Männer in der Sinnkrise

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Es gibt für das Studium der Lehramtsberufe keine richtige Überprüfung, ob sich die Bewerber überhaupt dafür eignen. Stattdessen muss der Abitursschnitt herhalten. In den Fächern Kunst, Musik und Sport, muss man natürlich darüberhinaus eine Begabung beweisen.

Was jedoch viel wichtiger wäre sind die Überprüfung der sozialen Intelligenz und ob man dem Druck dieses Berufs standhalten kann. Natürlich denkt daran niemand, denn ausschlaggebend sind immer noch ausschließlich die Fächer, so als sollte man sie immer noch im klassischen Frontalunttericht durchziehen.

Grundschullehramt will logischerweise kaum jemand studieren, weil man später auch für die Hauptschule eingesetzt werden kann! Allein das Wort Hauptschule schreckt die meisten Bewerber natürlich ab.

In dem Alter, in dem man sich für seinen späteren Berufszweig entscheidet, ist man meiner Meinung nach meistens noch viel zu jung um festzustellen, ob man als Lehrer geeignet wäre. Aber es interessiert sich in der Schule sowieso niemand so richtig für die Schüler und deren Zukunft, Potentiale zu wecken oder so. Mich hat damals nur eine einzige Lehrerin gefragt, was ich einmal werden möchte. Dem Großteil ging es im Prinzip nur darum, den Unterricht hinter sich zu bringen, was ich ihnen nicht übel nehmen will. Das ganze Schulsystem ist irgendwie schief.

Aber um auf das eigentliche Thema zurückzukommen:

1) Einseitige Sichtweisen sind IMMER schlecht. Wenn man eine Meinung hört, sollte man genau schauen von wem sie stammt.

2) Schwarze Schafe gibt es überall (diese Lehrerin gehört dazu, wenn die Fakten so stimmen)

bearbeitet von Hans Wurst

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Gast Ms.X

@MAchiavelli: Ja, wie gesagt, wenn du dir aus so blöden Gründen zu schade für so einen Job bist, dann darfst dich nicht über die Zustände echauffieren. Ich kann mich auch nicht über die dreckigen Straßen aufregen und dann meinen Müll gleich daneben werfen.

Das ist genauso dämlich wie die Leute die nicht wählen gehen und sich dann über die Regierung ärgern.

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Ist doch eine wunderbare Geschäftsidee!!

Man nehme eine Metropole (München, Berlin) und Gründe eine private Ganztagsschule.

Nur für Jungs. Mit ausschließlich männlichen Lehrpersonal.

Normale Grundschullehrer und Berufsschullehrer (technische Fächer).

1te-6te Klasse.

Der normale Grundschul-Lehrinhalt wird in den Nachmittagsstunden durch tolle Fächer

für kleine Jungs ergänzt.

Jeden Tag 45 Minuten Sport. Damit die Kleinen nicht so hampelig sind!!

Pfadfinderlager ist Pflichtveranstaltung :-D

(Die kann man schön zur Ausbildung kleiner Führungspersönlichkeiten nutzen)

Wichtig wäre mir auch ein Fach in Richtung "Zivil-Courage und soziales Verhalten".

Das geniale Konzept wird natürlich von der Presse hochgeschaukelt. Die Schule wird mit Preisen überschüttet.

Und das Schulgeld stellt nicht nur die Investoren mehr als zufrieden. :search:

bearbeitet von AION

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Das ist genauso dämlich wie die Leute die nicht wählen gehen und sich dann über die Regierung ärgern.

Jo, ich geh wählen, halte unsere Regierungsform trotzdem für träge und oft inkompetent.

Das eine hat ja mit dem anderen nichts zu tun. Wählen ist ne schöne Sache aber halt doch eher eine Pseudoform der Entscheidung.

Ich kann genauso ein vernünftiges Anreizsystem für die Müllmänner schaffen oder eine Institution, die sich darum kümmert.

