Autoritäten den Wind aus den Segeln nehmen

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Gast pua87

In Enigmas Buch LDS beschreibt sich Enigma selbst als jemanden, der schon sehr früh in der Schule "wichtige Erfahrungen gemacht hat, um Autoritäten (hier: Lehrer) den Wind aus den Segeln zu nehmen; wann immer man dachte damit kommt er nie durch, ging er mit erhobenem Stinkefinger einen Schritt weiter".

Ich für meinen Teil habe noch nicht wirklich rausgefunden, wie man seinem Ärger über eine vermeintliche Autoritätsperson _konstruktiv_ Luft macht. Mit _konstruktiv_ meine ich z.B. mit Stil die Gruppe über die Person zum Lachen zu bringen, wenn es angebracht ist. Natürlich sollte man abwägen, ob sich so eine Aktion überhaupt lohnt. In manchen Fällen kann es besser sein, erst einmal nichts zu entgegen und auch einmal über sich selber zu lachen.

Wie aber umgehen mit Situationen, in denen eindeutig auf unsere Kosten Witze gemacht, die uns ärgern und in denen wir respektlos behandelt werden?

kurzes Beispiel:

Ein alter Fahrlehrer von mir, also ebenfalls eine Person die zwecks Natur der Sache eine "Führerrolle" inne hat, hat im Theorieunterricht seine vermeintliche Macht sehr stark ausgenutzt; vermeintlich "schwache" oder auch offene Leute sehr schnell benutzt um sie vor der Gruppe bloßzustellen und sich so für jeden sichtbar gut zu fühlen. Dumme Fragen wie "wieviel Hände hast du eigentlich?" als jemand auf Anhieb nicht wusste, wie die Ampelhandzeichen eines Polizisten gehen oder Sprüche wie "Morgen bringst du aber deinen Kopf mit" sind noch relativ harmlos. Manche Leute hier würden das als sehr "unalpha" beschreiben. Ich persönlich finde solche Anwandlungen einfach zum kotzen.

Mir ist aufgefallen, dass manche Gruppenmitglieder in sochen Situationen voll auf diesen Zug aufspringen, um dann weitere Witze auf Kosten des vermeintlichen "Opfers" (mit dem Begriff muss man im Kontext mit Winnenden aufpassen) der Situation zu reißen. Ebenfalls keine besonders wertvolle menschliche Charaktereigenschaft.

weiteres Beispiel #1:

Ein Lehrer in meiner ehemaligen Schule war sehr streng. Er hatte die ganze Klasse unter Kontrolle. Er beantwortete Fragen der Schüler abhängig von seiner Laune und ob er den Schüler mochte oder nicht. Fragen, auf die er keinen Bock hatte, ließ er entweder komplett untergehen oder vermittelte dem jeweiligen Schüler durch Reframing das Gefühl, das dieser ein absoluter Idiot ist. Am Ende trauten sich die wenigsten überhaupt etwas zu fragen.

weiteres Beispiel #2:

Ein Referent im Chemiekurs an der Uni ist fachlich top. Er lässt gerne einzelne Studenten Versuche vor der Gruppe durchführen. Zu ihm besteht ein relativ freundschaftliches Verhältnis und die meisten mögen ihn. Man geht sogar ab und zu zusammen in den Pausen essen. In der Unterrichtssituation ist er -aufgrund seiner fachlichen Kompetenz- unangefochten die Nummer eins. Das strahlt bis in die Pausen ab. Wenn man aber jetzt in den Pausen anfängt, etwas über sich zu erzählen und somit zwangsläufig die Aufmerksamkeit der Gruppe etwas von ihm abgleitet, dann merkt man ihm an, dass ihn das etwas stört. Im Unterricht dann scheint es mir so, dass er sich mich aufgrund meiner offenen Art rauspickt um auf meine Kosten Späße vor der Gruppe zu machen. Im Gegensatz zu den anderen beiden, meint es dieser meistens nicht böse, jedoch ärgert mich so ein Verhalten schon, da hier meinem Gefühl nach Grenzen überschritten werden.

weitere Beispiele für Machtpositionen:

- extrem: Ausbilder bei der Bundeswehr

-> eigentlich jede Art von Ausbilder

- Chefs

- Führer von Reisegruppen

- einer der Mitglieder hier schrieb, soweit ich mich erinnern kann, einmal einen Thread über einen Tanzlehrer, der ihn einfach so angefasst hat

- Busfahrer (im Bus)

(- Polizisten)

Ärger/Frust in der jeweiligen Situation vereinen eigentlich alle Beispiele.

