Toleranz und Werte - LTR konsumiert ab und zu Drogen

41 Beiträge in diesem Thema

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Gast BUBBA HO-TEP
hallo bubba,

LSD ist auch als (meist extrem kleine) Pille im Umlauf, wenn auch selten. Sogenannte "Mikros".

lg,

enigma

Wozu man LSD in Pillenform anbietet bzw. konsumiert, ist mir gänzlich unbegreiflich.

Manches ist vielen unbegreiflich.

aber bitte ich will mich hier nicht streiten. Jeder hat seine Meinung.

Der Punkt ist ich weiss wovon ich rede ich habe genug "Opfer" gesehn in meiner Zivizeit.

Eins hatten fast alle gemein. Nur bei LSD blieb es selten. Hat aber oft damit angefange.

Nun wieder zurück zum Thema.

Liegt halt nicht am LSD... und LSD als Pille is ja mal nur da um die Leute zu verscheißern, nen Paper und all die Problemchen mit Stoffunreinheiten etc. sind Geschichte.

(Das mit den Pillen is btw. eben so ne Randerscheinung... trau mir wetten dass 95%+ der LSD-Nutzer normale Papers verwenden und die anderen 5% sind selber schuld).

Finde Alkohol wesentlich gefährlicher...

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Gast Katharina II
So wirkt diese Droge nicht. Da sind andere Sachen bedenklicher.

Und selbst dann gilt: Das Problem ist im Fall des Falles nicht die Droge selbst, sondern liegt in der Persönlichkeit des Konsumenten begründet.... <Drogen> sind es nicht: Das Problem sind die Menschen.

Na eben! Einer der nie Drogen genommen hat, wird einen Pilze/LSD-Konsumenten nie verstehen - auch einen einmaligen Konsumenten.

Ich: "Es gibt doch so viel Interessantes und Schönes auf dieser kleinen Lehmkugel. Das ganze Leben reicht nicht aus, um alle Schönheiten zu sehen und zu erleben. Wozu das noch?"

Er: "Katharina, wir sprechen verschiedene Sprachen. Weil du das nicht erlebt hast. Ich habe aber die wahre Erleuchtung erlebt. Ich habe Gott gesehen, und danach kann mir keiner was erzählen. Das, was du sagst, ist schön und gut, aber die Erlebnisse sind 100 Mal stärker. Mit deiner Pranayama erreichst du das (vielleicht!) in 20 Jahren, wenn überhaupt."

D.h. die Angst des TE ist durchaus berechtigt. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo beide miteinander nicht mehr sprechen können, weil ihre Realitätswahrnehmungen zu verschieden sind.

Wichtig ist mE der Grund warum man konsumiert. Einer macht es einfach aus müßiger Neugier oder Gruppenzwang, ohne zu wissen, was er überhaupt tut. Ein anderer macht das aus Erkenntnisdrang. Er weiß, welches Risiko er eingeht. Er weiß, dass er danach nie wieder in denselben Zustand zurückkommt, aber er ist bereit, diesen Preis zu zahlen. Er kann eben nicht anders.

Dieser Erkenntnisdrang war bei Doktor Faust so gross, dass er bereit war, mit eigenem Leben dafür zu bezahlen. Naja, dann muss ein solcher eben die Erfahrung machen.

Fazit:

Für den TE, für mich oder manche Teilnehmer hier, die ohne Drogen gut auskommen und nichts im Leben vermissen, wäre es auch gefährlich diese zu nehmen. Aber es gibt auch andere Menschen, die ganz andere Wege gehen müssen. Tja, dann werden sich diese Wege eines Tages trennen.

bearbeitet von Katharina II

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Diese unqualifizierten und von Vorurteilen und Medien-Hetze geprägten Statements hier wirken echt haarsträubend auf mich.

Deine Freundin ist zu bemitleiden mit sonem indoktrinierten, ignoranten Typen zusammen zu sein.

@MrJack:

Wenn du 1. in der Drogenberatung Zivi gemacht hats und 2. glaubst, du hättest den Hauch einer Ahnung von irgendwas kannste einem echt nur leid tun :)

"Danach nie wieder in den selben Zustand zurückkommen". ARGH, lächerlich!

Sprichst du auch melodramatische Worte vom "Wege gehen, die sich trennen werden", wenn du dich am Wochenende besäufst? :D

bearbeitet von Dr.Uff

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Schon lustig...

Zum Einen sind die Beiträge von kritischen Leuten wesentlicht qualifizierter, sowohl was Wortwahl als auch Inhalt angeht. Zum Anderen haben fast alle Kritiker hier einen recht liberalen Umgang mit dem Drogenkonsum ANDERER Leute. Und dennoch wird ihnen:

Keine Ahnung, Vorurteile, Medienhetze...

unterstellt. Mir ist schon klar das es vollkommen müßig ist, darüber diskutieren zu wollen. Aber wenn hier LSD mit ein paar Bier am Abend gleichgestellt wird, dann zweifle ich wirklich an den Autoren dieser Beiträge. Jetzt nochmal ganz langsam, und nur um niemanden zu sehr zu verwirren: Ja, Alkohol und Zigaretten sind schädlich. Ja, Alkhol und Zigaretten töten mehr Menschen als alle anderen Drogen zusammen. Und ja, jemand der ne Kippe in der Hand hat, und über nen Joint schmipft, der ist nicht ganz richtig... (wobei Nikotin zumindest noch den "Nix" Effekt hat, ich kenne Leute die rauchen kein Gras weil sie es einfach nicht mögen, sich anders zu fühlen. Bei Kippen kriegen sie die Schäden ohne Nutzen.. Spitze)

Aber nochmal, für alle Kiddies die hier mitlesen. Es gibt zwei mögliche Fälle:

LSD = 3 Bier

Dann bleibt um Gottes willen beim Bier...

LSD = 30000 Bier + ein Dialog mit Gott, dem Teufel oder dem dicken Zeh, je nach Stimmung

Dann überlegt euch gut, sehr gut, ob ihr das riskieren wollt...

Schöne Grüße

Und noch eins, weil ich es wichtig finde:

Ich habe KEINE Erfahrung mit harten Drogen, aus einem einfachen Grund. Entweder es ist cool (Koks, E), dann kenn ich mich, und ich hätte garantiert nicht die Disziplin es bei alle 6 Wochen zu belassen. Oder es ist scheiße. Dann kann ich es auch gleich lassen. Und die interessanten Sachen, die nicht cool, sondern interessant sind (Pilze, LSD) sind mir aktuell zu gefährlich. Viellleicht in 20 Jahren, wenn meine Persönlichkeit "fertig" ist...

PPS: Ich find den Thread übrigens ganz nett, also nicht gleich wieder zu machen, grad wenn hier Kiddies mitlesen sind ein paar Ratschläge zu Drogen von Leuten die Ahnung haben ganz nützlich. Ach, ich hatte ja ganz vergessen, der Zivi hat sich die ganzen Drogenopfer ja nur eingebildet. War vermutlich auf Drogen. Ne, dann hätt er ja Halluzinationen gehabt, und sowas gibts ja beim Drogenkonsum nicht. Haben mir die Stimmen gesagt....

bearbeitet von FerrisBerlin

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@FerrisBerlin: auch du bist nur durch den biologie-unterricht klasse 5 konditioniert. jeder hier weiß, dass die meisten drogen, egal ob alkohol, THC, salvatorin, MDMA oder nikotin schädlich sein können, wenn man eine zu hohe dosis nimmt und die regel des set & settings nicht beachtet.

meiner meinung nach muss man drogen in die 2 kategorien "WIRKLICH gefährlich" und "WIRKLICH gefährlich bei unverantwortlicher einnahme" einordnen. die von mir genannten sind bei bewussten und achtsamen umgang IMO eine bereicherung für das leben, solang man seinen verstand benutzt.

heroin soll zwar gefühle hervorrufen, die 1000fach geiler als dein stärkster orgasmus sind, macht aber sehr schnell abhängig. zu kokain kenn ich mich nicht aus, crack macht ebenfalls sehr schnell abhängig, crystal meth lässt dich sehr schnell altern, macht ebenfalls abhängig.

wenn man bedenkt, dass in den 60ern LSD extrem verbreitet war und psychatern lange damit positive experimente an probanden durchgeführt haben, sollte man mal drüber nachdenken, inwie man an einer auffassung einer gesellschaft festhalten kann, die alkohol nur deswegen so ungefährlich hält, weil man jahrtausende damit aufgewachsen ist. zu halluzigenen gibt es übrigens eine tolle BBC-dokumentation. und wenn du einmal einen guten hallu-trip gehabt hast, wirst du meine argumentation verstehen.

