Warum haben wir aus evolutionsbiologischer und psychologischer Sicht Angst uns zu blamieren? Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[Hauptpreis 3]

Zu og. Frage habe ich mir in diesem Post meine Gedanken gemacht und versucht der Sache auf den Grund zu gehen.

Sollte es noch andere Meinungen, oder sogar eine komplett neue Sichtweise zu dieser Thematik geben, schreibt Sie bitte unbedingt hier rein!

Normalerweise haben ja bekanntlich Ängste nur eine Funktion, sie soll uns vor Verletzungen oder Tod schützen.

Da sich in der Natur nur Dinge bilden und erhalten die irgend einen Nutzen haben, muss sich das Vorhandensein von Angst vor Blamage auch irgendwie sachlich erklären lassen.

Könnte man sich das Ganze sachlich erklären, könnte man mit logischen Erklärungen überprüfen, ob die diese Angst gerechtfertigt ist und mit Konfrontation bekämpfen.

Stellen wir uns nun mal einige peinliche Sachen vor und fragen uns was die schlimmste Folge dieser Blamage wäre.

1. An der Kasse, hinter uns eine Gruppe heißer HB’s.

Uns fällt eine Flasche runter, beim anschließenden bezahlen zittern wir deswegen stark.

2. Wir wollen jemanden was fragen und versprechen uns gnadenlos.

3. Wir schütten uns ein Getränk über die Hose, sodass es so aussieht als hätten wir in die Hose gepinkelt.

Wir müssen so durch die Stadt und sogar mit dem Bus fahren.

4. Busfahrt, wir müssen dringend austreten, der ganze Bus muss wegen uns anhalten.

5. Gut belebter Parkplatz, wegen falscher Bedienung geht unsere Alarmanlage los, alles schaut her.

6. Gut besuchter Mc Donalds, wir stolpern und fallen hin.

7. Wir bekommen vor mehreren Leuten ein derbe Abfuhr.

8. Date oder Telefonat mit HB, keinem fällt was ein, lange Gesprächspausen, holpriges Gespräch.

Alle diese Situationen haben gemeinsam, dass weder Gesundheit noch Leben gefährdet sind.

Aber warum zu Teufel machen uns dann solche Situationen so zu schaffen?

Das schlimmste was passieren könnte, wäre Gelächter oder ein dummer Spruch.

Fast immer würde gar nichts passieren, da viele Leute eigentlich nur mit sich beschäftigt sind.

Ich kann mir das Ganze nur so erklären:

Wir brauchen die Gemeinschaft.

Früher wären wir ohne die Gemeinschaft nichtmal überlebensfähig gewesen.

Heute stirbt zwar keiner mehr, wenn er alleine ist, aber soziale Isolation ist trotzdem schwer belastend.

Also wollen wir möglichst von allen gemocht werden.

Es gibt Leute die gehen mit einer vermeintlichen Blamage souverän um und machen sich sogar noch über sich selbst lustig.

Geht man aber falsch mit sowas um, könnte man zB. in der Klasse immer unsicherer und ruhiger werden. So könnte man zum Außenseiter werden.

Jetzt muss man sich die Frage stellen:

Muss man wirklich das Unmögliche anstreben, nämlich von allen gemocht zu werden?

Der PUA weiß: Natürlich NEIN!

Im schlimmsten Fall hat unsere Gruppe nur eine Person.

Wir brauchen nicht darauf zu achten das uns alle mögen, wichtig ist das wir uns selbst mögen.

Als offener Mensch wird es jedoch immer genug Leute geben die gern mit einem zusammen sind.

Aus sachlicher Sicht ergibt sich nun folgendes Bild:

1. Wir brauchen heutzutage zum Überleben niemanden mehr.

2. Da der Mensch ein Gruppentier ist, brauchen wir jedoch trotzdem Kontakt zu anderen Menschen.

Allerdings gibt es sehr viele Menschen!

Deswegen können wir durchaus damit leben, wenn uns mal nicht alle mögen

Wobei man hier beachten muss:

Bei normalen unaggressiven Menschen wird es kaum Leute geben, die einen wirklich nicht ausstehen können.

Und Blamagen führen ja nicht zu Hass!

Selbst wenn man ein tollpatschiger Typ ist und oft für Belustigung sorgt, so heißt das ja nicht das andere ein negatives Bild von einem haben.

3. Wir als PUA’s lernen ja im Gegensatz zu Leuten, die nur in Ihrer Comfortzone agieren noch mehr Leute kennen.

Und können es schon allein wegen der hohen Menge an neuen Kontakten vernachlässigen, bei ein paar Leuten die uns eh schnell wieder vergessen, nicht so gut ankommen.

