Zielfindung

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Gast The_Phoenix

Zielfindung

Ich habe mich in den letzten Wochen ein bisschen mit Zielfindung auseinander gesetzt und dabei ein System entwickelt, jeden Erfolg fest zu stellen und fest zu halten.

Du wirst nicht viel erreichen, wenn du nur an den Tagen arbeitest, an denen du dich gut fühlst. - Jerry West

Sein Lebensziel zu finden ist die wichtigste Aufgabe im Leben eines Menschen. Grade für Schüler und junge Menschen gestaltet sie sich allerdings besonders schwer. Da sind einerseits die äußeren Einflüsse der Medien, der Eltern und auch der Freunde. Dadurch geht häufig das was man selbst wirklich will verloren und man versucht es allen recht zu machen. Nur man selbst wird dadurch nicht glücklich. Im Gegenteil. Man arbeitet, schuftet und strengt sich an um Ende ein Gefühl der Leere und Unvollkommenheit zu spüren. Man stellt sich die Frage „Warum strenge ich mich eigentlich an, wenn es mir danach doch eh nicht besser geht?“.

Das ist der Punkt an dem viele Schüler aufgegeben und einfach nur noch die Zeit absitzen. Sie wissen nicht wofür sie zur Schule gehen.

Doch solche Phasen hat man nicht nur als Schüler, sondern auch später kann es noch vorkommen, das man irgendwann feststellt, das man jahrelang nicht die eigenen Ziele, sondern die Ziele Anderer verfolgt hat.

Wenn man sich mit der eigenen Zielsetzung auseinandersetzt sollte man in 2 Arten von Zielen unterscheiden:

Primäre Ziele

Sekundäre Ziele

Primäre Ziele:

Die primären Ziele sind die Grundpfeiler eures Lebens. Sie sind euer Antrieb jeden Tag euer Bestes zu geben. Zu den primären Zielen gehört alles was mit Schule, Beruf und Geld verdienen zu tun hat, da dies eure (finanzielle) Unabhängigkeit sichern.

Außerdem gehören zu den primären Zielen, Tätigkeiten, die ihr besonders häufig ausführt oder die einen besonderen Wert für euch haben. Das kann Engagement in einem (Sport)Verein sein, eine ehrenamtliche Tätigkeit, aber auch ein besonderen Hobby.

Viele Menschen wissen dadurch, das sie viele Dinge auf einmal tun gar nicht, was für sie selbst wirklich wichtig ist. Hier habt ihr die Möglichkeit ganz ehrlich zu überlegen: Was von den Sachen die ich mache bringt mir etwas/ ist mir wichtig/ macht mich glücklich?

Am Ende sollten höchstens 5 Tätigkeiten übrig bleiben denen ihr euren vollen Einsatz schenkt. 3 primäre Ziele sind der Erfahrung nach optimal.

Bei mir sind das im Moment:

Schule

Freundin

Sport

Die Rangfolge ist dabei ist durchaus wichtig, besonders wenn ihr euch aus zeitlichen Gründen entscheiden müsst was ihr machen wollt. In meinem Beispiel würde Schule immer vorgehen, denn meine Leistungen in der Schule entscheiden über meine Zukunft und da ist es am Ende egal ob ich beim Sport war oder nicht.

Wichtig: ihr dürft euer Leben NIEMALS auf eine Beziehung auslegen. Denn baut man sein ganzen Leben auf die Beziehung zu einem Menschen auf und wird dann von diesem verlassen, steht mit leeren Händen da und der Schmerz ist umso größer.

Sekundäre Ziele:

Von sekundären Zielen ist euer Leben nicht abhängig. Auch sie können zeitaufwendig sein, stehen aber hinter den primären Zielen an. Zu sekundären Zielen gehört vor allen Dingen die persönliche Weiterentwicklung. Dazu gehören z.B. die Kurse die an Volkshochschulen angeboten werden. Außerdem sind Veränderungen am Verhalten sekundär: ordentlicher oder geduldiger werden sind Dinge die zwar länger dauern, aber die man nebenbei, im Alltag, machen kann. Sie erfordern nicht die volle Aufmerksamkeit.

Mit diesem primären und sekundären Zielsystem schafft man es nicht nur sich genauer auf seine persönlichen Ziele zu konzentrieren, sondern man schafft es auch seine Termine besser zu managen. Denn wenn man weiß welche Tätigkeit welche Priorität hat, kann man ganz genau entscheiden was sofort erledigt werden muss und was warten kann.

Sowohl für sekundäre, als auch für primäre Ziele gilt, dass sie sich im Laufe der Jahre ändern können. Das ist normal. Deswegen ist es wichtig sich immer mal wieder selbst zu fragen, ob man mit dem was tut immer noch glücklich ist oder nicht.

Man wird älter, sammelt Erfahrungen und Eindrücke vom Leben, die unsere Ziele stark beeinflussen können und das ist auch gut so.

