Üble Vergangenheit: verschweigen oder ehrlich sein?

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Hallo zusammen!

Das ist mein erster Post hier, also seid nachsichtig wenn ich was falsch mache. Jedenfalls hab ich nichts über die Suchfunktion gefunden.

Folgendes erstmal zu mir:

Ich bin ein AFC (noch) und habe das Forum erst letzte Woche entdeckt und es gibt mir jetzt schon viel, um an meinem Selbsbewußtsein zu arbeiten. Das habe ich auch vorher schon getan, jedoch nicht so bewußt. Ich bin 29.

Okay, jetzt das Problem um das es geht:

Ich habe eine sehr schlechte Geschichte hinter mir. Komme aus einer wenig schönen Umgebung. Ich habe früher gelitten unter meiner familiären Situation. Meine Mutter war früh geschieden und sie hatte danach zwei Freunde. Alles Alkoholiker, einer hat versucht meine Schwester zu missbrauchen. Ich wurde in der Schule gemobbt und ich war über lange Zeit schwer Selbstmordgefährdet. Es hat sich auch nie jemand für mich interessiert. Meine Schwester wurde umgebracht, als ich 21 war und ich bin danach in die Psychiatrie gekommen. Ich hatte damals geritzt und dann Diagnosen wie shizoide Persönlichkeit und Borderline bekommen.

Mehr will ich darauf nicht eingehen. Ich möchte gerne wissen was ihr denkt, wie man damit am besten umgeht bezogen auf andere Menschen, die man kennenlernt.

Ich habe mich gefangen und ich bin auf jeden Fall viel selbstbewusster. Was ich befürchte sind Mitleidsreaktionen. Was ich aber auch nicht möchte, das ganze zu verschweigen, da es eben einen großen Teil meines Lebens ausmacht.

Ich würde mir dazu selbst nun sagen, erst sehr spät, wenn wirkliches Vertrauen existiert mit diesen Sachen rauszurücken. Jedoch stecke ich jetzt manchmal schon in der Klemme und fühle mich, als müsste ich etwas erfinden um eben nicht darüber zu reden. Ich selbst denke ich kann damit mittlerweile gut umgehen, aber wenn es jemand erfährt sind die Reaktionen meist doch irgendwie betroffen. Vielleicht sollte ich dort einfach abblocken und sagen, das ich darüber nicht rede.

Ich hoffe ihr versteht was ich meine und ich bin gespannt auf eure Meinungen.

P.S. Ich habe diese Woche schon schöne Erfahrungen machen können, einfach durch mein neues "Inner Game" und ich werde gleich losziehen in meine Lieblingsbar. Schönen Abend euch allen!

bearbeitet von elcucuy

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Eine solche Vergangenheit wird die reifen Mädels von den unsicheren herausfiltern - einige werden damit nicht umgehen können, auch wenn Borderline heute ja wirklich häufig diagnostiziert wird und Du ja bei Weitem damit nicht alleine bist.

Ich würde diese Vergangenheit nicht unbedingt beim ersten Date erzählen - nicht, weil Du Dich dafür schämen solltest, sondern weil eine solche Problematik viel Zeit braucht um erzählt zu werden und Du beim ersten Date wohl eher mehr schöne Dinge erleben als Probleme aufarbeiten möchtest. Du kannst ja einfach so etwas sagen: Ich war früher eine unstabile Persönlichkeit [impliziert, dass Du das jetzt nicht mehr bist] und hab einige unschöne Dinge miterlebt. Ich kann Dir das ja ein anderes Mal erzählen [Du stehst dazu und hast nichts zu verschweigen], aber lass uns jetzt lieber den schönen Moment genießen. Komm, wir holen uns noch etwas zu trinken!

Die Betroffenheit, die entsteht, ist auch normal - sie wird nur dann zu einem Problem, wenn Du Dich für die Betroffenheit anderer Leute schämst oder Dir das peinlich ist. Lass die Betroffenheit einfach zu, weil sie eine normale Reaktion ist, und bleib sachlich bei Deinen Erzählungen. Du klingst ja nicht wie jemand, der mit seinen Problemen hausieren geht oder Mitleid zu erregen sucht. Du musst auch Betroffenheit nicht beschwichtigen. Das ist einfach eine normale Reaktion. Aber davon solltest Du Dich nicht beirren lassen - was geschehen ist, ist ein Teil Deiner Vergangenheit, das gehört zu Dir, fertig.

