Der Teufel in mir

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Gast

Guten Abend,

Ich hab lange gehadert, ob ich den Thread eröffnen soll oder nicht, jetzt tu ichs doch.

Letzte Woche hab ich eine ziemlich krasse Erfahrung gemacht. Ich kam aus der Schule heim, hatte gerade 14 Punkte in einem Fach bekommen und durfte mir erstmal Anschiss von meiner Mutter abholen, wieso ich am Abend zuvor so spät heimgekommen bin (war ca. 23:15). Das ich 14 Punkte hatte, interessierte sie nicht.

War schlichtweg ein gewohntes Szenario, das ganze ging eigentlich schon seit Oktober so - seitdem ich mit meiner Freundin zusammen bin und seitdem ich angefangen hatte meine Facharbeit zu schreiben.

Meine Noten waren gut wie nie, mein Zeugnisschnitt lag bei 1,8, ich hatte alles voll im Griff - trotzdem durfte ich mir regelmäßig anhören das ich so wenig machen würde und ständig andere Dinge im Kopf hätte. Da gings dann auch bei mir selbst los, ich hab angefangen mir (unbewusst) alles schlecht zu machen - vor allem die Beziehung zu meiner Freundin. Jedesmal wenn ich mit ihr einen wunderschönen Tag/Abend verbracht hatte (absolut hervorragenden Sex mit eingeschlossen, der uns beide voll befriedigt) und dann im Auto gesessen war, hab ich angefangen mir über kleinste Details Gedanken zu machen.

"Wieso hat sie das und das gerade gesagt, ist das schon ein Anzeichen das sie Schluss machen will?!" - ich denke ihr wisst was ich meine. Das "interessante" dabei - es gibt NULL Grund das ich mir Sorgen machen müsste. Vor kurzem lag sie weinend im Bett neben mir und hat gesagt das sie unheimlich Angst hat das ich, sobald ich studieren werde, alles einfach beende. Wir haben hervorragenden Sex, hatten noch keinen einzigen Streit in über 5 Monaten Beziehung (es gab schlichtweg keinen Grund dazu - sie nennt mich sogar "Zickenbändiger", ich bin die einzige Person bei der sie nicht rumzickt), kurzum es läuft einfach.

Ich weiß wieviele millionen Frauen da draußen rumlaufen, ich flirte und treffe mich auch mit ihnen - ich bin in keiner Weiße needy oder vollkommen auf sie bezogen.

Und trotzdem mache ich mir so viele Gedanken.

Zurück zum Anfang. Nachdem ich mir also den Anschiss angehört hab, hat mein Hirn abgeschaltet und ich war den Rest des Tages irgendwie "taub". Erst nachdem am Abend meine Großmutter auch noch einen saudummen Kommentar losgelassen hat, konnte ich einfach nicht mehr - ich bin raus vor die Tür und hab das erste mal seit mehreren Jahren geheult.

Ich war einfach fertig mit der Welt, ich hab mich gefühlt wie ein Haufen Scheisse. Egal wie gut meine Noten waren, egal was ich gemacht hab, ich wurde ständig nur angemotzt - und ich hab nie was dagegen gesagt. In mir hat sich so ein gewaltiger Druck und Erwartungen an mich selbst aufgebaut, die mich immer wieder auf den Boden gedrückt haben. Bis eben zu diesem Abend - am nächsten Tag hab ich mich zwar total leer und verloren gefühlt, mittlerweile fühle ich mich aber wie neu geboren. Ich habe erkannt woher dieser innere Druck kam und hab ihn mir praktisch rausgeheult.

Aber so wie es scheint ist immernoch etwas davon übrig geblieben. Ich mache mir immernoch Gedanken über meine Beziehung - nicht mehr so viel wie vorher, aber dennoch. Ich kann es kaum genießen, es ist als ob in mir ein kleiner Teufel sitzt der sich ständig Kleinigkeiten rauspickt und mir diese dann so lange unter die Nase reibt, das ich glaube das irgendwas nicht passt.

Und diesen kleinen Bastard will ich aus mir heraus bekommen, und zwar endgültig. Ich schaffs zwar oft die Gedanken zu verdrängen, aber sie kommen wieder - das will ich endgültig abstellen. Ich möchte es in wirklich vollen Zügen genießen können so eine wunderbare Beziehung, ohne Stress und ohne Streit und mit einer tollen Frau zu führen.

Ohne das ich mir sie selbst schlecht rede!

Vielleicht hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Ratschläge geben die mir helfen, mein Leben wieder in vollen Zügen zu genießen.

Beste Grüße,

Trace

EDIT: Vielleicht eine kurze eigene Einschätzung von mir: Ich denke ich habe nicht einfach Angst das die Beziehung irgendwann zu Ende ist, o.ä., sondern vielmehr davor dann als "Verlierer" dazustehen. Angst davor am Ende dann doch versagt zu haben - auch wenn der Druck meiner Eltern mehr auf Schule lag, als auf dem führen einer intakten Beziehung.

bearbeitet von Gast

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Guten Abend,

Ich hab lange gehadert, ob ich den Thread eröffnen soll oder nicht, jetzt tu ichs doch.