Ich muss nicht Müllmann werden, um mich nicht aufregen zu dürfen. Das ist aus meiner Sicht etwas schwachsinnig.

"Das Militär will eine Atombombe abwerfen!" "Schatzi, werd erstmal General, dann darfst du dich auch darüber aufregen!"

Genauso ist die Frage, was sich verändert, wenn man EIN Grundschullehrer ist und der Kontext sich immer noch in eine andere Richtung bewegt.

Die Bedeutung von Kontexten und ihrer Macht hat Philipp Zimbardo bereits in den 70ern beschrieben und auch wieder nach dem Abu Ghraib Skandal als Character Witness.

Für alle die das ganze sich mal genauer anschauen wollen :

http://www.ted.com/index.php/talks/philip_...gy_of_evil.html

Ansonsten zum Thema was der Kontext in dieser Situation ausmacht, lest ruhig mal Malcolm Gladwells Bücher "Outliers" und "Tipping Point."

Beide sollten klar machen, in welche Richtung ich hier argumentieren würde.

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Gast Ms.X

Nein, ich bin der Meinung dass man bei sowas IMMER zuerst auf sich selber schaun muss und bei sich selber anfangen muss. Es ist natürlich klar dass man als Einzelner nie immer und überall was bewirken kann, aber wie gesagt, wer nur motzt und sonst nichts tut, der darf nicht motzen.

Schönes Beispiel aus der letzten Folge Supernanny (egal was man jetzt davon hält): Oma und Mutter, beide mit Kippe in der F..., schimpfen mit der 11jährigen Tochter dass sie nicht rauchen darf, das wäre schlecht und ungesund.

Beispiele die wohl jeder kennt: Dicke Freundin jammert dass sie nicht abnimmt, hat aber im Urlaub die Hälfe ihrer Reisetasche mit Schokolade und Chips vollgestopft. Papa jammert übers beschissene Fernsehprogramm, schaltet aber nicht ab. Schwester jammert dass sie nicht weiß was sie beruflich machen soll, informiert sich aber nicht über ihre Möglichkeiten.

Man hat IMMER einen gewissen Handlungsspielraum. Und wenn man den nicht ausschöpft muss man halt seine Goschn halten und sich mit der Situation abfinden. Wer wie MAchiavelli sagt Grundschullehrerinnen gäbe es zu viele, Lehrer zu wenige, die Erziehung wäre scheiße und im gleichen Atemzug meint "Ja ne, ICH will das nicht machen, da verdien ich ja viel zu wenig und das PRestige ist auch nicht vorhanden.", naja, über den kann man doch eigentlich nur lachen.

Und im Übrigen muss immer jemand den Anfang machen.

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Schönes Beispiel aus der letzten Folge Supernanny (egal was man jetzt davon hält): Oma und Mutter, beide mit Kippe in der F..., schimpfen mit der 11jährigen Tochter dass sie nicht rauchen darf, das wäre schlecht und ungesund.

Das ist ein gutes Beispiel für Kontext!

Ich sage nicht, dass der Kontext nichts mit mir zu tun hat. Das wäre absoluter Blödsinn, Ich bin immer mehr oder weniger Teil eines Kontextes.

Die Frage ist, was es ändert, wenn ich Grundschullehrer werde. Meiner Meinung nach kann ich dann VIELLEICHT ein gutes Beispiel sein.

Direkte Forschung in der pädagogischen Psychologie, Ausrichtung von Programmen für Jungs, einen Boys Day (Girls Days gibts ja auch), eine Möglichkeit des Trainings im Sport ausserhalb der Schule... all diese Dinge wären vielleicht nützlicher, erreichen mehr.