Zudem kannst Du an solchen Extremsituationen auch Stärke zeigen: Du hast krasse Sachen erlebt und bist wieder auf die Beine gekommen. Das kann beim Gegenüber auch als DHV ankommen, je nach dem was passiert ist und wie Du es erlebst. Du kannst dadurch auch rüberkommen wie jemand, den nichts mehr erschüttert, weil er schon vieles erlebt hat. Das hängt davon ab, wie Du Dich heute verhältst.

Viel Spaß heute abend jedenfalls!!

LG,

H.

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Du solltest (auch wenn es schwer ist) versuchen dein altes Leben hinter dir zu lassen.

Du bist nicht veranwortlich für die Dinge die geschehen sind. Du hast dein Leben selbst in der Hand und kannst es nach deinen Wünschen gestalten.

Vielleicht kommt auch ein Ortswechsel gut, um auch eine klare Trennlinie zu ziehen.

Allgemein solltest du das natürlich keinem Mädel beim Approach auf die Nase binden, das sollte ja eigentlich klar sein.

Aber gehe ehrlich damit um zu einem späteren Zeitpunkt, wenn du die Person besser kennst, kannst du ja die Hüllen fallen lassen. Hier merkst du auch wie weit du darüber hinweg bist.

Am Ende wenn jemand deine persönliche Story gehört hat, sollte man das Gefühl haben, du bist nicht daran zerbrochen sondern doch irgendwie daraus gewachsen und das du dich nun auf deine Zukunft freust (DHV).

Wenn du Geschichten erzählst, in der Phase des Kennenlernens, gehe mehr auf deine momentane Gefühlslage ein, bleib positiv rede nicht gleich mit jedem über deine schlimme Vergangenheit.

Oder erzähle von einem schönen Tagen an den du dich noch erinnerst aus deiner Vergangenheit (falls es sowas bei dir gegeben hat) erste Liebe...

Positiv bleiben. Hau rein!

Gruß

bearbeitet von Logic87

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Erstmal Respekt , dass du nach so einer Vergangenheit wieder nach vorne blicken kannst !

Das kann nicht jeder.

Meiner Meinung nach solltst du unbedingt den Ort wechseln , raus aus dem Kaff . Es sind einfach zuviele Erinnerungen an diesem Ort . Zieh um , versuch die Vergangenheit hinter dir zu lassen [ auch wenn es schwer ist ( Es gibt einen Super Thread in diesem Forum "Jetzt denke nicht soviel" . Der handelt davon , dass die Vergangenheit und die Zukunft nicht existieren ! Das einzigste was real ist , ist , was JETZT ist ! Versuche dich mehr oder weniger an diese These zu orientieren ! )]

Während dem Lesen ist mir wieder nur eines sofort eingefallen : Böhse Onkelz

Sie haben so viele Lieder geschrieben , die einem aus der Seele sprechen , man ist sprachlos und VORALLEM ! Diese Lieder helfen einem nach vorne zu blicken . Kannst ja mal bei youtube reinhören

Viel Spaß beim Pick Up , ich hoffe es wird dir helfen dein Selbstvertrauen , wie du es schon gesagt hast , zu verbessern !

geh raus , hab Spaß , machs gut und schlepp paar Mädels ab ;-) !

mfG

Nichts ist für immer da

bearbeitet von UnitedKRS

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Es kann ja niemand in dich hineinsehen. Und du hast ja kein Kainsmal.

Also mach dich in dieser Hinsicht erstmal locker.

Des Weiteren interessiert mich, ob du weiterhin in professioneller Behandlung bist?

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es ist wie mit jeder Art von Vertrauen, man muss es sich verdienen, andere Leute sollten es sich verdienen, etwas über dich zu wissen. Erzählen andere von ihrer Vergangenheit, erzählst du auch etwas von deiner, dabei kannst du auch den Anfang machen, aber eben vorsichtig.