Letzte Woche hab ich eine ziemlich krasse Erfahrung gemacht. Ich kam aus der Schule heim, hatte gerade 14 Punkte in einem Fach bekommen und durfte mir erstmal Anschiss von meiner Mutter abholen, wieso ich am Abend zuvor so spät heimgekommen bin (war ca. 23:15). Das ich 14 Punkte hatte, interessierte sie nicht.

War schlichtweg ein gewohntes Szenario, das ganze ging eigentlich schon seit Oktober so - seitdem ich mit meiner Freundin zusammen bin und seitdem ich angefangen hatte meine Facharbeit zu schreiben.

Meine Noten waren gut wie nie, mein Zeugnisschnitt lag bei 1,8, ich hatte alles voll im Griff - trotzdem durfte ich mir regelmäßig anhören das ich so wenig machen würde und ständig andere Dinge im Kopf hätte. Da gings dann auch bei mir selbst los, ich hab angefangen mir (unbewusst) alles schlecht zu machen - vor allem die Beziehung zu meiner Freundin. Jedesmal wenn ich mit ihr einen wunderschönen Tag/Abend verbracht hatte (absolut hervorragenden Sex mit eingeschlossen, der uns beide voll befriedigt) und dann im Auto gesessen war, hab ich angefangen mir über kleinste Details Gedanken zu machen.

"Wieso hat sie das und das gerade gesagt, ist das schon ein Anzeichen das sie Schluss machen will?!" - ich denke ihr wisst was ich meine. Das "interessante" dabei - es gibt NULL Grund das ich mir Sorgen machen müsste. Vor kurzem lag sie weinend im Bett neben mir und hat gesagt das sie unheimlich Angst hat das ich, sobald ich studieren werde, alles einfach beende. Wir haben hervorragenden Sex, hatten noch keinen einzigen Streit in über 5 Monaten Beziehung (es gab schlichtweg keinen Grund dazu - sie nennt mich sogar "Zickenbändiger", ich bin die einzige Person bei der sie nicht rumzickt), kurzum es läuft einfach.

Ich weiß wieviele millionen Frauen da draußen rumlaufen, ich flirte und treffe mich auch mit ihnen - ich bin in keiner Weiße needy oder vollkommen auf sie bezogen.

Und trotzdem mache ich mir so viele Gedanken.

Zurück zum Anfang. Nachdem ich mir also den Anschiss angehört hab, hat mein Hirn abgeschaltet und ich war den Rest des Tages irgendwie "taub". Erst nachdem am Abend meine Großmutter auch noch einen saudummen Kommentar losgelassen hat, konnte ich einfach nicht mehr - ich bin raus vor die Tür und hab das erste mal seit mehreren Jahren geheult.

Ich war einfach fertig mit der Welt, ich hab mich gefühlt wie ein Haufen Scheisse. Egal wie gut meine Noten waren, egal was ich gemacht hab, ich wurde ständig nur angemotzt - und ich hab nie was dagegen gesagt. In mir hat sich so ein gewaltiger Druck und Erwartungen an mich selbst aufgebaut, die mich immer wieder auf den Boden gedrückt haben. Bis eben zu diesem Abend - am nächsten Tag hab ich mich zwar total leer und verloren gefühlt, mittlerweile fühle ich mich aber wie neu geboren. Ich habe erkannt woher dieser innere Druck kam und hab ihn mir praktisch rausgeheult.

Aber so wie es scheint ist immernoch etwas davon übrig geblieben. Ich mache mir immernoch Gedanken über meine Beziehung - nicht mehr so viel wie vorher, aber dennoch. Ich kann es kaum genießen, es ist als ob in mir ein kleiner Teufel sitzt der sich ständig Kleinigkeiten rauspickt und mir diese dann so lange unter die Nase reibt, das ich glaube das irgendwas nicht passt.

Und diesen kleinen Bastard will ich aus mir heraus bekommen, und zwar endgültig. Ich schaffs zwar oft die Gedanken zu verdrängen, aber sie kommen wieder - das will ich endgültig abstellen. Ich möchte es in wirklich vollen Zügen genießen können so eine wunderbare Beziehung, ohne Stress und ohne Streit und mit einer tollen Frau zu führen.

Ohne das ich mir sie selbst schlecht rede!

Vielleicht hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Ratschläge geben die mir helfen, mein Leben wieder in vollen Zügen zu genießen.

Beste Grüße,

Trace

EDIT: Vielleicht eine kurze eigene Einschätzung von mir: Ich denke ich habe nicht einfach Angst das die Beziehung irgendwann zu Ende ist, o.ä., sondern vielmehr davor dann als "Verlierer" dazustehen. Angst davor am Ende dann doch versagt zu haben - auch wenn der Druck meiner Eltern mehr auf Schule lag, als auf dem führen einer intakten Beziehung.

