Petition gegen Web-Zensur

25 Beiträge in diesem Thema

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Ich frage mich, ob es sinnvoll wäre, hier auf die laufende erfolgreiche Petition gegen Web-Zensur hinzuweisen. Schließlich ist das Web das Rückgrat der Community.

Wenn Zensurella so weitermacht, werden PU-Seiten in einigen Jahren wegen "antifeministischer Umtriebe" gesperrt...o.k., das jetzt übertrieben, aber ihr verfolgt die Diskussion sicher im Web.

Der Cäptn

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Ich frage mich, ob es sinnvoll wäre, hier auf die laufende erfolgreiche Petition gegen Web-Zensur hinzuweisen. Schließlich ist das Web das Rückgrat der Community.

Wenn Zensurella so weitermacht, werden PU-Seiten in einigen Jahren wegen "antifeministischer Umtriebe" gesperrt...o.k., das jetzt übertrieben, aber ihr verfolgt die Diskussion sicher im Web.

Der Cäptn

Nicht unbedingt übertrieben. Solche Möglichkeiten sind ein Teil der Probleme,die bei einer einmaligen Legalisierung solchen Vorgehens passieren könnten. Nicht, dass es irgendwas nutzen würde, da man mit einem Klick die DNS Server eh wechseln kann..

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Ich frage mich, ob es sinnvoll wäre, hier auf die laufende erfolgreiche Petition gegen Web-Zensur hinzuweisen. Schließlich ist das Web das Rückgrat der Community.

Wenn Zensurella so weitermacht, werden PU-Seiten in einigen Jahren wegen "antifeministischer Umtriebe" gesperrt...o.k., das jetzt übertrieben, aber ihr verfolgt die Diskussion sicher im Web.

Der Cäptn

Nicht unbedingt übertrieben. Solche Möglichkeiten sind ein Teil der Probleme,die bei einer einmaligen Legalisierung solchen Vorgehens passieren könnten. Nicht, dass es irgendwas nutzen würde, da man mit einem Klick die DNS Server eh wechseln kann..

Ich hab schon vor einigen Tagen gezeichnet.....Deutschland wird immer Demokratie-feindlicher, deshalb: wehret den Anfängen !

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Gerade wurde die 70.000er Marke überschritten. Im Web gibt es ja zahlreiche Beiträge, welche das Thema differenziert beleuchten. Die Petition hat meiner Meinung nach Symbolkraft für die Stärke der Web-User, so nach dem Motto "Wir sind das Netz!"

CS

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Ich finde die Zensur richtig. Natürlich ist die Frage, ob diese Seiten nicht umgangen werden können. Aber es werden Kinderpornographie-Seiten gesperrt.

Ich weiß nicht, warum man dann gleich von der Abschaffung der Demokratie redet. Wenn ich mir anschaue, was für Demokratiefeindliche und volksverhetzende Seiten immer noch im Netz zugänglich sind. Ich bin immer der festen Überzeugung, daß freie Meinungsäußerung da aufhört, sobald sie die Rechte anderer verletzt.

Aber jaja die Politiker wollen uns Mundtod machen und morgen verbietet Alice Schwarzer persönlich unser Forum :-D

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Ich bin Vertreter einer freien Meinungsäußerung nach amerikanischem Vorbild, insofern bin ich auch gegen diese Art von Zensur. Ich bin alt und vorallem intelligent genug selbst zu denken und selbst zu entscheiden. Ich finde eine Webzensur greift tief in die Grundrechte eines jeden Deutschen ein.

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Ich finde die Zensur richtig. Natürlich ist die Frage, ob diese Seiten nicht umgangen werden können. Aber es werden Kinderpornographie-Seiten gesperrt.

Und was bringt das? Wird dadurch auch nur ein Kind weniger mißbraucht? Nein, diese Sperrungen wären doch nur ein über den Misthaufen gelegter Vorhang, der Misthaufen gärt und stinkt nach wie vor weiter. Um wirklich etwas zu verbessern muß endlich an den Ursachen angesetzt werden ("was führt dazu, daß ein Mensch auf "so etwas" abfährt, und wie beseitigen wir das" sollte die zentrale Frage sein!), und nicht mehr oder weniger sinnlos weiter nur an den Symptomen herumgedoktert werden, und das noch mit Maßnahmen, die nicht einmal die Symptome vernünftig reduzieren, dafür sehr anfällig für Mißbrauch sind.

Ich weiß nicht, warum man dann gleich von der Abschaffung der Demokratie redet. Wenn ich mir anschaue, was für Demokratiefeindliche und volksverhetzende Seiten immer noch im Netz zugänglich sind. Ich bin immer der festen Überzeugung, daß freie Meinungsäußerung da aufhört, sobald sie die Rechte anderer verletzt.

Das Thema des letzten Satzes wird wohl immer eines *der* Streitthemen einer sog. "freiheitlich demokratischen Grundordnung" sein. Daher lassen wir diesen Teil mal außen vor.

Die Abschaffung der Demokratie ergibt sich daraus, daß hier nicht einfach nur der ohnehin nicht legal beschreitbare Zugang zu illegal hergestelltem Material erschwert wird (und ja, die richtige Vokabel ist erschwert und nicht verhindert), sondern daß hier ein Instrument geschaffen wird, das mit recht wenig Kontrolle durchaus schwerwiegende Eingriffe in Grundrechte ermöglicht, ohne daß es wirklich einen Nutzen (im Sinne von weniger mißbrauchten Kindern) hätte.

Und selbst wenn das Instrument einen tatsächlichen Nutzen hätte: wie wir alle wissen (sollten), erweckt so ein Instrument, ist es erst einmal geschaffen, weitere Begehrlichkeiten (Vorratsdatenspeicherung, Mautdaten, usw.).

Aber jaja die Politiker wollen uns Mundtod machen und morgen verbietet Alice Schwarzer persönlich unser Forum :-D

Das ist sicher übertrieben. Aber mal ehrlich - wer, der bei Verstand ist, traut unseren Politikern weit genug, um nicht zu befürchten, daß dieses Instrument nicht über kurz oder lang mißbraucht wird? Wir haben noch im Jahr 2009 Einschränkungen unserer Grundrechte zu erdulden, die damals explizit wegen der RAF vorgenommen wurden. Die RAF ist lange, lange aus dem Spiel, vergleichbare "Nachfolger" gibt es nicht. Trotzdem gibt es die damals im Aktionismus verabschiedeten Grundrechtseinschränkungen noch immer. Genauso, wie wir noch immer beim Kauf von Schaumwein etwas bezahlen, das für die Finanzierung der kaiserlichen(!) Kriegsmarine gedacht war. Sowas haben wir schon lange nicht mehr, die Schaumweinsteuer aber bleibt. Und genau deswegen, weil wir leider keinen "Meister" haben, der die gerufenen Geister doch noch gebändigt kriegt, dürfen wir solche Geister nicht rufen. Schon gar nicht, wenn sie nicht einmal anfangs auch das tun, wofür sie gerufen wurden, wie es bei diesem von-der-Leyen-Bullshit der Fall ist.