Mitleid ist oft nur ein unbeholfenes Statement von anderen Leuten, die wissen einfach nicht, wie sie dann umgehen sollen: Fazit: sags ihnen. Helfe ihnen. Um Mitleid zu vermeiden, sollte nicht der Grund sein, warum du etwas nicht erzählst. Wenn das Gespräch auf deine Biographie kommt und du direkt gefragt wirst, kannst du auch direkt sagen, dass deine Kindheit schon schwer war und du lieber über etwas im Hier und Jetzt sprechen möchtest.

Bei Bekannten oder Freunden hilft es auch, sich ein paar Standartsätze zurechzulkegen, z.B. was du gerade geschrieben hast und das kurz zu sagen und dass du weiternicht damit reden möchtest. Eiugendlich haste ja schon dein post mustergültig formuliert.

Bei Frauen, die dich im Rahmen einer Verführung ausquetschen wollen, sag am besten nichts bis sher wenig ("öffne dich"-Spiel).

lg gg

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Gast Joyful Emotion

Ich komme aus einer Familie der absoluten Unterschicht und war bis zum Ende der Sekundarstufe I auf einer Hauptschule. Ich habe Mobbing der härtesten Gangart erlebt und war einmal kurz davor mich umzubringen. Ich habe es mir im letzten Moment anders überlegt und für meinen eigenen aufstieg gekämpft. Ich habe mich dann in der 10. Klasse nur auf die Schule konzentriert und einen erweiterten Realschulabschluß geschafft. Dann bin ich auf die Oberstufe gegangen meine gesamte Familie hat alles in ihrer Macht stehende dafür getan, dass ich es möglichst nicht schaffe. Ich habe es trotzdem geschafft und mittlerweile stehe ich kurz davon mein Studium erfolgreich zu beenden.

Ich habe mittlerweile mit meiner Vergangenheit bis zu meinem 18. Lebensjahr (meinen Geburtstag habe ich mit einem Umzug in die Freiheit verbracht) abgeschlossen, aber ich verdränge sie auch nicht. Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich meinen Bildungsweg auf einer Hauptschule begonnen habe, ich eine vollkommen asoziale Familie hatte und meine Jugend alles andere als schön war. Damit habe ich auch noch nie negative Erfahrungen gemacht. Allerdings bin ich sehr vorsichtig damit, anderen Menschen etwas darüber zu erzählen, wie ich mich wirklich in dieser Zeit gefühlt habe. Und das ich einmal kurz davor war mich umzubringen und es mir erst anders überlegt habe, als ich schon in die Tiefe geschaut habe und kurz davor war zu springen, dass weiß niemand und das wird sich auch nicht so schnell ändern.

Wieviel du anderen Menschen von dir erzählen willst musst du für dich selbst entscheiden. Ich kann dir nur empfehlen, ihnen lediglich etwas von den Fragmenten deiner Vergangenheit zu erzählen, mit denen du schon selbst vollkommen abgeschlossen hast. Bei allem anderen wirst du zu verletzlich wirken und kannst die Situation nicht mehr kontrollieren. Ansonsten hat Hearts & Minds schon einen sehr schönen Post geschrieben!

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Gast -DK-

Respekt, dass du die Verantwortung für dich selbst übernimmst und deinem Leben ganz bewußt neue Aspekte hinzufügst. Das ist echt bewundernswert, wenn man sich anschaut wie viele Leute mit ähnlichen 'Diagnosen' einfach nur in ihrem Schicksal verharren.

Sei unbedingt stolz darauf und schäm dich nicht dafür.

Im Umgang mit anderen Leute ist das halt trotzdem so ne Sache. Psychische Diagnosen wirken oft wie ein Stigma, dass man nicht wieder los wird.

Eine psychisch belastende Phase im Leben wird von der Außenwelt halt oft nicht so wahr genommen, wie ein gebrochenes Bein, dass wieder heilt. Bei manchen Leuten hast du einen Stempel auf der Stirn, der auf Lebenszeit hält. Die wissen es einfach nicht besser.

Versuch mit neuen Bekanntschaften im Hier und Jetzt zu leben; sprich über aktuelle Dinge und versuch deine Vergangenheit so konkret erstmal außen vor zu lassen, bis sie Vertrauen haben. Oft haben Menschen einfach Angst etwas falsch zu machen...oder in etwas hineingezogen zu werden, was ihnen zu groß ist und sie gehen auf Distanz.

