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Hallo Community.

Ich stehe kurz vor dem Abschluss (Abitur). Die Zeit wird knapp und ich muss meine weitere Laufbahn planen. Ich habe vor zu studieren. Dabei will ich die Richtung Business, Management u.Ä. gehen. Nun muss ich mich entscheiden ob ich auf eine FH oder auf eine Uni will.

Es gibt ja zahlreiche Vorurteile gegenüber beiden Einrichtungen. Die FH sei praxisorientierter und verschulter. Unistudenten belächeln auf der anderen Seite die FHler, diese hätten nicht das zeug zur Uni.

Mich würden die Chancen nach dem Studium interesieren und die Verdienstmöglichkeiten.

Die Meinungen die ich bisher gelesen habe, gingen doch sehr auseinander.

Falls es hier jemanden im Forum gibt, der mir wertvolle Informationen liefern kann würde ich mich freuen.

bearbeitet von latino

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Geh doch mal in die zur Auswahl stehenden Hochschulen, setz Dich einfach mal in eine Vorlesung und unterhalte Dich mit den Studenten dort.

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Gast salomons_katze

FH: praxisorienter, leichterer Einstieg ins Berufsleben, verdienst am Anfang meistens mehr

Uni: theorielastiger, geht mehr in die Tiefe, die Praxis wird erst noch im Berufsleben gelernt, darum wirst du anfangs wohl weniger verdienen, später aber womöglich mehr

Ich würde danach gehen, ob du eher der theoretische oder der praktische Typ bist.

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FH: praxisorienter, leichterer Einstieg ins Berufsleben, verdienst am Anfang meistens mehr

Uni: theorielastiger, geht mehr in die Tiefe, die Praxis wird erst noch im Berufsleben gelernt, darum wirst du anfangs wohl weniger verdienen, später aber womöglich mehr

Ich würde danach gehen, ob du eher der theoretische oder der praktische Typ bist.

Ich war heute schon an einer FH und es hat mir eigentlich sehr gut gefallen.

Nur schwingt immer dieses "mehr Verdienen" bei der Uni immer mit. Ist da was dran? Ich will alle Chancen nutzen und mir nicht von vornerein verbauen - auch finanziell.

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An der FH lohnt sich sicherlich ein Verbundstudium. Das ist Ausbildung mit Studium verbunden, sehr schöne Sache aber ziemlich hart.

Wenn dir Technische Berufe zusagen könntest du z.B. Wirtschaftsingenieur werden.

Ich weiss das im Finanzwesen (Börse, Banken usw.), falls du da hin willst auch Wirtschaftsmathematiker oder sogar Physiker gern gesehen sind, FHler hingegen fast garnicht.

Im Endeffekt musst du selbst entscheiden und kannst auch selbst bestimmen, wo du hin willst.

FH oder Uni sind nur Belege, dass du ein Studium abgeschlossen hast und dich eine bestimmte Zeit unterworfen hast und einen (hoffentlich) guten Abschluss gemacht hast. Um aber nach ganz oben zu kommen (ich denke mal du willst relativ weit nach oben mit Business Managment), zählt dein Ehrgeiz und deine Fähigkeiten. Hier könnte die FH durch die Praxisorientiertheit natürlich Vorteile beim Einstieg bringen .

Am Ende liegt es eigentlich echt an dir, du kannst wohl mit beiden Abschlüssen groß rauskommen.

bearbeitet von UncleBäm

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Gast 11223344

Ich kenn mich da aus. Frag mal spezifischer. Mag nicht aufzählen, was an anderer Stelle schon bis zum erbrechen diskutiert wurde und in jeder "Einstieg Abi" wiederholt wird.

Mich würden die Chancen nach dem Studium interesieren und die Verdienstmöglichkeiten.

Deine Richtung ist ein Massenfach. Sei dir dessen bewusst. Chancen kann man nicht über einen Kamm scheren. Dazu variieren Studienprogramme und Einstiegschancen zu sehr. Die Chancen in ein paar Jahren vorherzusehen ist schwer möglich, werden aber meistens als "gut" bezeichnet. Aber eines ist sicher, wenn du einen guten Einstieg suchst: Gute UNI/FH(bei der scheinbar besonders wichtig) wählen und sich von der Masse abheben. Mit BWL Marketing ohne Praktika, Ausland und mit ohne sonstigem... da kannst du dir schon mal ein paar Pakete Bewerbungsmappen ordern.

Einstiegsgehalt: Googeln nach Einstiegsgehalt/hälter (Absolventen).

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Gast salomons_katze
FH: praxisorienter, leichterer Einstieg ins Berufsleben, verdienst am Anfang meistens mehr

Uni: theorielastiger, geht mehr in die Tiefe, die Praxis wird erst noch im Berufsleben gelernt, darum wirst du anfangs wohl weniger verdienen, später aber womöglich mehr

Ich würde danach gehen, ob du eher der theoretische oder der praktische Typ bist.

Ich war heute schon an einer FH und es hat mir eigentlich sehr gut gefallen.

Nur schwingt immer dieses "mehr Verdienen" bei der Uni immer mit. Ist da was dran? Ich will alle Chancen nutzen und mir nicht von vornerein verbauen - auch finanziell.

Also wie gesagt denke ich persönlich, dass du diese Entscheidung deinen Stärken entsprechend treffen solltest. Geld ist nicht (ganz) alles.

An der Uni wird wissenschaftlicher gearbeitet und daher sind die Probleme auch theoretischer. Uni-Absolventen arbeiten letztendlich nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für den eigenen Kopf. Zumindest ist das das, was ich gehört habe :)

Wenn dich sowas eh nicht interessiert, dürfte doch nichts gegen eine FH sprechen.

bearbeitet von salomons_katze

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Geh doch einfach mal zu deinen Wunsch Unis bzw. FHs und höre dir einige Vorlesungen als Gast an, einfach reinsetzen, die Pläne findest du online.

Habe ich letzte Woche auch gemacht, war in Berlin an der htw. Entscheide mich auf jeden Fall für FH ab Wintersemester dieses Jahr, diese Riesenhörsäale in den Unis finde ich schrecklich.

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Gast NewVenture

Wenn Du eine "Blender"-Karriere bei Mc Kinsey, BCG, Berger, KMPG oder einem DAX-Unternehmen etc. anstrebst, musst Du an eine Uni gehen.