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Hallo. Vorweg, meine LTR läuft gut. Ich habe nicht die Absicht irgendwas zu zerstören.

Die Frau ist toll und ich habe alles was Mann sich wünschen kann.

Dann ist doch alles Ok! Was sie tut ist ihr Bier und je mehr Du ihr dort rein redest, desto eher beschädigst Du Eure Beziehung.

Bu bist ihr Partner, nicht ihr Therapeut. Wenn sie etwas ändern möchte, muss das von ihr ausgehen. Wenn Du damit nicht (mehr) klarkommst, zieh - nach Ansage - den Schlussstrich.

Fazit: Love it or leave it...

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Sorry dass ich soweit ausholen muss und das nur indirekt mit dem Threadtitel zu tun hat, aber es besteht eindeutig Bedarf, hier Halbwissen und Unwahrheiten auszuräumen.

Schon lustig...

Zum Einen sind die Beiträge von kritischen Leuten wesentlicht qualifizierter, sowohl was Wortwahl als auch Inhalt angeht. Zum Anderen haben fast alle Kritiker hier einen recht liberalen Umgang mit dem Drogenkonsum ANDERER Leute. Und dennoch wird ihnen:

Bei der Wortwahl (aber nur bei der Wortwahl) kann ich dir zustimmen, leider fällt es mir schwer, auf sachlicher Ebene die richtigen Worte zu finden wenn Leute glauben, zu jedem Thema von dem sie noch so wenig Plan haben ihren Senf abgeben zu müssen und dann absurderweise noch darauf beharren, die Wahrheit zu kennen wenn sie den Text des beknackten Galiläo-Moderators oder irgend eines CSU-wählenden Dorf-Bullen wiederkäuen.

Das ist als würd man sich bei der NPD über jüdische Kultur informieren. Diese Leute würden nichtmal was positives zu dem Thema äußern wenn sie 100% wüssten, dasses den Tatsachen entspricht!

Genauso irgendwelche Sucht-Berater oder staatliche Drogen-Aufklärungs-Portale!

Keine Ahnung, Vorurteile, Medienhetze...

unterstellt. Mir ist schon klar das es vollkommen müßig ist, darüber diskutieren zu wollen. Aber wenn hier LSD mit ein paar Bier am Abend gleichgestellt wird, dann zweifle ich wirklich an den Autoren dieser Beiträge.

Es geht um die krankhafte, irrationale Paranoia vor illegalen Drogen die in unserer Gesellschaft von Medien, Politik usw. trotz gegenteiliger wissenschaftlicher Erkenntnisse entgegen jeder Vernunft und Logik geschürt wird.

Jeder, der Wert auf Fakten ohne propagandalastiges Bullshit-Gelaber legt und sich neutral Informiert (oder seine Erfahrungen sogar selber macht) anstatt ohne zu hinterfragen den nächstbesten Rotz glaubt, der im Verdummungs-TV ausgestrahlt wird, wird schnell merken, dass da irgendwas nicht zusammenpasst.

Um mal ne Plattitüde abzulassen, wofür man sich hier ja nicht schämen muss:

Alkohol steht auf der WHO-Liste der gefährlichsten Drogen nach Heroin und Koks auf Platz 3., während Cannabis, LSD und MDMA nichtmal unter den Top 10 dabei sind.

Dazu kommt, dass die Gefährlichkeit nicht von den Drogen an sich ausgeht sondern vom Umgang des Konsumenten damit.

Jemand mit roten Haaren und heller Haut sollte nicht stundenlang in der prallen Sonne liegen. Aber wenn er Hautkrebs kriegt macht trotzdem niemand die UV-Strahlen dafür verantwortlich.

Genauso sollte niemand Drogen nehmen, der Angst davor hat, aber sich dann auch bitte n krass unqualifiziertes und polemisches "Urteil" über illegale Drogen oder deren Wirkung auf die Konsumenten verkneifen.

Aber nochmal, für alle Kiddies die hier mitlesen. Es gibt zwei mögliche Fälle:

LSD = 3 Bier

Dann bleibt um Gottes willen beim Bier...

LSD = 30000 Bier + ein Dialog mit Gott, dem Teufel oder dem dicken Zeh, je nach Stimmung

Dann überlegt euch gut, sehr gut, ob ihr das riskieren wollt...

Woher glaubst du zu wissen, wie ein LSD-Rausch sich konkret anfühlt/darstellt und auswirkt ohne es jemals probiert zu haben?

Diese grotesken Horror-Szenarien vonwegen "totaler Wahnsinn und kontakt mit dem Satan auf LSD, anschließend lebenslange Lethargie" wirken doch geradezu lächerlich, ungefähr so wie die Hexenverfolgung im Mittelalter.

Was soll dieser substanzlose Vergleich mit Bier? Nur weil es sich bei beidem um Drogen handelt bedeutet das nicht, dass sie abgesehn davon auch nur die geringste Gemeinsamkeit haben und vergleichbar sind.

Um das ominöse Risiko mal konkret zu benennen, welches beim Konsum von LSD bzw. psychedelischen Drogen besteht:

"In seltenen Fällen kann LSD eine latent vorhandene Psychose – die so genannte drogeninduzierte Psychose – auslösen, die unter Umständen unheilbar ist. Es kommt vor, dass die Betroffenen unfähig werden, ihr Leben ohne Hilfestellung zu leben (siehe HPPD). Häufig geht die Ursache auch auf fehlende oder falsche Hilfe einer nüchternen Begleitperson zurück, oder auf ein extrem ungünstiges Set und Setting. Der derzeitige Stand der Forschung geht davon aus, dass hierzu eine entsprechende Veranlagung vorliegen muss. In einer 1971 veröffentlichten Erhebung lag die Häufigkeit derjenigen die an einer Psychose erkrankten, welche länger als 48 Stunden anhielt, bei 9 von 1000 (von denen sich etwa zwei Drittel vollständig erholten)."

Zugegeben, die Quelle ist Wikipedia, was nicht grad als Garant für Seriosität bekannt ist, aber dieser Text entspricht der Realität und nicht den paranoiden Wahnvorstellungen verängstigter Kleinbürger.

Dazu kommt noch die Gefahr der sog. "Selbst-Überschätzung" o.Ä., was man bei verantwortungsbewusster Anwendung (D.h. mit Trip-Sitter oder in sicherer Umgebung) allerdings ausklammern kann.

Ich habe KEINE Erfahrung mit harten Drogen, aus einem einfachen Grund. Entweder es ist cool (Koks, E), dann kenn ich mich, und ich hätte garantiert nicht die Disziplin es bei alle 6 Wochen zu belassen. Oder es ist scheiße. Dann kann ich es auch gleich lassen. Und die interessanten Sachen, die nicht cool, sondern interessant sind (Pilze, LSD) sind mir aktuell zu gefährlich. Viellleicht in 20 Jahren, wenn meine Persönlichkeit "fertig" ist...

Mach dein Ding aber halt kein Referat über Themen, für die deine Kompetenz nicht ausreicht.

PPS: Ich find den Thread übrigens ganz nett, also nicht gleich wieder zu machen, grad wenn hier Kiddies mitlesen sind ein paar Ratschläge zu Drogen von Leuten die Ahnung haben ganz nützlich.

Find ich auch, nur leider haben sich die Leute mit Ahnung hier bislang eher verhalten geäußert, vermutlich aus Bedenken, ihnen würde kategorisch eine drogen-induzierte Unzurechnungsfähigkeit unterstellt wenn sie sich positiv dazu äußern, so wie in unserem kulturellen Dunstkreis üblich.

Ach, ich hatte ja ganz vergessen, der Zivi hat sich die ganzen Drogenopfer ja nur eingebildet. War vermutlich auf Drogen. Ne, dann hätt er ja Halluzinationen gehabt, und sowas gibts ja beim Drogenkonsum nicht. Haben mir die Stimmen gesagt....