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Ich finde die Zensur richtig. Natürlich ist die Frage, ob diese Seiten nicht umgangen werden können. Aber es werden Kinderpornographie-Seiten gesperrt.

Und was bringt das? Wird dadurch auch nur ein Kind weniger mißbraucht? Nein, diese Sperrungen wären doch nur ein über den Misthaufen gelegter Vorhang, der Misthaufen gärt und stinkt nach wie vor weiter. Um wirklich etwas zu verbessern muß endlich an den Ursachen angesetzt werden ("was führt dazu, daß ein Mensch auf "so etwas" abfährt, und wie beseitigen wir das" sollte die zentrale Frage sein!), und nicht mehr oder weniger sinnlos weiter nur an den Symptomen herumgedoktert werden, und das noch mit Maßnahmen, die nicht einmal die Symptome vernünftig reduzieren, dafür sehr anfällig für Mißbrauch sind.

Genau, deshalb plädiere ich für die Erlaubnis, Kinderpornographie in jedem Sexshop kaufen zu können. :-D

Kann mich Jon nur anschließen und möchte zu bedenken geben, dass das Internet eben kein rechtsfreier Raum ist.

Lg

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Ich finde die Zensur richtig. Natürlich ist die Frage, ob diese Seiten nicht umgangen werden können. Aber es werden Kinderpornographie-Seiten gesperrt.

Stell dir vor auch die meisten Gegner der Sperre sind dafür Kinderpornographie-Seiten zu zensieren. Die Frage ist mit welchem Instrument man das macht. Nimmt man die Seiten selbst vom Netz und versucht die Verantwortlichen zu fassen oder leitet man nur Anfragen auf diese Seiten um. Das Umleiten lässt sich leicht umgehen, dazu muss man nur einen nicht manipulierten DNS-Server verwenden. Die entsprechende Einstellung findest du bei XP unter Start -> Verbindungen, dort deinen Provider auswählen, mit Rechtsklick auf Eigenschaften, die Registerkarte Netzwerk auswählen im Feld 'diese Verbindung verwendet folgende Elemente' Internetprotokoll (TCP/IP) auswählen auf Eigenschaften. Dann solltest die Einstellung 'DNS-Serveradresse automatisch beziehen' vs. 'folgende DNS-Serveradressen verwenden' vor dir haben. Dort wählst du nun die Option 'folgende DNS-Server verwenden' und trägst du nun die IP eines freien DNS Servers ein. Die kann man einfach googeln, etwa mit dem Suchbegriff 'freie dns server'. Das herauszufinden, dürfte einfacher sein als eine Kinderpornographie-Seiten überhaupt erst zu finden und traue ich noch dem dümmsten Pädophilen zu. Was die Regierung vorhat ist also völlig nutzlos.

Aber jaja die Politiker wollen uns Mundtod machen und morgen verbietet Alice Schwarzer persönlich unser Forum :-D

In Ländern, in denen es solche Sperren bereits gibt, landen z.B. private Unternehmen und Kritiker der Sperren auf den Sperrlisten. Was das für einen Schaden anrichten kann, sollte klar sein. Für eine nutzlose Maßnahme ist das zuviel Kollateralschaden.

bearbeitet von Tantalos

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(...) möchte zu bedenken geben, dass das Internet eben kein rechtsfreier Raum ist.

(...die Polemik davor ignoriere ich mal :-D)

Dem Satz stimme ich - für sich gesehen - zu.

Nur: Hier werden keine Rechtsverletzungen bekämpft, sondern verschleiert. Die Inhalte werden nicht entfernt, sondern nur verdeckt. Und dieser Deckmantel ist mit einer einzigen, einmaligen Änderung in den Einstellungen deiner Internetverbindung zu umgehen. Das kann jeder - und es ist ganz legal. Wer also nach KiPo suchen will, wird diese Möglichkeit mit 5-10 Minuten bei Google herausgefunden haben und nutzen.

Was soll das also bringen?

Den "Markt" für Kinderpornographie eindämmen. Klingt toll. Wenn da nur nicht die Tatsache wäre, dass man Kinderpornographie kaum noch auf Webseiten findet, sondern in Chatrooms, auf newsservern und anderen Nicht-WWW-Systemen. Die sind von der Sperre aber gar nicht betroffen. Außerdem geht derr Trend weg vom Internet hin zu Versand per Post und MMS (nachzlesen hier, Aussagen von BKA-Online-Fahndern, und die sollten es ja wissen.)

Was noch?

Man soll nicht zufällig drüberstolpern. Wird man auch kaum, aus eben genannten Gründen - es gibt kaum Webseiten mit Kipo, und die sind nicht eben über Google zu finden.

Fazit: Anstatt die Ursachen zu bekämpfen, oder die Inhalte zumindest zu entfernen, was - wie schon mit Addressen aus Sperrlisten in Dänemark bewiesen - meistens durch eine einfache Mail an den hoster der Server möglich ist, wird es einfach "gesperrt". Jeder der will, kommt dann zwar trotzdem dran, aber wie sagt man so schön: aus den Augen, aus dem Sinn. Bombensache! :-D

Nun wäre das ganze ja nicht so tragisch, denn sicher wird sich schon der ein oder andere unbedarfte Nutzer finden, der dann doch mal über ein KiPo-Bild stolpert, und den könnte man vor dem grauseligen Anblick schützen - schön und gut.

Aber: Wenn es aber nicht wirklich effektiv ist, sollte doch zumindest sichergestellt sein, dass dieses System auch nur hierfür genutzt wird. Dass transparent ist, was gesperrt wird, und warum.

Das ist es aber nicht. Das BKA führt diese Liste eigenständig, und es gibt dem Gesetz nach keine Kontrollinstanz. Soviel zur im Grundgesetz festgeschriebenen Gewaltenteilung. Das BKA ist Legislative (es "erlässt" tagtäglich Verbote/sperren für Seiten) und Exekutive (es setzt diese Sperren durch - und verfolgt ggf. Leute die diese Seiten aufrufen) in einem.