Die einen fressen diesen Ärger in sich rein, ordnen sich unter und "sitzen die Zeit ab" und fühlen sich im jeweiligen Kurs unwohl. Für mich insbesondere bei Kursen, die man bezahlt wie z.B. die Fahrschule, aber auch an der Uni vollkommen inakzeptabel, da verschwendete Lebenszeit.

Die anderen reagieren aggressiv und rasten mal aus in dem sie gegenüber dem Referenten bei einer vermeintlichen Lappalie sehr laut werden und u.U. den Raum verlassen. (Extremfall: Eklat)

Wiederrum andere schaffen es im Idealfall die Situation zu entschärfen, dem Gegenüber die Grenzen aufzuzeigen und gleichzeitig dadurch noch Sympathie für sie bei ihm zu gewinnen. Bei extremen LSE-Fällen (Menschen, die ihre Machtposition wegen vermeintlicher Bestätigung brauchen) klappt so etwas wohl nicht.

Wie oben bereits erwähnt ist meine Meinung, dass man abwägen sollte und man auch mal über sich selber lachen sollte. Wenn jedoch dauerhaft für einen persönlich Grenzen überschritten werden (denn keiner von uns ist gern der Clown bzw. das Spaßobjekt der Gruppe) dann sollte man zumindest durch seine sozialen Fähigkeiten in der Lage sein eine entsprechende Antwort zu geben.

Damit sind wir wieder beim Threadtitel angelangt und zwar:

Wie kann man Autoritäten den Wind aus den Segeln nehmen?

Wie geht das? Wie kann man vor der Gruppe einen Witz über den Referenten machen, ohne dass es peinlich und verkrampft wirkt? Welches Repertoire sollte man zumindest auf Abruf bereit haben um nicht ganz unvorbereitet dazustehen? Enigma schrieb soweit ich mich erinnere, "er war schon immer ein respektloser Sack gewesen, er fragte verknöcherte Lehrerinnen ob sie regelmäßig Sex hatten und schaffte es oft, dass sich die Gruppe vor Lachen bog"

Kontern mit Respekt? Für mich am besten. Nur wie?

Ich für meinen Teil war u.a. durch meine Erziehung nie respektlos gegenüber Autoritätspersonen. Dementsprechend fällt es mir heute ab und zu schwer meinem Ärger/Frust über eine Situation angemessen Luft zu machen. Insbesondere bei Referenten, die _offensichtlich_ ihre Machtposition nutzen bzw. sehr dominant sind oder auch einfach nur schlecht sich und sich unangemessen verhalten (wie z.B. der Fahrlehrer) reagiere ich so.

Oft ist mir auch in anderen Situationen aufgefallen, dass sich viele andere Mitglieder der Gruppe dasselbe denken; sich keiner jedoch traut sich gegen die vermeintliche Obrigkeit aufzulehnen bzw. etwas zu tun. Fängt im Kleinen an und geht im Großen weiter. Opportunismus & Führerstaat lassen grüßen?

Ich bin auch was Autoritäten angeht sehr sensibel. Ich mach lieber mein eigenes Ding und ordne mich ungern unter. Ich akzeptiere Autoritäten, wenn sie etwas draufhaben und mir etwas beibringen können. Frust und Ärger bauen sich auf, wenn diese mir gegenüber keinen Respekt aufbringen. Mein Problem ist, der Frust, der sich in mir in solchen Situationen entwickelt. Da meine Lebenszeit begrenzt ist und ich Frust ungern in mich reinfresse bzw. überhaupt erst entstehen lasse, frage ich Euch nach Eurer Meinung.

