Sehr interessant!! Matriarchat, keine Ehe, MLTR in alter Kultur

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Weil hier in letzter Zeit oft über althergekommene Moral und Wertvortsellungen diskutiert wurde, möchte ich auf diese Dokumentation von Arte über das Volk der Mosuo hinweisen. Sie zeigt, daß doch nicht alles von der Natur so vorgeben ist und nur die Moderne alternative Lebensformen bietet, wie wir glauben.

Das Volk der Mosuo in Südchina bewahrt seit fast 2000 Jahren ihre besondere kulturelle Eigenheit. Die Gesellschaft der Mosuo ist geprägt vom Matriarchat. Das bedeutet, die älteste Frau einer Familie steht dem Familienverbund vor und hat in entscheidenden Dingen das letzte Wort. Die Familienstruktur wird bestimmt von der weiblichen Blutslinie. Das heißt, die Nachkommenschaft lebt im Haushalt der Mutter und wird von den Frauen und deren Clans aufgezogen. Der Besitz vererbt sich von der Mutter an die Töchter.

Noch interessanter: Eine Ehe oder eheähnliche Beziehung in einer Lebensgemeinschaft gibt es nicht. Frauen und Männer können langfristige und kurzfrstige Beziehungen haben. Sie dürfen nebeneinander und nacheinander diverse Beziehungen und sexuelle Partnerschaften eingehen. Männer besuchen die Frauen nachts in ihren Häusern, müssen aber vor Sonnenaufgang das Haus verlassen haben. Die anderen Familienmitglieder halten sich raus und schreiben weder Frau noch Mann vor, mit wem sie sich einlassen. MLTRs, Fbs und begrenzte Liebesbeziehungen in einer uralten traditionellen Kultur. Einen Madonna-Whore Komplex gibt es dort nicht. Die soziale Sicherheit für Frauen und deren Kinder bietet der Familienverbund. Die Kinder wachsen in dem Haushalt der Mütter auf und bleiben dort auch als Erwachsene. Die männliche Bezugsperson für die Kinder sind die Brüder der Mutter. Der Vater hat keine größere Bedeutung, weil er ja nicht mit den Müttern zusammenlebt und die Beziehungen zeitlich begrenzt sind.

Auch wenn einige Elemente uns sehr modern erscheinen, ist auch diese kulturelle Prägung bedroht. Die Jungen Menschen dort, werden auch von der globalen Welt und der modernen Gesellschaft und ihren Wertvorstellungen beeinflußt. So wie die Form einer klassischer Liebesbeziehhung in gemeinsamer Lebensparnerschaft von Mann und Frau, aber auch natürlich der Drang nach mehr Eigenständigkeit, außerhalb der alten Familienstrukturen. Auch wenn diese ausnahmsweise matriarchlisch geprägt sind und nicht patriarchalisch.

Ich möchte diese Doku vorstellen und zur Diskussion anbieten. Gerade weil wir oft über die Machbarkeit alternativer Beziehungsformen und über die Stellung von Frau und Mann so oft reden und streiten. Es scheint doch nicht alles so von der Natur vorgegeben zu sein, wie wir es gerade bei PU oft denken.

Die Doku ist bis Dienstag Abend im Internet frei abrufbar.

Arte_Dokumentation: LINK

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Ooch Mensch. Interessiert das wirklich keinen? Da wird dauernd über den Naturgebenen Madonna Whore Komplex geredet. Die Möglichkeit alternativer Beziehungsformen oder die Stellung der Geschlechter zueinander.

Aber dieses vollkommen andere Gesellschaftsmodell, das seit 2000 Jahren Realität ist, interessiert keinen. ;-)-_-

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Ooch Mensch. Interessiert das wirklich keinen? Da wird dauernd über den Naturgebenen Madonna Whore Komplex geredet. Die Möglichkeit alternativer Beziehungsformen oder die Stellung der Geschlechter zueinander.