Dazu käme sicher noch eine Anpassung der Ausbildung. Allerdings ist das Ländersache, was in meinen Augen zu einem föderalem Tauziehen führt, dass nicht nützlich ist. In Deutschland haben wir ein antiquiertes Schulsystem. Das heisst nicht, dass es unbedingt schlecht ist. (Zur Förderung schwacher Schüler gibt es andere Methoden, da haben wir eher ein Ferienproblem als ein Schulproblem, das können wir aber gerne mal anhand der entsprechenden empirischen Daten bequatschen, habbich grad wenig Lust drauf).

Das heisst allerdings, dass es bestimmte Schwächen hat, die im System stecken. Ein gutes Beispiel kann ein scheinendes Beispiel sein für andere.

Solange das System als Kontext nicht in der Ausbildung der Lehrer und Lehrerinnen (Ich halte ein Übermaß an Grundschullehrerinnen für nicht ganz so schlimm, solange es genug andere männliche Vorbilder geben kann, beispielsweise im Sport oder anderen Disziplinen) angepasst wird, könnte man eben eine Glühbirne im Meer bei Nacht sein. Wenn man nah genug dran ist, sieht man was. Sonst aber nicht ;)

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Nein, ich bin der Meinung dass man bei sowas IMMER zuerst auf sich selber schaun muss und bei sich selber anfangen muss. Es ist natürlich klar dass man als Einzelner nie immer und überall was bewirken kann, aber wie gesagt, wer nur motzt und sonst nichts tut, der darf nicht motzen.

Schönes Beispiel aus der letzten Folge Supernanny (egal was man jetzt davon hält): Oma und Mutter, beide mit Kippe in der F..., schimpfen mit der 11jährigen Tochter dass sie nicht rauchen darf, das wäre schlecht und ungesund.

Beispiele die wohl jeder kennt: Dicke Freundin jammert dass sie nicht abnimmt, hat aber im Urlaub die Hälfe ihrer Reisetasche mit Schokolade und Chips vollgestopft. Papa jammert übers beschissene Fernsehprogramm, schaltet aber nicht ab. Schwester jammert dass sie nicht weiß was sie beruflich machen soll, informiert sich aber nicht über ihre Möglichkeiten.

Man hat IMMER einen gewissen Handlungsspielraum. Und wenn man den nicht ausschöpft muss man halt seine Goschn halten und sich mit der Situation abfinden. Wer wie MAchiavelli sagt Grundschullehrerinnen gäbe es zu viele, Lehrer zu wenige, die Erziehung wäre scheiße und im gleichen Atemzug meint "Ja ne, ICH will das nicht machen, da verdien ich ja viel zu wenig und das PRestige ist auch nicht vorhanden.", naja, über den kann man doch eigentlich nur lachen.

Und im Übrigen muss immer jemand den Anfang machen.

Um diese Zustände zu ändern bringt es nichts, Lehrer zu werden. Da hast du keinen oder nur minimalen Handlungsspielraum. Dafür müsstest du schon in die Politik gehen und das System von außen ändern. Das geht aber auch nur, wenn alle (oder wenigstens die Mehrheit) an einem Strang ziehen.

Aber wo kommen wir denn hin, wenn man sich nicht einmal mehr über die Zustände beschweren dürfte? Vielleicht kommt ja so endlich jemand in der richtigen Position auf die Idee, etwas zu verändern.

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Gast Ms.X

@Shao: Aber was sollte denn in der Lehrerbildung anders laufen? Die ist meiner Ansicht nach ok so wie sie ist. Und ich stecke grade mittendrin. Wir haben in Deutschdidatik gelernt, dass es erwiesen ist, dass Jungen in Diktaten besser sind sobald es um einen "typischen" Jungenwortschatz geht und man deswegen nicht nur Diktate über kleine Katzen schreiben sollte, sondern halt auch mal über Dinosaurier oder iein Fußballspiel.