Soll das jetz den rethorischen Knock-Out darstellen? :mellow::rolleyes:

Niemand hat behauptet, es gäbe keine Drogenopfer und Leute, die mit sich selbst und bewusstseinsverändernden Substanzen nicht umgehn können.

Aber 1. bestehen die sog. Drogen-Opfer die ne Sucht-Beratung aufsuchen zu geschätzten 70-80% aus Alkis und 2. halt ich's für ziemlich beschränkt, von n paar abgesifften Junks die ihr Leben verkackt haben so wie's viele auch ohne Drogen machen Rückschlüsse auf die allgemeinen Auswirkungen von Drogenkonsum zu ziehen und v.a. nicht zwischen den unterschiedlichen Arten und Konsummustern zu differenzieren.

bearbeitet von Dr.Uff

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Anmerkung vom Zivi..

Die meisten Besucher waren wegen Nikotin, Kiffen und Party Drogen alla LSD und XTC da...

Ich hab extrem viele Leute gesehn, die nur Kiffen oder Pillen nahmen, aber sagen sie können es nicht lassen....

Desweiteren war ich die erste Zeit im Krankenhaus in der Abteilung wo eben die Drogenkonsumenten landen.

Danach war ich in der Beratung und Aufklärung.

Aber ich kann sagen am meisten Probleme machten damals eben die typischen Party Drogen und die Leute die

sie mit Freunden beim Weggehen nahmen. NACH WOCHEN kam dann oftmals heraus, dass die Einnahme gar nicht

so selten erfolgt wie zuerst behauptet wird...

Fast alle die sagen "alle paar Monate mal" komsumierten in Wirklichkeit fast jedes WE.

Das ist wie mit dem "Gelegenheitsraucher". Sie rauchen eben bei jeder Gelegenheit :rolleyes:

Ach und noch was. Zu 90% hängen Leute immer an mehrere Substanzen. Nicht nur an einer.

Auffällig war das fast alle auch Raucher waren. Und nochwas. Ich hatte nie die "Wracks"!

Das waren alles junge Menschen mit eigentlich recht geordnetem Privatleben. Die aber merkten das

irgendwas nicht richtig läuft oder mit dem Lebenspartner kamen oder mit nem gutem Freund, der sich Sorgen machte.

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Ich habe selbst Erfahrung mit Psychedelika. Für mich waren diese Drogen eine unendliche Bereicherung.

Inwiefern waren sie denn eine Bereicherung? Kannst du das näher ausführen?

Ich wäre wohl ein kälterer, mutloserer Mensch ohne diese Erfahrungen.

Heißt, sie haben deine Eigenschaften DAUERHAFT positiv verändert? Das wäre nicht ohne Psychedelika gegangen?

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Ich möchte hierzu eigentlich gar nicht viel schreiben, da die meisten Aspekte bereits aufgeführt wurden.

Ich denke, dass der Konsum von Drogen je nach der Persönlichkeit des Menschen Probleme hervorrufen KANN aber nicht zwangsweise MUSS. Ein labiler Mensch sollte mal lieber die Finger davon lassen, da sonst - gerade bei harten Drogen - die Gefahr besteht, dass er tatsächlich psychischen Schaden davonträgt. Aber auch bei labilen Menschen muss das nicht unbedingt sein.

Ein gefestigter Charakter kann ggf. damit besser umgehen, aber auch diesen könnte es erwischen.

Drogen gehören zur Menschheit wie das Amen in die Kirche. Der Wunsch nach Rausch und transzedentalem Zustand ist so alt wie unsere Geschichte. Und Drogen können für den einen oder anderen tatsächlich das Sahnehäubchen im Leben sein, ohne dass ihr Leben aus der Bahn gerät.

Für mich hört es sich so an, als ob Deine LTR damit ganz gut umgehen könnte. Ich hätte damit dann kein Problem. Es kommt hier doch lediglich darauf an, ob Du mit diesem Wesenzug Deiner Freundin klar kommst. Nicht etwa darauf, ob Drogen gefährlich sind, oder was sie anrichten können. Es geht hier nur um DICH! Läuft alles ansonsten gut in der LTR, sehe ich keine Grund, sie zu nexten. Ist es auf Dauer zu belastend für Dich, da es für Dich mit Deinem Leben nicht vereinbar ist, dann wird Dir auf kuurz oder lang nichts anderes übrigbleiben, als die Angelegenheit zu beenden. Aber das könnte auch aus einem anderen Grund geschehen, mit dem Du nicht klarkommst, wie z.B. weil Sie Kampfsport ausübt und Du bekennender Pazifist bist (absichtlich überzogenes doofes Bsp.!)

Höre in Dich rein, ob DU damit auf Dauer klarkommst und treffe Deine Entscheidung danach - aber bitte nicht etwa, weil hier manche sagen, Drogen sind toll oder der Anfang vom Ende. Es geht hier nur um DEINE Toleranz. Einen Menschen ändern zu wollen, ist eh Schwachsinn...

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Gast Katharina II
"Danach nie wieder in den selben Zustand zurückkommen". ARGH, lächerlich!

so lächerlich ist es leider nicht.

Nachdem du etwas erlebt hast, kannst du die Zeit nicht mehr zurückdrehen und so tun, als wäre nichts passiert. Hast du etwas erfahren, bleibt dieses Wissen/Erfahrung bei dir, du kannst nie wieder zum Unwissen zurückkehren. Das meinte ich mit dem "selben Zustand". Aber oft überschätzen sich manche, können die Erlebnisse nicht verkraften und landen in der Klapse.

Oder weniger extrem: Nach solchen Erlebnissen erscheint die "normale" Welt diesen Leuten irgendwie viel zu lasch (warum weiss ich nicht, da muss man Enigma fragen). Ich hatte versucht mit ihnen zu reden, Interesse für einfache, verfügbare schöne Dinge zu erwecken, aber sie wollen nicht. Sie lassen sich von nichts mehr begeistern - weder von interessanten Büchern noch von einer guten Musik noch von der Natur noch von irgendwas... kein Interesse.

Sprichst du auch melodramatische Worte vom "Wege gehen, die sich trennen werden", wenn du dich am Wochenende besäufst?

Ich war noch nie in meinem Leben besoffen, sogar nicht unter der Woche :rolleyes:

Und derjenige, der das regelmäßig am WE tut, kann mit mir natürlich nichts anfangen. Also trennen sich unsere Wege garantiert.

Ne, ich mach lieber Yoga und ziehe lieber ähnliche Menschen an. Von denjenigen, die solche Sachen für überflüssig hielten (ist ihr gutes Recht), musste ich immer früher oder später verabschieden. Unsere Realitäten waren zu unterschiedlich.

Ich habe selbst Erfahrung mit Psychedelika. Für mich waren diese Drogen eine unendliche Bereicherung. Ich wäre wohl ein kälterer, mutloserer Mensch ohne diese Erfahrungen. Es gibt nicht nur eine Seite der Medaille.

Das glaube ich dir.

Aber woher kannst du im voraus wissen, mit welcher Seite sich die Medaille zu dir (oder zur LTR des Threadstarters) dreht?

Du sprichst wahrscheinlich von der Katharsis, aber auch das kann auch nicht jeder verkraften.

bearbeitet von Katharina II

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Drogen(falls sie öfter oder regelmäßig konsumiert werden) sind für schwache und kranke Menschen, für mich keine gleichberechtigten Individuen.

Wenn meine Freundin LSD nehmen würde, würde ich sie als Aso Tante ohne Verstand bezeichnen und abschießen.

Am schlimmsten sind die Leute die sich das auch noch mit iwelchen Studien schön reden und verhamlosen.

Ist allerdings nichts gegen einzuwenden wenn man jung ist mal einen zu rauchen oder eine Tablette zu schmeissen man sollte die Erfahrung einmal gemacht haben wer drauf kleben bleibt selber Schuld.

bearbeitet von Hokuto

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so lächerlich ist es leider nicht.

Nachdem du etwas erlebt hast, kannst du die Zeit nicht mehr zurückdrehen und so tun, als wäre nichts passiert. Hast du etwas erfahren, bleibt dieses Wissen/Erfahrung bei dir, du kannst nie wieder zum Unwissen zurückkehren. Das meinte ich mit dem "selben Zustand". Aber oft überschätzen sich manche, können die Erlebnisse nicht verkraften und landen in der Klapse.

