Tyler Durden's Philosophie

42 Beiträge in diesem Thema

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Gast
JAAA voll krass Schlägereien und so ;-) ;-). Meine Güte, das sind Männlichkeitsvorstellungen von Verlierern auf der Straße. Die sonst gar nichts mehr spüren, weil sie nichts haben, und sich sonst als Looser fühlen.

Wie wäre es denn mit Kampfsport, wenn ihr nur so eure "Männlichkeit" spüren könnt.

Worauf es ankommt ist der Kampfaspekt, nicht darauf, wer gewinnt oder verliert. Nicht umsonst hat der Fight Club Regeln. Ein Kampf stimmt Dich, wie von einigen zutreffend beschrieben, auf den Moment ein. Er weitet Deine Komfortzone und Du verlierst die Angst vor Schmerzen. Du spürst wieder etwas, ganz elementar und ohne jede gesellschaftliche Vermittlung von Glitzerwelten und Komfortsteigerung. Deine Weltsicht verändert sich. Irgendwann merkst Du, es kommt auf etwas ganz anderes an, es kommt auf unser Leben an, auf die Menschen. Wir leben für uns und andere. Lebenserfüllung heißt, Du erkennst Dich in Deinen Taten wieder. Du verwirklichst Dein wahres Potenzial indem Du für andere tätig bist und sichtbar produktiv ihr Leben verbesserst, ja vielleicht sogar die ganze Gesellschaft verbesserst. Das ist elementare Sinnerfüllung. Realität ist das, was Du aus dem Moment machst. Wenn Du das erkannt hast bist Du frei. Frei von falschen, konditionierten Bedürfnissen, frei von Sucht, Zeitverschwendung, sogar frei von Zeit überhaupt. Du musst nichts mehr darstellen, nichts werden, kein Wunschbild von Dir haben, Du bist einfach. Und aus Deinen freien Handlungen heraus meißelst Du Dir Dein wahres Selbst frei. Der Typ, der es einfach macht.

:-D:-D

bearbeitet von Gast

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Vorneweg, ich liebe Tyler Durden und "Fight Club".

Für mich ist die Kernaussage bzw. die Kernfrage des Films, was ist wahre "Freiheit"; gibt es "Freiheit" wirklich?

(Uns allen ist klar, wenn jeder wie Tyler Durden leben würde, würde die Welt in Anarchie verfallen.)

Doch sind wir wirklich frei, frei zu tun was wir wollen. Laut dem Film leben wir in einem, man mag es, goldenen Käfig, nennen. Wir kaufen was uns vor die Nase gelegt wird, über die Medien propagiert wird und tun was uns von der Geselschaft vorgelebt wird. Es wird uns ausgemalt, was uns glücklich macht. 'Was, mit 40 noch nicht verheiratet und 2 Kinder?' 'Was willst du denn mit einem PhilosophieStudium?' 'Wie, du hast keine Freundin?'

Es soll niemand exact wie Tyler Durden leben (Man bedenke die Ironie; "Fight Club" selbst ist auch ein Film und soll uns ja irgendwie vermitteln bzw. uns weißmachen, dass die materialistische und kapitalistische Welt in der wir leben, nunja schwachsinn sein soll)

Wir sollen uns vielmehr klarmachen, weshalb wir gewisse Dinge tun oder weshalb wir gewisse Dinge kaufen. Wir sollen bewusster leben! Es ist nicht schlimm sich eine Ikeaeinrichtung zu kaufen, schließlich braucht man ja irgendeine Einrichtung. Und in einem für den Abriss vorgesehnem Haus sollen wir auch nicht leben ;-) Doch man sollte sich die Frage stellen, 'nehm ich die Einrichtung für 10.000€ oder die für 1000€' und wenn die für 10.000€, wieso? Was will ich damit beweisen, ausdrücken, kaschieren und wie wichtig ist es für das eigene Wohlbefinden.