Oder dass man die Eigenheiten des jeweiligen Geschlechtes sehr schön sieht, wenn man eine ziemlich freie Aufgabe stellt. Das Bsp. war "Schreibe einen Text über Igel." Die Mädchen haben halt eine Geschichte über Igel geschrieben, die Jungen einen Bericht darüber was Igel fressen und wie sie ihr Nest bauen. (Im Großen und Ganzen jedenfalls.) Auf solche Dinge muss man achten und sie dann v.a. auch gleichwertig gelten lassen und bewerten.

@Hans Wurst: Wo hast du bitte als Lehrer einen geringen Handlungsspielraum? Du kannst deinen Unterricht ja komplett selbst gestalten! Es gibt halt den Lehrplan, aber der sagt ja nur was behandelt werden muss und nicht wie.

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@Shao: Aber was sollte denn in der Lehrerbildung anders laufen? Die ist meiner Ansicht nach ok so wie sie ist. Und ich stecke grade mittendrin. Wir haben in Deutschdidatik gelernt, dass es erwiesen ist, dass Jungen in Diktaten besser sind sobald es um einen "typischen" Jungenwortschatz geht und man deswegen nicht nur Diktate über kleine Katzen schreiben sollte, sondern halt auch mal über Dinosaurier oder iein Fußballspiel.

Oder dass man die Eigenheiten des jeweiligen Geschlechtes sehr schön sieht, wenn man eine ziemlich freie Aufgabe stellt. Das Bsp. war "Schreibe einen Text über Igel." Die Mädchen haben halt eine Geschichte über Igel geschrieben, die Jungen einen Bericht darüber was Igel fressen und wie sie ihr Nest bauen. (Im Großen und Ganzen jedenfalls.) Auf solche Dinge muss man achten und sie dann v.a. auch gleichwertig gelten lassen und bewerten.

Schick mir mal ne PN mit ner Email Adresse. Ich schick dir gern ein paar Texte und dann sagst du mir, ob sowas Teil eurer Ausbildung ist...

Mein Problem liegt vor allem darin, dass soziale Kompetenzen im Grossteil nicht so trainiert werden, wie es nützlich wäre.

Ich kann jetzt nicht sagen, wie deine Ausbildung genau in Bayern ist. Ich kenne momentan vor allem NRW Beispiele.

Da sehe ich folgendes Muster : Schüler, deren Noten vor allen Dingen im mittleren bis schlechteren Bereich sind, stürzen sich auf das Lehramt Studium als Ausweg um studieren zu können. Es gibt kaum Eignungstests und die Studenten werden sehr spät erst in eine Unterrichtssituation gestürzt. Es werden vor allem Aufbaufähigkeiten d.h. 45 Minuten richtig aufzubauen etc. geliefert sowie eine Verpackung, die funktioniert.

Kaum einer kann mir den Unterschied zwischen konstruktivistischen und kognitivistischen Lehr/Lernmodellen erklären, geschweige hat diese schonmal gehört.

Frontalunterricht wird als Problem angesehen, allerdings nicht wirklich gelöst.

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Gast Ms.X

Also bei uns gibt's für die Lehramtsstudiengänge die gleichen NC's wie für die entsprechenden MAgisterstudiengänge. Bei Grundschullehramt ist der NC teilweise sogar recht hoch, weil das halt viele studieren wollen. Mit einem schlechten Abi kann man da an sich auch nicht mehr anfangen als in andern Fächern. (Zumindest im BEzug auf meine Fächer, wie's bei MAthe oder so aussieht hab ich keine Ahnung)

Das erste Praktikum müssen wir vor Studienbeginn machen, 3 Wochen lang, das zweite, 5 Wochen, bis zum 3. oder so und vor dem 7. dann noch eines in dem wir ein SEmester lang einen TAg in der Woche an der Schule sind.