Oder weniger extrem: Nach solchen Erlebnissen erscheint die "normale" Welt diesen Leuten irgendwie viel zu lasch (warum weiss ich nicht, da muss man Enigma fragen). Ich hatte versucht mit ihnen zu reden, Interesse für einfache, verfügbare schöne Dinge zu erwecken, aber sie wollen nicht. Sie lassen sich von nichts mehr begeistern - weder von interessanten Büchern noch von einer guten Musik noch von der Natur noch von irgendwas... kein Interesse.

Das sind nichts als klischeebehaftete Phrasen und falls du diese Erfahrung wirklich gemacht hast, dann hat diese Person definitiv n anderes Problem als Drogen.

"In der Klapse landen" entsteht durch eine "drogeninduzierte Psychose", die bei nem sehr beschränkten Klientel durch ungünstige Umstände (Veranlagung, sehr schlechtes Setting, sich gegen den Zustand wehren, usw.) hervorgerufen werden kann und selbst dann in den meisten Fällen rückstandslos behandelt werden kann.

Das is auch der Grund warum nur Leute das machen sollten, die sich darauf einlassen _wollen._

Im übrigen ist es nahezu ausgeschlossen, dass man nach dem Gebrauch das Verlangen nach weiteren derartigen Erfahrungen verspürt. (In absehbarer Zeit)

Das glaube ich dir.

Aber woher kannst du im voraus wissen, mit welcher Seite sich die Medaille zu dir (oder zur LTR des Threadstarters) dreht?

Du sprichst wahrscheinlich von der Katharsis, aber auch das kann auch nicht jeder verkraften.

Es geht dabei um die Reflektion des eigenen Verhaltens (und auch das anderer), Ängste, Bedürfnisse, Weltanschauungen usw. aus ner anderen Perspektive.

Inwiefern man nach dem Trip davon profitiert sei mal dahingestellt. Ich halt's einfach nur für grotesk, dieser Droge Einfluss auf das komplette weitere Leben anzumaßen.

V.a. wenn Leute das tun, die sie nie konsumiert haben. Und komischerweise sind das immer die, die diese dubiosen Personen kennen, die angeblich nach dem Konsum plötzlich nix mehr gemanaged kriegen.

Jeder Mensch mit ner gesunden Einstellung zu sich selbst, der seine Schwächen kennt und sich nix vormacht kann diese Erfahrungen problemlos machen.

Das ist auch der Punkt, an dem ich die übertriebene Skepsis speziell in diesem Forum verstehen kann.

Hokuto:

Bin gespannt ob du sonen Text auch noch ausscheiden würdest, wenn du mir dabei in die Augen sehen müsstest.

bearbeitet von Dr.Uff

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Zugegeben, die Quelle ist Wikipedia, was nicht grad als Garant für Seriosität bekannt ist, aber dieser Text entspricht der Realität und nicht den paranoiden Wahnvorstellungen verängstigter Kleinbürger.

Dazu kommt noch die Gefahr der sog. "Selbst-Überschätzung" o.Ä., was man bei verantwortungsbewusster Anwendung (D.h. mit Trip-Sitter oder in sicherer Umgebung) allerdings ausklammern kann.

Naja Wikipedia ist im Internet einer der seriösesten Quellen überhaupt und schnitt in Vergleichen zu herkömmlichen LExika wie Brockhaus etc. in Punkto Fehler,Seriosität, aktueller Forschungsstand besser ab.

"!An Alkohol und Zigaretten sterben viel mehr LEute" ist ein schwaches Argument , weil einfach Alkohol wesentlich weiter verbreitet ist.

Aber schauen wir uns mal doch den kompletten Auszug zu Risiken von Wikipedia an, der glaub ich ganz eigt, daß0 die Wahrheit hier wie so oft in der Mitte liegt:

Risiken

Persistente Psychose

In seltenen Fällen kann LSD eine latent vorhandene Psychose – die so genannte drogeninduzierte Psychose – auslösen, die unter Umständen unheilbar ist. Es kommt vor, dass die Betroffenen unfähig werden, ihr Leben ohne Hilfestellung zu leben (siehe HPPD). Häufig geht die Ursache auch auf fehlende oder falsche Hilfe einer nüchternen Begleitperson zurück, oder auf ein extrem ungünstiges Set und Setting. Der derzeitige Stand der Forschung geht davon aus, dass hierzu eine entsprechende Veranlagung vorliegen muss. In einer 1971 veröffentlichten Erhebung lag die Häufigkeit derjenigen die an einer Psychose erkrankten, welche länger als 48 Stunden anhielt, bei 9 von 1000 (von denen sich etwa zwei Drittel vollständig erholten).[24]

Unfallgefahr

Die unter Einfluss von LSD als völlig verändert erscheinende Umwelt kann für den Konsumenten zur großen Gefahr werden, da er zur Gefahreneinschätzung oft kein Gefühl mehr hat. Dadurch kann es zu einem Verlust der Selbstkontrolle im häufig psychoseartigen Rauschzustand kommen. Auch Menschen mit nicht durch Drogen ausgelösten Psychosen stellen häufig eine Gefahr für sich und andere dar, wegen der Halluzinationen und weil Ereignisse oft nicht mehr richtig einzuordnen sind und dadurch die Fähigkeit fehlt, angemessen zu reagieren.

Hofmann warnt, dass selbst Menschen mit einer stabilen Persönlichkeit und guter Vorbereitung eine LSD-Psychose erleiden können. Durch gründliche Vorbereitung lassen sich laut Hofmann die vielfältigen Gefahren für Gesundheit und Leben, die vor allem durch die Halluzinationen und den Realitätsverlust bestehen, deutlich vermindern, aber nicht ausschließen:

„[im] manischen, hyperaktiven Zustand kann das Gefühl der Allmacht oder der Unverletzlichkeit schwere Unglücksfälle zur Folge haben. Solche haben sich ereignet, wenn ein Berauschter in seiner Verwirrung sich vor ein fahrendes Auto stellte, weil er unverwundbar zu sein meinte, oder im Glauben, fliegen zu können, aus dem Fenster sprang. Die Zahl derartiger LSD Unglücksfälle ist aber nicht so groß, wie man nach den Meldungen, die von den Massenmedien sensationell aufgearbeitet werden, annehmen könnte. Trotzdem müssen sie als ernste Warnungen dienen.“[4]

Als Paradebeispiel für die Gefahren von LSD diente jahrelang der angeblich von A. Hofmann berichtete und von der CIA bestätigte Unfall, in dem tatsächlich ein Mensch aus dem Fenster sprang: Ein CIA-Mitarbeiter verabreichte dabei einem Bekannten auf einer Party ohne dessen Wissen LSD. Dieser geriet dadurch in einen Angstzustand und stürzte sich aus dem Fenster. Allerdings haben spätere Untersuchungen gezeigt, dass der angeblich Verunglückte wahrscheinlich ermordet und aus dem Fenster geworfen wurde.[25] Viele LSD-Horrorgeschichten beruhen auf Legenden, die in den 1960ern und 1970ern von US-Regierungsbehörden in die Welt gesetzt wurden (ähnliche Geschichten wurden über die Folgen des Marihuanakonsums kolportiert), um den LSD-Konsum zu diskreditieren.

Von der Bedienung von Maschinen oder der Teilnahme am Straßenverkehr – auch als Fußgänger – ist unbedingt abzuraten, weil die oben beschriebenen Wahrnehmungsphänomene eine große Gefährdung darstellen können.

