LR: Playing in Sweden

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Wer kennt das nicht? Wer sich längere Zeit mit Pick-Up auseinandergesetzt hat, stellt fest, es wird zunehmend schwerer und schwerer einen kontinuierlichen Fortschritt in seinem game festzustellen. Mal kommen Abende und Nächte da läuft alles wie im Bilderbuch und dann folgen widerrum Nächte, wo nichts so richtig klappen mag. Die letzten Wochen und Monate habe ich zum größten Teil damit verbracht, für mich festzustellen, wie ich auch aus Nächten lernen kann, die nicht mit einem lay geendet haben. Was dabei ausgesprochen hilfreich ist, sich einfach mal in neues Terrain zu bewegen.

Eigentlich war ich auf der Suche nach einem Billigflug zu meinem Bruder, da ich keine Lust hatte, quer durch die Republik zu fahren. Ein Pop-up der Fluggesellschaft offerierte Billigflüge nach Skandinavien und weckte meine Neugier. Schweden. Stockholm. Da wollte ich schon immer mal hin, u.a. natürlich wegen den netten gutaussehenden blonden Schwedinnen. Und anstatt zu meinem Bruder zu fahren, habe ich auf einmal ein Ticket nach Stockholm gebucht. Ein Wochenende.

Ein passendes Hotel dazu ist schnell gefunden, dass von der Lage direkt in der Nähe des Hauptbahnhofs liegt. Zu meinem Glück ist die ganze Gegend um den Hauptbahnhof die Partymeile schlechthin [Anm.: Also wer kann, sollte sich möglichst in der Region einquartieren]. Den Freitag Abend nutze ich in erster Linie um mir ein Bild von der Stadt bei Nacht zu machen. Die Clubs und selbst die Bars verlangen im Vergleich zu Deutschland ein sehr hohen Eintrittspreis – durchschnittlich 12-15€. Die Schlangen vor den Clubs sind ellenlang, weshalb ich am Freitag Abend lediglich im Casino, das ebenfalls um die Ecke liegt, ein paar Drinks zu mir nehme und etwas Poker und Roulette spiele. Auch wenn es nicht mit meinem Tripp nach Las Vegas mithalten kann, ich hab‘ ne Schwäche fürs „gamblen“ ;-). Die Leute sind sehr modisch und individuell gekleidet, dass ist was auf alle Fälle sofort auffällt. Das gilt nicht nur abends, sondern fällt mir auch besonders tagsüber auf, während ich mich am Samstag durch die Geschäfte schlage und ein paar Klamotten kaufe [Anm.: Die Geschäfte sind genial. Eine gigantische Auswahl bei zugegeben vergleichbar hohen Preisen wie hier, dafür kriegt man aber zudem eine wirkliche Beratung ganz gleich in welche Geschäft man geht, wo man spürt, dass es nicht nur ums Verkaufen geht, wie ich es oftmals in Hamburg erlebe]. Soviel zum drum herum.

Am Vorabend habe ich mir bewusst zwei Clubs ausgeguckt, die ich ansteuern will. Mehr kann und will ich nicht ausprobieren. In Schweden machen die Clubs um 03:00 Uhr zu von daher sollten zwei Clubs auch reichen. Mit gutem Englisch hat man keinerlei Verständigungsschwierigkeiten. Die Schweden wachsen größtenteils bilingual auf. Trotzdem ist das ein Punkt, der sich gegenüber meinem Game in Deutschland komplett anders gestaltet. Wer tatsächlich mal in einem englischsprachigen Land sargen war, weiss, was ich meine. In seiner Muttersprache kann man schnell mal improvisieren, aber in einer anderen Sprache bedeutet das wesentlich mehr Kopfarbeit. Vor meinen ersten Approaches an dem Abend sehe ich mich mit genau dieser Tatsache konfrontiert. Anfangs bin ich mir dessen natürlich bewusst, aber die „language barrier“ erweist sich dann als unbedeutend. Es ist ein spannendes Erlebnis die Dinge, die ich sonst aus dem englischen ins Deutsche übersetzt habe, direkt im Original auszuprobieren. Und erstaunlicher Weise klappen sie auch recht gut.

Meine ersten Sets in dem ersten Club laufen sehr holprig. Meine Grammatik ist mies, durch das Brüllen aufgrund der lauten Musik habe ich das Gefühl meine englische Aussprache leidet ebenfalls und mit der Improvisation klappt es auch nicht so ganz. Aber trotzdem genieße ich spätestens nach meinem Opener einen gewissen Status, der mich im Gespräch hält – der Fremdenbonus. Ich glaube, egal wo man Urlaub macht, es gibt immer Frauen, die auf einen stehen, nur weil man nicht aus der gleichen Stadt kommt. Wenns dann noch ein anderes Land ist umso besser.