Eine anerkannte Uni (Köln, Mannheim etc.) ist zwar schwerer als jede FH, aber für jeden mit IQ über 100 in jedem Fall machbar.

FH-Absolventen nehmen oft Positionen ein, die vor 20 Jahren Leute mit Ausbildung eingenommen haben. (bezieht sich auf kaufmännische Fächer)

Ich würde wegen der größeren Möglichkeiten an einer Uni anfangen, wenn Du dort scheiterst, kannst Du immernoch an einer FH weitermachen.

(bin selber Absolvent BWL Uni Köln)

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Gast Der Psi-Doktor

Lern was anständiges und geh zur Uni ;)

Naja, mal im Ernst, wie das in der Wirtschaft ist, weiß ich nicht. Du könntest dich auf jeden Fall von den anderen abheben, wenn du auf der Uni den Abschluss machst und dann erstmal als Wissenschaftlicher Mitarbeiter fungierst inklusive Promotion. Dann biste gut aus dem Schneider und steht über den meisten Mainstream-BWL-Leuten, hast außerdem so ein chices "Doktor" vor dem Namen stehen.

Ich weiß nun nicht, wie das in Wirtschaftswissenschaft genau ist, aber in vielen Fächern ist es halt so, dass man die von der FH nicht so ernstnimmt, wenn man von der Uni kommt und die sind oft auch schon "ziemlich schlecht". Ausnahmen gibt's natürlich immer und ich denke in technischen Fächern ist man mit der FH gut beraten. Einer, der es auf der FH sehr gerockt hat, ist natürlich besser als einer, der sich mit dem Motto 4 gewinnt an der Uni durchgeschleift hat, aber naja, wenn ich ehrlich sein soll, FH ist in vielen Fächern nix halbes und nix ganzes, da bleiben einem viele Türen versperrt.

Immerhin einen Fall kenne ich in der Wirtschaft, eine Freundin hat sich beworben für einen Managementposten und sie fragten explizit nach, wo sie den Abschluss gemacht hat, weil sie niemanden von der FH wollen und nur "echte Universitätsabsolventen".

Wenn du's allerdings leicht willst, auf der Fachhochschule hast du es meist viel einfacher, hast dafür aber auch einen strikten Stundenplan. Auf der Uni ist das eher lockerer und da hat man schonmal ein Semester bloß offiziell 6-8 Stunden die Woche.

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Solche Entscheidungen kann dir keiner abnehmen. Such im Internet, mach dir ne Pro und Contra Liste für Uni und FH und wenn es organisatorisch möglich ist, setz dich mal in eine Univorlesung und in eine von ner FH und schau was dir mehr zusagt. Über Chancen auf dem späteren Arbeitsmarkt kann man nur mutmaßen, mir ist bekannt das man bei der ein oder anderen WP als Uniabsolvent höhere Einstiegsgehälter hat als ein FHabsolvent, selbes gilt im Bankensektor. Ich hab mich für Uni entschieden und bereue es bis jetzt nicht.

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Nun muss ich mich entscheiden ob ich auf eine FH oder auf eine Uni will.

Hallo Latino,

ich beziehe mich auf die Karriereberatung von Heiko Mell aus den VDI Nachrichten.

http://www.vdi-nachrichten.com/vdi-nachric...komellindex.asp

Machst Du ein 1er Abitur gehe an die Uni. Machst Du ein 2er Abitur gehe an die FH. Machst Du ein 3er Abitur mache eine Ausbildung.

Oh und Ausnahmen bestätigen die Regel also evt. solltest Du erstmal deine Noten bekannt geben dann koennen wir Dir immer noch Empfehlungen aussprechen.

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Gast 11223344

Also was hier über FHs behauptet wird ist so nicht ganz schlüssig und die Aussagen hier stimmen auch teilweise nicht.

Es ist zwar oft so, dass Unis theoretisch schwerer sind, aber das als Argument für die Uni zu werten ist viel zu dünn.

Wer nur die Wahl hat zwischen unbekannter(er) Uni und unbekannter FH, dem würde ich sagen entscheid dich für die Uni (wenn man alleinig auf Chancen danach bedacht ist). Ansonsten muss man sich das schon genauer ansehen. Gerade in Wirtschaft ist Uni nicht Uni und FH nicht FH.

Es gibt FH-Programme, die machen deutlich mehr her als viele von der Uni. In Zeiten des Bachelors sind die Pläne so voll, oft hast du keine Zeit mehr für ein Praktikum oder ein Auslandssemester. Bei den FHs ist das fast immer integriert. Man muss sich einfach den Einzelfall genauer ansehen. Welche Möglichkeiten hat man mit dem Schnitt und den Qualis und vor allem: Was will man machen und was gefällt.

Man kann übrigens sehr gut auch von der FH ins Consulting. Einzelne Firmen schließen es aus, andere sehen es gerne. Es gibt sogar Programme an FHs, die sind speziell darauf ausgelegt.

Machst Du ein 1er Abitur gehe an die Uni. Machst Du ein 2er Abitur gehe an die FH. Machst Du ein 3er Abitur mache eine Ausbildung.

So würd ich das ja mal eher nicht angehen. Was für ein Blödsinn.

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Machst Du ein 1er Abitur gehe an die Uni. Machst Du ein 2er Abitur gehe an die FH. Machst Du ein 3er Abitur mache eine Ausbildung.

Oh und Ausnahmen bestätigen die Regel also evt. solltest Du erstmal deine Noten bekannt geben dann koennen wir Dir immer noch Empfehlungen aussprechen.

Oh Mann, wieviele Leute mit schlechten Abi-Schnitt haben an der Uni einen hervorragenden Abschluß hingelegt. Also davon sollte bitte nicht abhängen, was man später machen will.

Und bitte, mach deine Noten nicht hier öffentlich, das geht niemanden etwas an.

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Machst Du ein 1er Abitur gehe an die Uni. Machst Du ein 2er Abitur gehe an die FH. Machst Du ein 3er Abitur mache eine Ausbildung.

