Der Aufbau eines sozialen Umfelds in einer neuen "Stadt"

12 Beiträge in diesem Thema

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Hallo zusammen,

Ich habe mir zig Artikel bereits durchgelesen, doch zu meinem "Problem" fand ich bislang wenig Hilfe. Eins vorweg: Es hat ausnahmsweise mal nichts bzw. wenig mit Frauen zu tun - betrifft dennoch in gewisser Hinsicht auch den Bereich Pick-Up. Immerhin ist die soziale Kompetenz ein großes Thema davon. Deshalb war ich mal so frei und habe ein Thema eröffnet, das vielleicht auch für den ein oder anderen interessant sein könnte.

Ich bin vor rund drei Jahren in eine neue "Stadt" gezogen - die Stadt bezeichnet sich zwar als Stadt, wenn es nach mir geht ist das allerdings ein Dorf - unerklärlich warum in Österreich sich eine Gemeinde bereits ab 6000 Einwohner Stadt schimpfen darf. Egal, weiter im Text. Während ich anfangs relativ wenig unter den Leuten war, hat sich das mittlerweile geändert. Der Grund lag früher darin, dass ich mir meine eigene Firma aufgebaut habe, die ich zwei Jahre später erfolgreich verkaufen konnte und deshalb so gut wie kaum Freizeit hatte. Mittlerweile arbeite ich bei einer anderen Firma als Geschäftsführer, habe dort zwar noch immer viel um die Ohren aber deutlich mehr Freizeit. Ich bin mit meinen 21 Jahren zwar noch sehr jung, aber Erfolg ist ja nicht vom Alter abhängig. ;)

Aber kommen wir nun zum Hauptthema. Im Geschäftsleben setze ich meine Ideen um, überzeuge Kunden von meinen Leistungen bzw. jenen des Unternehmens und habe kein Problem, neue Kontakte zu knüpfen und diese zu pflegen. Ich bin meiner Meinung nach gern gesehen und merke, wie sich die Leute freuen, wenn sie mit mir plaudern können. Ausnahmen gibts natürlich auch dort, aber sie sind sehr selten. Zu erwähnen sei, dass sämtliche Kontakte im geschäftlichen Bereich NICHT aus der näheren Umgebung sind!

Im privaten Bereich sieht es da schon komplett anders aus. Ich bin ein offener Mensch, der auf Leute zugeht, bisschen Smalltalk macht, allerdings bleibts auch bei dem. Was ich beobachte: In den meisten Fällen bin ich immer der, der den aktiven Part im Gespräch übernimmt. Sage ich nichts, sind alle ruhig und starren sich gegenseitig an...Wenn ich zum Beispiel dann jemanden frage - egal ob Mann oder Frau - ob wir mal was gemeinsam unternehmen können, z.B. Kino oder eine Partie Tennis oder dergleichen, gibt es immer irgendwelche Ausreden. Keine Zeit, keine Lust - das übliche Blabla halt für alle, die nicht die Eier haben, einem die Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Kurzum: Ich finde fast keinen Anschluss bei Leuten in meinem Alter hier in der Gegend, bei 26 aufwärts kein Problem - aber die sind mir manchmal einfach zu alt, bei vielen ist bereits das Familienleben eingekehrt, manche ziehen ebenfalls weg von der Gegend wegen dem Job oder den Leuten.

Nun habe ich bereits von mehreren Leuten gehört, dass die Stadt - in der ich wohne - eine sehr arrogante Bevölkerung hat, sprich, du bist nur wer, wenn du von "Alteingesessenen" akzeptiert wirst. Jetzt stelle ich mir seit geraumer Zeit einige Fragen. Ich bin weder arrogant, noch renne ich spiessig gekleidet in Clubs herum oder rede dauernd nur von Erfolg und Geld oder was weiss ich. Wieso finde ich einfach keinen Anschluss in meiner Altersgruppe? Habt ihr vielleicht irgendwelche Ideen oder gibts tatsächlich manche Orte, wo es eine Zeit lang dauert, bis man akzeptiert wird? Ich bin für jede Rückmeldung dankbar!