PN kriegst demnächst mal wg. der Emailadresse. Zum Frontalunterricht kann ich nur sagen: Ich habe ihn als Schüler geliebt. Ich wollte keine dämlichen Projekte machen in Gruppen die eh nie funktionieren wie sie sollen, ich habe von den Lehrer immer erwartet dass sie sich vorne hinstellen, ihren Job machen und mir erzählen was ich wissen muss. Mein Job wars dann mir das zu merken. War mir immer das liebste.

bearbeitet von Ms.X

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Zum Frontalunterricht kann ich nur sagen: Ich habe ihn als Schüler geliebt. Ich wollte keine dämlichen Projekte machen in Gruppen die eh nie funktionieren wie sie sollen, ich habe von den Lehrer immer erwartet dass sie sich vorne hinstellen, ihren Job machen und mir erzählen was ich wissen muss. Mein Job wars dann mir das zu merken. War mir immer das liebste.

Das ist insoweit interessant, als das das zum Rest deiner Posts sehr gut passt... jetzt würde mich interessieren ob das ein individueller Trait von dir ist, oder es als ein Zeichen von hoher Machtdistanz in deiner Subkultur zu werten ist. (Siehe Gert Hofstede, Lokales Denken, globales Handeln, für den Klassiker unter den Werken zum interkulturellen Vergleich und interkulturellem Management). Passend ist allerdings, dass du eine katholische Richtung einschlägst. Wenns dich interessiert, können wir uns da gern auch mal drüber unterhalten. Ist immer wieder faszinierend, bestimmte Dinge am Live Objekt und vor allem sich selbst zu erleben ;)

Ich wiederum bin da anderer Meinung. (Sicher auch wegen meiner Sozialisation mit einem Naturwissenschaftler und einer Soz. Pädagogin als Eltern) Ich sehe, dass man nur 20% von dem behält, was man hört, bin ein Effizienzjunkie, erspare mir Vorlesungen bei denen ich mir etwas anhören muss, was ich in der halben Zeit lernen kann, sehe absolut keinen Sinn in maschinellem Lernen...

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Gast Lady

Es soll Lehrerparadiese in Europa geben, in welchen das Einstiegsgehalt eines Grundschullehrers bei 3.800 Euro liegt und in welchen ein Grundschullehrer als "gute Partie" gilt.

Aber bitte nicht weitersagen :search:

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@ Shao & Ms.X: Ihr redet aneinander vorbei, weil Ms.X als Alternative zum Frontalunterricht nur Gruppenarbeiten mit peinlichen didaktischen Spielen à la Schlagworte an die Wand pinnen etc. meint,

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@ Shao & Ms.X: Ihr redet aneinander vorbei, weil Ms.X als Alternative zum Frontalunterricht nur Gruppenarbeiten mit peinlichen didaktischen Spielen à la Schlagworte an die Wand pinnen etc. meint, während Du, Shao, selbstbestimmtes Individualarbeiten meinst.

Fakt ist, Frontalunterricht nimmt an Beliebtheit ab und Werkstattunterricht sprich selbstbestimmtes Arbeiten nimmt zu mit zeitlicher und methodischer Flexibilität für Schüler - vor allem an innovativen Schulen & Privatschulen...

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Gast Ms.X

Ja, diesen ganzen Freiarbeitsquatsch und "Der Beste in der Gruppe erklärts allen anderen und der Lehrer beaufsichtigt nur" haben wir in der Schule auch versucht. (Also als ich noch Schüler war). Dass ich Frontalunterricht lieber mag hat allerdings nichts mit wie auch immer gearteten Machtfragen zu tun. Er ist einfach effektiver. Das kommt vermutlich auf den Lerntyp des jeweiligen Schülers an, aber mich hat es tierisch genervt wochenlang an einer Sache rumzupusseln die man sich auch einfach anhören, aufschreiben und merken hätte können.

Abgesehen davon dass bei der Freiarbeit sowieso immer jeder das gemacht hat was er eh schon konnte.