Totaler Unsinn. Wenn jemand ein mathematisches Genie ist, aber sich seine Abinote durch eine vier in Deutsch, Geschichte, Kunst und Sport ruiniert hat, dann soll er nicht Mathematik studieren sondern lieber Speditionskaufmann oder Tischler werden? :girl_devil:

Latino, Business und Management machen unglaublich viele Leute. Du hast da, wie schon erwähnt, zwar viele Möglichkeiten, aber auch viel Konkurrenz. Ich halte es für außerordentlich klug, sich neben dem normalen Studium und den meist obligatorischen Praktika entsprechende Zusatzqualifikationen anzueignen - Fremdsprachen lernen oder entsprechende Juraseminare besuchen, Kenntnisse in VWL oder höherer Mathematik erwerben etc. Im Ausland, vor allem in Amerika, werden im Management meines Wissens nach auch gesunde Grundkenntnisse in den Geisteswissenschaften gerne gesehen. Wenn Dich spezielle Bereiche interessieren - Kulturmanagement, Sportmanagement etc. -, dann kannst Du darin entsprechende Kenntnisse erwerben. Ein oder zwei Semester im Ausland zu verbringen öffnet Dir ebenfalls einige Türen. Universitäten bieten Dir normalerweise diese Möglichkeiten, Dich entsprechend mit Blick über den Tellerrand weiterzubilden, bei FHs habe ich keine Ahnung. Besser, Du informierst Dich da rechtzeitig.

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Machst Du ein 1er Abitur gehe an die Uni. Machst Du ein 2er Abitur gehe an die FH. Machst Du ein 3er Abitur mache eine Ausbildung.

So würd ich das ja mal eher nicht angehen. Was für ein Blödsinn.

Machst Du ein 1er Abitur gehe an die Uni. Machst Du ein 2er Abitur gehe an die FH. Machst Du ein 3er Abitur mache eine Ausbildung.

Oh und Ausnahmen bestätigen die Regel also evt. solltest Du erstmal deine Noten bekannt geben dann koennen wir Dir immer noch Empfehlungen aussprechen.

Oh Mann, wieviele Leute mit schlechten Abi-Schnitt haben an der Uni einen hervorragenden Abschluß hingelegt. Also davon sollte bitte nicht abhängen, was man später machen will.

Machst Du ein 1er Abitur gehe an die Uni. Machst Du ein 2er Abitur gehe an die FH. Machst Du ein 3er Abitur mache eine Ausbildung.

Totaler Unsinn. Wenn jemand ein mathematisches Genie ist, aber sich seine Abinote durch eine vier in Deutsch, Geschichte, Kunst und Sport ruiniert hat, dann soll er nicht Mathematik studieren sondern lieber Speditionskaufmann oder Tischler werden? :girl_devil:

Soso nachdem mich die Herren hier verissen haben muss ich doch nochmal was dazu posten. Ich habe explizit auf die Karriereberatung von Herrn Mell verwiesen. Inwieweit die oben zitierten Herren da mehr Erfahrungen haben als der gute Mann wuerde mich dann mal interessieren.

Um das ganze jetzt mal auf den Punkt zu bringen hier ausnahmsweise ein Fullquote

Quelle: http://www.vdi-nachrichten.com/vdi-nachric...asp?number=1761

FH oder TU?

Frage:

Ich besuche die 13. Klasse des ...-Gymnasiums in... Meine Leistungskurse sind Mathematik und Physik. Durch meinen Vater habe ich die Möglichkeit, Messen zu besuchen und da Einblick in die jeweiligen Branchen zu bekommen. Ich möchte ein Studium im technischen Bereich belegen und einen Abschluss als Diplom-Ingenieur erreichen.

Mein Problem - und ich denke nicht nur meines - ist, dass ich mir nicht im Klaren darüber bin, ob ich an eine Fachhochschule oder Universität gehen soll.

So ist in Umfragestatistiken (des VDI) zu sehen, dass TU-Ingenieure mehr verdienen. Aber ist das wirklich so? Vor allem, wann verdienen diese Ingenieure mehr? Denn mein Vater meint, ich verdiene genau so viel als FH-Absolvent, wenn ich selbstständig bin (mein Vater ist selbstständig).

Antwort:

Ich beglückwünsche Sie ausdrücklich zu der Tatsache, dass Sie vor einer anstehenden wichtigen Entscheidung um Rat gefragt und sich um Informationen bemüht haben. Da Sie noch sehr jung sind, hier eine ganz wesentliche erste Empfehlung: Bitte tun Sie nie etwas, nur weil Ihnen jemand dazu geraten hat (das gilt auch, wenn der Rat von mir kommt!). Es ist Ihr Leben, Sie müssen mit den Ergebnissen Ihrer Entscheidungen leben, Sie tragen die Konsequenzen. Also gilt: Ratschläge sind Denkanstöße, die man in seine Entscheidungsfindung mit einbezieht - mehr nicht. Wer rät, muss auch eine Begründung geben. Prüfen Sie sorgfältig, ob diese Sie überzeugt, beziehen Sie dann alles, was Sie zum jeweiligen Thema wissen, mit ein und treffen Sie Ihre Festlegung.

Noch etwas: Auch extrem bedeutsame Entscheidungen im Leben trifft man niemals nur nach rein sachlichen Gesichtspunkten, sondern stets auch(!) unter Einbeziehung von gefühlsmäßigen Aspekten (volkstümlich "im Bauch"). Die Kunst besteht darin, die objektiven und die subjektiven Elemente vernünftig gegeneinander abzuwägen. Wer nur nach vermeintlich objektiven Gesichtspunkten (die es letztlich gar nicht gibt!) entscheidet, endet als "blutleerer Technokrat" - und könnte bald durch einen Computer ersetzt werden. Und wer nur auf der Basis subjektiver Aspekte handelt, endet im Chaos.

Beispiel für eine Handlung auf rein subjektiver Basis:" Ich studiere an der FH in X, weil mein bester Kumpel von der Schule dort studiert und ich gern mit ihm zusammenbleiben wollte." Oder: "..., weil mich der Freizeitwert von München besonders angesprochen hat." Das alles gibt es!

In der Sache: Sie ahnen ja nicht, was Sie mir mit Ihrer Frage antun! Dieses Thema ist ein Politikum ersten Ranges. Ich kann bei meiner Antwort in diverse Fettnäpfchen treten, erbitterte Meinungskriege auslösen, mir hinreichend viele Feinde schaffen. In einem einzigen Halbsatz kann eine harmlos gemeinte Bemerkung stecken, die entweder zahlreiche FH-Professoren erbost oder ebenso viele TH/TU-Professoren beleidigt. Und da nahezu alle Leser dieser Zeitung eine der beiden Möglichkeiten gewählt hatten, also TU- oder FH-Ingenieure sind, werden sie mit kritischen Augen verfolgen, ob ich denn auch ja hinreichend "ausgewogen" antworte. Konkret: Es gibt oft, keineswegs immer, eine mehr oder minder unterschwellige Rivalität zwischen den Institutionen TU und FH. Schließlich könnte auch jemand den VDI, bei dem er vielleicht Mitglied ist, angreifen: "Wie kann der Verein zulassen, dass in der Zeitung, die seinen Namen trägt, diese Aussage abgedruckt wird."

