"Schüchternheit gilt es zu akzeptieren" Kann der Mensch sich wirklich "verändern" ?

44 Beiträge in diesem Thema

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@RoyTS:

Dein "Psycho" ist da etwas ungenau:

Persönlichkeit wird in der Regel in "Temprament" und "Charakter" aufgeteilt.

1. Temprament bzw. bestimmte Merkmale davon sind bis zu 70% genetisch determiniert.

Die äußern sich schon nach der Geburt und werden richtigerweise mit den Big Five beschrieben.

Diese Merkmale sind:

1. Extraversion

2. Neurotizismus

3. Verträglichkeit

4. Gewissenhaftigkeit

5. Offenheit für neue Erfahrungen.

Diese Merkmale, bzw. Dein persönliches abschneiden in diesen Kategorien, hast Du Dein ganzes Leben lang.

Das ist die "emotionale Färbung" die sich im lymbischen System einprägt.

2. Charakter ist all das, was Du im Laufe Deines Lebens erfahren hast. Du hast eine bestimmte Verdrahtung im Gehirn die nur Du hast. Dazu gehören z.B. Hemmungen/Schüchternheit. An denen kannst Du arbeiten und z.B. offener und gesprächiger werden. Wenn Du aber hohe Werte bei Introvertiertheit(1) hast, dann bleibst Du auch eher ein Einzelgänger, dafür aber ohne Hemmungen im Umgang mit anderen Menschen, weil Du daran gearbeitet hast.

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1. Temprament bzw. bestimmte Merkmale davon sind bis zu 70% genetisch determiniert.

Determination gibts doch bei den Big Five gar nicht, nur prädisposition, immerhin sind etwa 50% auf die Gene zurückzuführen und etwa 50% auf die Umwelt. Determination würde ja bedeuten, dass du bei 70% nix machen kannst und bei den restlichen 30% schon was, was aber so ja nicht stimmt.

Diese Merkmale, bzw. Dein persönliches abschneiden in diesen Kategorien, hast Du Dein ganzes Leben lang.
Korrelative Studien fanden heraus, dass die Positionen innerhalb der Dimensionen im Kindes- und Jugendalter stark schwanken. Erst nach dem dreißigsten Lebensjahr bleiben die Werte weitgehend konstant. Die Ursachen der Ausprägungen sind zum einen genetische Faktoren, zum anderen hängen sie von dem individuell wahrgenommen sozialen Umfeld ab.

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1. Temprament bzw. bestimmte Merkmale davon sind bis zu 70% genetisch determiniert.
Determination gibts doch bei den Big Five gar nicht, nur prädisposition, immerhin sind etwa 50% auf die Gene zurückzuführen und etwa 50% auf die Umwelt. Determination würde ja bedeuten, dass du bei 70% nix machen kannst und bei den restlichen 30% schon was, was aber so ja nicht stimmt.

Determination sollte es prägnanter machen... wie es der Würzburger Persönlichkeitsforcher Klaus-Peter Lesch augedrückt hat:

"Die individuelle biologische Ausstatung bildet quase den Rahmen, innerhalb dessen Veränderungen möglich sind. Stellen Sie sich vor, Sie würden sich im Innern eines elastischen Gummiballs befinden: Mit den Händen und Füßen könnten Sie die Wand um ein gewisses Maß ausbeulen. Je weiter man sie jedoch dehnt, desto größer wird der Widerstand, gegen den man anzukämpfen hat".

Diese Merkmale, bzw. Dein persönliches abschneiden in diesen Kategorien, hast Du Dein ganzes Leben lang.
Korrelative Studien fanden heraus, dass die Positionen innerhalb der Dimensionen im Kindes- und Jugendalter stark schwanken. Erst nach dem dreißigsten Lebensjahr bleiben die Werte weitgehend konstant. Die Ursachen der Ausprägungen sind zum einen genetische Faktoren, zum anderen hängen sie von dem individuell wahrgenommen sozialen Umfeld ab.