@Shao: Du hast bestimmt viel Ahnung von Psychologie, aber Ferndiagnosen sind da halt immer blöd. Meine Einstellung zur kath. Kirche, Theologie und meinem Studium ist da doch etwas differenzierter und sollte in Anbetracht der Tatsache dass ich für meinen Job später mal die kirchliche Lehrerlaubnis brauche auch nicht unbedingt laut ausgesprochen werden. -_-

Sinnlose Vorlesungen spare ich mir auch, klar. In der Schule hat man an solchen Stellen halt einfach abgeschaltet. Ich weiß ja nicht wie's bei euch im Studium ausschaut, aber bei uns hört man in vielen VLs auch einfach komprimiert das, was an einem Sachverhalt wichtig ist und vermeidet so stundenlanges suchen, kopieren und lesen in der Bib.

bearbeitet von Ms.X

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Du hast bestimmt viel Ahnung von Psychologie, aber Ferndiagnosen sind da halt immer blöd. Meine Einstellung zur kath. Kirche, Theologie und meinem Studium ist da doch etwas differenzierter und sollte in Anbetracht der Tatsache dass ich für meinen Job später mal die kirchliche Lehrerlaubnis brauche auch nicht unbedingt laut ausgesprochen werden.

Das ist klar ;)

Ferndiagnosen sind aus meiner Sicht so ziemlich genauso nutzlos wie die meisten Nahdiagnosen. Der Machtdistanzindex (MDI) sagt an sich auch mehr über das Mittel einer Subkultur an sich aus als über den einzelnen Menschen innerhalb der Kultur.

Bestimmte Dinge sind allerdings in uns seit Kindheitsbeinen an eingeschleift und so gut wie nicht löschbar. Das hat weniger mit der eigenen Meinung als der Entwicklung der eigenen Werte und dem Einfluss des Kontexts (Wertesystem Mutter/Vater, Wertesystem Gesellschaft) in der später weniger bewussten Phase der Kindheit zu tun. Ist sehr schwierig zu sagen, diese Dinge spielen keine Rolle mehr. Auch wenn ich jetzt Zen Buddhist in meiner Philosophie und Atheist bin, bin ich massiv durch die Werte mütterlicherseits evangelisch geprägt. Von der väterlichen Seite kommt der hier wohl stärkere Wert der Rationalität im Sinne der Naturwissenschaften.

Ich schick dir morgen mal ein paar Texte dann, können ja dann bischen tiefer gehen und ein wenig diskutieren ;)

Ja, diesen ganzen Freiarbeitsquatsch und "Der Beste in der Gruppe erklärts allen anderen und der Lehrer beaufsichtigt nur" haben wir in der Schule auch versucht. (Also als ich noch Schüler war). Dass ich Frontalunterricht lieber mag hat allerdings nichts mit wie auch immer gearteten Machtfragen zu tun. Er ist einfach effektiver. Das kommt vermutlich auf den Lerntyp des jeweiligen Schülers an, aber mich hat es tierisch genervt wochenlang an einer Sache rumzupusseln die man sich auch einfach anhören, aufschreiben und merken hätte können.

Abgesehen davon dass bei der Freiarbeit sowieso immer jeder das gemacht hat was er eh schon konnte.

Du wirst lachen... gerade der letzte Satz ist ein typischer Faktor einer Subkultur mit hohem MDI ;)

Das Problem denke ich ist, dass bestimmte Lehrstile nur mit bestimmten Führungsstilen funktionieren.

Eine Freiarbeit kann nur gut genutzt werden, wenn ein Management by Objectives stattfindet mit dementsprechender Erfolgskontrolle.

Wir machen solche Projekte an der Uni auch und bei uns heisst es dann : "Das ist ihre Aufgabe. Haben sies verstanden? Gut, finden sie raus was sie dafür können müssen, lernen sies, erstellen sie ein Konzept und dann kommen sie zu mir, sie haben 2 Wochen."