Während ich in Deutschland möglichst schnell versuche dank NLP und SS Rapport herzustellen, klappt es hier nicht, da mir zu dem Zeitpunkt einfach das englische Material nicht auf der Zunge liegt. Ich beschließe den ersten Club abzuhaken und gehe nochmal ins Hotel, um mir ein zwei Dinge durchzulesen und auf mein Handy zu packen. Gesagt, getan. Also steuere ich den zweiten Club an. Nun zu einem witzigen Phänomen. Wie schon erwähnt schließen die Clubs um drei Uhr. Je näher wir dieser Uhrzeit kommen, desto offener scheinen auch die Sets zu werden. Und das liegt nicht nur an dem anderen Club. Mein canned Material läuft ganz gut, so dass ich mich von unüblich vielen Routinen zur nächsten hangele. Es war definitiv gut, nochmals in Hotel zu gehen, hier sich fehlendes Material anzuschauen. Kurz vor drei Uhr kann sich meine Bilanz nach fünf längeren Gesprächen im Durchschnitt zwischen 15 und 30 Minuten durchaus sehen lassen. Zwei Sets haben zu keinem Ergebnis geführt, dafür gab es bei den anderen drei Sets jeweils eine Nummer.

Um mit den Nummern irgendwas anzustellen, bleibt mir nur noch der Restsonntag bzw. Sonntagabend. Also schicke ich die gleiche SMS an alle drei Nummern, ne halbe Stunde nachdem ich auf meinem Hotelzimmer bin. Als ich gegen halb zehn aufstehe, keine Antwort. Um kurz vor zwölf kriege ich dann eine Antwort von einer der Nummern (im folgenden Maja). Wir machen einen Treffpunkt für den frühen Nachmittag an einem recht belebten, touristisch stark frequentierten Spot aus. Dank zweier Gutscheine haben wir die Möglichkeit während einer Schiffstour was anderes zu sehen und uns besser kennenzulernen. Ich fahre weiter auf meiner Rapportschiene. Ich habe das Gefühl, einen komplett anderen Menschen vor mir zu haben. Am Abend zu vor noch das Partygirl und auf einmal sprechen wir über Kindheitserlebnisse, Familie und Zukunftspläne. Die Schiffstour erweist sich als sehr gute Wahl, da sie mir zwischen unseren intensiven Gesprächsthemen immer wieder ein paar Kleinigkeiten über Schweden erzählt. Es wird für mich langsam Zeit mich auf mehr Kino zu konzentrieren, was sich aufgrund unserer Sitzposition aber als schwer herausstellt. Nach der Tour gehen wir direkt auf eine der an den Hafen anliegenden Grünflächen, von denen Stockholm scheinbar durchzogen ist und genießen die letzten Sonnenstrahlen. Auf dem Weg vertiefe ich unseren sexuellen Thematiken, nachdem meine Versuche während der Schiffstour von ihr meist mit einem Lächeln geblockt wurden. Auf dem Rasen taut sie dann auf, es geht um Vorlieben, Erfahrungen und Wünsche.

Nachdem die Sonne langsam untergeht und einige Schatten auf unser Fleckchen wirft, wird es recht kühl und ich schlage vor, einen Cocktail in meiner Hotelbar trinken zu gehen, weil sie ausgesprochen gut dort sind, nicht wie das gepanschte Zeug gestern im Club. Direkter wollte ich nicht sein, da sie sechs Jahre jünger ist als ich. Sie willigt ein und wir gehen zu meinem Hotel. Auf dem Weg zur Bar sage ich ihr, bevor wir was trinken, sollten wir den Ausblick aus meinem Zimmer im 10ten Stock genießen, der Sonnenuntergang sehe atemberaubend aus (ja, ne is‘ klar *g*). Ich glaube sogar, sie hat das ernst gemeint, weil sie direkt zum Fenster gewandert ist. Als ich sie dann von hinten geküsst hatte, fiel aber der Groschen auch bei ihr, so dass wir nicht mehr zum Cocktailtrinken gekommen sind. LMR gab s nicht, außer einem zaghaften „But we can’t….“. Sehr niedlich :D

Ich habe mir oftmals Gedanken darüber gemacht, warum einige Nächte nicht von Erfolg gekrönt waren. Hab versucht den Abend Revue passieren zu lassen und zu analysieren, um es das nächste mal besser zu machen. Was ich aus meinem Ausflug gelernt habe? Ich höre damit auf, aus jeder Situation herausfinden zu wollen, was ich hätte besser machen können. In Schweden war ich weit außerhalb meiner comfort zone. Gamen auf Englisch, laute Umgebung, mangelnde Improvisation. Und trotzdem hatte ich eine Bombenzeit, ein Ausflug von dem ich meinen Kindern mal erzählen kann. Und ich höre auf den Dingen zu viel Bedeutung beizumessen. Ich erinnere mich gar nicht mehr, wann ich nach einem #close in Deutschland in der gleichen Nacht eine SMS geschrieben habe. Das sollte ich wieder öfter tun!