Ich schildere das so ausführlich, weil Sie noch so jung sind. Ein Leser von 45 wird schon beim Lesen Ihrer Frage feinsinnig lächeln und meinen: "Nun will ich einmal sehen, wie er (Mell) da wieder herauskommt." Damit Sie erkennen, wie feinsinnig man denken kann: Ich würde allein aus Ihren Aussagen ableiten, dass Ihr Vater kein TH/TU-Absolvent ist.

Nun denn: Dies ist, wie seit vielen Jahren, der Beitrag eines freien Autors, der hier nach bestem Wissen und Gewissen seine in vielen Berufsjahren gereifte Meinung(!) kundtut. Dies ist weder eine Aussage dieser Zeitung noch etwa des VDI. Außerdem ist nicht zu befürchten, dass alle Schulabgänger a) dies lesen und b) "wie ein Mann" aufstehen und meinen Ratschlägen folgen. Also gemach, gemach, falls sich jemand aufregen möchte.

Fangen wir mit einer allgemeinen Aussage an: Das spätere Berufsleben eines Akademikers dauert ca. vierzig "endlose" Jahre, für einen Menschen eine Art Ewigkeit. Das Studium ist demgegenüber eine kurze Episode von vier bis sechs Jahren. Was man im Studium täglich erlebt, geht also vorbei. Was man gelernt hat, welche Qualifikation man erworben hat, welchen "Titel" (Grad) man trägt, das bleibt für das ganze Leben. Treffen Sie also Ihre Entscheidung wegen der Ziele dieses Studiums und niemals wegen der Begleitumstände während dieser - vorübergehenden - Phase Ihres Lebens. Konkret: Wo Sie vielleicht "mehr Spaß" haben, ist nicht entscheidungsrelevant!

Bitte lösen Sie sich in diesem Stadium von allzu vordergründigen Zweckmäßigkeitsüberlegungen im Hinblick auf "Wer verdient später mehr Geld?" oder "Was passt besser zur Selbstständigkeit?". So richtig Geld verdient man etwa ab 35, es sind für Sie sechzehn Jahre bis dahin. Und selbstständig werden Sie vermutlich frühestens auch erst dann. Ob es überhaupt dazu kommt, weiß heute niemand. Es ist absolut unmöglich, sechzehn Jahre im voraus zu planen (wobei man natürlich immer nur im voraus plant).

Damit Sie einmal sehen, wie schwierig die Zusammenhänge sind: Es mag schon sein, dass TH/TU-Ingenieure "mehr Geld" verdienen. Aber wenn Sie identische Lebensalter vergleichen, dann müssen Sie berücksichtigen, dass der FH-Absolvent ein Jahr weniger Schule und etwa 1,5 Jahre weniger Studienzeit bis zum Abschluss benötigt - er kann früher mit dem Verdienen anfangen. Wenn Sie stattdessen gleiche Berufserfahrung vergleichen, dann wird der FH-Absolvent eben später pensioniert (und kann länger verdienen).

Und: Oft sind Ursache und Wirkung nicht so miteinander verknüpft wie es scheint: Müller ist TH/TU-Absolvent, Meier ist FH-Absolvent. Müller bezieht ein höheres Einkommen. Warum? Weil Müller TH/TU-Absolvent ist, denkt der Laie.

Aber woher denn! Beispielsweise auch denkbar ist: Müller hat Ehrgeiz, Dynamik, Power (schön auf Neudeutsch), engagiert sich. Müller war auf dem Gymnasium. Klar war für ihn: Wenn ich hier schon bin, dann strebe ich das höchste Ziel an, das es hier gibt, das Abitur. Dann: Wenn ich hier schon rumlaufe und das Abitur mache, dann auch das beste, was für mich zu haben ist. Studium: Wenn Müller mit seinem tollen Abitur schon studiert, dann das umfassendste, anspruchsvollste, später mit keinerlei Einschränkungen behaftete, keine Laufbahn ausschließende (weder die des höheren Dienstes als Beamter, noch die des Universitätsprofessors) Studium. Also TH/TU. Dann die Praxis: Müller macht, was er immer macht: engagiert sich, klotzt ran, tobt los. Müller ist erfolgreich, Müller verdient überdurchschnittlich. Fazit: Müller hätte auch, wäre er an die FH verschlagen worden, mehr erreicht, mehr Geld verdient als jener Meier, der vielleicht auf dem Gymnasium schon mit dem "Fachabitur" (Fachhochschulreife) aufgehört hat.

Müller in diesem Beispiel verdient, erreicht mehr, weil er diese Persönlichkeit ist - nicht, weil er TH/TU-Mann ist. Es gilt aber auch: Sind alle TH/TU-Absolventen so? Mitnichten. Nur ein Teil davon. Und manche FH-Absolventen sind in diesen Dingen "besser" als viele TH/TU-Ingenieure. Im Leben ist eben kaum etwas "schwarz" oder "weiß" - es geht stets um "Grauschattierungen".

Damit Sie auch konkrete Anhaltspunkte haben, hier einige Fakten und einige Zusammenhänge, die mir aufgefallen sind (als pauschale Betrachtung!):

1. Die Eingangsvoraussetzungen für die Studien bei TH/TU und FH sind verschieden. Schon das erlaubt es, Schlüsse zu ziehen (das FH-Studium setzt keineswegs Abitur voraus, die Fachhochschulreife genügt).

2. Das TH/TU-Studium dauert im Regelfall länger. Wenn man nicht unterstellt, dass diese Studenten mehr bummeln, darf daraus auf irgendein "Mehr" und/oder "Tiefer" an Wissensvermittlung geschlossen werden.

3. Das FH-Studium gilt als praxisorientierter angelegt, das TH/TU-Studium ist wissenschaftlich vertieft ausgerichtet. Aber: "Praxisorientierter" ist so nicht ganz richtig: Für die "Praxis" z. B. der hochwertigen industriellen Forschungs- und Entwicklungsaufgaben ist der TH/TU-Absolvent sogar eher besser geeignet. Es kommt auf die späteren Einsatzgebiete an.