Es ist richtig , dass diese Merkmale besonders im Teenie Alter bzw. in der Zeit der Ausbildung schwanken. Spätestens mit 30 Jahren ist diese "Reifephase" abgeschlossen. Von da an sind die Veränderungen in der Persönlichkeit bei den meisten nicht mehr dramatisch und gehen nur noch sachte voran.

Costa, Paul T. und McCrae, Robert R., 2002: Looking backward: Changes in the mean levels of personality traits from 80 to 12.............

bearbeitet von mick21

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Es ist richtig , dass diese Merkmale besonders im Teenie Alter bzw. in der Zeit der Ausbildung schwanken. Spätestens mit 30 Jahren ist diese "Reifephase" abgeschlossen. Von da an sind die Veränderungen in der Persönlichkeit bei den meisten nicht mehr dramatisch und gehen nur noch sachte voran.

Costa, Paul T. und McCrae, Robert R., 2002: Looking backward: Changes in the mean levels of personality traits from 80 to 12.............

Man hat ja mittlerweile wie schon angesprochen herausgefunden, dass das Gehirn auch im hohen Alter noch Sachen erlernen kann und formbar ist. Die Frage ist ja, ob man sich als 30 jähriger noch irgendwelchen Veränderungen stellen muss wie mit 15. Im großen und ganzen bleibt man da bei der gleichen Arbeitsstelle, hat Haus und Frau und lebt so weiter bis an sein Lebensende anstatt anfangen zu rebellieren und sein Leben von heut auf morgen um den Haufen zu werfen und ein Hippie zu werden oder so wie es eben in jüngerme Alter der Fall ist.

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Es ist richtig , dass diese Merkmale besonders im Teenie Alter bzw. in der Zeit der Ausbildung schwanken. Spätestens mit 30 Jahren ist diese "Reifephase" abgeschlossen. Von da an sind die Veränderungen in der Persönlichkeit bei den meisten nicht mehr dramatisch und gehen nur noch sachte voran.

Costa, Paul T. und McCrae, Robert R., 2002: Looking backward: Changes in the mean levels of personality traits from 80 to 12.............

Man hat ja mittlerweile wie schon angesprochen herausgefunden, dass das Gehirn auch im hohen Alter noch Sachen erlernen kann und formbar ist. Die Frage ist ja, ob man sich als 30 jähriger noch irgendwelchen Veränderungen stellen muss wie mit 15. Im großen und ganzen bleibt man da bei der gleichen Arbeitsstelle, hat Haus und Frau und lebt so weiter bis an sein Lebensende anstatt anfangen zu rebellieren und sein Leben von heut auf morgen um den Haufen zu werfen und ein Hippie zu werden oder so wie es eben in jüngerme Alter der Fall ist.

@Seth:

Ja, das Gros der Menschen wird mit fortschretendem Alter eher intro- als extravertierter.

Vor allem eine bestimmte Facette der Extraversion, nämlich das Bedürfnis nach Trubel und Aufregung, lässt immer weiter nach. Die meisten hier im Forum sind wohl in ihren 20gern. Wie kann man da noch an der Persönlichkeit arbeiten? Das ist die Frage. Denn grosse Sprünge sind da nicht mehr möglich. Und da muss man dem Herrn Degen und co. wiedersprechen. Am "Charakter" kann man arbeiten.

Zum Gehirn noch was (Interviewauszug mit Prof. Gerald Hüther, Neurobiologe):

In einem Interview mit dem Magazin go longlife sind folgende Sätze von Ihnen zu lesen: "Es gibt einen fatalen Weg, wie Menschen sich und ihr Hirn vor Veränderungen "schützen": Sie lernen ihre Gefühle zu unterdrücken und versuchen einen Zustand zu erreichen, wo ihnen nichts mehr "unter die Haut geht". Gerade diese Gefühle, also die Aktivierung der emotionalen Zentren im Gehirn und die damit einhergehende Ausschüttung von Botenstoffen mit wachstumsfördernden Wirkungen, sind aber die entscheidenden Auslöser für Umbauprozesse von einmal entstandenen Verschaltungsmustern der Nervenzellen im Gehirn." Können Sie diesen Aspekt - auch vor dem Hintergrund Ihres Erickson-Zitats „Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit zu haben“ - nochmals genauer erläutern?