Unsere Gesellschaft hat sich festgefahren, sei es durch Überregulieren, Bürokratie, Gier oder was auch immer. Dies macht der Beruf des Protagonisten klar. Zahlen stehen über dem menschlichem Leben. Was können wir tun, nunja, uns bleibt nur mitspielen übrig. Anarchie ist wohl eher die schlechtere Lösung. Es gibt Regeln die gilt es zu befolgen. Genau dies wird durch den eigentlich Fight Club ausgedrückt. Dieser hat auch Regeln, sonst funktioniert nichteinmal so eine banale Sache wie eine Schlägerrei.

Meiner Meinung nach, stellen die Kämpfe (vorallem die anfänglichen Kämpfe des Protagonisten mit Tyler Durden, also sich selbst) den nach außen getragenen Inneren Kampf mit sich selbst dar. Erst wer sich mit sich selbst auseinandersetzt, entwickelt sich weiter! Sei es der Schweinehund oder was auch immer.

Ich könnte X Zitate aus dem Film nennen die schlicht und ergreifend genial sind, aber mein favorit ist:

"Mann, ich sehe im Fight Club die stärksten und cleversten Männer, die es jemals gab! Ich sehe soviel Potential, wie es vergeudet wird! Herrgott noch mal, eine ganze Generation zapft Benzin! Räumt Tische ab! Schuftet als Schreibtisch-Sklaven! Durch die Werbung sind wir heiß auf Klamotten und Autos… Machen Jobs, die wir hassen! Kaufen dann Scheiße, die wir nicht brauchen! Wir sind die Zweitgeborenen der Geschichte, Leute… Männer ohne Zweck, ohne Ziel! Wir haben keinen großen Krieg! Keine große Depression! Unser großer Krieg ist ein spiritueller… Unsere große Depression ist unser Leben… Wir wurden durch das Fernsehen aufgezogen in dem Glauben, dass wir alle irgendwann mal Millionäre werden, Filmgötter, Rockstars… Werden wir aber nicht! Und das wird uns langsam klar! Und wir sind kurz, ganz kurz vorm Ausrasten…"

..besonders die letzte Zeile, wenn man bedenkt, dass die Zeilen von Brad Pitt gesprochen werden -->welche Ironie, genial!

Ihr werdet mir zustimmen, über diesen Film und das Thema allgemein könnte man sich stundenlang unterhalten...;-)

Gruß

Johnny8

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Genau. Es kommt nicht auf Askese an. Tyler selbst lebt nicht asketisch. Er hat Sex, trinkt, raucht, prügelt sich, geht nem Job nach und kleidet sich entsprechend wie er es stilvoll findet. Das mag alles daraus resultieren dass Tyler eigentlich die Wunschvorstellung des Erzählers ist, wie er ja später sagt, dass er eben so aussieht, wie der namenlose Erzähler gern aussehen würde. Was trotz allem zutrifft ist jenes: Weder totaler Verzicht noch überschwengliche Konsumidiotie bieten die Lösung. Der asketische Mensch, der sich selbst alle Vergnügen verbietet, lebt nicht intuitiv. Das gesunde Maß der goldenen Mitte findet nur der, der sowohl durch die "Hölle" der Exzesse gegangen ist, als auch die nahezu absolute Askese durchlebt hat. Dann tue und kaufe ich Dinge, weil ich es kann, aus einem inneren Impuls heraus, ohne falsche Absichten wie Selbstdarstellung oder gesellschaftliches "must have". Freiheit ist nicht dort wo ich meinen unkontrollierten Süchten nachgehe. Freiheit ist dort, wo ich von diesen befreit bin und bewusst lebe, unkontrolliert, intuitiv. Absichtlosigkeit an den Tag legen, die Essenz der Intuition, das ist in meinen Augen der wahre Schlüssel zur Freiheit.

Tyler: "Ich will dass Du mich schlägst, so hart Du nur kannst."

Erzähler: "Was, warum?"

