Stimme: Eigen- und Fremdwahrnehmung Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

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hey,

immer wenn ich meine Stimme höre denke ich mir, bin echt ich das? Warum bist du dir so fremd? warum hörst du dich so scheiße an. Redest du wirklich so langsam und mit komischen scheinbar unpassenden ausdrucksweisen?

Scheinbar ist das aber normal, dass jeder Mensch so von sich denkt.

Früher wurde ich oft mal gemobbt weil ich immer etwas genuschelt habe. Auch heute ist das anscheinend noch nicht weg.

Wenn ich allerdings am reden bin fällt mir sowas garnicht auf, und ich nehme an, dass das was ich sage total lässig rüberkommt.

Das Problem ist wohl, dass mir dieses Brainfucking einen Teil meiner selbstsicherheit nimmt, und das Problem nur schlimmer wird ( nuscheln, lieber garnichts sagen, zu lang überlegen um irgendwas zu sagen, etc.)

dadurch baue ich dann auch mehr hemmungen auf in puncto approach.

Mir wurde nun gesagt, dass ich eine angenehme Stimme habe, aber ich kann es nicht so ganz glauben.

Was kann man tun damit man die "wahre" stimme eher annimmt?

Wie kann man an Intonation, Dialektik usw. arbeiten?

Auch habe ich zu hören bekommen, dass ich mich oft monoton äußere.

Mir selber fällt auf, dass ich meine Sprechart automatisch anpasse je nachdem wie viel druck ich erlebe.

Bin ich relaxed unter engen Freunden ist alles prima aber sonst merke ich eben schon wie ich automatisch die kontrolle über die stimme verliere.

[Gast Bismarck]

Erstmal zum Klang: der Mensch hört sich selbst über die Schwingung der Knochen und weniger über das Ohr. Daher ist die Wahrnehmung der Stimme anders wenn man z.B. seine eigene Stimme auf Band hört.

Der Klangkörper der Stimme ist der gesamte Körper. Wenn du irgendwo verkrampft bist (Stress, schlechte Körperhaltung, Krankheit etc.) hat das IMMER direkte Auswirkungen auf deine Stimme. Das heißt du musst lernen, mit Stress umzugehen.

Willst du richtiges und lebendig aritkuliertes Hochdeutsch lernen, sprich deinen Dialekt ablegen, dann führt an Sprechunterricht, Gesangsunterricht und Schauspielunterricht kein Weg vorbei. Dort lernst du, deine komplette Phonetik neu zu organisieren und deine Stimme als Instrument einzusetzen.

Allgemein kann ich auch empfehlen, dass alles was mit dem Erlernen ökonomischer Körperbewegung zu tun hat, automatisch deiner Stimme hilft. Empfehlen kann ich hier vor allem Feldenkrais-Übungen.

Meine Long-time-benefits aus nunmehr 2,5 Jahren Gesangsunterricht:

- gute Singstimme entwickelt (spiele ab und an am Theater)

- richtiger Stimmsitz (nicht mehr heiser geworden, chronischer Schnupfen weg)

- sonore und sehr viel tiefere Sprechstimme

- deutliche Artikulation

- einfach Lebensqualität: unglaublich tolles Ventil seinen Emotionen freien Lauf zu lassen

- Disziplin: musste damals meinen Arsch hochbekommen um mir das überhaupt finanzieren zu können!

Viele Grüße

Bismarck

Juni 9, 2009 bearbeitet von Bismarck

[pickitup 0]

also ich singe selber auch mal ganz gerne (zur musik). Hab mich auch schon öfter mal gefragt wie ich singen könnte wenn jemand mal an meiner Stimme arbeiten würde. (meine range is net so weit und ich werde auch schnell heiser)

Vielleicht wäre das genau das richtige für mich.

Wie sieht es da mit Kosten und Aufwand aus?

Was kostet eine Stunde so im Schnitt und wie oft sollte man eine Stunde nehmen?

Wirkt sich der alleinige Gesangsunterricht wirklich auf die normale Sprechstimme aus?

Ich hab mal ein wenig nach "nuscheln" gegoogelt. Dabei bin ich auf nen Tipp gestoßen, dass man doch damit mal zum Hausarzt gehen sollte und dann eventuell zum Logopäden überwiesen wird.

Kann der Logopäde eine günstige erste Anlaufstelle sein?

Juni 12, 2009 bearbeitet von pickitup

[TheOppositecollides 159]

Ich weiß die Persie in deiner Region nicht,

aber du kannst mit etwa 80-90 Euro im MOnat rechnen, falls du 4x45 minuten Einzelunterricht im Gesang nehmen willst.

Du könntest aber auch einem Chor beitreten, da wirst du das ganze günstiger lernen.

Weiter kannst du Gedichte vor der Spiegel zuhause vortragen... muss ja niemand hören, obwohl es bei den Hb's sicher gut ankommt :D

Nimm dich dabei auf, hör dann heraus was dir schwer fällt:

Konsonanten, Vokale, Worttrennung usw.

[AndyLonger 55]

Steck dir jeden Tag für 5 Minuten einen Korken in den Mund und versuche, Wörter klar zu artikulieren.

Das hilft ;)

Außerdem gibt es Hörbücher zu Stimmtraining, such mal danach. Du kannst deine Stimme Trainieren, z.B. mit Summ-Vokal-Übungen etc.

[Gast Bismarck]

Steck dir jeden Tag für 5 Minuten einen Korken in den Mund und versuche, Wörter klar zu artikulieren.

Alternative: Zeige- und Mittelfinger zur "Pistole" formen, in den Mund stecken, Schneidezähne leicht aufsetzen und versuchen, die Vokale unabhängig von der Mundstellung zu ändern. Vokale entstehen mit der Zunge und nicht mit der Mundstellung.

Gesangsunterricht variiert von den Preisen her total, weil es keine geschützte Berufsbezeichnung "Gesangslehrer" gibt.

Preise zwischen 30-50 Euro / Stunde würde ich bei Privatlehrern ansetzen, drunter sind meist Stümper.

Nach der Berufserfahrung und Qualifikation fragen (selbst aktive Karriere, wie lange, wie lange Lehrer, Referenzschüler, Pädagogische Ausbildung, Diplom, Auslandsstudien etc.)...

Das ganze das erste Jahr alle zwei Wochen eine Stunde, danach kann man drüber reden das zu steigern.

Probestunden sind meist kostenlos.

Range kommt mit der Technik, fast jeder Mensch hat mindestens 2 Oktaven Singstimme, wenn trainiert.

Chor hat mit Stimmbildung wenig zu tun, ist im Gegenteil sogar kontraproduktiv, wenn man allein singen will. Höchstens als Ergänzung geeignet.