Des Weiteren wollen bereits andere Interessensgruppen an dieses System heran, Stichwort Urheberrechte oder z.B. Online-Glücksspiel - wer spielt hier gerne Online-Poker, hm? Aber nein, das wird nie passieren - genausowenig, wie das Mautsystem zur Rassterfahnung genutzt wird (das Bundesverfassungsgericht hat das für illegal befunden). Naja, fast nicht. ein paart bundesländer machen es einfach trotzdem. Hurra auf die Demokratie!

Und was auch noch ganz nett ist:

Staudigl* bestätigte in diesem Kontext, dass jeder Nutzer mit Strafverfolgung rechnen muss, wenn er dabei beobachtet wird, eine geblockte Webseite abzurufen: Ein "aufgrund der Umleitung zur Stoppseite erfolgloser Versuch, eine Internetseite mit kinderpornographischem Material aufzurufen, erfüllt die Voraussetzungen dieses Straftatbestands und begründet daher den für strafrechtliche Ermittlungen notwendigen Anfangsverdacht".

(Quelle: http://www.heise.de/newsticker/Kinderporno.../meldung/136769)

Im klartext: Jeder, der zufällig auf so eine Seite gerät, wird gespeichert, und steht unter Verdacht. Eine übliche Vorgehensweise bei KiPo-Besitz (auch bei einem einzigen Foto) ist eine Hausdurchsuchung. Viel Spaß dabei, das deinen NAchbarn zu erklären. Jemand, der aktiv danach sucht, wird natürlich vorher seine Interneteinstellungen geändert haben, und keine Besuch von der Kripo bekommen :-)

Ich bin nicht gegen die Verfolgung von Kinderpornographie im Internet. Aber ich bin gegen ein System, das einerseits ineffektiv ist und nur den Anschein erweckt, als könnte es irgendeinen merklichen Effekt haben (es wird ja bald wieder gewählt), und andererseits aufgrund der mangelhaften Kontrolle und der natürlichen Begehrlichkeiten verschiedener Lobbies die Tür zu weiterer Zensur öffnet.

Wäre das ganze

a) effektiv und

b) sicher und überprüfbar (durch einen Ausschuss o.ä.) und

c) gesichert, dass es bei KiPo bleibt, und sonst nix auf die Liste kommt (was ja nicht kontrolliert wird!)

wäre das eine feine Sache. Aber so?

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Wäre das ganze

a) effektiv und

b) sicher und überprüfbar (durch einen Ausschuss o.ä.) und

c) gesichert, dass es bei KiPo bleibt, und sonst nix auf die Liste kommt (was ja nicht kontrolliert wird!)

wäre das eine feine Sache. Aber so?

Bezüglich der effektivität stimme ich dir zunächst einmal zu. Jedoch möchte ich dahingehend zu bedenken geben, dass nicht jeder dieses Wissen besitzt, um diese Sperrungen zu umgehen. Tatsächlich kann man sich dieses aus dem Netz holen, die Erfahrung aus dem Filesharing zeigt aber, dass auch einfache Sicherheitsmechanismen einen Teil der User abschreckt.

Dazu woo man jetzt genau Kinderpornos findet kann ich nicht sagen. Wenn dem wirklich so ist das es keine Seiten gibt dann Stimme ich dir zu, aber sollte es nur eine einzelne Seite geben so hat es für mich schon einen Sinn.

Das ist es aber nicht. Das BKA führt diese Liste eigenständig, und es gibt dem Gesetz nach keine Kontrollinstanz. Soviel zur im Grundgesetz festgeschriebenen Gewaltenteilung. Das BKA ist Legislative (es "erlässt" tagtäglich Verbote/sperren für Seiten) und Exekutive (es setzt diese Sperren durch - und verfolgt ggf. Leute die diese Seiten aufrufen) in einem.

Juristisch gesehen ist dies Unsinn. Bei einem ganz normalen VA wäre nach deiner Definition jede Behörde demnach auch Legislative und Exekutive in einem. Hier stimmt deine Def. der Legislative überhaupt nicht.

Bezüglich meiner "Polemik" sehe ich meinen Satz nicht als Polemik an, da er sich auf diesen Satz bezog:

Und was bringt das? Wird dadurch auch nur ein Kind weniger mißbraucht?

Wenn man nun jedes rechtsstaatliche Verhalten gegen Kinderpornos daran mißt, ob effektiv weniger Kinder dadurch mißbraucht werden, so bleibt doch als einzige Alternative die reine Verfolgung der Täter. Betrachtet man dies nun aber differenzierter, so erkennt man, dass die abschreckende Wirkung von Maßnahmen gegen die Kundenseite auch die Täterseite mittelbar trifft (Die Angst trotz aller Sicherung doch erwischt zu werden, kann schon zu einem Verzicht auf Konsum bei Gelegenheitstätern führen).

Das BKA führt diese Liste eigenständig, und es gibt dem Gesetz nach keine Kontrollinstanz.

Meines Erachtens sind die Kontrollinstanzen die normalen Verwaltungsgerichte, bis hoch zum BVerfG. Sollte dies nicht erfüllt sein (wovon ich aber eigentlich ausgehe) so würde das Gesetz gegen Art 19GG verstoßen und wäre demnach von Anfang an Verfassungswidrig. Von daher sehe ich eine rechtsstaatliche Kontrolle schon gewährleistet.

Des Weiteren wollen bereits andere Interessensgruppen an dieses System heran, Stichwort Urheberrechte oder z.B. Online-Glücksspiel - wer spielt hier gerne Online-Poker, hm?

Hmm du Argumentierst gegen das Gesetz weil dadurch auch andere illegale Sachen betroffen sein könnten? Ein schon sehr schwaches Argument. Von mir aus sollen sie eben online Glücksspiel und urheberechtsverletzende Seite sperren. Dann wird endlich mal effektiv das Gesetz durchgesetzt. Bei den Hedge Fonds schreien doch nun auch alle nach Aufsicht. Hier liegt es genauso wie bei den Glücksspielgeschichten bezüglich rechtlichem Sitz und Tätigkeitsbereich. (Angemerkt sei, dass ich grundsätzlich pro O.Glücksspiel bin, hier allerdings erstmal der rechtliche Rahmen hergestellt werden sollte.)

Lg

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Meines Erachtens sind die Kontrollinstanzen die normalen Verwaltungsgerichte, bis hoch zum BVerfG. Sollte dies nicht erfüllt sein (wovon ich aber eigentlich ausgehe) so würde das Gesetz gegen Art 19GG verstoßen und wäre demnach von Anfang an Verfassungswidrig. Von daher sehe ich eine rechtsstaatliche Kontrolle schon gewährleistet.