Bei Frauen kannst du - sobald etwas Vertrauen da ist - über deine Vergangenheit sprechen. Wenn sie sich wohl bei dir fühlen bist du einfach nur ihr Held. Der Typ, der etwas beschissenes erlebt hat und trotzdem irgendwie die Fähigkeit hat zu verstehen, was ihm gut tut und ihr (der Frau) auch noch eine gute Zeit bereitet. Das ist ein dicker, nicht zu toppender DHV.

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Ich komme aus einer Familie der absoluten Unterschicht und war bis zum Ende der Sekundarstufe I auf einer Hauptschule. Ich habe Mobbing der härtesten Gangart erlebt und war einmal kurz davor mich umzubringen. Ich habe es mir im letzten Moment anders überlegt und für meinen eigenen aufstieg gekämpft. Ich habe mich dann in der 10. Klasse nur auf die Schule konzentriert und einen erweiterten Realschulabschluß geschafft. Dann bin ich auf die Oberstufe gegangen meine gesamte Familie hat alles in ihrer Macht stehende dafür getan, dass ich es möglichst nicht schaffe. Ich habe es trotzdem geschafft und mittlerweile stehe ich kurz davon mein Studium erfolgreich zu beenden.

Ich habe mittlerweile mit meiner Vergangenheit bis zu meinem 18. Lebensjahr (meinen Geburtstag habe ich mit einem Umzug in die Freiheit verbracht) abgeschlossen, aber ich verdränge sie auch nicht. Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich meinen Bildungsweg auf einer Hauptschule begonnen habe, ich eine vollkommen asoziale Familie hatte und meine Jugend alles andere als schön war. Damit habe ich auch noch nie negative Erfahrungen gemacht. Allerdings bin ich sehr vorsichtig damit, anderen Menschen etwas darüber zu erzählen, wie ich mich wirklich in dieser Zeit gefühlt habe. Und das ich einmal kurz davor war mich umzubringen und es mir erst anders überlegt habe, als ich schon in die Tiefe geschaut habe und kurz davor war zu springen, dass weiß niemand und das wird sich auch nicht so schnell ändern.

Wieviel du anderen Menschen von dir erzählen willst musst du für dich selbst entscheiden. Ich kann dir nur empfehlen, ihnen lediglich etwas von den Fragmenten deiner Vergangenheit zu erzählen, mit denen du schon selbst vollkommen abgeschlossen hast. Bei allem anderen wirst du zu verletzlich wirken und kannst die Situation nicht mehr kontrollieren. Ansonsten hat Hearts & Minds schon einen sehr schönen Post geschrieben!

Wow, Respekt!!

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Gast 11223344

Ich will zu den guten Beiträgen bisher nur noch hinzufügen, dass du KEINEM eine Rechtfertigung schuldig bist. Du darfst dich ganz entspannt selbst entscheiden, was du wem wann erzählst. Keiner hat einen Anspruch von dir zu erfahren was du erlebt hast oder was du bisher getan hast.

Wenn ich in Kursen bin oder jemanden flüchtig treffe und man den berühmten Smalltalk führt, dann bin ich mal Student für Luft-und Raumfahrttechnik und mal Groß- und Außenhandelskaufmann oder ich sage die Wahrheit. Nicht jeder muss wissen was ich tue und ich weiß auch nicht, was einen Haufen fremder Leute das angeht. meiner Freundin habe ich manche Dinge erst nach zwei oder drei Monaten erzählt, als ich das wollte.

Es ist dein Recht zu verschweigen. Du bist JETZT im HIER so wie du bist und das ist auch gut so. Das könnte dein Mindset sein. Wenn du willst, darfst du die Vergangenheit rauslassen bis du dich mit der Person wohl fühlst und für dich der richtige Moment kommt. Und selbst dann kannst du noch was verschweigen. Fände das einen guten weg... einfach schon deshalb, weil du dich dann selbst nicht immer daran erinnerst bzw. es nicht ständig in der Präsenz ist. Schlimme oder schlechte Dinge passieren jedem von uns, dem einen mehr dem anderen weniger, aber wir alle sollten an den Punkt kommen wenn wir sagen: ok, es ist teil meines lebens und meiner vergangenheit ich akzeptiere das und habe daraus gelernt aber jetzt ist jetzt und das heute zählt und die zukunft. ciao vergangenheit.