Greez

bearbeitet von Toranto

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Schreib doch mal, was Du unternimmst, um Anschluss zu finden. Meine Tips: Vereine, NGOs, Parteien, etc. Probier auch mal: www.newintown.de aus oder ein entsprechendes österr. Äquivalent.

Einfach nur zu fragen, ob man mal was machen könne ist übrigens keine gute Frage. Mach lieber einen konkreten Vorschlag: ich sehe mir am Dienstag Film xyz an, hat ja fantastische Kritiken bekommen, komm doch mit!

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Schreib doch mal, was Du unternimmst, um Anschluss zu finden. Meine Tips: Vereine, NGOs, Parteien, etc. Probier auch mal: www.newintown.de aus oder ein entsprechendes österr. Äquivalent.

Einfach nur zu fragen, ob man mal was machen könne ist übrigens keine gute Frage. Mach lieber einen konkreten Vorschlag: ich sehe mir am Dienstag Film xyz an, hat ja fantastische Kritiken bekommen, komm doch mit!

Ich habe vor kurzem angefangen Schlagzeug zu spielen, wo ich auch gut voran komme und darauf hoffe, in Kürze eine Band zu finden. Ich "arbeite" nebenbei in der lokalen Discothek als Fotograf. Vom Sport her würde mir Tennis und Basketball zusagen, leider gibt es in der Nähe keinen Verein zu diesen zwei Sportarten. NGO wäre eine Option, Poltik eher nicht. Und so ein Portal hab ich hier noch nicht gefunden.....

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irgendwie kann ich dich schon gut verstehen. bei uns sind auch die meisten menschen ziemlich langweilig, unternehmen nie etwas, bei festen bzw. partys stehen sie nur dum am rand, ...

ich würd mich deiner frage auch anschließen. das kommt aber auch immer auch aufs umfeld drauf an. ich wohn in der nähe einer größeren stadt, dort sind die leute komplett anders wie auf dem land. bei uns gibts natürlich auch andere, aber wenn man z.b. als junge ein bisschen "stylermäßig", sprich in designerklamotten rumläuft wird man gleich schräg angeschaut und als schwul bezeichnet, obwohl ich kein rosa trage :-(

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Gast Hadon

Verstehen kann ich dich durchaus, da ich selbst in einer kleinen ländlichen 5000 Einwohner-Stadt lebe. Sicher ist das bei mir eine ganz andere Sache, da ich hier aufgewachsen bin und allein schon durch meinen familiären Stand etwas angeseheneren Status genossen habe. Mittlerweile muss man allerdings sagen, dass dies nicht mehr ganz so der Fall ist, da im Prinzip nur mein Großvater die Stange hochgehalten hat und meine Eltern mittlerweile getrennt bzw. so gut wie in Scheidung leben.

Nachteil hier in dieser Stadt ist, dass man natürlich von verschiedenen Seiten dumm angeschaut wird. Andererseits gibt es auch intelligente vernünftige Leute, die entsprechend hinter mir stehen und genau mitfühlen können was in mir vorgeht. Sicher habe ich auch entsprechende Freunde, die mir den Rücken freihalten und mich in letzter Zeit so richtig gepusht haben. Man glaubt es kaum was auf der einen Seite die gewisse Priese Selbstvertrauen in Verbindung mit entsprechender Anerkennung so alles bringen kann und auf der anderen Seite wie fertig einen ein fragmentiertes Hirn machen kann. Doch sollte man sich nicht über andere den Kopf zerbrechen sondern sein eigenes Ding durchziehen.