Andere Staaten werden ähnlich Kontrollen haben, aber Tatsache ist das auf den Filterlisten anderer Staaten kaum Seiten zu finden sind, die mit Kinderpornographie zu tun haben. Die meisten gesperrten Seiten, sind also missbräuchlicher Weise gesperrt. Es ist absehbar, dass die üblichen rechtsstaatlichen Kontrollen nicht ausreichen, um einen Missbrauch der Filter in großen Umfang zu verhindern. Ein möglicher, indirekte Nutzen kann den mit annähender Sicherheit eintretenden Missbrauch der Filter nicht aufwiegen, bei weitem nicht.

Dann wird endlich mal effektiv das Gesetz durchgesetzt. Bei den Hedge Fonds schreien doch nun auch alle nach Aufsicht. Hier liegt es genauso wie bei den Glücksspielgeschichten bezüglich rechtlichem Sitz und Tätigkeitsbereich.

Das funktioniert im Internet nicht, wenn du eine Seite betreibst, kann sie überall auf der Welt abgerufen werden, jeder könnte sich ein Staat rauspicken, in dem irgendein Inhalt auf deiner Seite illegal ist, zu Not ist es das Impressum und dich dort verklagen. Würden alle Staaten jedes Gesetz schonungslos auch im Internet durchsetzten, wäre es nicht möglich eine Seite zu betreiben ohne sich illegal zu machen.

Was Hedge Fonds mit der Finanzkrise zu tun haben, ist mir übrigens auch schleierhaft.

Es gibt übrigens auch ein gutes Video zu dem Thema.

bearbeitet von Tantalos

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Das funktioniert im Internet nicht, wenn du eine Seite betreibst, kann sie überall auf der Welt abgerufen werden, jeder könnte sich ein Staat rauspicken, in dem irgendein Inhalt auf deiner Seite illegal ist, zu Not ist es das Impressum und dich dort verklagen. Würden alle Staaten jedes Gesetz schonungslos auch im Internet durchsetzten, wäre es nicht möglich eine Seite zu betreiben ohne sich illegal zu machen.

Doch natürlich geht das. Mit den Mittel der nationalen Sperrung. Es geht ja nicht darum den Seiteninhaber/ersteller zu verklagen, sondern eben die nationalen User von den Seiten (egal ob Kinderporno, Online Glücksspiel etc.) fernzuhalten.

Bzgl. der fehlerhaften Listen muss ich sagen, dass dies natürlich schon sehr schlecht ist, dass auf diesen 85% drauf sind die keine Kinderpornos verlinken etc. Trotzdem halte ich das Instrument ansich für eine gute Sache. Das dieses jedoch schlecht angewendet wird (es ist wohl vielmehr von einer dilletantischen Anwendung als von einer Staatsintrige auszugehen, da die meisten der zu unrecht gesperrten Seiten ja doch einen Teenporn/ Sexseiten Hintergrund haben und deshalb wohl vorschnell ausgesucht wurden) hat grundsätzlich nichts mit dem Instrument ansich zutun, sonst müsste man dem Staat ja jegliche Handlungsberechtigung nehmen, weil ein Verwaltungs bzw. Ordnungsinstrument immer fehlerhaft ausgewählt werden kann (so zB die Indizierung etc.).

Weiterhin sehe ich hier noch nicht den Mißbrauch des Instrumentes.

Lustigerweise beweist doch aber dieser Fall des zu Unrecht gesperrten, dass das System funktioniert. Die Firma (3DC oder wie sie heißt) war auf der Liste, ist aber nun wieder runter.

Lg

Edit zum Video: Ich finde das Video erklärt es eigentlich ganz objektiv, allerdings möchte ich dem Schluss nicht zustimmen, dass die Seiten nicht bekämpft werden. In letzter Zeit sind doch super viele Aktionen gegen Serverbetreiber gestartet worden. Zudem wird es so dargestellt, als hätte man gar kein Interesse daran, die Betreiber zu schnappen. Das sehe ich sehr kritisch, weil damit irgendwie impliziert wird, das es eine Kinderpornolobby in der Politik gibt, was ja schon eine sehr abstruse Sache wäre.

bearbeitet von JohnAntony

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Doch natürlich geht das. Mit den Mittel der nationalen Sperrung. Es geht ja nicht darum den Seiteninhaber/ersteller zu verklagen, sondern eben die nationalen User von den Seiten (egal ob Kinderporno, Online Glücksspiel etc.) fernzuhalten.

Nein, geht nicht. Es gibt keine ordentliche Variante der Aufsicht, die nicht mit einem Klick umgangen wird.

Hacker setzen sich seit JAHREN gegen Kinderpornographie ein, sind eine der besten Quellen für Busts in den Szenen, arbeiten seit Ewigkeiten an Detection Mechanmismen und Varianten das Darknet zu durchforsten. Eben weil diese Seiten dementsprechend wandelbar sind, schnell verschwinden, auf internationalen Server über verschiedenste Hosts gesetzt werden etc.

Hacker und Cracker sind seit Jahren mit den gleichen Mechanismen am arbeiten, die interne WarezScene arbeitet ähnlich geheim und dezentral.

Ganz ehrlich : Diese Sperren sind Schwachsinn. Keine Seite, die entsprechendes Material hat, ist heutzutage im indizierten Web.

Alle diese Dinge befinden sich im Darknet. Sie sind dezentral organisiert über Hubs, die sich nicht mit solchen Mitteln sperren lassen.

Das ist ganz ehrlich genauso bescheuert wie die Grippe eindämmen zu wollen, indem man den Leuten das Niessen verbietet und einsperrt, wenn jemand niesst.

Überprotektiv, zu hohe false Positive d.h. Alpha-Fehler Raten, usw.

Der Zugriff für diejenigen, die diese Strukturen nutzen um Kinderpornographie auszutauschen, wird vermutlich unverändert bleiben.

Denn sie nutzen Strukturen im Darknet, über P2P Netzwerke, DC++, Usenet Groups, private FTPs, 0-Days...

Genau wie die meisten internen Warez Leute auch. Der Unterschied ist einfach, dass es bei Warez, Moviez, Appz, Gamez halt immer einen zweiten Level gibt, der sichtbar ist für Laien. Braucht man meist nur googlen. Es gibt Bit Torrent Tracker für alles mögliche.

Die kann man sperren, für Otto Normaluser. Jeder Webcrack braucht 10 Sekunden, dann gibt es das Problem nicht mehr, indem man seine DNS Server wechselt. Sperrt man die über den ISP nutzt man eben anonymisierte Proxies aus Peru, Kanada, etc.