4. Ich habe beobachtet, dass Abiturienten (die ja die Wahl haben, Fachhochschulreife-Inhaber haben sie so direkt nicht) an der TH/TU ein Examen erreichen, das fast exakt der Abiturdurchschnittsnote entspricht (sofern sie nicht mit Religion, sondern Mathematik im Leistungskurs antreten). Abiturienten erreichen hingegen an der FH sehr oft ein Examen mit einer ganzen Note besser als es ihrem Abiturdurchschnitt entspricht. Auch daraus lässt sich ableiten: Mit einem Abitur von 1,2 haben Sie an der FH Probleme, Ihr ganzes Leistungsvermögen auszureizen - mit einem von 3,3 haben Sie an der TH/TU sehr große Probleme, den Anforderungen zu entsprechen, Sie können scheitern.

Ach ja: Ein Studienexamen mit "guten" Noten nach möglichst kurzer Zeit ist erstrebenswert, wenn Sie später zwischen den Arbeitgebern des Landes wählen und Karriere machen wollen. Ein FH-Examen mit "2" hilft da weiter als ein TH/TU-Abschluss mit "4". Aber ein TH/TU-Abschluss mit "2" erschließt Ihnen noch breitere Chancen.

5. Es gibt durchaus zahlreiche Abiturienten, die an der TH/TU beginnen, dann abbrechen, an die FH wechseln und dort ein vorzeigbares Examen ablegen. Den umgekehrten Fall sieht man praktisch nie.

6. Nach erfolgreich abgeschlossenem FH-Studium zieht es manche Absolventen an die TH/TU, wo sie dann zusätzlich das dortige Examen im gleichen Fachgebiet ablegen. Der umgekehrte Fall kommt praktisch niemals vor.

Mit einem anständigen FH-Abschluss kann ein mit den erforderlichen Eigenschaften ausgestatteter Mensch bei einem Unternehmen uneingeschränkt Geschäftsführer werden (oder sogar Berater). Dass viele Geschäftsführer und vor allem Konzern-Vorstände dennoch TH/TU-Absolventen sind, liegt auch an dem "Müller"-Beispiel weiter oben. Es ist sicher nicht ganz falsch zu sagen, dass die besondere Chance des FH-Ingenieurs, ins gehobene Management aufzusteigen, in der mittelständischen Wirtschaft liegt.

8. Mit einem "guten" TH/TU-Examen ist eine anschließende Promotion zum Dr.-Ing. relativ problemlos möglich, an der FH kann man nicht promovieren (in Ausnahmefällen, wenn er einen TH-Professor dafür findet, kann auch ein sehr begabter FH-Absolvent an einer TH/TU promovieren, aber das ist kein Standard-Weg).

9. Für viele praktische Ingenieuraufgaben z. B. in der Industrie ist es dem Arbeitgeber relativ gleichgültig, wo ein Bewerber studiert hat - beides geht. Man liest dann in Anzeigen: "Gesucht wird ein Dipl.-Ing. TH/FH ..."

10. Für viele praktische Ingenieuraufgaben insbesondere in mittelständischen Betrieben kann ein TH/TU-Absolvent auch als "falsch" oder "über" qualifiziert gelten.

11. Für manche Aufgabenstellungen in der Wirtschaft und für manche Laufbahnen in unterschiedlichen Bereichen von Wirtschaft und/oder öffentlichem Dienst ist ein TH/TU-Examen (oft mit anschließender Promotion) besser oder sogar zwingende Voraussetzung. Beispiele: Forschung + Entwicklung, Universitätsprofessor, FH-Professor. Oft weiß man in Ihrem Alter noch nicht, wo der berufliche Ehrgeiz eines Tages hinführt.

12. Sie können noch so gut vorausplanen und alle denkbaren Aspekte abwägen: Eines Tages bewerben Sie sich um Ihre "Traumposition" - und scheitern vielleicht an den Gegebenheiten bei Ihrem potenziellen Chef:

a) Sie sind TH/TU-Ingenieur, er ist FH-Absolvent. Wenn dann auch noch Ihr Examen besser ist als seines, könnte(!) er Angst vor Ihrer vermeintlich überlegenen Fachqualifikation haben und lehnt Sie ab.

b) Sie sind FH-Ingenieur, er ist (promovierter) TH/TU-Ingenieur. Vielleicht zieht er instinktiv oder bewusst einen Bewerber seines Ausbildungsganges vor.

13. Holen Sie aus sich heraus, was drinsteckt und möglich ist. Ein Examen mit "1" beispielsweise zeigt, dass Sie auf dem Gebiet noch mehr können, Ihr Talent noch nicht ganz ausgereizt haben.

Meine abschließende Empfehlung: Lesen Sie das alles in Ruhe, schütteln Sie auch ruhig einmal den Kopf, lassen Sie ein paar Tage verstreichen und treffen Sie dann Ihre Entscheidung. Fest steht: Grundsätzlich "besser" ist keine der Varianten - sonst gäbe es die andere längst nicht mehr . Aber Sie könnten sich durchaus besser für eine davon eignen.

Schreiben Sie mir ruhig einmal, was Sie von dieser Antwort halten, verstanden haben, was Sie überfordert hat und wo Sie vielleicht dachten, das sei eine Art Aprilscherz (es ist keiner).

PS. Und dass hier die Gesamthochschule sowie die Berufsakademie fehlen, ist Absicht, für einen Heranwachsenden ist dies schon verworren genug.

bearbeitet von radiocontrolled

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Gast Der Psi-Doktor
Machst Du ein 1er Abitur gehe an die Uni. Machst Du ein 2er Abitur gehe an die FH. Machst Du ein 3er Abitur mache eine Ausbildung.

Also bitte, ich hatte ein VIERER-Abitur und für 'nen Psychologen hat's immer noch mehr als gereicht. Der Mann scheint also gar keine Ahnung zu haben, schon alleine, weil Noten kein objektives Bild geben, was alleine schon statistisch bewiesen ist, weil Schulnoten eine eigentlich falsche Skala darstellen und das empirisch alles Schwachsinn ist, was dabei rauskommt.