Prof. Gerald Hüther:

Mit der Fähigkeit, seine Gefühle zu unterdrücken, sich selbst unter Umständen sogar abzuwerten und sich nichts zuzutrauen, kommt ja niemand auf die Welt. Diese schwierige Fähigkeit eignen sich Menschen erst im Verlauf ihres Lebens an. Manche mehr, manche weniger, das hängt ganz entscheidend von den Erfahrungen ab, die man vor allem als Heranwachsender in der Beziehung zu anderen Menschen macht. Einmal gebahnt, sind die diese Reaktionen und Bewertungen lenkenden neuronalen Verschaltungsmuster im Gehirn später nur noch schwer wieder auflösbar. Damit im Gehirn neue Verschaltungen entstehen können, muss es zu einer Aktivierung der emotionalen Zentren und zu einer damit einhergehenden vermehrten Ausschüttung neuroplastischer Botenstoffe kommen. Und genau das passiert nicht mehr, wenn jemand gelernt hat seine Gefühle so gut zu kontrollieren.

Solche Menschen reagieren nicht mehr emotional –weder auf das In-Ausssicht-Stellen einer Belohnung, noch auf die Androhung einer Bestrafung. Auch sonst sind sie emotional kaum noch zu erreichen. Ihre Fähigkeit, sich zu freuen ist ebenso eingeschränkt wie die, Schmerz oder Mitleid zu empfinden. Solche Menschen bringt man nur noch schwer in Bewegung. Sie wirken wie eingefroren. Dennoch: Auch sie waren einmal einfühlsame und gefühlvolle Menschen- ganz am Anfang, während ihrer frühen Kindheit. In ihrem Gehirn sind daher die für die Aktivierung von Gefühlen zuständigen Verschaltungen noch vorhanden. Diese durch spätere negative Erfahrungen stark überformten Muster sind daher prinzipiell reaktivierbar.

An sie ist eben normalerweise nur schwer heranzukommen – es sei denn, ein solcher Mensch macht eine Erfahrung, die ihn innerlich tief berührt. Dann werden diese alten Verschaltungsmuster wieder aktiviert. Und dann entsteht plötzlich wieder so ein altes, aus der ganz frühen Kindheit stammendes Gefühl, doch angenommen zu sein, doch dazu zu gehören, doch noch weiter wachsen und über sich hinauswachsen zu können. Das freilich sind Sternstunden, sogenannte „now-moments“, in denen ein Mensch sich wieder öffnet und für das empfindsam macht, was in ihm und um ihn herum geschieht. So etwas läßt sich nicht gezielt herbeiführen. Bestenfalls kann man Bedingungen dafür schaffen, dass es sich ereignet.

Was raten Sie einem Menschen, welcher sich selbst in Ihrer Beschreibung wieder erkennt? "Tja, Pech gehabt: Dein Zug ist abgefahren und für den Rest deines Lebens ist Gefühls-Eiszeit angesagt. Vielleicht schenkt dir das Schicksal ja noch einen jener seltenen "now-moments", der dich heilen könnte. Kleiner Tipp: Mache dir keine zu großen Hoffnungen!" - Lautet so Ihr Fazit?

Prof. Gerald Hüther:

Die in den letzten Jahren von den Hirnforschern mit Hilfe der sog. bildgebenden Verfahren gewonnenen Erkenntnisse machen deutlich, dass sich neuronale Netzwerke und synaptische Verschaltungsmuster umorganisieren, wenn es einen Menschen gelingt, sein Gehirn anders als bisher zu benutzen, wenn er sich beispielsweise mit 70 dazu entschließt, ein Musikinstrument zu erlernen (und das dann auch tut), oder wenn er sich die Blindenschrift aneignet, weil er seine Sehfähigkeit verloren hat. Es geht also. Das Gehirn ist durchaus veränderbar, sogar noch im Alter. Das ist die frohe Botschaft der Hirnforscher. Aber damit sich dort etwas ändert, muss man sein bisheriges Leben verändern, von liebgewordenen Gewohnheiten und Bequemlichkeiten Abschied nehmen, seine bisher stillschweigend gehegten oder lauthals verkündeten Überzeugungen noch einmal grundsätzlich in Frage stellen. Und das ist leichter gesagt als getan.

