und schlage beide Gimmicks für mich raus. Ich kann den Umgang mit Frauen, die freundlich sein müssen, bei schwierigen Treffen nur empfehlen!

So sitzen wir einander also gegenüber. Sie fingert häufig an ihrem Rock und ihren Haaren rum. Ihre Stimme klingt jetzt leise und sanft. Der Rapport wird beinahe zu tief, als wir über unsere Weltsichten reden. Ich blocke ein bisschen ab. Anziehung ist da.

Sie erzählt mir, dass sie das WM-Finale in einem italienischen Lokal erlebt hat. Sie sei noch heiser vom Schreien. Ich fordere sie auf, jetzt und hier FORZA ITALIA!! zu brüllen. Sie traut sich nicht und lacht.

Ich fordere sie auf, mal in einen unserer Privatclubs zu kommen.

Enigma: "Ich kenne da ein paar junge, knackige Studenten, die sich über neue Gesichter einen Ast freuen."

HBFloria: "Ich weiß nicht ..." (lacht)

Enigma: "Was ist? Gibst du dich an Studenten nicht mehr her?"

HBFloria: "Ich gebe mich an niemanden mehr her!"

Enigma: "Ist eine Frau, die sich niemandem schenkt, denn eine Frau?"

HBFloria: "Sicher, ich ..."

Enigma: (unterbricht) "Bitte jetzt kein Plädoyer fürs Single-Dasein! Verschone mich!"

HBFloria: "Wann warst du das letzte Mal single?"

Enigma: "Ich weiß noch, Mama hatte mir grade die Stützräder von meinem Bike abmontiert ..."

Jaja, schon gut, du bist zu haben! Ich habs begriffen, Schätzchen!

Kurze Zeit später murmelt sie, sie müsse jetzt gehen.

HBFloria: "Du hast ja jetzt meine Nummer ... ich habe dich vorher angerufen, hast du sie gespeichert?"

Ich sehe nach, als ob ich daran nicht gedacht hätte, halte ihr die Nummer vor die Nase. Sie bestätigt, dass es ihre ist.

Enigma: "Wenn wir das nächste Mal was unternehmen, BITTE keine Kultur mehr. Ständig nur Museen, Theater, Kino ... zum Kotzen!"

HBFloria: "Was schlägst du vor?"

Enigma: "Irgendwas spaßiges. Ne Drogensession im Wiener Wald!"

Zu allerletzt bemerkt sie, sie hätte mir so viel von sich erzählt wie kaum jemandem. Und dass sie vor diesem Treffen Angst gehabt hätte. Ich sage nur: "Wer kanns dir verübeln?" Und die Sache ist erledigt.

Dann geht sie. Ich sehe ihr versonnen nach. Großartiges Mädchen!

Fazit: Das Treffen mit einer alten Oneitis war Neuland für mich und außerordentlich schwierig zu reframen. Trotzdem hat es eine Menge Spaß gemacht. Erneut mit dieser Frau in die Kiste zu kommen, wird schwer. Aber ich nehme die Herausforderung an.

Jetzt gibts erstmal ein paar Tage Funkstille. Und Telefongame mit der gelockten Braunhaarigen vom Museumsquartier.

Und beim nächsten Treffen mit Floria Tosca gehts ans Eingemachte.

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Fortsetzung von Altlasten I.

Sie taute wie ein Eiswürfel im Kühlschrank - scheißlangsam! Aber gut, nochmal zu Erinnerung; was ich dieser Frau vor einem halben Jahrzehnt geliefert habe, war KRIMINELL. Sie hatte einfach ANGST, was sie gegen Ende übrigens sogar verbalisierte.

Ich werde im Folgenden einige Episoden des etwa vierstündigen Treffens wiedergeben.

Und beim nächsten Treffen mit Floria Tosca gehts ans Eingemachte.

Manchmal denke ich auch darüber nach wie es wohl wäre noch mal mit meiner ersten großen Liebe ins Bett zugehen.

Als ich das letzte Mal in Berlin war, und ich dann vor ihr stand, mit dem Gedanken spielend, konnte ich es dann doch nicht tun.

Ich weiß auch nicht warum. Vielleicht weil ich endlich wieder mit ihr normal reden kann, oder vielleicht... ach weiß der Teufel warum!

Ich habe eine Frage an dich. Was hast du ihr angetan und warum? War es damals was ernstes? Und wie ist dein Plan, wenn du sie nochmal gefickt hast?

Babu-

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Ich habe eine Frage an dich. Was hast du ihr angetan und warum?

Hab ihr in blumigen Worten den Tod gewünscht und ihrem damaligen Freund (den sie mit mir betrogen hatte) gesteckt, wessen Rakete sie in ihrer Freizeit zum Starten gebracht hatte - nachdem ich mich zuvor erniedrigt hatte ohne Ende.

Grund? Rache für verschmähte Liebe nennt man das glaub ich klassischerweise!

War es damals was ernstes?

Was ist "was ernstes"?

Und wie ist dein Plan, wenn du sie nochmal gefickt hast?

Habe ich schon en detail geplant: Ich gehe duschen.

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Ich mag deine Art ;) und dein Game, Enigma. Finds gut, dass du hier wieder etwas aktiver geworden bist. FR´s sind super zu lesen, jede Woche eine kleine Geschichte mit einem Themenhintergrund der mich wirklich interessiert. Ich würd dir die duschsession gönn...

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Hab ihr in blumigen Worten den Tod gewünscht und ihrem damaligen Freund (den sie mit mir betrogen hatte) gesteckt, wessen Rakete sie in ihrer Freizeit zum Starten gebracht hatte - nachdem ich mich zuvor erniedrigt hatte ohne Ende.

Grund? Rache für verschmähte Liebe nennt man das glaub ich klassischerweise!

Was ist "was ernstes"?

Habe ich schon en detail geplant: Ich gehe duschen.

Deine erste Antwort hat meine zweite Frage beantwortet.

Wie auch immer... es gibt nichtigere Gründe eine HB zu gamen! :wub:

Also dann viel Spaß....

und genieß den Augenblick! :D

-Babu

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Deine erste Antwort hat meine zweite Frage beantwortet.

Ja, dachte ich mir :)

Wie auch immer... es gibt nichtigere Gründe eine HB zu gamen!

Nichtigere Gründe als welcher?

und genieß den Augenblick!

Worauf du einen lassen kannst.

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schön geschriebn mit vielen Details. Sag dann was daraus geworden ist ;) .

sehr schön zu sehen wie sie am Anfang richtig kalt war und nach und anch aufgetaut ist!

greetz

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