Hoffe jemand der sich die Mühe gemacht hat, das zu lesen, konnte etwas für sich draus mitnehmen…

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Sehr schön.

Ja bin mal gespannt wie das ist mit dem Englischen.

Ich will Ende Juli für 1 Jahr auch nach Neuseeland gehen, work and travel :)

bearbeitet von Nonoo

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Hey Flip,

alte Keule.

Long time so see... Geile Idee. Gefaellt mir. Aber sag mal pfui ziehst du dir ernsthaft canned material auf dein Phone und spickst dann im Club? Das geht ja mal gar nicht, ich meine ich bin auch einfach zu faul das auswendig zu lernen, deshalb improvisiere ich immer. Fehlt nur noch so ne Cyberbrille, wo die Lines eingeblendet werden oder ein Knopf im Ohr, der dir alles ansagt... ;-)

Schone und elgant geloesst mit der Bar und dem Sonnenuntergang, Politik der kleinen Schritte.

Schweden da muss ich auch unbedingt nochmal hin, da laufen wohl verdammt viele schoene Frauen rum... Mhm DonMartin hat da noch Kontakte...

Was den Fremdenbonus angeht, stimmt definitiv. Habe ich hier auch, aber wie. Inzwischen isses wohl eher der Promibouns... Neulich wandern gewesen... Auf dem Gipfel jede Menge Leute, bin da laengs gegangen und alle haben sich nach mir umgedreht...eine ist sogar gegen nen Baum gelaufen...WTF? Und denn haben sie mich gefragt ob sie Fotos mit mir machen duerften, ja klar... Warum? Loesung... Ich sehe einem deutschen Basketball Star wohl sehr aehnlich... Hab Baukloetze gestaunt... Aber na klar, ich war einfach zu faul zum Rasieren und zum Frisoer zu gehen und mit der Matte und dem Bart und dem einen Kopf groesser als die Chinesen sehe ich dem tatsaechlich entfernt aehnlich... Sehr, sehr lustig... Und ich hab rausgefunden, wie ich sie mit einer einzigen Geste alle zum Lachen bringen kann und sie total offen sind... Eigentlich total leichtes Spiel... Trotzdem ist das total komisch, wenn die Leute sich nach dir umdrehen... Als die Kleine gegen den Baum gelaufen ist, musste ich sooo lachen... Naja... Funktioniert leider nur in der Provinz.

Ich denke ueberigens, dass man den Fremdenbonus auch umdrehen kann. Wer sagt denn, dass man die Maedels auf Deutsch ansprechen muss? Ich glaube wenn ich zurueck bin oeffne ich die einfach auf Englisch, nen passenden Akzent dazu kriegt man auch noch hin und im Club iss das eh so laut, da faellt das kaum auf... Schon mal drueber nachgedacht?

Was ist eigentlich aus deiner Kleinen geworden?

Viele Gruesse aus Asien,

Velvet

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Long time so see... Geile Idee. Gefaellt mir. Aber sag mal pfui ziehst du dir ernsthaft canned material auf dein Phone und spickst dann im Club? Das geht ja mal gar nicht, ich meine ich bin auch einfach zu faul das auswendig zu lernen, deshalb improvisiere ich immer. Fehlt nur noch so ne Cyberbrille, wo die Lines eingeblendet werden oder ein Knopf im Ohr, der dir alles ansagt... :-D

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Hehe...die Versuchung war einfach zu groß. Wann habe ich schon mal die Gelegenheit englische SS Pattern im Original auszuprobieren. Da wollte ich - meinem Perfektionismus sei Dank ;) - es natürlich 1:1 rüber bringen. Cyberbrille? Gute Idee - sowas gibts in Asien bestimmt für n Ei und n Butterbrot.

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Ich denke ueberigens, dass man den Fremdenbonus auch umdrehen kann. Wer sagt denn, dass man die Maedels auf Deutsch ansprechen muss? Ich glaube wenn ich zurueck bin oeffne ich die einfach auf Englisch, nen passenden Akzent dazu kriegt man auch noch hin und im Club iss das eh so laut, da faellt das kaum auf... Schon mal drueber nachgedacht?

Ohja, habe ich vereinzelt mal ausprobiert und musste da feststellen, dass ich viele deutsche Mädels sich ab einem gewissen Zeitpunkt peinlich berührt gefühlt haben, da die wenigsten ab einem gewissen Punkt aufgrund ihres Englischs mir folgen konnten. Mein Eindruck war eher dass sie mit "connection, attraction, desire, pleasure, escape, etc." wenig anfangen konnten. Aber der Sache wegen, werde ich dem Ganzen mal wieder einen Versuch einräumen, wo ich gerade in Übung bin.

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Schweden, geliebtes Schweden :-D

Sehr geiler Report und vor allem super zu lesen. War ratzfatz durch und wollte mehr :)

Sollte ich mal wieder Single sein, werd ich mir auch n paar Städte-Reisen genehmigen, bringt einen denk ich unglaublich vorran.

Beste Grüße

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