Lustigerweise beweist doch aber dieser Fall des zu Unrecht gesperrten, dass das System funktioniert. Die Firma (3DC oder wie sie heißt) war auf der Liste, ist aber nun wieder runter.

Es beweist dass es als Sperrsystem für nicht informierte Menschen funktioniert.

Genau das, was es im Netz nicht geben sollte. Rechtsfreier Raum? Nein, natürlich nicht.

Genausowenig würde ich einen zensierten Raum haben wollen, da diese Methoden nicht erfolgversprechend sind.

Ich meine, das ist als ob ich ein System implementiere, dass nur ein Auto aus dem Verkehr zieht, wenn der Fahrer Mist baut.

Dabei kann das System leider keine Nummernschilder lesen sondern reagiert auf die Farbe rot.

Edit zum Video: Ich finde das Video erklärt es eigentlich ganz objektiv, allerdings möchte ich dem Schluss nicht zustimmen, dass die Seiten nicht bekämpft werden. In letzter Zeit sind doch super viele Aktionen gegen Serverbetreiber gestartet worden. Zudem wird es so dargestellt, als hätte man gar kein Interesse daran, die Betreiber zu schnappen. Das sehe ich sehr kritisch, weil damit irgendwie impliziert wird, das es eine Kinderpornolobby in der Politik gibt, was ja schon eine sehr abstruse Sache wäre.

Habs mir net angeschaut, muss jetzt auch nicht unbedingt sein.

Aktionen gegen Serverbetreiber sind gut. Schwierig ist herauszufinden, ob diese eben so erfolgreich sind, da zentralisiert.

Dezentralisierte Systeme des Vertriebs werden so nicht angegriffen.

Ich denke, man hat sicher ein Interesse die Betreiber zu schnappen, ein sehr grosses sogar. Kinderpornoring durch politisches Engagement erwischt? Der Boost dürfte wohl jedem auch noch so amoralischen Politiker ein Segen sein.

Das Problem ist dass hier Gesetze von Leuten verabschiedet werden, die anscheinend entweder beschissen beraten werden, deren Ahnung massiv limitiert ist oder einfach mal ne Aktion machen. Ich möchte jetzt nichtmal unterstellen, welche Möglichkeiten ein solches System weiterhin bietet, wenn es um Informationskontrolle geht.

Wenn es um reine Kinderpornos geht, ist das System nicht so nützlich, wie es dargestellt wird und übersieht das Problem.

Antibiotika für eine normale Grippe funktionieren eben auch nicht, weil sie viral ist. Da wird auch eingesehen, dass das beste Mittel zur Bekämpfung einer Virenerkrankung Vorsorge, Impfung und Angriff auf jegliche Herde weltweit ist. Wie bei der Pockenimpfung. Pocken zu verbieten und einfach nur den Flug in ein Pockengebiet zu verbieten tut halt kaum etwas gegen das Problem an sich.

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Bzgl. der fehlerhaften Listen muss ich sagen, dass dies natürlich schon sehr schlecht ist, dass auf diesen 85% drauf sind die keine Kinderpornos verlinken etc. Trotzdem halte ich das Instrument ansich für eine gute Sache. Das dieses jedoch schlecht angewendet wird (es ist wohl vielmehr von einer dilletantischen Anwendung als von einer Staatsintrige auszugehen, da die meisten der zu unrecht gesperrten Seiten ja doch einen Teenporn/ Sexseiten Hintergrund haben und deshalb wohl vorschnell ausgesucht wurden) hat grundsätzlich nichts mit dem Instrument ansich zutun, sonst müsste man dem Staat ja jegliche Handlungsberechtigung nehmen, weil ein Verwaltungs bzw. Ordnungsinstrument immer fehlerhaft ausgewählt werden kann (so zB die Indizierung etc.).

Weiterhin sehe ich hier noch nicht den Mißbrauch des Instrumentes.

Das ist kein Missbrauch, stimmt. Fehler passieren immer. Nur halte ich ein System, das in sich nicht effektiv ist, und gleichzeitig bei unsachgemäßem Umgang bösen Schaden anrichten kann, einfach für nicht tragbar. Denn im Gegensatz zu einer Indizierung, bei der sich die Betroffenen mit Anwalt äußern und ihre Sicht der Dinge vortragen können, bevor indiziert wird, werden Webseiten einfach vom BKA gesperrt, ohne Vorwarnung, ohne Benachrichtigung der Betreiber oder ähnliches. Kurzum: Die Zensur von öffentlich zugänglichen Informationen geschieht hinter verschlossenen Türen.

Klar können die betroffenen dagegen klagen. Und sich dann hinterher darüber Gedanken machen, welche Auswirkungen die ausbleibenden Werbeinnahmen und die Rufschädigung z.B. bei einem Webunternehmen hinterlassen. Schuldig bis zum Beweis der Unschuld. Und jeder, der diese harmlose Seite besucht, wird erst einmal gespeichert und ist verdächtig. Tut minr leid, aber bei dem Gedanken wird mir einfach schlecht.

Edit zum Video: Ich finde das Video erklärt es eigentlich ganz objektiv, allerdings möchte ich dem Schluss nicht zustimmen, dass die Seiten nicht bekämpft werden. In letzter Zeit sind doch super viele Aktionen gegen Serverbetreiber gestartet worden. Zudem wird es so dargestellt, als hätte man gar kein Interesse daran, die Betreiber zu schnappen. Das sehe ich sehr kritisch, weil damit irgendwie impliziert wird, das es eine Kinderpornolobby in der Politik gibt, was ja schon eine sehr abstruse Sache wäre.

Ich denke, so hat es der Author nicht gemeint. Lies doch bitte mal den von mir bereits geposteten Link zum Thema

Kinderpornografie im Internet: Operation Ohnmacht

- Funde sind zumeist zufallsfunde, der Anstoß kommt meist durch Hinweise von aussen, kaum von den Ermittlern selbst.

- Denn die Onlinefahnder sind überlastet und unterbesetzt: "Wenn mir am Tag 30 Minuten dafür bleiben, ist es viel", sagt Marcel D., einer von zwölf Netzwerkfahndern beim Bayerischen Landeskriminalamt."

- Die großen Serverentdeckungen mit tausenden von Anzeigen laufen hinterher zum Großteil ins leere, weil die meisten Verfahren fallen gelassen wurden, aus Mangel an Beweisen oder Unschuld. Das klingt alles in den Nachrichten spektakulärer als es ist. Der Sumpf ist weit größer. Außerhalb des WWW.