Du könntest den besagten Teufel auch als Kritiker sehen der dein Selbstwertgefühl angreift...Ja es ist eine Person die auf einem Stuhl in deinem Kopf sitzt und mit dir kommuniziert...

immer wenn sich dieser zu Wort meldet rede mit ihm, ich sage dann immer "schnauze halten da oben" "oder laber mich nicht voll" ;) es hilft auch sich vorzustellen wie diese Stimme oder diese Gedanken in einer lächerlich piepsigen Stimme mit dir sprechen so das man es garnicht ernst nehmen kann. Dein kritiker/teufel/die Stimme in deinem Kopf ist unter anderem eine Folge von Erziehungsfehlern deiner Eltern. Siehe Notenbeispiel und ständiges Gemekker. Dadurch kriegt der Teufel Nahrung.

Ich seh den Knackpunkt also in deinem Selbstwertgefühl wie man daran arbeitet dazu gibt es unzählige Bücher, aber ich kann dir eins empfehlen, wo auch ein sehr gutes Beispiel auftritt wie du es hier mit deinen Eltern beschreibst.

Der Titel "So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen" von Rolf Merkle

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Hey, mir ging's ne Zeit lang genauso wie dir.

Ich war inner wunderschönen, ich will mal sagen perfekten Beziehung, trotzdem hab ich mir wegen jeder Kleinigkeit Gedanken gemacht.

Was mir in der Zeit sehr geholfen hat war folgender Text von Dreamcatcher:

Guckst du hier

Wenn du dich nicht mehr von deinen Gedanken beherschen lässt, sondern du deinen Verstand ( e.g. das Teufelchen) kontrollierst, wird dir auch die Kritik deiner Mutter / Oma weniger ans Herz gehn.

Du nimmst sie zwar war, aber denkst nicht mehr drüber nach, da du weißt, dass die 2 Hühner eh ka Ahnung haben wovon se reden ^_^!!

Außerdem wirst du nicht mehr über darüber nachdenken, was deine Freundin gesagt hat; denn du kannst es eh nicht ändern - genauso wenig wie du ändern kannst, was sie sagen / tun wird.

So bin ich aus Krise gekommen und du kannst das au :-D !!

Gruß

Thomas

bearbeitet von Thomas69

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und durfte mir erstmal Anschiss von meiner Mutter abholen

Du nimmst solche Sachen zu wichtig.

Lies dieses Buch:

"Ab heute kränkt mich niemand mehr: 101 Power-Strategien, um Zurückweisung und Kritik nicht mehr persönlich zu nehmen": LINK

Ich habe es gelesen, weil ich auch überempfindlich bin, es hilft.

Gruß

Robin

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Der TE ist 19, also volljährig. Wenn man in dem Alter wegen der Uhrzeit angeschissen wird, dann liegt etwas mehr schief, als nur ein eventueller Mangel an Dickhäutigkeit. Und es war 23:15, nicht 3:15.

seitdem ich mit meiner Freundin zusammen bin und seitdem ich angefangen hatte meine Facharbeit zu schreiben

Gepaart mit dem absurden Theater um die Uhrzeit kommt mir dabei der Verdacht, daß hier eine Mama ihren Sohn nicht erwachsen werden lassen will. Trace, überlege Dir mal, ein gepflegtes Gespräch mit Deiner Mutter zu suchen, und ihr zu vermitteln, daß sie Dich erwachsen werden lassen muß. Ich glaube, dazu gab es hier schon den einen oder anderen Thread.

bearbeitet von William Villain

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Ein Tipp nicht so zu Herzen nehmen. Ne Freundin von mir hat die beste Diplomarbeit zu ihrem Thema in Österreich geschrieben und dafür ein paar tausend Euro bekommen. Und was ist? Ihr Vater nörgelt ob sie das Doktorat schafft, weil sie nen Freund hat. Eltern nörgeln immer... stell dich drauf ein!

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Gast

Schonmal danke für die hilfreichen Antworten!

Ich nehme mir Kritik eigentlich nie zu sehr zu Herzen. Mich hat das Gemecker auch eine lange lange Zeit nicht gestört, ich dachte mir eigentlich nur "jaja, laber halt, ich weiß was ich kann". Aber letzte Woche hats mich einfach irgendwie überwältigt.

Im übrigen weiß ich mittlerweile wieso sie ständig am nörgeln ist - sie hat einfach unheimlich Angst & Sorge davor, dass ich mein Abitur nicht bestehen werde (was völlig absurd ist) und mich einfach zu sehr von meiner Freundin beeinflussen lasse (was ebenso absurd ist). Das hat was mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun, sie hat sehr früh geheiratet etc., darauf möchte ich aber nicht weiter eingehen.

Sie macht es nicht um mich zu piesaken oder zu ärgern, sie macht es aus Sorge.

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Hmm also die Posts lese ich mir jetzt nicht alle durch bevor ich auf doofe Gedanken komme und selbst wieder zu viel nachdenke (das tue ich eh 99% meines Tages) hier mein Tip :

ICH dominiere meine Gedanken

IHR gehör MIR, nicht ich euch.

IHR steht unter MEINEN Fittichen.

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