Angaben zur Giftigkeit

Laut Datenblatt eines Herstellers ist Lysergsäurediethylamid hoch toxisch[3], laut einer anderen Quelle[26] weist es eine schwache Toxizität auf. Tierversuche lassen vermuten, dass das Verhältnis von Wirkdosis zu tödlicher Dosis beim Menschen bei etwa 1:1000 liegt, d. h. die tausendfache Dosis einer wirksamen Dosis würde beim Menschen zu tödlichen Vergiftungen führen (zum Vergleich, bei Alkohol und Nikotin liegt dieser Wert bei etwa 1:8). Pharmazeuten gehen von einer therapeutischen Breite von 280 aus. Damit wäre LSD ein sicheres Medikament.[27] Direkte Todesfälle sind bisher nur bei Tierversuchen bekannt, bei denen bewusst Tieren eine Überdosis intravenös verabreicht wurde.[4]

Unbekannte Dosierung von Schwarzmarktware

Ein weiterer Gefahrenpunkt ist die durch die Illegalität bedingte „Schwarzmarktware“, deren Zusammensetzung oder Dosierung nie genau zu erkennen ist. So können zwei vom selben Dealer erworbene Trips, die sich optisch gleichen, völlig unterschiedlich dosiert sein. Dass Strychnin enthalten sein kann, hat sich jedoch als Mythos erwiesen. Ein solcher Fall ist noch nie bestätigt worden. Trägermaterialien von nur geringer Größe (Beispiel Löschpapiertrip, Micros) nehmen keine wirkungsrelevante Strychninmenge auf. Gleiches gilt für weitere Substanzen, da einzig LSD – als einer der potentesten bekannten Halluzinogene – in einer wirkungsrelevanten Menge aufgenommen wird.

Die Bilder auf LSD-getränkten Löschpapierstücken – häufig dienen Comicfiguren als Vorlage – können besonders jungen Menschen einen harmlosen Eindruck vermitteln und über die Eigenschaften von LSD hinwegtäuschen.

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Ich könnte wirklich eine Menge zu diesen Thema schreiben aber ich denke dieser Text hier gibt für den Anfang genug Input. Trotzdem ist es immer wieder erstaunlich was beim TV & Co für ein Käse suggeriert wird, nicht nur das Thema Mann und Frau ist da ein eigenes Forum wert…

Und ich bin mir sicher das der Theadstarter diese Frau nicht umsonst so umwerfend findet.

Albert Hofmann und die Sakralisierung der Drogen

Von Ermanno Pavesi

ZÜRICH, 31. Mai 2008 (ZENIT.org).- Am 30. April 2008 im Alter von 102 Jahren ist der Schweizer Chemiker Albert Hofmann, der durch die Entdeckung des LSD bekannt wurde, verstorben. Beim LSD handelt sich um eine Substanz, die als halluzinogen oder psychedelisch bezeichnet wird; diese doppelte Bezeichnung weist auf die unterschiedliche Beurteilung der Wirkung von LSD hin. Halluzinogen bedeutet, dass LSD Halluzinationen, d.h. Sinnestäuschungen, provoziert, während psychedelisch Bewusstseinserweiterung bedeutet, dass in den durch das LSD indizierten Ekstasen dem Bewusstsein sonst unzugängliche psychische Inhalte erschliessen werden.

Die Medien, die die Nachricht gebracht haben, haben sich meistens darauf beschränkt, sich an die Entdeckung des LSD zu erinnern, und die Bedeutung dieser Droge zuerst in der Hippie-Bewegung und später bei den Anfängen des New Age, und schliesslich ihren Schwund an Popularität darzustellen.

Gewiss hat der Gebrauch von LSD in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen, das Paradigma jedoch der wesentlichen Ähnlichkeit der drogeninduzierten psychedelischen Erfahrungen mit mystischen Phänomenen, dessen Entwicklung Hofmann einen wesentlichen Beitrag geliefert hat, ist nach wie vor aktuell, wie z. B. die Thesen eines Professors für Psychologie der Universität Jerusalem, Benny Shanon, zeigen, der in einem Artikel in Time und Mind im März 2008 behauptet, biblische Episoden um Moses und seine mystischen Erfahrungen sollen von halluzinogen Substanzen bedingt gewesen sein (Benny Shanon, Biblical Entheogens: a Seculative Hypotesis, in Time and Mind. The Journal of Archaeology Consciousness and Culture, Vol. I, Issue I, March 2008, pp 51-74).

Die Entdeckung des LSD und seiner Wirkungen

Albert Hofmann, Schweizer Forscher der pharmazeutischen Firma Sandoz in Basel, synthetisierte 1938 verschiedene Substanzen auf der Basis der Moleküle des Mutterkorns auf der Suche nach neuen Wirkstoffen für den Kreislauf. Die 25. Susbstanz dieser Reihe war das Lysergsäurediäthylamid, das als LSD25 oder einfach LSD bekannt wurde. Die ersten pharmakologischen Prüfungen der neuen Substanz in der medizinischen Abteilung ergaben keine Hinweise für eine therapeutisch interessante Wirkung. Fünf Jahre später entscheidet Hofmann, das Wirkungsprofil der Substanz nochmals zu überprüfen. Am 16. April 1943, während des Syntheseprozesses, fühlt er sich nicht wohl, und für ca. 2 Stunden leidet er unter einem Verwirrtheitszustand mit Halluzinationen. Hofmann ahnt, dass es sich dabei um Wirkungen des LSD handeln müsse, selbst wenn es ihm merkwürdig scheint, wie eine so winzige Menge Substanz solch eine massive psychische Wirkungen haben kann.

Um seine Hypothese zu verifizieren, nimmt der Forscher am 19. April 1943 0,5 mg LSD ein: Nach kurzer Zeit erlebt er verschiedene Wahrnehmungsstörungen, Depersonalisation und Veränderung des körperlichen Schemas, zum Teil von Angst begleitet, zum Teil aber angenehm. Nach dem Beweis der halluzinogenen Wirkung des LSD stellt die Herstellerfirma es zu Forschungszwecken zur Verfügung – unter der Markenname Delysid und mit zwei Indikationen:

„a) Zur seelischen Auflockerung bei analytischer Psychotherapie, besonders bei Angst- und Zwangsneurosen…

b) Experimentelle Untersuchungen über das Wesen der Psychosen: Delysid vermittelt dem Arzt im Selbstversuch einen Einblick in die Ideenwelt des Geisteskranken und ermöglicht durch kurzfristige Modellpsychosen bei normalen Versuchspersonen das Studium pathogenetischer Probleme“ (Albert Hofmann, 50 Jahre LSD, in Jahrbuch des Europäischen Collegiums für Bewusstseinsstudien 1993/94, Hrsg. von Hanscarl Leuner und Michael Schlichting, Verlag für Wissenschaft und Bildung, Berlin 1995, S. 32).

Beide Indikationen erwecken das Interesse der Spezialisten. Zum Beispiel werden zwei Formen von Psychotherapie entwickelt: In der psycholytischen Therapie lassen kleine Mengen LSD verdrängte Inhalte bewusst werden, während in der psychedelischen Therapie höhere Dosierungen schwere Bewusstseinsveränderungen auslösen.

Schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren die psychischen Wirkungen des Meskalins mit schizophrenen Symptomen verglichen und als „Modellpsychose“ betrachtet worden, d.h. als Modell einer Geisteskrankheit. Erst mit dem LSD hat diese Art Forschung neuen Auftrieb erhalten, mit der Möglichkeit das Auftreten eines psychotischen Zustandes unter Laborbedingungen zu beobachten und sogar selber zu erleben.

„Mystische“ Wirkung

Hofmann hat sich nicht nur mit den pharmakologischen Aspekten des LSD beschäftigt, sondern von den psychischen Wirkungen fasziniert hat er diesen Aspekt vertieft und mit verschiedenen Spezialisten und Schriftstellern zusammengearbeitet, wie dem Mykologen R. Gordon Wasson, dem Botaniker Roger Heim (1900-1979) und dem Schriftsteller Ernst Jünger (1895-1998), die sich mit den Wirkungen von Drogen befassten.

Wasson, Bankier und Amateur-Mykolog hatte die Gelegenheit gehabt, in Mexiko an traditionellen Riten teilzunehmen, an welchen ein psychedelischer Pilz, die Psilocybe mexicana, konsumiert wurde, und beschreibt seine Erfahrungen 1957 in der Zeitschrift Life. Der französische Botaniker Roger Heim (1900-1979) bringt den Pilz nach Frankreich und stellt ihn Hofmann zur Verfügung, der die wirksamsten Substanzen identifiziert und synthetisiert: Psilocybin und Psilocyn.

Der Pilz Psilocybe wird als „heiliger Pilz“ betrachtet. Eine ähnliche „Heiligkeit“ wird auch anderen psychedelischen Drogen zugeschrieben. 1978 vertreten Hofmann und Wasson die These, dass die psychischen Erlebnisse der Einweihung in die eleusinischen Mysterien in altem Griechenland durch halluzinogene Substanzen hervorgerufen wurden (Vgl. R. Gordon Wasson, Albert Hofmann, Carl A. P. Ruck, Der Weg nach Eleusis. Das Geheimnis der Mysterien, dt. Übers., Insel, Frankfurt a. M. 1984).