---------------------------------------------------------------------

meine Meinung in Kurzform zu dem Thema:

(Inner Game festigen, soziale Kompetenzen durch jahrelange "Übung" bzw. Erfahrung im Umgang mit anderen Menschen aufbauen, über Humor einlesen (Humor ist die beste Waffe); langfristiges Lebensziel: Selbstständigkeit; mehr Erfahrung/Fähigkeiten durch Lebenserfahrung -> wenigstens ein Vorteil des Alterns ;) ; Opferrolle in Ansätzen ersticken, jedoch auch mal über sich selbst lachen können -> die Kunst der Gratwanderung

-> wobei wir wieder bei sozialer Kompetenz wären.

bearbeitet von pua87

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Also hier gleich mit dem Führerstaat anzufangen find ich n bisschen krass.

Natürlich gibts Menschen die ihre Machtpositionen ausnutzen, das ist die Natur des Menschen.

Grundsätzlich gibts da ja nicht viele Möglichkeiten:

a) Du machst eine auf respektlos. Funktioniert hervorragend, solange du den Frame konsequent hältst.

Da sind auch deine eigenen Leistungen scheiß egal, fachlich top zu sein schadet aber nicht.

b) Du wirst vom der Person eigentlich gemocht und ihr hackt zum Spaß aufeinander rum. Da können auch mal Grenzen überschritten werden, aber das ist schnell aus der Welt geschafft.

c) Du ignorierst es einfach. Mach ich meistens. Was interessiert mich das, wenn so n dahergelaufener Hanswurst meint, schlechte Witze machen zu müssen? Richtig, ist mir wayne. Sollte er zu weit gehen gibts n einfaches Gespräch mit ihm oder dem Vorgesetzten (auch im Bezug auf Andere). Danach back to normal c) oder wenns nicht hilft zu a).

bearbeitet von Mika'el

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Hallo pua87,

Die Erfahrungen die du hier beschrieben hast haben wohl viele schon in irgendeiner Form kennengelernt, sei es nun die Schule, Ausbildung oder das Studium.

Persönlich hatte ich eine derartige Situation während meiner Ausbildung, ein Geselle liess es sich einfach nicht nehmen jeden der Auszubildenden zu mobben wo es nur möglich war, sowohl vor anderen Mitarbeitern der Firma als auch vor Kunden und natürlich in trauter Zweisamkeit am jeweiligen Arbeitsort.

Nach einiger Zeit erfuhr ich immer mehr über diese Person, jahrelang ledig, frustriert darüber , etc.

Und damit hatte ich etwas in der Hand. Anstatt mich jedes mal auf neue darüber zu ärgern habe ich es die weitere Zeit leicht ignorieren können, denn er war immerhin derjenige mit den Problemen die er auf seine Untergebenen in jeglicher Form abladen wollte.

Abschliessend würde ich meinen, dass es je nach Stellung der Person nicht nötig ist mehr zu tun als sie zu ignorieren.

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Gast pua87

Ich persönlich möchte eigentlich nicht mehr in solchen Situationen untätig bleiben.

Vor allem wenn persönliche Grenzen überzogen werden.

Die Frage ist nur wie man die "Machtposition" aushebeln kannst, wenn man will.

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Ich persönlich möchte eigentlich nicht mehr in solchen Situationen untätig bleiben.

Vor allem wenn persönliche Grenzen überzogen werden.

Die Frage ist nur wie man die "Machtposition" aushebeln kannst, wenn man will.