4. Ich habe beobachtet, dass Abiturienten (die ja die Wahl haben, Fachhochschulreife-Inhaber haben sie so direkt nicht) an der TH/TU ein Examen erreichen, das fast exakt der Abiturdurchschnittsnote entspricht (sofern sie nicht mit Religion, sondern Mathematik im Leistungskurs antreten). Abiturienten erreichen hingegen an der FH sehr oft ein Examen mit einer ganzen Note besser als es ihrem Abiturdurchschnitt entspricht. Auch daraus lässt sich ableiten: Mit einem Abitur von 1,2 haben Sie an der FH Probleme, Ihr ganzes Leistungsvermögen auszureizen - mit einem von 3,3 haben Sie an der TH/TU sehr große Probleme, den Anforderungen zu entsprechen, Sie können scheitern.

Ich hatte beim Abi 'ne Vier und im Studium eigentlich nur Einser, von den statistischen Allgemeinaussagen darf man halt keineswegs einfach so Individualaussagen ableiten.

5. Es gibt durchaus zahlreiche Abiturienten, die an der TH/TU beginnen, dann abbrechen, an die FH wechseln und dort ein vorzeigbares Examen ablegen. Den umgekehrten Fall sieht man praktisch nie.

Na gut, also ein sehr guter Freund von mir hat mit Maschinenbau auf einer FH begonnen und ist dann in Sprach- und Kulturwissenschaft zur Uni übergesprungen. In Maschinenbau war er ein ziemlicher Versager, in dem jetzigem Fach ist er Doktor geworden.

Die Moral davon ist, es kommt auf das Fach an und NUR auf das Fach, auf sonst nichts. Wenn du der komplette Versager auf der Schule warst, hat das absolut gar nichts zu heißen, auch wenn du in jeglichem Studienfach schlecht warst, hat das nicht zu heißen, wenn du letztendlich das Fach machst, was du wirklich, denn da ist man gut, Noten hin oder her.

Daher würde ich mich durch sowas nicht entmutigen lassen. Ob FH oder Uni, wenn's das eigene Spezialfach ist und man das wirklich will, wird man rocken.

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Radiocontrolled, ich finde die von Dir behauptete und von mir bestrittene Aussage in dem Text von Mell nicht wieder.

Wahrscheinlich beziehst Du Dich auf diese Passage:

4. Ich habe beobachtet, dass Abiturienten (die ja die Wahl haben, Fachhochschulreife-Inhaber haben sie so direkt nicht) an der TH/TU ein Examen erreichen, das fast exakt der Abiturdurchschnittsnote entspricht (sofern sie nicht mit Religion, sondern Mathematik im Leistungskurs antreten). Abiturienten erreichen hingegen an der FH sehr oft ein Examen mit einer ganzen Note besser als es ihrem Abiturdurchschnitt entspricht. Auch daraus lässt sich ableiten: Mit einem Abitur von 1,2 haben Sie an der FH Probleme, Ihr ganzes Leistungsvermögen auszureizen - mit einem von 3,3 haben Sie an der TH/TU sehr große Probleme, den Anforderungen zu entsprechen, Sie können scheitern.

Schauen wir einmal genauer hin. Erstens: Nur dann steht der Abitursdurchschnitt in Korrelation zur Hochschulabschlussnote, wenn sowohl das Abitur vor allem in den mathematisch-technischen Fächern abgelegt wurde, als auch ein mathematischer oder technischer Studiengang (TH/TU) gewählt wurde. Das mag sein - die mathematische Intelligenz eines Menschen ist recht kontextinvariabel: Wer in der Schule keine Ahnung von Mathe hat, der sollte besser weder Mathematik noch Physik & co. studieren. Akzeptiert.

Zweitens: Herr Mell behauptet, ein Abiturient mit 3,3 Notenschnitt würde auf einer FH einen Abschluss von ca. 2,3 erreichen können. Nicht überragend, aber immer noch "gut". Wo siehst Du also die Aufforderung, eine Ausbildung zu machen?

Was hat eine Abitursnote nach Herrn Mell nun zu sagen? Schauen wir uns mal folgenden Text an:

Aber woher denn! Beispielsweise auch denkbar ist: Müller hat Ehrgeiz, Dynamik, Power (schön auf Neudeutsch), engagiert sich. Müller war auf dem Gymnasium. Klar war für ihn: Wenn ich hier schon bin, dann strebe ich das höchste Ziel an, das es hier gibt, das Abitur. Dann: Wenn ich hier schon rumlaufe und das Abitur mache, dann auch das beste, was für mich zu haben ist. Studium: Wenn Müller mit seinem tollen Abitur schon studiert, dann das umfassendste, anspruchsvollste, später mit keinerlei Einschränkungen behaftete, keine Laufbahn ausschließende (weder die des höheren Dienstes als Beamter, noch die des Universitätsprofessors) Studium. Also TH/TU. Dann die Praxis: Müller macht, was er immer macht: engagiert sich, klotzt ran, tobt los. Müller ist erfolgreich, Müller verdient überdurchschnittlich. Fazit: Müller hätte auch, wäre er an die FH verschlagen worden, mehr erreicht, mehr Geld verdient als jener Meier, der vielleicht auf dem Gymnasium schon mit dem "Fachabitur" (Fachhochschulreife) aufgehört hat.

Aha. Wer Ehrgeiz, Power und Dynamik besitzt, der ist gut in der Schule und nachher gut in der Uni. Das mag man bezweifeln oder auch nicht, egal. Aber was Herr Mell hier eigentlich sagt, ist: Wer ranklotzt, kann gute Noten bekommen. Warum also sollte jemand, der sich auf der Schule wenig Mühe gegeben hat, dafür aber im Studium ganz aufgeht, nicht dann auch gute Noten haben? Ich war auch so ein Fall: Schlechte Schule --> Kein Bock auf Schule --> schlechtes Abi. Fachliches Interesse mit Möglichkeit zur Selbstverwirklichung, Freiheit im Studium --> Leidenschaftliches Studium --> Abschluss mit Bestnote.

Aber zugestanden: Wer trotz größter Motivation und intensiver Lernbemühungen eine schlechte Abinote hat, der wird auf einer FH einen besseren Abschluss hinlegen als an einer Uni. Wem die Abinote nur so zugeflogen ist, der wird an einer Uni mehr Freiheiten haben und sich besser selbst verwirklichen können.

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Vielleicht kann einer auch mal ne kurze Einschätzung zu meiner Situation geben.

Mein Werdegang sah so aus, dass ich bis zur 8. Klasse aufs Gymnasium ging, dann aber im Zuge von Pubertät 0 Bock mehr hatte und auf die Realschule gegangen bin. Dort nen bisschen im 3er Bereich rumgepimmelt, im letzten Schuljahr aber die Kurve bekommen, nen guten 2er Schnitt hingelegt und ne Ausbildung als Industriemechaniker angefangen, die ich letztes Jahr mit praktisch 1 und Theorie 2 bestanden habe.