Tyler: "Warum, ich weiß nicht warum, ich war nie in einem Kampf."

Don't give a fuck, just do it - and don't know why. ;-)

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Übrigens, wer sich mit dem Film weiter befassen will, hier ne super PDF:

http://www.medienladen.ch/download/fight_club.pdf

Interessante Ausführungen. Der Film birgt immer wieder neue Details in sich. Das Negative an Tyler ist, er vernichtet gegen Ende des Films nicht nur sein Ego, er zerstört auch seinen wahren Kern, sein Selbst. Der Erzähler schafft es aber den Sprengstoff im Gebäude wo er sich befindet zu entschärfen. Tylers Stärke liegt darin Nein sagen zu können, jedoch ist er unfähig Hingabe und ein klares Ja zu den Umständen und Situationen auszusprechen, sein Verhältnis zu Marla ist davon geprägt. Er schottet den Erzähler von seinen Gefühlen ab, weil diese sein eigenes (also Tylers) Ende bedeuten würden. Tylers System führte zur Selbstbefreiung des Erzählers und mündete durch den Fight Club in eine Initiation in die Männerwelt, er vermochte es aber nicht produktive und zukunftsgerichtete Wege zu zeigen. Aber genau dort ist der Knackpunkt zwischen Zen-Buddhismus, der taoistischen intuitiven Handlung, dem Leben im Hier und Jetzt und Tyler Durdens Philosophie. Letztlich kann Tyler zwar alles vernichten und auf den Nullpunkt setzen, von dort ist es aber unfähig seine eigene Realität zu schaffen (wie es hingegen die mystischen Traditionen der Selbstbefreiung fordern). Diese Unfähigkeit mündet im Wunsch mitsamt der Gebäude ins Nirwana gebomt zu werden. Also denke ich, der "innere Tyler" in jedem mag ein Durchgangsstadium zur Mannwerdung sein, das Ziel liegt aber in einem produktiven Leben jenseits des Konsumfetischismus. Das heißt Tylers Worte nicht verwerfen, sie bedürfen der Integration, sonst enden sie in einem Nihilismus des Lebens, einem Sein um des Todes willen.

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Es ist unfassbar, wie plötzlich alle Sinne geschärft werden und alles andere (sei es Vergangenheit oder Zukunft) einfach in Luft aufgelöst werden. DAS ist wirklich ungefiltertes "im-Moment-sein".

Prügelt euch mal richtig ausgiebig. Dann checkt ihr dieses trockene, philosophische wirklich. :-D

Oder auch nicht. Es ist bei mir zwar schon viele Jahre her, aber dem "alle Sinne geschärft" muß ich klar widersprechen. "Alle Sinne und vor allem der Verstand deutlich beeinträchtigt" trifft es bei mir besser: Verschwommener Tunnelblick mit Rotfilter, undeutliches Gehör, eingeschränkte Körperwahrnehmung (Schmerz etc.), und nur noch den Gedanken, meinen Gegner vernichten zu wollen, im Kopf. Das ist für mich kein Zustand, der mich irgendwie weiterbringt.

Und was man jetzt an Philosophischem aus der Erfahrung, völlig sinnlos und ungeachtet des eigenen Verletzungsrisikos immer wieder auf den Gegener loszugehen, bis er oder ich nicht mehr kann, ziehen soll, ist mir bisher noch verschlossen geblieben. Daß Schlägereien (fast immer) scheiße sind, weiß ich auch vorher.

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Es ist unfassbar, wie plötzlich alle Sinne geschärft werden und alles andere (sei es Vergangenheit oder Zukunft) einfach in Luft aufgelöst werden. DAS ist wirklich ungefiltertes "im-Moment-sein".