Du solltest dich mal mit dem Thema Schlagfertigkeit auseinandersetzen. Es gibt viele Möglichkeiten, wie man einer in dem Moment höhergestellten Person den Wind aus den Segeln nehmen kann. Zum einen kannst du einen Spruch "auf deine Kosten" bringen, was erstmal zeigt dass du locker mit der Situation umgehen kannst und die Machtperson nicht der Alleinunterhalter der Gruppe ist. Andererseits kannst du die Gruppe auch zum Lachen über die Machtperson/Vorgesetzten/Fahrlehrer bringen. Hierbei ist aber Vorsicht angesagt, gerade wenn man die Person nicht richtig einschätzen kann.

Kauf dir am Besten mal ein gutes Buch über Schlagfertigkeitstraining, dort werden dir einige Tricks wie z.B. das unerwartete Zustimmen gezeigt.

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Wie Björn schon sagte solltest Du dich mit Schlagfertigkeit beschäftigen. Das ist nicht nur im Umgang mit Autoritätspersonen hilfreich, sondern auch das A und O des Pick Up (C&F).

Desweiteren fällt mir auf, daß Du niemandem auf die Zehen treten möchtest und ein "lieber Junge" bist. Was z.B. hat Winnenden mit Deinem Fahrlehrer, oder Deiner Frage zu tun?! Tut mir leid, aber Du wirst anderen auf die Zehen treten müssen, wie es auch genug Leute gibt, die Dir auf die Zehen treten wollen. Das aberlernen der "guten Erziehung" haben hier wohl schon einige hinter sich und Du wirst es kaum glauben, aber sie sind glücklicher und erfolgreicher damit.

Wenn man eine Niederlage einsteckt, versucht man oft im Anschluß diese Niederlage irgendwie zu rechtfertigen. Da kommen oft die erstaunlichsten Gedanken- und Wortungetüme raus. Deinen ersten Beitrag ließe sich eigentlich in einem Satz zusammenfassen: "Ich wurde vorgeführt und will wissen wie ich den Spieß umdrehe".

Du hast ja schon einen erstklassigen Lehrer, in Form vom "Lob des Sexismus", in der Hand. Jetzt mußt Du nur noch den Inhalt in die Tat umsetzen und nicht darüber nachdenken wie und warum Du ihn in die Tat umsetzen solltest.

Mir war es äußerst hilfreich erst einmal "über die Stränge zu schlagen" und dann nach einiger Übung darin, meine persönliche Mitte zu finden. Du wirst erstaunt sein wieviel Du Dir eigentlich leisten kannst und damit sogar Sympathien gewinnst. Es ist wirklich erschreckend wieviel Spaß man sich unnötigerweise selbst verbietet.

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zum Umgang mit schwierigen Situationen

meine Erfahrung ist, dass der jeweilige Konter besser oder schlechter fittet, je klarer eigentlich das Ziel des "Angreifers" erkannt wurde und in die Gesamtsituation integriert wurde, das hört sich jetzt kompliziert an, aber ist meinerseits wichtig:

Prinzipien

- man kann nicht jede Anmache mit der gleichen Strategie kontern

- man lebt nicht im luftleeren Raum

- man bringt sich immer auch mit seinen eigenen Gefühlen in die Situation ein und trägt dadurch zur Lösung als auch zur Eskalation immer mit bei

- sollte dieser vorherige Punkt mal nicht stimen, kann man eh nichts tun

==> es ist etwas ganz anderes, ob die ganze Belegschaft da ist oder man alleine ist, ob die hinter einem steht, teilsteils oder alle gegen einen, ob der Chef wirklich mächtig ist oder sich nur dafür hält....==> man sollte die Situation genau beschreiben!

ganz allgemein erscheinen bisherigen Antworten immer eine Situation zu referieren: wenn ein vermeindlich mächtiger, höher gestellter Andere sich vor der Gruppe zu profilieren versucht, diese Situation ist relativ leicht zu lösen, mit einem C&F guten Konter, damit schränkt man auch die eigene Betroffenheit stark ein, das ist sowieso das Wichtigste.Dies ist in LDS gut beschrieben und mit ein wenig Kalibrierung kann man damit die meisten Situationen lösen.

allerdings gibt es, glaube ich, noch weit andere, schwierigere Fälle, die einer anderen Behandlung bedürfen

man sollte dann also alle weiteren Situationen die man lösen will folgend beschreiben:

- steht jemand über , gleich oder unter einem? (Hierarchisch und im Gruppenstatus)

- erfolgt die Anmache vor allen oder unter 4 Augen?