Habe dann nen halbes Jahr als CNC-Onkel gearbeitet, aber gemerkt, dass ich dafür eigentlich zu schlau bin. Seit 2 Jahren engagiere ich mich auch politisch, bekomme dadurch auch nen Stipendium, bedeutet ich habe sehr viel Interesse sowohl an technischen Dingen, wie auch an Wirtschaftlichen/Politischen. Weiterhin bin ich als freier Redner, Referent etc. ziemlich ausdrucksstark, auch durch pol. Wahlkampftraining etc. Viele Lehrer sagten, ich solle doch bitte auch Lehrer werden, das Zeug Menschen zu begeistern hätte ich. Habe aber keine Lust mich mit den doofen Schülern zu ärgern^^

In den letzten 3 Jahren habe ich halt nen wahnsinnigen Sprung gemacht, habe mich vor 3 Jahren entschieden auf jeden Fall weiter zu studieren. Gehe seit letztem Jahr nun auf die FOS und bekomme in 3 Wochen meine Fachhochschulreife. Die Lehrer meinten das ist schwer und blabla, mir aber viel das Alles zu, ich hatte verdammt Spaß dran und ohne Probleme nen 1,5 Fachabi nun gemacht.

Der Plan ist jetzt ab Oktober an die htw in Berlin zu gehen und Wirtschaftsingenieurwesen zu studieren. Ich denke, das passt ganz gut zu meinen Interessen. Ich frage mich jetzt nur, ob ich mich da nicht auch langweile. Habe auch überlegt, richtig Abi zu machen für die Uni, dann müsste ich aber noch nen Jahr zur Schule gehen, wozu ich absolut 0 Elan mehr habe, total unterfordert in fast allen Fächern. Ich bin niemals nen Nerd, aber habe nebenbei angefangen, Bücher über Quantenphysik zu lesen, finde das hochinteressant. Das ging auch soweit, das ich mir mit Realschulbildung ohne je im englischsprachigen Ausland gewesen zu sein, im Selbststudium nen CAE erarbeitet habe, Bildung finde ich einfach wahnsinnig geil & sexy :bad:

Mein Traum ist eigentlich ne Blitzkarriere in der Wirtschaft hinzulegen, und später auf jeden Fall nen hohes politisches Amt zu besetzen. Kanzler, Präsident, Vorsitz der UN, das wären Sachen, die mich echt reizen würden. Und auf jeden Fall will ich mal ein Bilderberg-Treffen besuchen :girl_devil:

bearbeitet von SchnatterNatter

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Soso nachdem mich die Herren hier verissen haben muss ich doch nochmal was dazu posten. Ich habe explizit auf die Karriereberatung von Herrn Mell verwiesen. Inwieweit die oben zitierten Herren da mehr Erfahrungen haben als der gute Mann wuerde mich dann mal interessieren.

Entschuldigung, aber wir waren bzw. sind auf der Uni gewesen. Wir sprechen aus Erfahrung, da kann mir Karriereberater xy tausend Sachen erzählen. Ich (und die anderen anscheinend auch) kennen soviele, die in der Schule schlecht waren, und an der Uni hervorragend abgeschnitten haben. Denn die Uni unterscheidet sich von der Schule in zwei entscheidenden Punkten: MAn studiert nur das Fach, daß einen interessiert! Einem Anglist z.B. wird also nie mehr Physik, Mathe und Chemie den Schnitt versauen. Zum zweiten: Man ist erwachsen, man bemüht sich mehr, ist mehr dahinter, die Uni wird nicht mehr als lästig, wie die Schule angesehen. Es ist doch ein ziemlicher UInterschied, ob ich ein Schüler von 19 bin oder ein Absolvent mit 25.

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Gast Yes1Can

Ich war auf der Uni, weil ich da die schärfsten Weiber sah. Die FH war voller Nerds und Asikindern mit Gesamtschulabi.

Bin mittlerweile Dipl.-Kfm.

Ach ja:

Interner Gag in einigen mir bekannten Personalabteilungen: FH = Fast Hochschule :girl_devil:

bearbeitet von Yes1Can

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Gast salomons_katze
Soso nachdem mich die Herren hier verissen haben muss ich doch nochmal was dazu posten. Ich habe explizit auf die Karriereberatung von Herrn Mell verwiesen. Inwieweit die oben zitierten Herren da mehr Erfahrungen haben als der gute Mann wuerde mich dann mal interessieren.

Entschuldigung, aber wir waren bzw. sind auf der Uni gewesen. Wir sprechen aus Erfahrung, da kann mir Karriereberater xy tausend Sachen erzählen. Ich (und die anderen anscheinend auch) kennen soviele, die in der Schule schlecht waren, und an der Uni hervorragend abgeschnitten haben. Denn die Uni unterscheidet sich von der Schule in zwei entscheidenden Punkten: MAn studiert nur das Fach, daß einen interessiert! Einem Anglist z.B. wird also nie mehr Physik, Mathe und Chemie den Schnitt versauen. Zum zweiten: Man ist erwachsen, man bemüht sich mehr, ist mehr dahinter, die Uni wird nicht mehr als lästig, wie die Schule angesehen. Es ist doch ein ziemlicher UInterschied, ob ich ein Schüler von 19 bin oder ein Absolvent mit 25.

Stimmt. Schulnoten sind völlig blödsinnig, weil die Lehrer da praktisch Narrenfreiheit haben. Wenn dich ein Lehrer mag hast du Glück, sonst eben Pech. Beispielsweise kenne ich einen, der bei mir in der Schule bei einer Lehrerin, die immernoch unterrichtet, mit Glück bei der Matura in Mathe eine 4 geschafft hat. Trotzdem ist er an die ETH-Zürich (= weltweit in vielen bereichen führend, sehr anspruchsvoll) gegangen, hat dort Mathe studiert und leitet nun ein millionenschweres Unternehmen.

Anderes Beispiel: Ich kenne auch einen, der 7 Jahre lang bei mir an der Schule immer nur sehr knapp jedes Jahr geschafft hat. Ist mit den Lehrern halt auf Kriegsfuss gestanden. Inzwischen studiert er an der HSG St. Gallen (dürfte so ziemlich Europas führende Uni für Wirtschaft sein) und gehört dort zu den besten 15%.