Prügelt euch mal richtig ausgiebig. Dann checkt ihr dieses trockene, philosophische wirklich. :-D

Oder auch nicht. Es ist bei mir zwar schon viele Jahre her, aber dem "alle Sinne geschärft" muß ich klar widersprechen. "Alle Sinne und vor allem der Verstand deutlich beeinträchtigt" trifft es bei mir besser: Verschwommener Tunnelblick mit Rotfilter, undeutliches Gehör, eingeschränkte Körperwahrnehmung (Schmerz etc.), und nur noch den Gedanken, meinen Gegner vernichten zu wollen, im Kopf. Das ist für mich kein Zustand, der mich irgendwie weiterbringt.

Und was man jetzt an Philosophischem aus der Erfahrung, völlig sinnlos und ungeachtet des eigenen Verletzungsrisikos immer wieder auf den Gegener loszugehen, bis er oder ich nicht mehr kann, ziehen soll, ist mir bisher noch verschlossen geblieben. Daß Schlägereien (fast immer) scheiße sind, weiß ich auch vorher.

Ich denke, wir müssen zwischen einem geregelten Kampf und einem ungeregelten um das eigene Leben unterscheiden. Letzterer dürfte außer Destruktivität nichts bringen und ist zu vermeiden. Durch das Hier und Jetzt-Empfinden in einem geregelten Kampf macht das Ego Pause. Styling, gutes Aussehen, sozial konditioniertes Verhalten, alles das wird auf die Probe gestellt und verworfen. Im gewissen Umfang hat es eine meditative Dimension. Du vergisst die Oberflächlichkeiten und erkennst wesentlichere Lebenselemente.

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. Durch das Hier und Jetzt-Empfinden in einem geregelten Kampf macht das Ego Pause. Styling, gutes Aussehen, sozial konditioniertes Verhalten, alles das wird auf die Probe gestellt und verworfen. Im gewissen Umfang hat es eine meditative Dimension. Du vergisst die Oberflächlichkeiten und erkennst wesentlichere Lebenselemente.

Kampfsport vielleicht. Der Prüglei auf der Straße gehört bestimmt nicht dazu! Bitte verherrlicht nicht Gewalt, indem man ihr dem einen pseudophilosophischen Unterbau gebt.

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Tyler Durden's Philosophie

1. Lebe im Hier und Jetzt! Vergiss Dein kleines rumheulendes Ego! Hör auf besser werden zu wollen! Selbstverbesserung ist Masturbation. Lass einfach los und entwickle Dich. Neue Klamotten, teure Autos und sonstiger materieller Bullshit werden Dein Leben NICHT verbessern! Lebe einfach, sieh das Wesentliche!

"Du bist nicht Dein Job! Du bist nicht das Geld auf Deinem Konto! Nicht das Auto, das Du fährst! Nicht der Inhalt Deiner Brieftasche! Und nicht Deine blöde Cargo-Hose! Du bist der singende, tanzende Abschaum der Welt."

(Tyler Durden, Fight Club)

lass dich nicht von den Dingen regieren, regiere die DInge: ist ne schöne Idee aber geht kaum, da wir nicht im luftleeren Raum leben

2. Reg' Dich nicht über Deine Vergangenheit auf, Du kannst sie nicht mehr ändern. Fixiere Dich nicht auf die Zukunft, sie ist bloß eine Wunschvorstellung in Deinem Kopf! In Zukunft wird nichts besser werden, Du kannst nur in der Gegenwart handeln.

"DAS ist Dein Leben, und es endet mit jeder einzelnen Minute."

(Tyler Durden, Fight Club)