Das ist nicht nur unbequem, sondern macht bisweilen auch Angst. Viele Menschen machen daher lieber so weiter wie bisher. Auch wenn es ihnen dabei nicht besonders gut geht, so ist es ihnen doch zumindest vertraut. Wer Angst vor Veränderung hat, wird sich nicht ändern, auch wenn er seine mißliche Situation noch so oft beklagt. Dann wird sich auch so leicht kein „now moment“ einstellen, es sie denn, er überwindet seine Angst. Am leichtesten gelingt das, wenn sich ein solcher Mensch noch einmal richtig verliebt, am besten in einen anderen Menschen, aber vielleicht auch in ein Haustier, zur Not auch in seine Modelleisenbahn oder in seine Briefmarken oder sonstige Sammlung. Wem das passiert, der macht sich noch einmal auf den Weg, öffnet sich, durchstößt seinen selbstgebauten Eispanzer und entdeckt ein neues Leben.

Die andere Möglichkeit seine Angst zu überwinden besteht darin, sich selbst wiederzufinden. Es gab ja Zeiten, da war der hinderliche Eispanzer noch nicht da. Der ist ja erst nach und nach entstanden. Selbst der größte Dickhäuter war ja ursprünglich einmal ein durchaus offener und neugieriger Mensch, der achtsam und behutsam mit sich selbst und mit anderen umgegangen ist. Vielleicht ist das schon lange her, aber zumindest als kleines Kind war er einmal so. Und diesen Schatz der frühen Kindheit kann man wiederentdecken, jedenfalls dann, wenn man danach zu suchen beginnt. Wer ihn Stück für Stück wiederfindet, findet letztlich Stück für Stück sich selbst wieder, erlebt einen „now moment“ nach dem anderen und wird allmählich wieder Eins mit sich selbst.

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Mir ist da noch was eingefallen bezüglich dieser Stelle aus dem obigen Interview:

"Wer Angst vor Veränderung hat, wird sich nicht ändern, auch wenn er seine mißliche Situation noch so oft beklagt. Dann wird sich auch so leicht kein „now moment“ einstellen, es sie denn, er überwindet seine Angst. Am leichtesten gelingt das, wenn sich ein solcher Mensch noch einmal richtig verliebt, am besten in einen anderen Menschen....."

Man hat bei Singles festgestellt, die eine neue Partnerschaft eingegangen sind, dass sich die Werte bei Neurotizismus u. Schüchternheit reduziert haben und dafür eine Zunahme von Extraversion, der Gewissenhaftigkeit und des Selbstwertes festgestellt wurde. Auch nach der Trennung blieben diese "neuen" Eigenschaften stabil(Asendorpf2001).

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Und nein Medikament z.B. gegen bipolarew Störungen oder Schizophrenie sind ganz schlimm, sie retten auch nur Menschenleben oder ermöglichen Leuten ganz normal am Leben teilzunehmen und nicht wie früher einfach weggesperrt zu werden. Vl. machen wir mal ein PU-Bootcamp für Schizophrene auf?

Ich hätte intresse an so einen Pu-bootcamp für Schizophrene aber muss ich dan doppelt Zahlen?

Für mich und Johnny ? oder darf johnny nicht mit machen ?Bin noch schüler johnny macht seife und verkauf es an Hotels.

Lg

Sh und Johnny

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Die andere Möglichkeit seine Angst zu überwinden besteht darin, sich selbst wiederzufinden. Es gab ja Zeiten, da war der hinderliche Eispanzer noch nicht da. Der ist ja erst nach und nach entstanden. Selbst der größte Dickhäuter war ja ursprünglich einmal ein durchaus offener und neugieriger Mensch, der achtsam und behutsam mit sich selbst und mit anderen umgegangen ist.
das hängt ganz entscheidend von den Erfahrungen ab, die man vor allem als Heranwachsender in der Beziehung zu anderen Menschen macht.

Hüther glaubt daran, Traumata und negative Konflikterlebnisse könnten krank machen und müssten behandelt werden.