Da macht Niemand was man eh schon kann, da man solche Projekte einfach nie gemacht hat. Man hat gar nicht so recht eine Wahl, bestimmte Dinge zu lernen. Klar hat man Gruppeneffekte und Zielkonflikte innerhalb der Gruppe (Faulenzer vs High Potential vs High Profiler vs "ja bin ich denn der Depp" Effekt) aber es funktioniert sehr gut, solange man innerhalb der Gruppe und ausserhalb der Gruppe eine Erfolgskontrolle hat.

Das funktioniert in Staaten mit niedrigem MDI (Vor allem die skandinavischen Staaten) sehr gut. Der niedrige MDI ist hierfür allerdings aus meiner Sicht Voraussetzung.

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Gast Ms.X

Ich blicke bei diesem MDI noch nicht so wirklich durch, da kann ich noch grad nicht viel dazu sagen.

Ich denke aber, dass die Voraussetzungen für freie Arbeit an der Uni ganz andere sind als an der Schule. Wenn man mir mit 14 gesagt hat "Da hinten liegen Ordner mit Aufgaben, üb mal das was du nicht kannst", naja, da hab ich mir natürlich gedacht "Jaja, lmaa, ich tu halt so als würd ich was arbeiten." Über die nächste Überprüfung des zu Lernenden hab ich mir da keinen Kopf gemacht -_-

Mit Mitte 20 und einer entsprechenden Aufgabe an der Uni sieht das natürlich ganz anders aus, da hat man einfach die Einsicht was es einem bringt wenn man mitmacht. Abgesehen davon dass es sich im Idealfall ja eh um ein Thema dreht das einen interessiert, man hat sich das Studium ja selber ausgesucht.

Edit: Ok, jetzt kann ich was dazu sagen. (Was tut man nicht alles um sich von der Arbeit abzuhalten die man eigentlich zu tun hat). Ich habe in der Schule Autoritäten und die Machtverteilung wirklich immer akzeptiert. Allerdings halt nur wenn sich mir klar erschlossen hat warum jemand eine gewisse Macht hat. Wenn der Lehrer einer war der wirklich Ahnung hatte und es geschafft hat sich Respekt zu verschaffen, dann war das kein Problem für mich einfach nur zu tun was er sagt. War er allerdings ein inkompetenter Vollhonk hatte er es nicht leicht bei mir.

Alles in Allem kommts denke ich bei der Unterrichtsform stark auf die Lehrerpersönlichkeit an. Wer's draufhat kann ruhig mal Frontalunterricht machen, weil der dann genauso interessant sein kann.

bearbeitet von Ms.X

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Er studiert das. :good:

BP zumindest ;)

Der Rest ist Langeweile die mit 2-3 Büchern pro Monat kompensiert wird...

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du bist ja auch der typ der von fitness so viel ahnung hat

Ist ja auch nen interessantes Thema ;)

Und um nächstens nen bischen besser in Biomechanik zu sein, muss ich dementsprechend auch fit in Physik werden...

Meine bisher wichtigste Erkenntnis war, dass wenn ich die Grundlagen einer Wissenschaft nicht beherrsche, wird es in den meisten anderen schwierig, sehr gut darin zu werden.

D.h. Basics in Literaturrecherche etc. helfen ganz gut genauso wie sehr gute Statistik und Methodikkenntnisse.

Ansonsten : Neugierig sein. Das meiste was ich in meinem Leben lerne kommt einfach daher, dass ich irgendwas irgendwo sehe und auf einmal ist es Abend und ich habe mein Abend Budget anstatt für den Abend für 3-4 neue Bücher ausgegeben.

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Weil meine Interessen woanders liegen. :rolleyes: Ich wollte nur klarstellen, daß Grundschullehrer, finanziell und karrieretechnisch kein so schlechter Job für Männer ist, wie hier vermutet.

Achso, Wasser predigen und den Wein trinken! Gute Taktik! :)

Eine "Mir egal" Einstellung habe ich zu diesem Thema gewiß nicht. Ich teile nur nicht diese extremen Ängste und Befürchtungen.