1979 definiert Hofmann das LSD sogar als sakrale Droge: „Die charakteristische Wirkung der Halluzinogen, nämlich die Aufhebung der Schranken zwischen dem erlebenden Ich und der Aussenwelt in einem ekstatisch-emotionalen Erleben, hätte es ermöglicht, mit Hilfe einer solchen Droge und nach entsprechenden inneren und äusseren Vorbereitungen, wie sie in Eleusis in vollkommener Weise getroffen wurden, ein Ganzheitserlebnis sozusagen programmmässig hervorzurufen.

Meditation ist Vorbereitung auf das gleiche Ziel, das in den eleusinischen Mysterien angestrebt und erreicht wurde. Es wäre denkbar, dass in Zukunft LSD vermehrt eingesetzt werden könnte, um eine die Meditation krönende Erleuchtung herbeizuführen.

In der Möglichkeit, die auf mystisches Erleben einer zugleich höheren und tieferen Wirklichkeit ausgerichtete Meditation von der stofflichen Seite her zu unterstützen, sehe ich die eigentliche Bedeutung von LSD. Eine solche Anwendung entspricht ganz dem Wesen und Wirkungscharakter von LSD als sakraler Droge“ (A. Hofmann, LSD – mein Sorgekind. Die Entdeckung einer ‚Wunderdroge’, Klett-Cotta, Deutscher Taschenbuch Verlag, 13. Aufl. München 2007, S. 208).

LSD wie der Soma in der „Schöne neue Welt“

1958 in Wiedersehen mit der Schönen neuen Welt analysiert der Schriftsteller Aldous Huxley rückblickend die Visionen, die er 1931 in der Schöne neue Welt, einem Roman, der beängstigende Aspekte einer voll organisierten industriellen Welt beschreibt, formuliert hatte. Huxley hatte eine Substanz beschrieben, die zum Teil als Beruhigungsmittel bei Unannehmlichkeiten und als Quelle für ekstatische Erfahrungen diente, und dies trotz dem rational durchorganisierten Leben in der Schönen neuen Welt: „Mit dem LSD-25 (Lysergsäurediäthylamid) haben die Pharmakologen jüngst einen anderen Eigenschaftskomplex des Somas geschaffen - einen Wahrnehmungsverbesserer und Visionenerzeuger heisst das, welcher, physiologisch gesprochen, fast risikolos ist. Dieses bemerkenswerte Präparat, das schon in so kleinen Dosierungen wie 50 oder sogar nur 25 Millionsteln eines Gramms wirksam ist, vermag (gleich dem Peyote) Menschen in eine andere Welt zu versetzen. In der Mehrzahl der Fälle ist diese Welt, zu der LSD-25 Zutritt verschafft, himmlisch; in einigen kann sie fegefeuergleich oder sogar höllisch sein. Aber ob positiv oder negativ, das Lysergsäureerlebnis wird fast von jedermann, der sich ihm unterzieht, als hochbedeutsam und erleuchtend empfunden. Auf jeden Fall ist die Tatsache, dass der Geist so gründlich und mit so wenig Kosten für den Körper verändert werden kann, ganz und gar erstaunlich “ (A.Huxley, Wiedersehen mit der Schönen neuen Welt, dt. Übers., Piper München1998, S.80).

Die positive Bewertung der drogeninduzierten Bewusstseinserweiterung beinhaltet eine Entwertung der bewussten Tätigkeit, die manchmal als falsches Bewusstsein und als ein Zustand der Entfremdung gedeutet wird. In anderen Fällen werden bewusstes Ich und höhere psychische Funktionen als Schaltstelle zwischen Individuum und Aussenwelt betrachtet, die nützlich für die Anpassung an die Umwelt und zum Überleben sind, eine tiefere Wahrnehmung der inneren und äusseren Realität jedoch erschweren, wenn nicht gerade verunmöglichen können. Der englische Psychiater und Psychoanalytiker Ronald D. Laing (1927-1989) schreibt 1959: „unser ‚normaler’ und ‚gut angepasster’ Zustand ist sehr oft nichts anderes als Verzicht auf die Ekstase, ein Verrat unserer echtesten Potentialitäten“ (Ronald D. Laing, L’io diviso. Studio di psichiatria esistenziale, trad. it., Einaudi, Torino 1969, p. 16); und 1967 behauptet er „die echte Gesundheit setzt auf eine oder andere Art die Auflösung des normalen Ich voraus, jenes falsche Ich, das sich geschickt an unsere entfremdete soziale Realität angepasst hat: Die inneren Archetypen der göttlichen Macht tauchen als Vermittler auf, und dieser „Tod“ ermöglicht eine Wiedergeburt mit der Entwicklung einer neuen Art Ich-Funktionen, eines Ich, das göttliche nicht mehr verrate, sondern ihm diene“ (R. Laing, . Idem, La politica dell’esperienza. L’uccello del paradiso, It. Übers., Feltrinelli, Milano 1990, p. 145). Die Auflösung des Ich, sein “Tod”, die Bewusstseinsveränderung durch die Droge können also nicht nur positiv sein, sondern auch die unabdingbare Voraussetzung, um den Zustand der Entfremdung aufzuheben und in Kontakt zum Göttlichen zu treten, weil die Religiosität des bewussten Ich bloss eine entfremdete wäre.

De Begeisterung für die Wirkungen des LSD, das Timothy Leary (1920-1996), ein amerikanischer Psychologe der Universität Harvard, in einigen Forschungsprogrammen selber probiert hatte, führt ihn dazu, einen verbreiteten Gebrauch der Droge herbei zu wüschen und vor allen bei jungen Menschen zu werben.: „Immer mehr Studenten drängten sich als Freiwillige zu diesen Versuchen, die zu einem Uni-Spass wurden: LSD als Fahrkarte für eine abenteuerliche Reise in neuen Welten des seelischen und körperlichen Erlebens. Der LSD-Trip wurde bei der akademischen Jugend zur neuesten, aufregenden Mode, die sich von Harvard aus auf die anderen Hochschulen des Landes ausbreitete“ (Hofmann, LSD, zit., S. 81-82). Wegen dieser Entwicklungen wird Leary von der Universität entlassen, und Behörden schlagen einen restriktiven Kurs auch für mehr oder weniger wissenschaftliche Versuche mit halluzinogenen Substanzen ein. 1966 gründet Leary das Bündnis für die spirituelle Entdeckung, die sich als eine Religion versteht, mit dem LSD als Sakrament. Es kann möglich sein, dass er den LSD-Gebrauch in einen religiösen Kontext eingebettet hat, um sich im Fall von möglichen Konflikten mit dem Gesetz das Prinzip der Religionsfreiheit in Anspruch nehmen zu können, andererseits war der amerikanische Psychologe nicht der einzige, der psychedelische Erfahrungen im religiösen Sinn gedeutet hat. Leary forderte die Jungen auf, mit Hilfe der LSD-Erlebnisse „aus dem bürgerlichen Leben auszusteigen, der Gesellschaft den Rücken zu kehren, Schule, Studium, Beruf an den Nagel zu hängen und sich ganz dem eigenen inneren Universum, dem Studium des Nervensystems zu widmen“ (Hofmann, LSD, zit., S. 83). Hofmann missbilligte gewisse extreme Positionen von Leary, war aber nach wie vor an dessen Arbeit interessiert und bedauerte, dass es ihm nicht möglich gewesen war, „an einem Top-Level Planungskurs für psychedelische Drogen“ in einem psychedelischen Forschungszentrum in Mexiko teilzunehmen, wozu er persönlich eingeladen worden war (Hofmann, LSD, zit., S. 82)

LSD an den Anfängen der transpersonalen Psychologie

Stanislav Grof, ein Psychiater tschechischer Herkunft, hat sich jahrelang der Untersuchung von den Wirkungen des LSD gewidmet. Er selbst hat die eigenen Erfahrungen unter dem Einfluss von LSD beschrieben: Bei dem intermittierenden Licht einer Lampe, zum Beispiel, „befand ich mich inmitten eines kosmischen Dramas von unvorstellbaren Ausmassen. Ich erlebte den Urknall, flog durch schwarze und weisse Löcher im Universum, identifizierte mich mit explodierenden Supernovas und wurde Zeuge vieler anderer merkwürdiger Phänomene, bei denen es sich um Pulsare, Quasare und andere erstaunliche kosmische Ereignisse zu handeln schien.