Degen schreibt hierzu:

Seite 88: Mit erstaunlicher Häufigkeit gingen fähige, ausgeglichene und einfühlsame Erwachsene aus traumatischen Familienverhältnissen hervor. Umgekehrt wurden begabte, problemlose und glückliche Kinder zu unzufriedenen, neurotischen Erwachsenen, die sich und ihrer Umgebung zur Last fielen.

Seite 93: Mit kritischem Auge lassen sich keine oder nur höchst zweifelhafte Beweise für den elterlichen Einfluss auf die Persönlichkeit finden. Nichteinmal der scheinbar »wasserdichte« Zusammenhang zwischen der mütterlichen Überfürsorglichkeit und der kindlichen Unselbstständigkeit hält einer Überprüfung stand.

Mit CBT (kognitive Verhaltenstherapie) kann man Menschen mit Depressionen aber in 90% der Fälle innerhalb von recht kurzer Zeit (4 Wochen) helfen
etliches davon (z.B. CBT) ist wissenschaftlich sehr gut belegt.

Degen schreibt weiter, dass CBT (kognitive Verhaltenstherapie) nicht funktioniert.

Seite 73 Wenn phobische Ängste so leicht konditionierbar wären, müsste es nämlich viel mehr Phobiker geben. Schließlich überstehen zahlreiche Menschen schlimme Vorkommnisse, ohne eine Neurose auszubilden.

Seite 74 [notwendige Voraussetzung für eine Konditionierung nach Pawlow ist, dass die Erkrankten eine unangenehme Erfahrung mit dem Objekt ihrer Angst gemacht haben] ... Bei den meisten Phobikern, so das verblüffende Fazit, ist überhaupt gar kein traumatisches Konditionierungsereignis nachzuweisen.

Seite 75 Ausgerechnet in der Kontrollgruppe, in der überhaupt keiner unter einer Angststörung litt, hatten besonders viele Personen unangenehme Erfahrungen mit dem jeweiligen Auslöser gemacht. Jene, die keine Angst vor Höhen hatten, waren in ihrer Kindheit besonders häufig schon einmal von einer Höhe gestürzt. Schlangenängste grassieren besonders häufig in Großstädten, in denen es gar keine Schlangen gibt. In den ländlichen Regionen, in denen viele Schlangen leben, ist die Schlangenphobie dagegen fast gänzlich unbekannt.

Seite 76 Selbst bei der Erklärung einer einfachen Spinnenphobie kommt die Psychotherapie nach Jahrzehnten des Herumdokterns auf keinen grünen Zweig. Um wieviel weiter ist sie wohl von der Erklärung komplexer Seelenverstrickungen entfernt?

bearbeitet von Raptor1979

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Degen schreibt weiter, dass CBT (kognitive Verhaltenstherapie) nicht funktioniert.

Das Degen einfach unrecht hat, ist doch bewiesen. Nur weil erstudierter Psychologe ist, hat er keine Glaubwürdigkeiot und seine Belege stimmen einfach nicht. Gerade bei Phobien ist CBT nachgewiesenermaßen erfolgreich.

Leute, setzt euch mal in eine Unbibliothek und lest mal echte wissenschaftliche Literatur zum Thema. Auch mehrere Bücher und nicht nur eins. Dann merkt ihr wieviel Gewicht ihr solchen Exotenmeinung schenken wollt.

Es gibt auch "Historiker", die den Holocaust leugnen, in deren Büchern klingt deren Argumente auch alle schlüssig und sie verweisen auf "eindeutige Belege". Trotzdem ist das Blödsinn. Und jeder der mehr als ein (seriöses) Buch zum Thema gelesen hat, weiß das.