hier kommt: lebe im Hier und Jetzt, das ist zwar manchmal spaßig, aber unsere Vergangenheit ist unsere Erfahrung, unsere Zukunft wollen wir gestalten, sinnvoll wenn wir probate Mittel aus der Vergangenheit dazu mitnehmen, es ist also sinnvoll in die Zukunft zu schauen, es sei denn man hat nen Kopftumor
3. Wisse, NICHT fürchte, sondern WISSE, dass Du einmal sterben wirst. Jene, die das Thema verdrängen oder um eine jenseitige Unsterblichkeit hoffen, oder die Spiegelposition vertreten: "Ich sterbe sowieso, also ist alles sinnlos.", leben nicht im Hier und Jetzt, an Ihnen zieht das Leben vorbei, in ihrem Wunsch nach Unendlichkeit sind sie faktisch tot. Es gibt keinen "Sinn des Lebens". Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst! Was Dein Leben ist, bestimmst allein Du! Wisse jederzeit was Du als letztes tun wollen würdest, wenn Du jetzt sterben müsstest. Das was Dir spontan einfällt - setz es um!
hier kommt noch Akzeptanz hinzu: akzeptiere deine Sterblichkeit und lebe deshalb (etwas fatalistisch) im Hier und Jetzt, naja, Kommentar wie Punkt 2
4. Hör auf Dinge oder Menschen besitzen zu wollen, weder für einen bestimmten Zeitraum und schon gar nicht für immer! Mach Dich frei davon! Besitz und Eigentum sind vergänglich, halte an nichts fest, aber weise nichts von Dir. Alles was Du besitzst, besitzt irgendwann Dich. Nimm das Leben wie es kommt. Akzeptiere Situationen die Du nicht ändern kannst, aber handle dort, wo Du etwas bewegen kannst. Hör auf alles kontrollieren zu wollen! Folge dem Leben selbst, folge Deiner Intuition!
und nochmal: lebe im Hier und Jetzt, es ist nicht viel, was da an Aussaged raus ist, im Hier und Jetzt leben, oder sich das zu wünschen, heißt für mich einfach, die Situation, in der man gerade ist als unerträglich wahrzunehmen...schlechtes IG, die Lösung ein Leben im Hier und Jetzt ist da nur Behandlung von Symptomatik, nicht falsch, macht sogar Spass aber das macht Computerspielen auch bearbeitet von gulo gulo

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lass dich nicht von den Dingen regieren, regiere die DInge: ist ne schöne Idee aber geht kaum, da wir nicht im luftleeren Raum leben

Es sagt lediglich aus dass wir unser Leben gestalten und nicht das sind, was die Gesellschaft uns aufdrücken will. Mach Dich frei davon und gehe Deinen eigenen Weg, ich sehe nicht wieso das nicht funktionieren sollte. Das ist doch gerade das was Pick Up vermittelt.

hier kommt: lebe im Hier und Jetzt, das ist zwar manchmal spaßig, aber unsere Vergangenheit ist unsere Erfahrung, unsere Zukunft wollen wir gestalten, sinnvoll wenn wir probate Mittel aus der Vergangenheit dazu mitnehmen, es ist also sinnvoll in die Zukunft zu schauen, es sei denn man hat nen Kopftumor

Die Aussage beinhaltet keinen Fatalismus, genauso wenig sagt sie aus, dass es keine Zukunft gibt. Rein logisch betrachtet sind Vergangenheit und Zukunft nur Vorstellungen in unserem Kopf. Ich kann mir zwar Pläne machen, und diese sind durchaus wichtig, mein Leben gestalten kann ich hingegen nur in der Gegenwart. Wer auf den passenden Moment wartet kann lange warten, wir sind besser bedient unsere eigenen Maßstäbe zu setzen und aktiv JETZT zu handeln. Rein wissenschaftlich betrachtet verfügt unser Denkapparat sowieso über zu wenig Informationen um einwandfrei kommende Situationen abzuschätzen. Es sind sehr sehr wage Mutmaßungen aufgrund vergangener Erfahrungen, die in einer ähnlichen Situation nichtmal zutreffend sein müssen. Besser ist es jede Situation individuell auf Dich wirken zu lassen und momentbezogenes Handeln sein eigen zu nennen. Die Intutition liegt meist richtiger als es der Verstand je kann. Einzig dort wo wir Routine im Leben haben, dort arbeitet er einwandfrei. Aber das ist dann keine wirkliche Denkarbeit mehr. Das Denken kann immer nur Werkzeug, nie Steuermann sein. Während der geführten Meditation trifft der Erzähler sein Krafttier, einen Pinguin, dieser sagt etwas, das wir uns alle für die eigene Lebenspraxis zu Herzen nehmen können: "Gleite!"