Kurzum: um das ganze auch nur annährend effektiv zu Bekämpfen, in dem Untergrund, wo es auch wirklich stattfindet (und das ist nicht das WWW, wie auch im Artikel erklärt), müssten ordentlich Gelder fließen um die Truppen zu verstärken. Das passiert aber nicht. Stattdessen wird der kostengünstige und publikumswirksame Weg der Sperrung gewählt. Ich denke DAS meint der Verfasser des Videos.

Mal ehrlich: glaubst du ernsthaft, die Politik macht in den nächsten Jahren noch Geld für die Onlinefahnung locker, wenn man doch auf das tolle Sperrsystem verweisen kann?

Und mal ehrlich: Glaubst du ernsthaft, dass das BKA, dessen Fahnder kaum zu ihrer Arbeit kommen, die Sperrlisten mit der (aus meiner Sicht) nötigen Sorgfalt prüfen wird, wenn sie weder genug Geld noch genug Leute haben, und ihnen die Politik im Nacken sitzt, die eine dicke Sperrliste sehen will, um sich mit dem "Erfolg" zu schmücken?

Das ist für mich die Gefahr des Systems: Man ruht sich darauf aus, obwohl es eigentlich fast nichts bringt. Und macht gleichzeitig unschuldige Nutzer zu Generalverdächtigen und trifft unschuldige Websites mit husch-husch zusammengeschusterten Sperren. Und das alles, um nur einen winzigen Teil des eigentlichen, im Untergrund verborgenen Problems mit ein wenig Deckfarbe zu überpinseln.

Das halte ich einfach nicht für sinnvoll, sondern für Augenwischerei.

Und damit nochmal zum Thema "andere Begehrlichkeiten". Ja, ich habe als Beispiele andere illegale Inhalte im Internet angeführt. Sperren wird doch ebay.com (denn man kann nur ganze Websites sperren, keine einzelnen Seiten auf ebendiesen), weil da einer kopierte Ed-Hardy-Shirts und gebrannte CDs verhökert. oder rapidshare.com, weil das (zugegeben zum Großteil) auch für illegale uploads genutzt wird. Oder eine für sich legale Tauschbörse, die für illegalen Musiktausch verwendet wird (Man kann ja nur die Seite sperren, nicht die Inhalte). und und und. DAS werden die Begehrlichkeiten sein, die Urheberrechtsvertreter haben.

Und wer jetzt sagt, das wird nicht passieren, dem sage ich nochmal: Die Daten des Mautsystems sollten laut Politik auch nie zur Rasterfahndung genutzt werden. Wurden sie dann doch, und es musste das Verfassungsgericht einschreiten. Und trotzdem halten sich einige Länder noch nicht daran!

Wehret den Anfängen, heißt es doch. Zumindest sollte man genau hinschauen, bevor man Gesetze mit der Begründung "Gegen Kinderpornographie ist jedes Mittel recht" unbesehen durchwinkt. Mehr verlange ich ja gar nicht. Und mehr verlangt auch die Petition nicht: eine anhörung vor den entsprechenden Institutionen.

bearbeitet von Lynus

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Und damit nochmal zum Thema "andere Begehrlichkeiten". Ja, ich habe als Beispiele andere illegale Inhalte im Internet angeführt. Sperren wird doch ebay.com (denn man kann nur ganze Websites sperren, keine einzelnen Seiten auf ebendiesen), weil da einer kopierte Ed-Hardy-Shirts und gebrannte CDs verhökert. oder rapidshare.com, weil das (zugegeben zum Großteil) auch für illegale uploads genutzt wird. Oder eine für sich legale Tauschbörse, die für illegalen Musiktausch verwendet wird (Man kann ja nur die Seite sperren, nicht die Inhalte). und und und. DAS werden die Begehrlichkeiten sein, die Urheberrechtsvertreter haben.

Und wer jetzt sagt, das wird nicht passieren, dem sage ich nochmal: Die Daten des Mautsystems sollten laut Politik auch nie zur Rasterfahndung genutzt werden. Wurden sie dann doch, und es musste das Verfassungsgericht einschreiten. Und trotzdem halten sich einige Länder noch nicht daran!

Wehret den Anfängen, heißt es doch. Zumindest sollte man genau hinschauen, bevor man Gesetze mit der Begründung "Gegen Kinderpornographie ist jedes Mittel recht" unbesehen durchwinkt. Mehr verlange ich ja gar nicht. Und mehr verlangt auch die Petition nicht: eine anhörung vor den entsprechenden Institutionen.

Denke zum Thema direkt sind die Meinungen soweit dargestellt. Bzgl. anderer illegaler Seiten solltest du doch bitte differenzieren (und ich polemisiere?!? :-D ): Bietet eine Seite nur für die BRD Illegales an (so wie eben online Poker, Volksverhetzungsseiten etc.) kann sie natürlich gesperrt werden. Eine Seite die eben nicht darauf angelegt ist eben nicht. Demzufolge sehe ich hier eher kein Problem.

Bzgl. Maut und Rasterfahndung bin ich nicht so sehr über das Thema informiert. Jedoch auch hier die Frage, ob moderne Verbrechensbekämpfung wirklich nachteillig für den Bürger ist. Ich sehe jetzt ehrlich gesagt keine Gefahr für mich. Sollen sie sich doch riesen Karten über meine Autobahnvergnügungsfahrten in ihr BKA Büro hängen. Ist mir doch latte. (Naja eigentlich nicht, weil ich ja will das die auch für meine Steuergelder arbeiten).

@ Shao:

Nein, geht nicht. Es gibt keine ordentliche Variante der Aufsicht, die nicht mit einem Klick umgangen wird.

Hier ging es von meiner Seite nur um die rechtliche Möglichkeit.

ZITAT

Lustigerweise beweist doch aber dieser Fall des zu Unrecht gesperrten, dass das System funktioniert. Die Firma (3DC oder wie sie heißt) war auf der Liste, ist aber nun wieder runter.

Es beweist dass es als Sperrsystem für nicht informierte Menschen funktioniert.

Auch hier ging es meinerseits darum, dass das rechtliche System funktioniert.

Lg

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Auch hier ging es meinerseits darum, dass das rechtliche System funktioniert.

Natürlich. Seite ist böse, kommt auf den Index. Dieses System funktioniert natürlich.

Aber ich denke, dass es eine Rolle spielt, welche weiteren sofortigen Vorstösse in der Politik gemacht wurden.