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[Das ist nicht nur unbequem, sondern macht bisweilen auch Angst. Viele Menschen machen daher lieber so weiter wie bisher. Auch wenn es ihnen dabei nicht besonders gut geht, so ist es ihnen doch zumindest vertraut. Wer Angst vor Veränderung hat, wird sich nicht ändern, auch wenn er seine mißliche Situation noch so oft beklagt. Dann wird sich auch so leicht kein „now moment“ einstellen, es sie denn, er überwindet seine Angst. Am leichtesten gelingt das, wenn sich ein solcher Mensch noch einmal richtig verliebt, am besten in einen anderen Menschen, aber vielleicht auch in ein Haustier, zur Not auch in seine Modelleisenbahn oder in seine Briefmarken oder sonstige Sammlung. Wem das passiert, der macht sich noch einmal auf den Weg, öffnet sich, durchstößt seinen selbstgebauten Eispanzer und entdeckt ein neues Leben.

Sehr interessant.

Ausgehend von einem Stillstand in bzg. auf weiterentwicklung und motivation:

Lohnt es sich also sich eurer Ansicht absichtlich in jemanden zu verlieben um die so gewonne Energie in das eigene Leben zu stecken?

Frauen, die konstant in Beziehungen sein müssen, benutzen das ja auf ähnliche Weise. (Auch wenn manch eine Beziehung nur als Pflaster für klaffenden inneren Wunden dient)

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Degen schreibt weiter, dass CBT (kognitive Verhaltenstherapie) nicht funktioniert.

Damit disqualifiziert er sich vollkommen und zeigt, was von seinem Buch zu halten ist. Das ist, wie wenn jemand schreiben würde, man kann seine Zeit beim 100-Meter-Lauf durch Training nicht verbessern. CBT ist so ziemlich die am besten untersuchteste Psychotherapie, wobei sowohl CT alleine als auch BT (also nur kognitiv oder nur Verhalten) sehr gut untersucht wurden und beides seine Wirkung hat. Es gibt hunderte Studien, die die Wirksamkeit von CBT auch im Vergleich zum Placebo etc... mit Kontrollgruppen und allem was nötig ist belegen, eine sehr große Zahl davon hat die Wirkung von CBT im Umgang mit Phobien belegt.

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Gast -DK-
[Das ist nicht nur unbequem, sondern macht bisweilen auch Angst. Viele Menschen machen daher lieber so weiter wie bisher. Auch wenn es ihnen dabei nicht besonders gut geht, so ist es ihnen doch zumindest vertraut. Wer Angst vor Veränderung hat, wird sich nicht ändern, auch wenn er seine mißliche Situation noch so oft beklagt. Dann wird sich auch so leicht kein „now moment“ einstellen, es sie denn, er überwindet seine Angst. Am leichtesten gelingt das, wenn sich ein solcher Mensch noch einmal richtig verliebt, am besten in einen anderen Menschen, aber vielleicht auch in ein Haustier, zur Not auch in seine Modelleisenbahn oder in seine Briefmarken oder sonstige Sammlung. Wem das passiert, der macht sich noch einmal auf den Weg, öffnet sich, durchstößt seinen selbstgebauten Eispanzer und entdeckt ein neues Leben.

Sehr interessant.

Ausgehend von einem Stillstand in bzg. auf weiterentwicklung und motivation:

Lohnt es sich also sich eurer Ansicht absichtlich in jemanden zu verlieben um die so gewonne Energie in das eigene Leben zu stecken?

Frauen, die konstant in Beziehungen sein müssen, benutzen das ja auf ähnliche Weise. (Auch wenn manch eine Beziehung nur als Pflaster für klaffenden inneren Wunden dient)

Lustig, dass du gerade den Absatz interessant findest. Ich fand den danach viel besser:

Die andere Möglichkeit seine Angst zu überwinden besteht darin, sich selbst wiederzufinden. Es gab ja Zeiten, da war der hinderliche Eispanzer noch nicht da. Der ist ja erst nach und nach entstanden. Selbst der größte Dickhäuter war ja ursprünglich einmal ein durchaus offener und neugieriger Mensch, der achtsam und behutsam mit sich selbst und mit anderen umgegangen ist. Vielleicht ist das schon lange her, aber zumindest als kleines Kind war er einmal so. Und diesen Schatz der frühen Kindheit kann man wiederentdecken, jedenfalls dann, wenn man danach zu suchen beginnt. Wer ihn Stück für Stück wiederfindet, findet letztlich Stück für Stück sich selbst wieder, erlebt einen „now moment“ nach dem anderen und wird allmählich wieder Eins mit sich selbst.