Denn das Lebensziel ist wie eine Zwiebel. Zu Beginn sind nur die äußeren Schichten sichtbar. Doch je länger ihr lebt umso mehr dringt ihr zum Kern vor und umso mehr offenbart sich euch, euer wahres Ziel.

Natürlich kann es auch Phasen geben in denen ihr kein Ziel vor Augen habt und spürt, dass das was ihr tut nicht mehr das Richtige ist. In der Situation ist wichtig nicht die Nerven zu verlieren und alles hinzuschmeißen und sich ohne Antrieb treiben zu lassen. Macht erstmal weiter und irgendwann wird sich euch, das neue Ziel zeigen und dann ist es an der Zeit sich vom alten Ziel zu trennen und das neue anzugehen.

Ihr solltet folgende Fragen beantworten:

Wo sehe ich mich heute?

Wo in 5 Jahren?

In 10 Jahren?

Und in 30 Jahren?

Ich falle immer mal wieder in so Löcher, in denen meine Motivation am Ende ist. Mittlerweile lese ich jeden morgen meine Antworten auf die oben genannten Fragen und sie sind ein guter Antrieb.

Edit: Lasst euch beim Beantworten der Fragen ruhig Zeit. Mit eurer ersten Antwort auf die Fragen legt ihr die Richtung fest in die es gehen soll. Das heißt aber nicht, dass es imemr dabei bleiben muss. Im Laufe der Zeit, werdet ihr feststellen, das manche Ziele nicht aktuell sind oder das ihr sie noch genauer formulieren könnt. Dann müsst ihr die Ziele so ändern das sie für euch passen. Das ist ein Prozess, der nie endet. Man muss seine Ziele immer mal wieder überdenken und evtl. umformen. Ihr müsst immer zu 1000% davon überzeugt, sein dass das was ihr an Zielen formuliert habt, genau das ist was ihr wirklich wollt.

Das Level-System

Zum Schluss möchte ich noch ein System vorstellen mit man jeden kleinen Erfolg in seiner Entwicklung festhalten kann. Das System ist nach meinem ersten Jahr hier im Forum entstanden, als ich irgendwann an einem Punkt war wo ich gedacht hab „irgendwie hast du dich überhaupt nicht weiterentwickelt“.

Bei genauerem Überlegen stellte ich fest, dass ich mich doch stark entwickelt hatte, aber die Schritte waren so klein, dass ich sie kaum wahrgenommen hatte (z.B. aufgehört Fingernägel abzukauen, selbstbewusster Auftreten etc.).

Da habe ich das Levelsystem erfunden, das sich ein bisschen an einem Rollenspiel orientiert, und ihr seid die spielenden Charaktere.

Jeder startet auf Level 0 mit der Erkenntnis was in seinem Leben verändern zu wollen. Für jede noch so kleine Veränderung und jedes Ziel, dass ihr erreicht steigt ihr um ein Level auf. Oft sieht man gar nicht sofort was man erreicht hat. Aber wenn man sich jedes halbe Jahr hinsetzt und zurückblickt sieht man die Fortschritte die man gemacht hat. Außerdem ist dieses System zusätzlich noch sehr motivierend, da man immer neue Level erreichen will.

Ich hoffe ihr könnt was damit anfangen und es ist nicht zu lang geworden.

Bei Fragen PN an mich.

Ratze

bearbeitet von The_Phoenix

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hi. finde den text gut. du sagst, du hast dich mit diesem thema in letzter zeit auseinandergesetzt. hast du ein bestimmtes buch dazu gelesen oder so?

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Gast The_Phoenix

Ein Buch dazu habe ich nicht gelesen. Die Idee ist mir in der Schule gekommen, im Wirtschaftsunterricht, als es um Ziel für Unternehmen ging, da fiel mir auf, dass man das auch auf das Leben übertragen kann.

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Hallo,

schöner Beitrag.

Was ich gerne noch ergänzen möchte, ist das so eine Zielfindung und das aufschreiben der Ziele nicht innerhalb von 30min passieren kann;

jeder der den Text liest und sich dann sofort hinsetzen und seine Ziele definieren will unternimmt zwar den ersten richtigen Schritt.

Aber es ist eben nur ein Schritt - man muss sich Zeit nehmen, seine Ziele überarbeiten, umformen, darüber nachdenken, sich klar werden...

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Gast The_Phoenix
Hallo,

schöner Beitrag.

Was ich gerne noch ergänzen möchte, ist das so eine Zielfindung und das aufschreiben der Ziele nicht innerhalb von 30min passieren kann;

jeder der den Text liest und sich dann sofort hinsetzen und seine Ziele definieren will unternimmt zwar den ersten richtigen Schritt.

Aber es ist eben nur ein Schritt - man muss sich Zeit nehmen, seine Ziele überarbeiten, umformen, darüber nachdenken, sich klar werden...

Danke für den Hinweis. Ich werde das einbringen.

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