Aber dieses vollkommen andere Gesellschaftsmodell, das seit 2000 Jahren Realität ist, interessiert keinen. ;-)-_-

Die Doku dauert ne halbe Stunde, zuviel für die ADHS Welt ;)

Ich werd sie mir heute Abend mal anschauen, würde aber jetzt schon wieder dagegen argumentieren, dass irgendetwas dass in einer Gesellschaft aufkommt in irgendeiner Form etwas mit der impliziten Natur der Spezies zu tun haben muss. Aus meiner Sicht ist jegliche Kultur als ein Nebeneffekt der sexuellen Selektion entstanden.

Edit : Und jetzt hör auf zu flennen ;-):-p :-p

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Es geht ja darum, dass man als Mensch ziemlich vielem gegenüber "predisposed" ist. Prädisposition (kanns schlecht ins deutsche Übersetzen) bedeutet aber nicht, dass man nichts daran ändern kann. Im Großteil der Urvölker (ich glaube es war sowas um 80%) herrschte ein Patriarchat, in den restlichen 20% sowas wie Monogamie (zumindest serielle). Das hier von dir angesprochene ist eine ziemliche Rarität, sagt nix über irgendeine Prädisposition aus sondern lediglich darüber, dass etwas trotz Veranlagung auch anders laufen kann und es einen Spielraum gibt (Nature vs Nurture Debatte etc..).

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Für diejenigen, den die Artedoku zu lang ist, gibt auch eine Kurzfassung.

Ich sehe die Familienstuktur der Mosu ambivalent, zum einen umgehen sie das Problem der Ehe, dass die Kinderaufzucht von dem Bestehen einer Liebesbeziehung abhängt, zum anderen widerspricht es dem Bedürfnis der Männer die eignen Kinder großzuziehen. Eine interessante Alternative, aber lange nicht perfekt.

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Oh endlich mal ein paar Antworten ;-)

Ich werd sie mir heute Abend mal anschauen, würde aber jetzt schon wieder dagegen argumentieren, dass irgendetwas dass in einer Gesellschaft aufkommt in irgendeiner Form etwas mit der impliziten Natur der Spezies zu tun haben muss.

Genau das meine ich ja. Es ist eben nicht so sehr von der Natur der Spezies abhängig. Bzw. Es gibt sehr viele Möglichkeiten mit der Natur umzugehen

Aus meiner Sicht ist jegliche Kultur als ein Nebeneffekt der sexuellen Selektion entstanden.

Meinst du wirklich? Ich würde das eher so sehen, daß jede Kultur mit der sexuellen Selektion anders umgeht. So wie hier auch. Die Grundsätze der sexuellen Selektion gelten immer noch, aber es hat sich dennoch eine andersartige Kultur geformt.

Ich sehe die Familienstuktur der Mosu ambivalent, zum einen umgehen sie das Problem der Ehe, dass die Kinderaufzucht von dem Bestehen einer Liebesbeziehung abhängt, zum anderen widerspricht es dem Bedürfnis der Männer die eignen Kinder großzuziehen. Eine interessante Alternative, aber lange nicht perfekt.

Ne Perfekt ist es natürlich nicht. Ich finde nur interessant, was alles möglich ist. Ich persönlich hätte keinen Bock unter den Fittichen meiner Mutter zu leben, aber darum gehts ja nicht. Mir ging es nicht um Propaganda für dieses Modell, sondern darum wie flexibel wir Menschen in Puncto Beziehungsformen doch sind.

Aber die Kinderaufzucht klappt dort ja anscheinend ganz gut. Die Vaterrolle, die männliche Bezugsperson sind dort die Onkel. Die Kinder bekommen also von weiblicher und männlicher Seite gleichermaßen ihre starke liebevolle Zuwendung. Deswegen hat das über so einen langen Zeitraum funktioniert.

Zur Prädisposition:

In der Doku wird auch erklärt, inwiefern die besonderen Lebensbedingungen dieser Gegend für diese besondere Ausformung verantwortlich sind. Es gibt immer Tendenzen in unseren Anlagen. Aber der besondere evolutive Vorteil des Menschen war und ist seine besondere Anpassungsfähigkeit und Flexibiltät.

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