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Es gibt hunderte Studien, die die Wirksamkeit von CBT auch im Vergleich zum Placebo etc... mit Kontrollgruppen und allem was nötig ist belegen, eine sehr große Zahl davon hat die Wirkung von CBT im Umgang mit Phobien belegt.
Gerade bei Phobien ist CBT nachgewiesenermaßen erfolgreich.

Ihr verweist auf irgendwelche Studien. Auf Degen´s Argumente wird nicht Bezug genommen. Pawlow ist Begründer der CBT. Unangenehme Erfahrungen mit dem Objekt der Angst sind notwendige Voraussetzung für eine Konditionierung nach Pawlow. Wieso entsteht eine Phobie, obwohl die Erkrankten keine unangenehme Erfahrung mit dem Objekt ihrer Angst gemacht haben? Wie kann es sein, dass bei den meisten Phobikern überhaupt gar kein traumatisches Konditionierungsereignis nachweisbar ist? Wie kann es sein, dass Schlangenängste besonders häufig in Großstädten grassieren, in denen es gar keine Schlangen gibt?

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Es spielt keine Rolle. Es ist erwiesen, dass CBT super funktioniert bei so ziemlich allen Phobien. Degen sagt, die Erde sei eine Scheibe obwohl erwiesen ist, dass sie eine Kugel ist. Verstehst du? Da muss ich mir gar keine Argumentation anhören.

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. Pawlow ist Begründer der CBT. Unangenehme Erfahrungen mit dem Objekt der Angst sind notwendige Voraussetzung für eine Konditionierung nach Pawlow. Wieso entsteht eine Phobie, obwohl die Erkrankten keine unangenehme Erfahrung mit dem Objekt ihrer Angst gemacht haben? Wie kann es sein, dass bei den meisten Phobikern überhaupt gar kein traumatisches Konditionierungsereignis nachweisbar ist? Wie kann es sein, dass Schlangenängste besonders häufig in Großstädten grassieren, in denen es gar keine Schlangen gibt?

Wikipedia ist dein Freund:

Zitat:

Ursachen

Zur Zeit sind nach wissenschaftlichem Stand die lerntheoretischen Erklärungsmodelle die einflussreichsten.

Diese Erklärungsmodelle gehen davon aus, dass die Angstreaktion von eigentlich nicht zwingend gefährlichen Situationen oder Objekten durch klassische Konditionierung erlernt wird. [...]

Dieses recht alte verhaltenstherapeutische Erklärungsmodell ist im Laufe der Zeit um das sogenannte Modelllernen und bestimmte kognitive und biologische Anteile erweitert worden. Zu den biologischen Erklärungsmodellen gehört z. B. die Annahme, dass bestimmte Stimuli eher dafür geeignet sind, eine konditionierte Angstreaktion auszulösen (z. B. Spinnen oder Schlangen); Stichwort: „Preparedness“. Hierfür werden Strukturen im Mandelkern verantwortlich gemacht.

Nonassoziative Erklärungsmodelle postulieren, dass es einige wenige biologisch angelegte und evolutionär relevante Ängste gibt, deren Bewältigung erlernt werden muss. Phobien entstehen demnach nicht durch Expositon mit einem angstauslösenden Stimulus, sondern durch ungenügende Exposition oder Unterschiede in der Habituation.

Spezifische Phobien gelten innerhalb der psychoanalytischen Theorie immer als Verschiebung von Angst auf einen Gegenstand oder eine Situation. Die Verschiebung gehört innerhalb der psychoanalytischen Theorie zu den Abwehrmechanismen. Eine Angst vor einer bestimmten Vorstellung wird verdrängt und tritt dann in veränderter Form, also beispielsweise als Angst vor Spinnen oder eben Dunkelheit und Gewitter, wie es sich im Falle einer phobischen Störung im Kindesalter verhält, auf.