hier kommt noch Akzeptanz hinzu: akzeptiere deine Sterblichkeit und lebe deshalb (etwas fatalistisch) im Hier und Jetzt, naja, Kommentar wie Punkt 2

Meine Antwort kennst Du bereits, siehe oben.

und nochmal: lebe im Hier und Jetzt, es ist nicht viel, was da an Aussaged raus ist, im Hier und Jetzt leben, oder sich das zu wünschen, heißt für mich einfach, die Situation, in der man gerade ist als unerträglich wahrzunehmen...schlechtes IG, die Lösung ein Leben im Hier und Jetzt ist da nur Behandlung von Symptomatik, nicht falsch, macht sogar Spass aber das macht Computerspielen auch

Jedes Weiterkommen beginnt damit die Härte der Realität anzunehmen. Es nützt nichts negative Zustände wegzudenken, sie bleiben trotz allem. Aber mit diesem Beobachten der vermeintlichen Untergangssituation beginnt die Lösung zu keimen. Leben im Hier und Jetzt ist keine Symptombehandlung, unser Zeitdenken, darin liegt die Crux! Vergessen wir die Zeit! Wir wollen leben? Dann tun wir es JETZT! Ich kann mein Leben immer nur in der Gegenwart leben, weil ich gerade bin. Ich werde zwar auch, aber nur im Jetzt, ich kann die Zukunft nicht vorhersehen, weil es sie nicht gibt! Das Einzige was vorherrscht sind Annahmen und Pläne. Sicherlich kann ich nicht alles im Jetzt von Null auf Hundert ändern, aber ich kann losgehen und Schritt für Schritt meine Ziele umsetzen, ohne zu warten. Das ist die Essenz von Tylers Lebensphilosophie. Freiheit heißt dabei nicht meiner Faulheit anheim zu fallen, sondern Herr über diese zu werden und befreit davon ein bewusstes Leben zu gestalten. Nicht nur frei von äußeren Begrenzungen, auch frei von inneren.

bearbeitet von Gast

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für mich ist die Frage, warum es so vielen MEnschen wichtig ist im Hier und Jetzt zu leben. Aus meiner Beobachtung heraus, genau weil das Zeitdenken ein Problem ist. Da gebe ich dir recht. Jedoch muss das nicht so sein. Zeitdenken, Reflexion über Vergangenheit und Zukunft kann auch Freunde bringen, es ist ein Mißßverständnis, dass das ein Problem ist. Oft möchten die Menschen, denen das nicht gelingt im Hier und Jetzt als einzigen Ausweg leben. Aber das ist nur eine Einschränkung und eine Vermeidung von inneren lebensnotwendigen Prozessen. Sie halten sich damit "über Wasser" aber auch nur, weil sie nicht gelernt haben, mit Ängsten oder ihrer Vergangenheit in einem wohlwollenden Maße umzugehen.

Die Intuition erschöpft isch aus den Erlebnissen der Vergangenheit, ist jedoch auf nicht sprachlicher Ebene codiert. Diese immer wieder zu benutzen, heißtim Hier und Jetzt leben, aber auch in der Vergangehit, da diese unhinterfragt als erlebtes Wissen und Realität in einem mitschwingt. Sich darüber hinaus über seine Intuition hinwegzusetzen befähigt uns, neue Erkenntnisse zu erleben und unsere Grenzen kennen zu lernen.

und auch genau das sagt der Film aus:

Lebe den unkonventionellen Weg! Gehe weiter als deine Intuition es zunächst erlaubt! Lerne alle Konsequenzen daraus zu akzeptieren.

bearbeitet von gulo gulo

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Du meinst eigentlich das Richtige, scheinst nur nicht zu wissen was Intuition ist. Ich ziehe Wikipedia heran:

Die Intuition (v. lat.: intueri = betrachten, erwägen; PPP intuitum) ist die Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes, also etwa ohne Schlussfolgerungen, zu erlangen. Das vom Substantiv Intuition abgeleitete Adjektiv ist intuitiv.