Angst vor Blamage ist alles was uns im Game und Alltag behindert.

Könnte man das abschalten, hätte man die berühmten „Eier aus Stahl“. :wacko:

[GeeStar 55]

Ich sehe die Sache so:

Im Prinzip gibt es zwei Ansätze:

1. der evolutionsbiologische Ansatz

und

2. der erziehungswissenschaftliche Ansatz.

Beim ersten ist die Angst aus der Evolution entstanden. Wir hatten Angst aus dem kleinen Kreis der Dorfgruppe ausgeschlossen zu werden, weil wir durch Blamage bei keiner Frau mehr ankamen. Einige behaupten, dass diese Angst nicht beseitigt werden kann und wir deshalb immer wieder aufs neue kämpfen müssen.

Beim zweiten entsteht die Angst durch die Erziehung. Wenn die Eltern immer wieder sagen: "Benimm dich", "sei brav", "das tut man nicht in der Öffentlichkeit" dann prägt sich das unterbewusst ein. Unter Umständen bestätigt sich das anerzogene, wenn wir in der Schule geärgert oder missachtet wurden. Dann beschränken wir uns auf das Nötigste: atmen.

Den Weg aus der Krise findet man meines erachtens auf verschiedene, kombinierbare Wege:

1. Sich öfter absichtlich blamieren hilft abzustumpfen. es ist wie bei einer Phobien-Therapie; zB Spinnen, an die man sich nach und nach gewöhnt oder Eifersucht, an die man sich gewöhnen kann

2. Falsche Vorstellungen und Glaubenssätze hinterfragen und realistisch auswerten.

3. Sein eigenes Selbstbild realistisch darstellen und für sich verinnerlichen.

Meine Meinung: ob evolutionsbiologisch oder erziehungswissenschaftlich: Man kann die Angst besiegen, denn naturlich lockere Menschen haben auch keine Angst. Das hängt meines Erachtens damit zusammen, dass sie zur rechten Zeit am rechten Ort mit den rechten Glaubenssätzen in Verbindung gekommen sind.

LG

[Ray*Ban 25]

Ehm ja.. Und wo ist das Problem Eier aus Stahl zu haben. Man muss sich ja nicht absichtlich blamieren, aber wenn es mal passiert, kenne ich niemanden von meinen Jungs der danach eine körperliche Veränderung fühlen würde, wie z. B. zittern.

Muss man halt drüber stehen, wenn einem was runter fällt z. B. "MIt der Schwerkraft kämpf ich schon mein Leben lang!!!!!!!" etc. Wüsste nicht wo jetzt genau das Problem liegt, oder spiegelt dein Text nur deine Angst von Blamagen wieder?

[Hauptpreis 3]

@ GeeStar:

Sehr interessanter Post.

Das mit der angelernten Angst und sozialen Konditionierungen ist auch ein interessanter Aspekt.

Mein Gott was lernen wir nur alles für Sachen, die einfach überhaupt keinen Sinn machen („Das tut man doch nicht“)

Man muss sich diesen ganzen angelernten Quatsch wirklich rationalisieren und wieder ablernen.

@Ray*Ban

so richtig verstanden haste nicht, was ich mit dem Post sagen wollte ;)

Kein Mensch ist frei von Angst vor Blamage, jeder hat das mehr oder weniger.

Es sind nur Beispiele!

Die einen kriegen schon Angst wenn nur eine Gruppe HB’s da steht, für wieder andere würde mein 6. Beispiel eine Blamage sein und ganz hartgesottenen wäre es erst Peinlich wenn man Ihnen beim Nacktbaden die Klamotten klaut.

AA, Eskalationsangst oder sonstige Ängste (wo es nicht um eine reale Gefahr geht) sind im Prinzip rational betrachtet nur Angst falsch zu handeln bzw. sich lächerlich zu machen.

Warum einen das selbst Überhaupt aus evolutionsbiologischer und psychologischer Sicht interessiert das war die Frage.

[Locolo 8]

interessantes thema !

danke für den text !

es stimmt schon, wir meiden andauenerd peinlichkeiten.

ich glaube, david deangelo hat mal eine übung zur desensibilisierung gemacht.

in den mc donalds gegangen und nach sushi gefragt.

daswegen liebe ich auch comedy street (pro 7) :wacko:

[loc-doc 1]

geestar coole signatur

und ray ban: Ich vernichte 0815 Alphas 24/7! WIE GEIIIIIIIIILLL

[Holgermichel 85]

Nun ja, wir haben alle doch ein wenig Angst, die Achtung der anderen Menschen zu verlieren. Weil dann auch die Chancen gering werden was zu bewirken.