Allein durch selbstwewusstes Auftreten in Connction to Eye-Game und dem entsprechenden freudlichen Lächeln hat mir persönlcih sehr viele nette Bekanntschaften eingebracht. Leute von denen ich eigentlich dacht die haben mich nicht so recht registriert sind mittlerweile sehr sehr offen mir gegenüber .... (Aber wie gesagt ich lebe hier seit Ewigkeiten und bin momentan in einer eher nicht so amüsanten leider indirekt entstandenen Situation)

Um aber in so einer kleinen Stradt Boden fassen zu können, musst du dich gerade in Österreich über den Alkohol qualifizieren. Einfach mal eine Flasche Wein bestellen in der angesagtn Bar und mit zwei drei Leuten trinken. Allein das sorgt dann schon für Gerede, da Wein ja nicht unbedingt das Übliche ist, aber gerade das macht dich andererseits wieder interessant, da du ja nicht für dich trinkst sondern in gemütlicher Runde. Doch ob das jetzt gerade in dieser Alterstufe wirklich so der Bringer ist ist wirklich die andere Frage. Möglicherweise bist da mit ein wenig Schnaps und diversen Absprachen mit den Mittrinkern gut beraten. ...

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Nun habe ich bereits von mehreren Leuten gehört, dass die Stadt - in der ich wohne - eine sehr arrogante Bevölkerung hat, sprich, du bist nur wer, wenn du von "Alteingesessenen" akzeptiert wirst.

ich studiere soziologie und das ist wohl für ältere dörfer ein relativ "normales" phänomen, aber das hat dann nicht wirklich was mit arroganz zutun, sondern eher tradition

aber ich gebe trotzdem keine gewähr auf diese aussage

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Könnte auch daran liegen, dass du der Geschäftsführer in der Firma bist und manchmal eben ein "Arschloch" sein musst? Viele schreckt es ab, mit dem Chef irgendwo abzufeiern.

Gruss Steam

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Die Mitgliedschaft in örtlichen Gruppen und Vereinen könnte helfen. Gibt es vor Ort Gruppen, die dich interessieren? Die Freiwillige Feuerwehr zum Beispiel ist in kleinen Kommunen oft ein wichtiger sozialer Faktor. Dann gibt es sicher den Bund für Umweltschutz, eine Vogelschutzgruppe, eine Theatergruppe...na gut, alles nicht so prall und löst eher ein "würg"-Reaktion aus :rolleyes: Finde heraus, was es alles gibt. Vielleicht ist ein Karnevalsverein dabei, der in "Herr Der Ringe"-Masken auftritt und den Rest des Jahres ebenfalls Party macht. Und was ist mit Tennis? Spielst du Tennis? Und was ist mit Kampfsport? Judo-Gruppen zum Beispiel gibt es doch überall.

Oder wie wäre es, selbst eine Gruppe zu gründen, mit einem Thema, das dich wirklich interessiert, und so Gleichgesinnte anzuziehen?

Immer wenn ich aus Berlin in die Pampa fahre, ins Kaff meiner Herkunft, sehe ich dort ein erstaunlich aktives Gruppen- und Vereinsleben. Der Fahrradverein zum Beispiel macht coole Aktionen. Die haben die schärfsten modernen Liegeräder und machten Touren damit.

Robin

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Gast Hadon

Was gerade in Österreich und Bayern hohes Ansehen Vereinsmäßig genießt ist der Schützenverein und die Musikkapellen ...

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Die Mitgliedschaft in örtlichen Gruppen und Vereinen könnte helfen. Gibt es vor Ort Gruppen, die dich interessieren? Die Freiwillige Feuerwehr zum Beispiel ist in kleinen Kommunen oft ein wichtiger sozialer Faktor. Dann gibt es sicher den Bund für Umweltschutz, eine Vogelschutzgruppe, eine Theatergruppe...na gut, alles nicht so prall und löst eher ein "würg"-Reaktion aus :rolleyes: Finde heraus, was es alles gibt. Vielleicht ist ein Karnevalsverein dabei, der in "Herr Der Ringe"-Masken auftritt und den Rest des Jahres ebenfalls Party macht. Und was ist mit Tennis? Spielst du Tennis? Und was ist mit Kampfsport? Judo-Gruppen zum Beispiel gibt es doch überall.

Oder wie wäre es, selbst eine Gruppe zu gründen, mit einem Thema, das dich wirklich interessiert, und so Gleichgesinnte anzuziehen?