Die verdrängten Ängste und Konflikte können ganz unterschiedlicher Art sein. Auch Trennung, Eifersucht und dergleichen können hier angstauslösend wirken. Wichtig hierbei ist, dass die Verschiebung der Angst vor einer bestimmten Vorstellung beim Kind auf eine äußere Situation oder ein Objekt zwei wichtige Funktionen hat. Ein äußeres Objekt oder eine Situation kann aktiv gemieden werden, im Gegensatz zu einer (ängstigenden) Vorstellung, die zwangsweise auftreten kann; zweitens kann dadurch eine Beziehung konfliktfrei gehalten werden, da die Angst ja auf ein anderes Objekt oder eine andere Situation verschoben wurde. Ein einfaches Beispiel wäre hier, dass ein Kind nicht Angst vor Trennung von der Mutter, sondern vor dem Alleinsein im Dunkeln bekommt. Mit Angst wird eine andere Angst abgewehrt[1].

Welche Art von Phobie so entsteht, ist abhängig von dem Entwicklungsstand des Kindes. Kleinere Kinder werden eher eine Angst vor Gewittern entwickeln als vor Spinnen, wie dies bei reiferen Störungen der Fall ist. Auf welches äußere Objekt nun die Angst verschoben wird, könnte auch mit den Symbolisierungsvorgängen zusammenhängen. Dabei würde die Angst vor einem Objekt entstehen, was symbolisch die reale, aber verdrängte Angst darstellt. Auch einfache Konditionierungen könnten eine Rolle spielen[1].

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die spezifischen (isolierten) Phobien besser mit den oben genannten Theorien zu erklären sind als die Agoraphobie oder die sozialen Phobien.

Und egal wie diese Phobien entstanden sind, sie werden erfolgreich mit Hilfe von Verhaltenstherapien behandelt.

Wieder in diesem Wiki-Artikel:

Die Behandlung von Phobien mittels Verhaltenstherapie, die mit verschiedenen Konfrontationsverfahren (in sensu vs. in vivo, graduell vs. massiert) ist nachweisbar wirksam. Sie kann mit anderen verhaltenstherapeutischen Verfahren und auch mit der Gesprächspsychotherapie kombiniert werden. Ziel ist es dabei, dass Betroffene sich den Situationen und den phobischen Stimuli aussetzten, die sie bisher gemieden haben. Sie können hierdurch erleben, dass die Situation als solche nicht gefährlich ist und sie ihre Angst ertragen können. Mit der Zeit kann die Angst nachlassen (habituieren).

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Wer sagt eigentlich das man seine Genetik nicht verändern kann -.-?

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Wer sagt eigentlich das man seine Genetik nicht verändern kann -.-?

Du anscheinend nicht. :-D

Leg dich halt mit radioaktivem Abfall ins Bett um deine Extraversionswerte zu erhöhen.

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Wer sagt eigentlich das man seine Genetik nicht verändern kann -.-?

Du anscheinend nicht. :-D

Leg dich halt mit radioaktivem Abfall ins Bett um deine Extraversionswerte zu erhöhen.

Hehe lustig, aber ganz unrecht hat SirP vielleicht nicht. Man weis seit kurzen, dass es genetische Schalter gibt, welche bewirken ob ein Gen abgelesen wird oder nicht.

Dies ist wichtig bei der Proteinsynthese und (somit) für alle im Körper stattfindenden Prozesse. Mann weis auch, dass mann durch zufuhr von Enzymen steuern kann, ob

ein Gen ausgelesen wird (somit aktiv ist) oder nicht. Wenn man nun sagt, dass Erlernen neuer Fähigkeiten eine Neukonditionierung des Gehirnes pos. beeinflusst, dann muss dieser stoffliche Zwischenschritt ja auch stattfinden. Das heißt das lernen beeinflusst die Gehirnchemie, diese wiederum das Verhalten, dieses über kurz oder lang die Drüsen und vielleicht die Ausschüttung von Enzymen, welche wiederum ein Gen an oder abschalten können, welches vielleicht Einfluss auf Hormonhaushalt oder Serothoninausschüttung hat.....

Ich glaube der Ewige Tanz im Kopf hat erst ein Ende wenn es zu Ende ist. Bis dahin ist Alles drin!

Im Endeffekt gilt aber immer das Gleiche: Übung macht den Meister

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