Es gab keinerlei Zweifel daran, dass meine Erfahrung den Beschreibungen sehr nahe kam, die ich aus der Lektüre der grossen mystischen Schriften der Weltliteratur kannte“ (Christina und Stanislav Grof, Die stürmische Suche nach dem Selbst. Praktische Hilfe für spirituelle Krisen. Kösel, München 1991, S.39-40). Grof hat später seine Forschungen in den USA fortgesetzt und Tausende von LSD-Sitzungen geleitet. Er versuchte die psychedelischen Erlebnisse im Lichte der Theorie des kollektiven Unbewussten des Schweizer Psychiaters Carl Gustav Jung (1875-1961) zu interpretieren. Grof verwendet den Ausdruck „Transpersonale Psychologie“ um Erfahrungen von Bewusstseinserweiterung zu bezeichnen, die erlauben, die Grenzen der eigenen persönlichen Identität zu überwinden. Durch die Einnahme von LSD wäre es möglich Ebene des Unbewussten zu erschliessen, die in normalen psychoanalytischen Sitzungen unzugänglich wären: „Der einzelne kann gewöhnlich nur jene Dinge erfahren, die im gegenwärtigen Augenblick und an seinem gegenwärtigen Ort geschehen sind, und antizipieren oder phantasieren kann er Dinge, die in der Zukunft geschehen werden.

Das grundlegende Merkmal transpersonaler Erfahrungen besteht darin, dass eine oder mehrere dieser Begrenzungen anscheinend transzendiert werden. In manchen Fällen erlebt die Versuchsperson eine Lockerung ihrer gewöhnlichen Ichgrenzen, ihr Bewusstsein und Selbstgewahrsein scheinen sich auszuweiten und andere Personen und Elemente der Aussenwelt einzuschliessen und mit zu umfassen. In anderen Fällen erlebt die Testperson weiterhin ihre eigene Identität, doch in einer anderen Gestalt, zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort oder in einem anderen Kontext. In wieder anderen Fällen erlebt das Individuum einen völligen Verlust der eigenen Identität und eine völlige Identifikation mit dem Bewusstsein eines anderen Wesens oder einer anderen Entität...

Die zweite grosse Kategorie transpersonaler Erfahrungen würde dann jene Phänomene umfassen, die nicht Teil der ‚objektiven Realität’ im Sinne des westlichen Denkens sind. Das würde für solche Erfahrungen gelten wie die Kommunikation mit den Geistern Verstorbener oder mit übermenschlichen geistigen Wesenheiten, die Begegnung oder die Identifikation mit Gottheiten aller Art, archetypische Erfahrungen usw.“ (S. Grof, Topographie des Unbewussten. LSD im Dienst der tiefenpsychologischen Forschung, dt. Übers. Klett-Cotta, Stuttgart 1978, S. 176-178).

Für den LSD-Forscher kann die transpersonale Psychologie sogar andere Phänomene erklären wie „Erfahrungen einer früheren Inkarnation“ oder „Erfahrungen anderer Universa und Begegnungen mit ihren Bewohnern“.

Über Jahre ist Grof eine wichtige Gestalt des Esalen-Institutes in Kalifornien, ein der wichtigsten Zentren für die Formulierung des New-Age-Denkens. Die Bedeutung der psychedelischen Substanzen für die psychische Transformation in der New Age Bewegung wird unter anderen von Marilyn Ferguson unterstrichen: „Die historische Bedeutung der Psychedelika als Einstiegsmittel, wodurch die Menschen zu anderen transformativen Technologien gelangten, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Für Zehntausende von Ingenieuren, Chemikern, Psychologen und Medizinstudenten, die zumeist „mit der linken Gehirnhälfte“ dachten, und die vorher niemals ihren spontanen, phantasievolleren Bruder der rechten Hemisphäre verstanden hatten, stellten Drogen - besonders in den sechziger Jahren - sozusagen die Einreisegenehmigung für Xanadu (Xanadu: verheissenes Land; amerikanische Metapher für Paradies) dar« ( Marilyn Ferguson, Die sanfte Verschwörung. Persönliche und gesellschaftliche Transformation im Zeitalter des Wassermanns. Sphinx, Basel 1982. S. 100).

Und: „Ein Chronist der sechziger Jahre bemerkte treffend: ‚LSD vermittelte einer ganzen Generation eine religiöse Erfahrung.’ Chemisches Satori ist jedoch vergänglich; seine Effekte sind zu überwältigend, als dass sie im Alltag integriert werden könnten. Die drogenfreien Psychotechnologien bieten eine kontrollierte und stetige Bewegung in Richtung zu dieser umfassenden Wirklichkeit. In den Annalen der Verschwörung im Zeichen des Wassermanns finden sich unzählige Berichte von Übergängen dieser Art: von LSD zu Zen, über LSD nach Indien, von Psilocybin zur Psychosynthesis“ (Marilyn Ferguson, Die sanfte Verschwörung, zit., S. 101).

Bewusstseinserweiterung oder Angriff an das geistige Zentrum der Persönlichkeit

Mit dem LSD, der Psilocybin, der Psilocyn und auch mit den Cannabinoiden hat sich eine Kultur entwickelt, die den Gebrauch von Drogen idealisiert und drogeninduzierte Ekstasen den mystischen Erfahrungen gleichgesetzt hat. Die Verwendung von Drogen wird nicht nur als mögliche Alternative zum mystischen Weg angesehen, sondern sogar als ein Vorzugsweg, weil die Einnahme einer einzigen Dosis für alle die Erfahrungen ermöglichen würde, die sonst nur wenigen und nach einer langen Vorbereitung vorbehalten sind.

Diese Theorien zeigen aber viele problematische Aspekte. Die These, zum Beispiel, dass in sämtlichen Religionen Halluzinogene verwendet worden sind, um mystische Erlebnisse zu erreichen, ist nicht bewiesen.

„Ich teile den Glauben vieler Zeitgenossen, dass die geistige Krise in allen Lebensbereichen unserer westlichen Industriegesellschaft nur überwunden werden kann, wenn wir das materialistische Weltbild, in dem Mensch und Umwelt getrennt sind, durch das Bewusstsein einer alles bergenden Wirklichkeit ersetzen, die auch das sie erfahrende Ich einschliesst und in der sich der Mensch eins weiss mit der lebendigen Natur und der ganzen Schöpfung“ (A. Hofmann, LSD, zit., S. 9). Hofmann strebt ein „Visionäres Erkennen einer tieferen, umfassenderen Wirklichkeit als der, welche unserem rationalen Alltagsbewusstsein entspricht“ an (A. Hofmann, S. 9). Es ist fraglich, ob LSD ein solches „Visionäres Erkennen einer tieferen, umfassenderen Wirklichkeit“ ermöglichen kann, die Beispiele in der einschlägigen Literatur sind eher enttäuschend: Grof , z.B., zeigt durch eine Reihe von Zeichnungen, wie unter LSD-Einfluss ein Turm mit zwei runden Turmuhren sich in eine Eule verwandelt hat (S. Grof, Topographie des Unbewussten, zit., S. 58-59): Ob die die visionäres Erkennen in der Verkennung der zwei Zifferblätter als Augen einer Eule besteht?

Auch andere Beispiele von psychedelischen Erlebnissen, die als Beispiele von „mystischen“ Erfahrungen angegeben werden, sind nicht weniger enttäuschend: Das Licht einer Lampe als „Urknall“ als „kosmisches Ereignis“ erleben, ist wie Grof behauptet, vergleichbar den Beschreibungen „der großen mystischen Schriften“ oder handelt es sich mindestens eher um eine Übertreibung? In der Tat handelt es sich bei solchen psychedelischen Phänomenen eher um Verzerrungen der Wahrnehmung der Realität, um Depersonalisationsphänomene und um verschiedene Ichstörungen. Der Rauschzustand führt weiter dazu, die Qualität der eigenen Wahrnehmungen zu überschätzen.