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Wow, Respekt!!

Da kann ich dir nur zustimmen. Toll wie du es geschafft hast ganz alleine deinen Weg zu gehen und dir von keinem (Familie) etwas sagen lassen hast. Mit 18 auszuziehen war wohl definitiv die richtige Entscheidung. Erst da wird man so richtig selbstbewusst und lernt für sich selber zu sorgen.

@TS

Wieviel du deiner Umwelt von deiner Vergangenheit erzählst, ist ganz alleine deine Sache. Den Rat von UnitedKRS finde ich übrigens sehr gut. Ein Ortswechsel um deine Vergangenheit ein wenig zurückzulassen und abzuschließen wird wohl kaum schaden. Aber verdrenge sie nicht. Sie ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil deines Lebens ;)

Grüße

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Erstmal danke an euch für die guten Beiträge!

Stimmt, ich erzähle es erst, wenn ich denke das es passt. Und das eben nicht zur Rechtfertigung.

Wenn ich dann darüber rede und mit den schlimmen Dingen anfange, brauche ich mich auch nicht dafür schämen in der Psychiatrie gewesen zu sein. Wobei ich eine Diagnose sowieso gar nicht mehr nennen würde. Ich habe schon einmal gemerkt, dass es ohnehin eine überflüssige Information ist, die eigentlich niemanden wirklich interessiert, abgesehen von Leuten die selbst solche Erfahrungen haben.

Du bist JETZT im HIER so wie du bist und das ist auch gut so. Das könnte dein Mindset sein.

Ja, das ist ein guter Satz dem ich gut zustimmen kann. Ich denke selbst mittlerweile meine Vergangenheit auch aufgearbeitet zu haben. Ich trauere nicht mehr darüber, aber es ist auch wichtig für mein Selbstverständnis. Ich muss auch sagen, ich bin stolz darauf das hinter mir gelassen zu haben und das größtenteils ohne jede Hilfe.

Es kann ja niemand in dich hineinsehen. Und du hast ja kein Kainsmal.

So ganz stimmt das leider nicht, denn ich habe ein paar kaum zu übersehende Narben an den Oberarmen. Immerhin sieht man aber, dass die alt sind und sie sehen nicht entstellend aus. Bisher bin ich damit aber immer locker umgegangen und wurde darauf auch selten angesprochen. Man sieht es auch nicht, wenn ich ein T-Shirt trage.

Des Weiteren interessiert mich, ob du weiterhin in professioneller Behandlung bist?

Nein ich habe die Therapie damals nach dem Krankenhausaufenthalt nicht weitergeführt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es mir hilft. Wie viele andere habe ich mich damals absolut mit meiner Diagnose identifiziert und mich umso mehr reingesteigert, bis zu einem Schlüsselerlebnis. Ich habe dann beschlossen einfach nicht mehr so zu sein. Nach vielen kleineren und größeren Rückschlägen geht es mir heute gut. Und dieses Forum mit den vielen interessanten Texten hier soll nun mein nächster Schritt sein.

Meiner Meinung nach solltst du unbedingt den Ort wechseln , raus aus dem Kaff . Es sind einfach zuviele Erinnerungen an diesem Ort . Zieh um , versuch die Vergangenheit hinter dir zu lassen [ auch wenn es schwer ist ]

Das werde ich vielleicht eines Tages tun. Zur Zeit kommt das für mich allerdings nicht in Frage. Ich habe hier einen guten Job, der zwar wenig Geld bringt, mit dem ich ansonsten aber sehr zufrieden bin. Außerdem treffe ich auch immer noch gerne meine Bekannten hier. Die kennen mich zwar auch anders, freuen sich aber auch für mich wenn es mir gut geht.

So klein ist das Kaff hier auch gar nicht (Dortmund) ;)

Da ich es auch nicht als so notwendig empfinde, sehe ich davon erstmal ab.

Grüße an alle und ein weiterhin erfolgreiches Wochenende!

bearbeitet von elcucuy

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