Dazu habe ich allein folgendes gehört : Sperren demokratiefeindlicher Seiten, Sperren von Killerspielseiten, Sperren volksverhetzenden Seiten.

So, jetzt wirds interessant. Kinderpornographie ist einfach definierbar.

Killerspiele haben nichtmal ne Definition, die beiden anderen Sachen sind fallabhängig.

Weiterhin folgendes : Durch das Datenspeicherungsgesetz wird jede Weiterleitung mit jeder IP auf den DNS host gespeichert. Denn man wird ja weitergeleitet auf eine Seite, die eben anzeigt, dass die Seite wegen Kinderpornographie Verdachts gesperrt wurde. Ist dies in einem Schnellverfahren beispielsweise aufgrund eines Forenusers bei einer grösseren Seite wie Piratebay (KÖnnte hier passieren, und die Seite an sich ist NICHT illegal, nur eine Menge des Contents), 4chan (kann mal passieren), Usenet, oder einem sonstigen nicht so gut moderierten Forum passiert, landen eine Menge User auf einmal auf Listen.

Man landet automatisch auf einer Liste, die aufgrund der Vorratsdatenspeicherung geführt werden MUSS. Diese Liste wird automatisch zuviele False Positives enthalten. Und da ziehe ich meinen Strich, was ich für gut heissen kann. Da ist einfach Ende mit Datenschutz und es reicht einfach. Ich klicke falsch und lande auf einer Weiterleitungsliste, auf der ich identifizierbar bin. Das geht nicht mehr klar. Diese Listen bieten viel zu viel Missbrauchspotential.

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Nur als kurzer Einwurf:

versucht das Ganze mal in Zusammenhang zu bringen mit der Änderung des Reform des Sexualstrafrechts Anfang diesen Jahres.....

Die Diskussion dazu war schon mal da, das Gesetz wurde zwischcenzeitlich gegen den Widerstand aller Fachleute verabschiedet:

http://forum.progressive-seduction.com/ind...11713&st=80

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Zudem wird es so dargestellt, als hätte man gar kein Interesse daran, die Betreiber zu schnappen.

Das wird nicht "so dargestellt", sondern ist eine simple Schlußfolgerung aus den Fakten. Ich würde nicht "gar kein" Interesse sagen, aber Frau von-der-Leyen und sehr viele andere sind doch viel interessierter an den wahltechnischen Auswirkungen ihrer Maßnahmen, als der tatsächlichen Wirksamkeit gegen den Mißbrauch von Kindern dieser Maßnahmen. Sonst würden sie nicht diesen rein populistisch wirksamen Sperrungsschwachsinn mit beinahe garantiertem Mißbrauch zu anderen Zwecken abziehen, sondern deutlich mehr Mittel für die Abschaltung der Server und Bestrafung von deren Betreiber bereitstellen.

Das sehe ich sehr kritisch, weil damit irgendwie impliziert wird, das es eine Kinderpornolobby in der Politik gibt, was ja schon eine sehr abstruse Sache wäre.

Man sieht eher, was für einen geringen Stellenwert die Interessen der Kinder in den Köpfen der Politiker haben.

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Nur als kurzer Einwurf:

versucht das Ganze mal in Zusammenhang zu bringen mit der Änderung des Reform des Sexualstrafrechts Anfang diesen Jahres.....

Die Diskussion dazu war schon mal da, das Gesetz wurde zwischcenzeitlich gegen den Widerstand aller Fachleute verabschiedet:

http://forum.progressive-seduction.com/ind...11713&st=80

Der stark umstrittene "Petting-Passus" "gegen sonstige Leistungem" wurde eigentlich nicht eingeführt.

Lg

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Das was mich an dem ganzen Hokus-Pokus am meisten stört ist, dass das BKA immer mehr Rechte zugesprochen bekommt, um zu Überwachen.

Das neue BKA-Gesetz erlaubt Onlinedurchsuchung, Bundestrojaner, sie dürften sogar bei dir einbrechen um den zu installieren.

Wenn man ihnen jetzt noch die Internetsperrlisten in die Hand gibt dann sind wir bald so weit, dass das BKA die Internet-Stasi ist.

Außerdem halte ich es für sehr demokratiefeindlich wenn niemand diese Listen einsehen darf, wenn die Sperre ja so toll ist sollen sie mal die Liste offenlegen und von unabhängigen Sachverständigen prüfen lassen.

Die Methoden die man übrigens zur Fahndung einsetzt sind wirklich fast Steinzeitmäßig. Man guckt sich das entsprechende Material "an", ich gehe davon aus, dass 99% der Filme die existieren ohne Gesichter der Täter gefilmt sind und auch die Umgebung keine konkreten Hinweise gibt.

Von Frau von der Leyen will ich garnicht reden, die sollte man verklagen.

Von der Leyen hat in einem Radiointerview gesagt, dass die 20% der Internetnutzer, die diese Sperren umgehen könnten, schwerst Pädokriminell wären, das ist offensichtlich Verleugnung.

Ich habe dazu schonmal ne Abhandlung geschrieben:

Ihr könnt den Text kopieren oder wasauchimmer, aber bitte fragt vorher nach.

Die Informationen beziehe ich aus der c't 9/09, da ich selber nicht die Mittel habe, beim BKA etc. zu recherchieren.

Von der Leyen: Kinderpornografie ist ein stark wachsender markt, er ist im Jahre 2007 um 111% angestiegen.

Leider ist diese Zahl nicht korrekt, da nur die Zahl der Angeklagten, nicht der tatsächlich schuldigen aufgelistet wird.

Um genaue Zahlen zu nennen.

2006: 2936 Anklagen

2007: 6206 Anklagen (Auslöser dafür: Operation Himmel bei der ein Kinderpornoring hochgenommen wurde)

Nach Recherche der c't sind nur die Hälfte der Anklagen in 2007 zur verurteilung gekommen, daher ein minimaler Zuwachs.

von der Leyen: Mit Sperren kann man den Markt 'trockenlegen', kein Geld = keine Produktionen.

Auch das ist nicht richtig. Ein Ermittler des LKA Niedersachsen schildert die Szene so:

Harte Kinderpornografie wird nicht über Internet geliefert, sondern über DVDs per Post. Die Abwicklung findet zwar online statt, jedoch wird da kein handel von Downloads betrieben. Sperren würden demnach die Betreiber nur minimal schädigen. Das 'Internetmaterial' ist meist durchgesickertes Material der Anbieter, dass in Tauschbörsen oder im Usenet getauscht wird, somit also NICHT über Webseiten. Es gab nur 2 Beispiele für kommerziellen Handel über Internet Seiten, und diese Anbieter waren schnell gefasst (denke mal LS-Studios wird wohl dabei sein.). Ein Verteidiger der oft Kinderporno-Angeklagte verteidigte bestätigt dies, jeder seine Mandanten habe das Material aus dem Usenet oder aus Tauschbörsen.