In einem Brief an Ernst Jünger äussert Hofmann selber 1961 manche Zweifel an den Wert der psychedelischen Erfahrungen, und fragt sich, „ob unserer innerster Wesenskern tatsächlich unangreifbar ist und nicht beschädigt werden kann durch das, was sich in seinen materiellen, physikalisch-chemischen, biologische und psychischen Schalen abspielt – oder ob die Materie in Form dieser Drogen eine Potenz entfaltet, die das geistige Zentrum der Persönlichkeit, das Selbst anzugreifen vermag“ (Hofmann, LSD, zit., S. 163). Man darf nur bedauern, dass diese Zweifel Hofmann nicht davon abgehalten haben, LSD als „heilige Droge“ zu definieren.

Interessant ist auch die Meinung von C. G. Jung über das LSD. Der Begründer der Analytischen Psychologie, sonst sehr offen für alle Forme von spiritueller Selbstverwirklichung, erwidert einer Person, die LSD als „almost religious drug“ bezeichnet hat: „Ich danke Ihnen für Ihren freundlichen Brief. Experimente mit Meskalin und verwandten Drogen sind sicher sehr interessant, da sie eine Schicht des Unbewussten freilegen, in die man sonst nur unter besonderen psychischen Bedingungen dringen kann. In der Tat ergeben sich Wahrnehmungen und Erfahrungen, wie sich auch bei mystischen Erlebnissen oder in der Analyse des Unbewussten oder bei orgiastischen und Rauschzuständen der Primitiven vorkommen.

Ich bin nicht glücklich über diese Drogen, denn die Menschen geraten einfach an Erfahrungen, die sie doch nicht integrieren können. Das Resultat ist eine Art Theosophie, aber keine moralische und keine geistige Bereicherung. Es ist der ewig primitive Mensch mit der Erfahrung seines Geisterlandes, aber kein Fortschritt unserer kulturellen Entwicklung. Diese sogenannt religiösen Visionen haben mit Physiologie zu tun, aber nichts mit Religion. Es handelt sich nur um Wahrnehmungen seelischer Phänomene, vergleichbar ähnlichen Bildern in ekstatischen Zuständen. Religion ist Lebensform und Devotion und Unterwerfung unter bestimmte überlegene Kräfte - eine geistige Einstellung, die nicht mit einer Spritze inijziert noch als Pille geschluckt werden kann. Nach meiner Auffassung eine hilfreiche Methode für barbarische Peyotes, aber eine bedauerliche Regression für kultivierte Menschen, ein gefährlich einfacher «Ersatz» und Surrogat für echte Religion“ (Carl Gustav Jung, Briefe, Bd. III 1956-1961, Walter-Verlag, Olten und Freiburg in Breisgau, 1972. S. 117).

Sein Urteil über Psychiater, die LSD anwenden, ist nicht weniger hart: „Es ist schrecklich, dass den Psychiatern ein neues Gift in die Hände geriet, mit dem sie ohne das geringste Wissen oder Verantwortungsgefühl spielen können“ (C.G.Jung, Briefe, Bd. II 1946-1955, Walter-Verlag, Olten und Freiburg in Breisgau, 1972. S. 396-397). Die halluzinogenen Drogen würden nicht der spirituellen Verwirklichung nützen, im Gegenteil: Das bewusste Ich wäre von unbewussten Inhalten überschwommen, ohne in der Lage zu sein, sie zu integrieren, was eher Geisteszerrüttung und Persönlichkeitsstörungen verursachen würde. Jung widerspricht diejenigen, die von positiven Wirkungen des Gebrauches von Halluzinogenen bei den Indios berichtet haben: „In Neu-Mexiko habe ich Peyote-Raucher gesehen, und der Vergleich mit den andern Pueblo-Indianern fiel nicht zu ihren Gunsten aus. Sie machen den Eindruck von Süchtigen. Es wäre interessant, sie psychiatrisch eingehend zu untersuchen“ (C.G.Jung, Briefe, Bd. II 1946-1955, zit., S. 457).

LSD: nicht alternativ, sondern komplementär der Säkularisierung

Die Säkularisierungsprozesse und die Entmythologisierung haben zu einer verflachten Vision der Realität geführt. Man kann sicher Verständnis dafür haben, wenn ein Menschenbild, das sich in einer materialistischen Vision und in einer utilitaristischen Beziehung zu Realität erschöpft, die tiefere Bedürfnisse des Menschen nicht befriedigen kann und nach Alternativen suchen lässt. Der Versuch aber diesen Zustand mittels der Droge zu überwinden, ist zum Misserfolg verurteilt. Man glaubt, die Transzendenz und die Erfahrung des Mystikers, der in Kontakt zu einer höheren Dimension tritt, aber seine Individualität weiter behält, durch „transpersonale Erfahrungen“, d.h. mit der Auflösung der Grenzen der Person, ersetzen zu können: In der Tat handelt es sich eher um einen Zustand von Depersonalisation, in welchem das Ich sich auflöst und die Grenzen mit der äusseren Realität verwischt werden. Die religiöse Erfahrung wird weiter als ein besonderer physiologischer Zustand des Gehirnes betrachtet und es wird behauptet, dass die Einnahme von einer chemischen Substanz Jahre asketischer Praxis und mystischen Weges ersetzen könnte. In einem Brief von 1955 definiert Jung als unsinnig den Anspruch, dass Halluzinogene die Erfahrung der Transzendenz ermöglichen könnten, und bezeichnet eine solche Theorie als „Idealfall für bolschewistische Philosophie und ihre ‚brave new world’. Wenn das alles ist, was der Westen als ‚transzendente’ Erfahrung anzubieten hat, bestätigt er die marxistischen Tendenzen und beweist nur, dass ‚geistige’ Erfahrung ebensogut durch chemische Mittel herbeigeführt werden kann“ (C.G.Jung, Briefe, Bd. II 1946-1955, zit., S. 457).

Die Entdeckung der halluzinogenen Eigenschaften des LSD ist sicher das wichtigste Ereignis im Leben von Albert Hofmann gewesen, es wäre jedoch limitativ, den Schweizer Forscher nur als Entdecker des LSD zu gedenken, d.h. einer Droge, die eine Epoche der abendländischen Zivilisation in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts charakterisiert hat, die aber nun aus der Mode gekommen ist. Nach der Entdeckung des LSD hat Hofmann seine Forschungen auch auf andere halluzinogene Substanzen erweitert, und hat vor allem zur Entwicklung und zur Verbreitung der Theorie beigetragen, die psychedelische Phänomene den mystischen Ekstasen gleichstellen, mit anderen Wörtern, dass diese Substanzen den Kontakt zum göttlichen fördern würden.

Im schon erwähnten Artikel über Moses, behauptet Shanon unter anderem, dass „eine wachsende Anzahl von Menschen die psychoaktiven Substanzen, die meistens als psychedelisch oder halluzinogen bekannt sind, als entheogen bezeichnet [entheos bedeutet auf griechisch göttlich inspiriert oder voll vom göttlichen Zorn, entheogen wäre also etwas, das einen solchen Zustand induziert], d.h. Substanzen, die in Kontakt mit dem Göttlichen setzen können“ (B. Shanon, Biblical Entheogens, S. 52). Eine solche ‚entheogene’ Eigenschaft wäre aber nur möglich, wenn im Gehirn nervöse Zentren gäbe, deren Stimulierung, z.B. durch besondere chemische Stoffe, religiöse Erlebnisse aktivieren würde.

Hier laufen zwei ganz unterschiedliche Strömungen zusammen: Die alternative Drogenkultur einerseits und radikale Formen der Neurowissenschaften anderseits, die jedes psychische Phänomen, auch religiöser Natur, ausschliesslich durch neurobiologische Prozesse erklären möchten. Selbst die religiösen Erfahrungen wären also in Strukturen des Zentralnervensystems lokalisierbar und einzig die Neurowissenschaften wären dazu qualifiziert, eine wissenschaftliche Theorie der religiösen Phänomene zu formulieren, dazu wäre eigentlich eine neue, spezielle Disziplin zuständig, die so genannte Neurotheologie.

[Der Verfasser ist Oberarzt am Psychiatrischen Zentrum Ausserrhoden, Herisau (CH) und Dozent für Psychiatrie an der Gustav-Siewerth-Akademie in Weilheim-Bierbronnen (D) und an der Theologischen Hochschule Chur (CH)]

Quelle: http://www.zenit.org/article-15263?l=german

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