Bei mir ist es auch so, dass ich Sprachaufenthalte in England und Irland gemacht habe und dann unter schätzungsweise 200 Leuten, die die Schule besucht haben, jeweils in das beste Niveau eingestuft wurde. Das waren vielleicht so 5-10 Leute, die das geschafft haben. In England waren da zwei zukünftige Englischlehrerinnen aus Deutschland (Studenten), eine japanische Englischlehrerin (grauenhafter Akzent) und ein türkischer Polizeichef :girl_devil: dabei

Und das war völlig unabhängig voneinander in England und in Irland der Fall. Das sagt zwar nicht, dass ich soo unglaublich toll bin, aber zumindest etwas überdurchschnittlich dürfte das schon sein. Ich lese auch viele englische Bücher, undschaue englische Filme etc. usw. Ich mag Englisch halt. In der Schule hatte ich dieses Jahr von 5 Prüfungen 4 mal die beste Note der Klasse, einmal die zweitbeste. Und was krieg ich vom Englischlehrer? Er rundet mir ca ne halbe Note ab und ich krieg ne absolut durchschnittliche Note, schlechter noch, als einige andere, die nun wirklich gar nichts können. Aber viel mach ich mir nicht draus: Einem Amerikaner in der Parallelklasse, der zu Hause nur Englisch spricht, gehts nicht viel besser :bad:

Ich kenne auch eine, die ein halbes Jahr in Amerika in die Schule gegangen ist, perfekt fliessendes und fehlerfreies Engisch spricht und bei der mündlichen Matura eine super Leistung hingelegt hat. Einschätzung des Lehrers: "Ja, Fehler hast du eigentlich keine gemacht... Ich geb dir mal ne 4,5"

---> Noten sind ein Witz. Man sollte lieber selbst wissen, wie gut man ist und sich das nicht von irgendwelchen Leuten sagen lassen müssen.

bearbeitet von salomons_katze

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in BWL halte ich die uni für deutlich überlegen, fh studenten werden meist nur belächelt, klar stellt eine große UB auch ab und zu mal einen fh absolventen ein, das sind dann aber höchstens mal die besten 5% des jahrgangs.

manche wählen die fh, weil sie denken, dass sie dadurch schneller an die praxis herangeführt werden, mag sein, doch steigen die uni absolventen trotzdem im schnitt höher ein

mal so am rande:

wenn du schnell karriere machen willst, du dich von der masse abhebst und kommunikativ als auch von den noten überzeugst (einstellungstest schaffen), wenn du bereit bist einen kredit aufzunehmen, du ein stipendium bekommst, deine eltern kohle haben, oder du ordentlich was gespart hast, empfehle ich eine privatUNI, diese bilden direkt sehr praxisorientiert aus und haben ebenso gleiche lerninhalte wie staatliche universitäten, nur mit weniger forschungspotential.

man wird weiterhin umfangreich in sprachen ausgebildet, hat eine sehr umfangreiche grundausbildung, hat auslandssemester, auslandspraktika, kann seinen dr. machen...

(lasst euch nicht von den privaten fh's blenden, die lohnen für gewöhnlich nicht-außnahmen bestätigen die regel)

in richtung bwl gibt es in deutschland eigentlich nur 3. privatunis alle top. kleine klassen, sehr gute professoren, top kontakte...

ich studiere jetzt im zweiten semester und mache im sommer schon mein erstes praktikum im investmentbanking eines größeren unternehmens, bin da ohne connections reingekommen, außer der ruf meiner uni, den fanden die personaler dort gut...

die einzige staatliche uni, deren ruf sehr sehr gut ist, ist die uni mannheim.

ich halte unis wie frankfurt, münster, köln und ein paar andere auch noch für recht gut. wenn du da wirklich gut bist hast du später auch null probleme.

für gewöhnlich gilt die regel: ein guter BWL'er macht immer seinen weg, musst halt im oberen drittel sein.

und wenn deine noten exzellent sind, du geld hast und du RICHTIG karriere machen willst...geh ins ausland an eine richtige business-school...

bearbeitet von Louie

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Gast 11223344

Es sind generell meist die Besten des Jahrgangs, die in (größeren) UBs arbeiten. Private Unis mal ausgenommen. Es scheinen nur tendenziell mehr Leute von Unis in UBs zu streben. Das Publikum ist eben auch etwas anders. Aber das sollte nicht ausschlaggebend sein. Möglich ist es auch mit FH-Abschluss einer "besseren" Schule locker.

Und eines ist Fakt. Ein gutes FH-Studium steht einem Studium der Uni in nichts nach. Manchmal im Gegenteil. Die Einstiegsgehälter sind im Unterschied zu vernachlässigen. Die Unterschiede kommen vor allem wegen der Gehälter der "schlechteren" FHs zustande, die ebenfalls eingerechnet werden. Denn noch etwas ist wahr: Ein BWL Bachelor einer kleinen FH ist bei der Masse momentaner Absolventen eher kein Karriereturbo. Da lieber eine Uni - egal welche.

Privat Unis sind tatsächlich ne coole Sache. Für manche. Mir z.B. sagen die Leute dort eher nicht zu. Aber ich will da nicht viel sagen, denn das ist ein Reizthema. Und sie lohnen besonders, wenn man ins IB oder UB will (oder von dort aufsteigen), gern schuftet wie ein Ochse und sich gerne "formen" lässt. Leisten kann sich das jeder, wenn er will. Bafögler manchmal sogar einfacher als Normalos.

No offence, Louie. Priv Unis haben schon auch was. Aber pass auf, dass du nicht abhebst. Meine Freundin sagt, dort züchten sie kleine McKinseys und das ist nicht ganz falsch. Und die kann in der "richtigen" Wirtschaft (und im Leben) keiner leiden :girl_devil:

Staatliche Unis gibt es viele "Bessere". Wobei der Unterschied bei den bekannteren Unis im oberen Drittel oder der Hälfte absolut vernachlässigbar ist. Ob du in Münster, Köln, Tübingen oder München oder oder studierst, macht in der Praxis so gut wie nie einen Unterschied (Mannheim sticht raus und der Name kann hier wirklich Türen öffnen). Da können die Rankingleser noch so viel diskutieren.

Soso nachdem mich die Herren hier verissen haben muss ich doch nochmal was dazu posten.

Ich hab nicht dich verrissen, sondern den Satz dieses Typen.

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