Ich sehe keine Vergangenheitsbezogenheit. Wenn ich einen Moment individuell auf mich wirken lasse, ziehe ich die Quelle meiner Lösung aus dem Beobachten der Situation. Da fällt das Zeitschema völlig weg. Überdenke bitte Deine Definition von Intuition nochmal, denn genau das vermittelt der Film Fight Club.

bearbeitet von Gast

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Wenn ich einen Moment individuell auf mich wirken lasse, ziehe ich die Quelle meiner Lösung aus dem Beobachten der Situation ==> und deinen vorherigen Lernerfahrungen, die du Zeit deines Lebens gemacht hast, deshalb ist Intuition von Mensch A nicht unbedingt = Intuition von Mensch B in gleicher Situation (der Film mag da eine andere Aussage treffen), aber natürlich, das kam bei mir nicht klar rüber, ist Intuition eine Antwort im Hier und Jetzt. Gerade Entscheiduingen "ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes" sind immer auch Entscheidungen, aufgrund vorheriger Lernerfahrung, die jedoch auch nicht sprachlich abgelegt wird. Da fällt das Zeitschema völlig weg.
Wiki stimme ich da schon zu, schneidet sich mit meiner Sicht nicht, da die Wikidefinition sagt, wie, nämlich "ohne ... Gebrauch des Verstandes" und ich eine weitere Eigenschaft hinzugefügt habe, das woher.

Trotz der Progressivität und starken Story, dem Überwinden alter Grenzen und schonungsloser Ansprache von gesellschaftlichen Problemen ist dieser Film auch ein Film über einen psychischen Defekt, eine gespaltene Persönlichkeit, oder gerade deshalb, durch diesen Fehler schafft der Film es erst, diese klaren Aussagen in seiner Deutlichkeit zu zeigen, jedoch auf Kosten eines fantastischen, märchernhaften Endes, eines Fehlers in der Persönlichkeit, was als fader Großstadtpoltergeist verarbeitet wird. Genau diese Kehrseite sollte nicht vergessen werden (was allzu oft geschieht), wenn es um ein "Lernen" daraus geht.

bearbeitet von gulo gulo

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Warum es so wichtig ist im Hier und Jetzt zu leben? Weil nur das Hier und Jetzt Bestand hat, die Vergangenheit besteht aus Erinnerung, die undeutlich werden und verschwinden, die Zukunft ist eine Ansammlung aus Vermutungen und Spekulation. Der Wunsch etwas Dauerhaftes zu hinterlassen scheitert daran, dass auch die Menschheit langfristig nicht überleben wird. Aber was wir im Hier und Jetzt tun sind Handlungen, je komplexer sie sind, mehr Zeit in Anspruch nehmen. Wer für eine Prüfung lernt kann über Wochen mit der gleichen Handlung beschäftigt sein. Man kann sich also durch aus im Hier und Jetzt versenken und dennoch vorrauschauend handeln.

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Trotz der Progressivität und starken Story, dem Überwinden alter Grenzen und schonungsloser Ansprache von gesellschaftlichen Problemen ist dieser Film auch ein Film über einen psychischen Defekt, eine gespaltene Persönlichkeit, oder gerade deshalb, durch diesen Fehler schafft der Film es erst, diese klaren Aussagen in seiner Deutlichkeit zu zeigen, jedoch auf Kosten eines fantastischen, märchernhaften Endes, eines Fehlers in der Persönlichkeit, was als fader Großstadtpoltergeist verarbeitet wird. Genau diese Kehrseite sollte nicht vergessen werden (was allzu oft geschieht), wenn es um ein "Lernen" daraus geht.