Immer wenn ich aus Berlin in die Pampa fahre, ins Kaff meiner Herkunft, sehe ich dort ein erstaunlich aktives Gruppen- und Vereinsleben. Der Fahrradverein zum Beispiel macht coole Aktionen. Die haben die schärfsten modernen Liegeräder und machten Touren damit.

Robin

Ja, der geliebte Würg-Faktor. :-) Ich bin der Meinung, dass ich nur Sachen machen sollte, die ich auch machen will. Soll ich einer Theatergruppe betreiten, obwohl mich das Thema nicht interessiert, nur um an neue Kontakte zu kommen? Ich glaube eher nicht, das wäre ja nicht konsequent. Tennis spiele ich bzw. habe ich zuvor gespielt, ebenfalls Basketball. Aber keine der beiden Sportarten hat hier in der Umgebung einen Verein - der nächste ist 30 Autominuten entfernt. Das einzige was in Frage kommt, wäre der Musikverein - wobeis halt nicht meine Musikrichtung ist, aber mit irgendwas muss ich mich ja arangieren.

@Alkohol: Ich trinke aus Überzeugung nichts mehr bzw. sehr wenig und sehe keinen Grund, deswegen anzufangen ;)

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naja wenn du doch schon von vornherein weißt was dir spaß bzw. keinen spaß macht, dann überlege doch mal ob du überhaupt anschluss in dem dorf brauchst bzw. haben möchtest. "aber mit irgendwas muss ich mich ja arangieren" - naja... bin ich anderer meinung. mach lieber das, was dir wirklich gefällt, dann steigt auch die chance gleichgesinnte zu treffen.

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Du hast sicher ein berechtigtes Problem. Du bist ein ambitionierter und anscheinend talentierter erl, der schon einige Erfolge vorzuweisen hat. Mit wem möchtest Du Dich umgeben? Die meisten ambitionierten und/oder talentierten Leute ziehen in eine größere Stadt, um zu studieren, sich beruflich weiterzuentwickeln oder einfach das Leben in vollen Zügen zu genießen. Mit 30-40 ziehen die dann wieder aufs Land zurück, um dort Kinder großzuziehen oder ein beschauliches Leben als Lehrer / Arzt / etc. im Grünen zu leben. Aber bis dahin bleiben vor allem unambitionierte Leute auf dem Dorf wohnen, weil man dort seine alten Kontakte hat und weil man sich dort auskennt. Solche Leute wirst Du vielleicht auch übverfordern, weil Du zu viel value mitbringst und sich die Gleichaltrigen, die noch bei den Eltern wohnen und noch nichts auf die Reihe kriegen, durch Dich bzw. Deinen Erfolg gedemütigt fühlen,.

Das Leben in der Kleinsatdt / auf dem Dorf hat auch Vorteile - die Natur, die engeren sozialen Beziehungen, eine ruhigere Lebensweise, weniger "Konkurrenz" (in allen möglichen Hinsichten). Die Nachteile liegen auf der Hand. Du solltest Dir langfristig überlegen, ob Du mit Deiner Erfahrung nicht auch äquivalente Jobs in einer größeren Stadt bekommen kannst, wo Du Deine Peers findest. Wenn es dort noch nicht einmal einen Tennisverein in Reichweite gibt, dann wohnst Du ja anscheinend wirklich in der Pampa.

Oder Du ziehst um - Du ziehst in die nächste größere Stadt, die ein reicheres soziales Leben bietet und nimmst dafür die Autofahrt jeden Morgen zur Arbeit in Kauf; oder in die Mitte, dass sich die Fahrerei zur Freizeit / zur Arbeit die Waage hält.

Aber zurück zur Frage: Wenn es die Unternehmungen nicht gibt, die Du möchtest - dann organisiere sie Dir. Gründe doch einen Tennisverein, beispielsweise! Oder organisiere wenigstens ein Tennisteam, das zumindest ein- zweimal wöchentlich die örtliche Schulturnhalle anmietet und dort spielt. Durch so etwas wird man auf dem Land schnell bekannt und steigert seinen social proof.

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