Frieden mit meinen Schwanz

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Wer sich mit der Materie des Pick Up etwas intensiver auseinander setzt wird früher oder später über Begriffe wie Inner Game, Oneitis, Madonna Whore Complex, Konditionierung… und vielen mehr stolpern. Als Oberbegriff gebe ich den ganzen mal den Begriff “Persönlichkeitsentwicklung“.

Die Arbeit an den Themen der Persönlichkeitsentwicklung macht es oft gar nicht möglich, die Fragen: Wie ist das eigentlich bei mir, bei meinen Eltern und Freunden, wie in unserer Gesellschaft? auszusparen. Persönlichkeitsentwicklung beim Pick Up lehrt uns, vorsichtiger zu sein, Abstemplungen zu misstrauen und gängige Vorstellungen von Liebe, Sex und Partnerschaft zu hinterfragen.

Die antiken Philosophen haben geglaubt unsere Verstandeskraft gewähre uns ein Glück und eine Größe die anderen Lebewesen versagt bleibe. Die Vernunft versetze uns in die Lage unsere Leidenschaft zu zügeln und falsche vom Instinkt her bewegte Vorstellungen zu korrigieren. Sie dämpfe das vordere ungestüm unserer Leiber und sorge als Gegenkraft zur unseren Gelüsten nach Nahrung und Sexualität für Ausgleich. Die Vernunft sei ein erhabenes, beinahe heiliges Werkzeug, das uns Herrschaft über die Welt und über uns selbst ermögliche.

Genau betrachtet hapert es schon bei der Herrschaft des Körpers. (Logisch, von der Welt ganz zu schweigen. Es ist ja mittlerweile nicht mehr unbekannt dass die Erde sich nur um ein paar Grad Celsius zu erwärmen braucht um etwas störendes zu beseitigen, wie unserer Körper es bei Krankheiten ab und an gerne tun.) Wie misslich ein Leib und eine Seele zu haben. Steht erste doch gerade zu ungeheuerlichen Widerspruch zur Würde und Intelligenz letzterer. Unsere Körper riechen, schmerzen, erschlaffen, pulsieren, pochen und altern. Sie zwingen uns zu furzen, kacken, pissen und zu rülpsen, “vernünftigere“ Vorhaben zurückzustellen und uns mit anderen Leuten in ein Bett zu legen. Zu schwitzen und laute Geräusche von uns zu geben die an Tiere in der wilden Wildnis erinnern lassen. Unsere Körper haben unsere Seelen zu Geiseln ihrer Launen und Rhythmen genommen. Auch ich bin davon betroffen… kaum drücken mir die Edelgase in meinen Bauch unangenehm auf Bauch habe ich schon keine Lust mehr aufzustehen und bin im schlimmsten Fall auch noch mörisch und vorerst nicht wirklich ansprechbar.

Die schrecklichste unserer Krankheiten ist aber die Verachtung unseres Seins. Anstatt uns mit uns selbst zu entzweien sollten wir den Krieg gegen unsere bestürzende körperliche Hülle einstellen und lernen sie als unveränderliches Faktum unserer Existenz hinzunehmen. Das gar nicht so schrecklich oder demütigend ist. Ja ja ich weiß ich weiß man hat durchaus Recht den häufigen ungehorsam des Gliedes nicht immer mit Leidenschaft zu begegnen das sich die Freiheit herausnimmt gerade dann sich schamlos vorzudrängen wenn wir keinerlei Gebrauch dafür haben und ebenso schamlos zu erschlaffen wenn wir es am nötigsten brauchen. Dennoch… jedes meiner Glieder macht mich gleichermaßen zu dem was ich bin, keines aber mehr, als mein Penis, macht mich zum Mann.

Nichts was Menschen widerfährt ist unmenschlich denn jeder Mensch trägt die ganze Gestalt des Mensch sein in sich. Schuld daran könnte ein fehlen des offenen Gespräches unserer “feinen“ Gesellschaft sein. Bei den Geschichten und Bildern die ihrer Darstellung gewidmet sind fallen in der Regel weibliche Anmut nicht mit starkem Interesse am Liebesakt und Autorität nicht mit den Besitz eines Schließmuskels oder Penis zusammen. Angesichts vieler Bilder von z.B. Politikern kämen wir gar nicht auf den Gedanken dass diese bedeutenden Personen Wind lassen oder den Beischlaf vollziehen.

Dennoch sitzen wir auf den höchsten Thron der Welt immer noch mit dem Arsch. Sowohl reich und arm, ob Mann oder Frau sitzen wir nicht nur darauf sondern scheißen alle mit dem Arsch. Noch unverständlicher ist das mit dem Geschlechtsakt. Was hat dieser so natürliche, nützliche, ja notwendige Vorgang den Menschen eigentlich angetan das sie nicht/kaum ohne Scham davon zu reden wagen und ihn sogar aus den “sittsamen“ Gesprächen verbannen. Wir haben keinerlei Hemmungen die Worte: Töten, Rauben und Verraten offen beim Essen auszusprechen und da sollen wir dieses eine nur zwischen den Zähnen zu murmeln getrauen?

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