Ich kann Dir insoweit zustimmen, dass von einer Herosierung des Filmes dahingend, dass alles was Tyler verkörpert richtig wäre, abzuraten ist. Wenn Du einige Beiträge zurückschaust fällt Dir auf dass ich das Thema kritisch behandle. Wer erfolgreich im Hier und Jetzt leben will, der muss dies produktiv tun.

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"Du bist nicht Dein Job! Du bist nicht das Geld auf Deinem Konto! Nicht das Auto, das Du fährst! Nicht der Inhalt Deiner Brieftasche! Und nicht Deine blöde Cargo-Hose! Du bist der singende, tanzende Abschaum der Welt."

(Tyler Durden, Fight Club)

Ergänzend hierzu:

Hier könnt ihr mal sehen, wie stark uns Markennamen beeinflussen (können):

http://www.marktforschung-mit-neuromarketi...e/seite-28.html

Ein Buch darüber:

http://www.getabstract.com/zusammenfassung...-der-dinge.html

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Vorab... ein tolles Thema!

Habe mir jetzt alles durchgelesen und möchte auf etwas weiter vorne eingehen. Da meinten mehrere in etwa sowas: "Wenn du ein introvertierter..... bla..... Freak bist dann hat es keinen Sinn alles fahren zu lassen weil sich dann nichts ändert".

Hier möchte ich ansetzen und meine Sicht auf das Thema einbringen.

1. So wie die Leute es verstanden haben haben sie recht.

2. So wie Tyler Durden es sagt hat er genauso recht.

Es gibt die Szene im film da er erwähnt das er sie durch die Schluchten von New York laufen sieht und sie Rehe jagen usw. (fehlende Detailtreue bitte verzeihen) jedoch die Aussage all dessen ist klar.

Wenn der Mensch alles fahren lässt (auch zuviel Essen, Scham, Feigheit und vor allem eine Gesellschaft die ihn unterdrückt) dann ist der Freak eben kein Freak mehr weil die Welt eine andere ist und viele seiner Probleme bzw. deren Wurzeln nicht existieren würden.

Tyler Durden sagt grob nur einige wenige wichtige dinge die sich auch in vielen anderen Religionen finden.

1. Lebe weil dir Leben gegeben ist und weil zu Leben dein größtes Talent ist. (Zum Abgrund kommen / Heimkehren)

2. Lebe weil du du bist und verlass nicht den Weg deines Lebens zum Beispiel weil es einfacher wäre oder andere es dir vorschreiben. (Lebe hier und jetzt und bestehe hier und jetzt)

3. Wenn du so lebst wie es Regel 1 und 2 dir sagen. (Ich bin was ich sein will wir sind was wir sein wollen in diesem Fall wir sind der singende tanzende Abschaum)

Ein Freak wird nicht geboren. (Ich klammere hier genetische psychische Erkrankungen und Neurosen aus das nen anderes Kapitel) Jeder Mensch trifft zu jedem Zeitpunkt seines Lebens immer die für ihn beste Entscheidung. (Watzlavik Konstruktivismuss / grob ähnlich im Zen Budhismus) Jeder Mensch ist die Summe seiner besten Entscheidungen. Ein Mensch der zu einem introvertierten Freak (ich werde ab jetzt Sonderling sagen Freak == Missgeburt finde ich falsch) wird ist dies auch durch äußere Einflüsse geworden wenn er sich jedoch von diesen lösen kann wird er über kurz oder lang seine in unseren augen jetzt falschen Züge und Angewohnheiten ablegen und neue lernen vielleicht ähnlich sonderbare. Für die sind wir die sonderbaren ^^.

Ihr dürft darauf gerne weiter antworten.

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Habt ihr mal die Hausaufgaben aus dem Film gemacht?

Mit jemanden Fremden grundlos eine Schlägerei anfangen und sich verprügeln lassen?

Das ist doch Tylers Philosopie.

Erfahrungsberichte?

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