Die Technik hinter der Sperre:

Die geplante Technik setzt auf DNS-Poisioning. Jeder PC benutzt DNS-Server um URLs aufzurufen, die die IP-Adressen der Server vereinfachen. Durch Sperrlisten leitet der DNS-Server der Provider die aufgerufene URL Bsp: domain.kinderporno.org auf eine Warn-/ Schutzseite weiter, nicht auf die eigentliche IP des Kinderporno-Servers. Wenn Nutzer jetzt aber die IP direkt im Browser eingeben, umgeht man den DNS-Server und kommt trotzdem an diese Inhalte (wenn es sie denn gäbe). Wenn man auch ohne IP-Adressen drankommen will, bedient man sich einfach an ausländischen DNS-Servern, die nicht filtern.

Das System der Internetsperre ist also absurd und hat keinen Nutzen im Verhältniss zu der Gesetzlichen Lage.

Es gibt effektivere Techniken, welche aber sehr Teuer wären, z.B. ein Paketscan bei den Providern.

von der Leyen: wenn die Seiten nichtmehr leicht erreichbar sind, besucht sie niemand mehr.

Das mag vielleicht für von der Leyen oder sonstige Politiker zutreffen, ist aber nicht belegbar. Wie gesagt, mit Sperren kann man Tauschbörsennutzung und Usenetgroups nicht unterbinden.

Eine Studie der Organisation Carechild hat ergeben, dass die meisten Server, die Kinderpornografisches Material hosten in folgenden Ländern stehen:

USA(17 Domains), Niederlande Südkorea, England jeweils eine Domain.

Durch eine einfache Abuse-Meldung bei Providern könnte zumindest in 3 Ländern binnen Stunden die Seite offline sein.

"

"Die Polizei muss an der Quelle ansetzen und diese zum versiegen bringen. Es kann nicht sein, dass in Sperrlisten der dänischen Regierung Internetseiten aufgeführt sind, die auf deutschen Servern gespeichert werden und hierzulande daraufhin ernsthaft über Internetzensur debattiert wird, anstatt diese Server aus dem Verkehr zu ziehen. Das ist an Absurdität nicht zu überbieten. Wir haben bereits vorgemacht, dass es anders besser geht", so CareChild-Pressesprecher Michael Kappe"

Quelle: http://www.carechild.de/carechild/pressemi...rdert_entschlos senes_vorgehen_gegen_kinderpornografie_573_1.html

Die Meldungen von KiPo-Seiten sind seit 1998 von 1500 Meldungen pro Jahr auf 15000 Meldungen angestiegen, die tatsächlich Kinderpornografischen Inhalte sine jedoch nur von 1500 auf etwa 2500. Man sieht trotzdem, auch normale Bürger haben ein wachsames Auge, ihnen würde durch eine Sperre die Meldefähigkeit genommen werden, was indirekt eher zu einem Anstieg der Inhalte führen dürfte.

Außerdem sind Frau von der Leyen die Rechtlichen Grundlagen ziemlich egal, wie es scheint. Sie beschließt lediglich Verträge mit den Providern, den Umweg vor das Verfassungsgericht um ihre Maßnahmen prüfen zu lassen, geht sie jedoch nicht.

Das unterstreicht das ihre Ideen zur einschränkung von Kinderpornografie rechtlich nicht tragbar sind.

Frau von der Leyen setzt sich über ein Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags hinweg, das besagt, dass bescheinigt das die Sperrmaßnahmen ungerechtfertigt sind im Verhältniss zum Grundrechtlichen Eingriff.

Auch die Gesellschaft für Informatik plädiert für eine effektivere Strafverfolgung, ohne Erfolg.

"Aus den Augen aus dem Sinn" greift leider bei sachlicher Betrachtung des Problems nicht. Absurde Horrorszenarien von weinenden, vergewaltigten Kindern überall im Netz sowie das "anfixen" von Zufallsfindern von KiPo sind weder nachvollziehbar noch sachlich belegt.

Die Internetsperren in anderen Ländern wie Dänemark oder Schweden bestätigen, das solche DNS-Sperren wenig hilfreich sind. Selbst führende Polizisten aus Dänemark bestätigen dies. von 1500 vereitelten Klicks am Tag sind 80% Suchmaschinen. Die Musikindustrie hat schon reges Interesse an einem solchen Gesetz bekundet, da nichtnur Kinderpornografie gesperrt werden müsse, sondern auch Urheberrechte damit geschützt werden sollten.

Auf der Pressekonferenz hat sie übrigens noch einen Knaller ausgepackt:

80% der männlichen Internetnutzer wären gelegentlichen KiPo-Konsumenten. Zählen wir mal durch.....

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So, das Gesetz ist durch den Bundestag, das nehme ich zum Anlass, noch einmal meinem unglaublichen Frust Luft zu verschaffen. Wer Sich mal 30 schockierende hochinformative Minuten gönnen will - http://wikileaks.org/wiki/Einblicke_in_die_Kinderpornoszene

30 Minuten sind dabei übrigens mehr als der durchschnittliche Bundestagsabgeordnete dem ganzen gewidmet hat. Wie könnte man sonst einem Gesetz zustimmen, dass nutzlos aber dafür gefährlich ist.

Nur mal so: Was passiert denn mit einem Datensatz, von dem jeder weiß, dass er sich im Internet befindet? Er wird gefunden und verbreitet. Wenn also das BKA die Liste (im Gegensatz zu ALLEN anderen Ländern, deren Listen bisher geleaked worden sind) ordentlich führt und tatsächlich nur Seiten drauf landen, die nach der deutschen Definition von Kinderpornographie strafbar sind - dann haben wir am Ende ein feines Nachschlagwerk für Pädophile. Zusätzlich zu einer Zensur- und Speicherungsstruktur, die das Grundgesetz nicht gefährdet, sondern ihm diametral gegenübersteht.

Übrigens war der Chef der Piratenpartei gestern bei Phoenix. 100% Informatiker. Wie kann man so einfache Sachverhalte so geschwulstig darstellen? Und Rupert Scholz (seinen Diskussionsgegner) hat ihm Dutzende von Steilvorlagen gegeben, man hätte ihn auf Zensur und komplettes Unverständnis festnageln können. Schade, dass das verpasst wurde.

Puh, mal rausgelassen. Das tut gut.

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