Wenn jeder hier im Forum 10 Kinder kriegt und noch ein paar hundertausend andere Bundesbürger, dann kann sich das Blatt nochmal wenden. Ansonsten heißt es, sich warm anziehen.

Dass die Schulverlierer vorwiegend männlich ist kein Zufall.

Und dieses Zitat ist für mich einfach unglaubwürdig. Wenn es doch stimmt, dann ist es einfach ein Einzelfall. Genauso gut könnte eine Emanze, ein irgendwo aufgeschnapptes frauenfeindliches Zitat eines Lehrers als Beispiel für die Unterdrückung der Frau anführen. Als Beleg für irgendwelche Tendenzen in der Gesellschaft taugt sowas gewiß nicht. Eben nur, um sich schön darüber aufzuregen ^_^

Das Zitat war ein dummer Spruch, nichts mehr. Wobei die Unterdrückung der Frau in der deutschen Gesellschaft ein Mythos ist, der leider noch von sehr vielen Menschen geglaubt wird.

Es sind keine Ängste sondern eher bin ich genervt vom ewigen Männerbashing. Aber irgendwo ist es auch egal, die Deutschen haben sich mal wieder ihr eigenes Grab geschaufelt. Die nächsten 20 Jahre werden noch einige Überraschungen bringen.

Es gibt natürlich Nachteile für Jungs in der Schulerziehung. Doch wäre hier kein Jammern angesagt, über die Bevorzugung der Frauen, sonderndifferenzierte Überlegungen, wie man Jungen geschlechtsspezifisch fördert. So wie man es eben bei Mädchen gemacht hat, als die noch im Hintertreffen waren. Also nun Jungs z.B. sprachlich mehr fördert, ähnlich wie es bei Mädels in den Naturwissenschaften war und ist. Differenziert und individuelle Förderung findet in unserem Schulsystem sowieso nicht statt. Mit dem üblichen Frontalunterricht werden Defizite und spezifische Unterschiede einzelner Gruppen/Geschlechter usw. einfach ausgeklammert.

Genau aus dem Grund wächst der Druck auf die Eltern, denn wer möchte schon seinem Kind keine gute Zukunft bieten. Nicht umsonst rennen die Eltern, die es sich leisten können auf Privatschulen.

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@MAchiavelli: Ja, wie gesagt, wenn du dir aus so blöden Gründen zu schade für so einen Job bist, dann darfst dich nicht über die Zustände echauffieren. Ich kann mich auch nicht über die dreckigen Straßen aufregen und dann meinen Müll gleich daneben werfen.

Das ist genauso dämlich wie die Leute die nicht wählen gehen und sich dann über die Regierung ärgern.

Es ist so wunderschön, wie du dich reinsteigern kannst. :)

Ich habe schon freiwillig soziale Dienste ohne Lohn gemacht und habe kostenlos Menschen geholfen, doch von dem Gehalt ist es sehr schwer eine Familie zu ernähren. Erst langsam ändert sich die Bezahlung im ÖD, doch vor circa 10 Jahren sah das noch anders aus.

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Gast Ms.X

Ich weiß ja nicht was du unter "eine Familie ernähren" verstehst, aber das Gehalt eines Grundschullehrers reicht dafür definitiv aus. Sonst müsste sich ja jeder einfache Arbeiter erschießen weil er seine Familie nicht durchbringt.

Ich finds lustig dass gerade du, der absolut paraniod ist was das Thema betrifft, mir vorwirft ich würde mich reinsteigern. Stimmt im Übrigen nicht, ich habe nur angemerkt dass deine Haltung lächerlich ist. Motzen aber nichts ändern wollen, ohne jede Ahnung von Verdienst und Möglichkeiten eines Lehres behaupten es brächte zu wenig Geld...mein Vater verdient weniger als ein Grundschullehrer und hats auch jahrelang geschafft unsere Familie zu ernähren. Sogar ziemlich gut, inklusive Urlaub usw.

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