- was berührt mich an der Situation am meisten?

zum Inner Game gibt es ein paar Merksätze:

- andere wollen einem nicht per se Böses, sie wollen sich meistens nur selbst schützen (dabei sind die eigene Stellung in der Gruppe und der Selbstwert gern genommene Kandidaten)

- Aggression entsteht meistens aus Angst

- 90% aller Komplikationen entstehen aus Missverständnissen

- stehe nicht über oder unter den Dingen sondern sei dabei: nur für dich wichtige Leute schaffen es, dich zu verletzen

- du hast mindestens eine Eigenschaft, die dich besonders auszeichnet und die andere an dir mögen

- du kannst Verantwortung für Dinge übernehmen

ärgert man sich über eine vermeintliche Autoritätsperson, hat man einfach selbst zu lange stillgehalten
bearbeitet von gulo gulo

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Ich für meinen Teil habe noch nicht wirklich rausgefunden, wie man seinem Ärger über eine vermeintliche Autoritätsperson _konstruktiv_ Luft macht. Mit _konstruktiv_ meine ich z.B. mit Stil die Gruppe über die Person zum Lachen zu bringen, wenn es angebracht ist.

Eine einfache und sehr starke Vorgehensweise: Stimme der Autoritätsperson in dem was sie sagt zu und füge Humor (Übertreibung, Ironie, Sakasmus) hinzu. Damit bietest du wenig Angriffsfläche für neue verbale Attacken;)

Bsp.: Unsere Lehrerin hielt der Klasse vor, wir würden viel zu wenig für die Schule tun (wir hingen mit dem Stoff hinterher weil 1/3 der Stunden ausgefallen war).

Mein spontaner Einruf ohne mich zu melden: Ja wir sind halt alle etwas faul und müssten mehr tun (Zustimmung), zum Glück fallen wenigstens keine Stunden aus (Ironie mit mit freundlichem, humorvollen Ton).

Das Lachen war nicht zu stoppen und sie musste selber Grinsen..

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Ein alter Fahrlehrer von mir, also ebenfalls eine Person die zwecks Natur der Sache eine "Führerrolle" inne hat, hat im Theorieunterricht seine vermeintliche Macht sehr stark ausgenutzt; vermeintlich "schwache" oder auch offene Leute sehr schnell benutzt um sie vor der Gruppe bloßzustellen und sich so für jeden sichtbar gut zu fühlen. Dumme Fragen wie "wieviel Hände hast du eigentlich?" als jemand auf Anhieb nicht wusste, wie die Ampelhandzeichen eines Polizisten gehen oder Sprüche wie "Morgen bringst du aber deinen Kopf mit" sind noch relativ harmlos. Manche Leute hier würden das als sehr "unalpha" beschreiben. Ich persönlich finde solche Anwandlungen einfach zum kotzen.

Mir ist aufgefallen, dass manche Gruppenmitglieder in sochen Situationen voll auf diesen Zug aufspringen, um dann weitere Witze auf Kosten des vermeintlichen "Opfers" (mit dem Begriff muss man im Kontext mit Winnenden aufpassen) der Situation zu reißen. Ebenfalls keine besonders wertvolle menschliche Charaktereigenschaft.

In der Tat. Sowas erlebt wohl jeder mal. Ich mach das meistens so: Ich halte die Klappe, bis ICH das erste Mal auf diese Art angemacht werde - schließlich ist jeder erstmal für sich selbst verantwortlich und ich spiele mich nicht als Anwalt anderer auf.

Wenns soweit ist, sag ich einfach graderaus, was Sache ist. Da muss man kein großer Rhetoriker sein. Warum nicht mit einer offenen Frage einsteigen? Aber bitte gaaaaanz ruhig!

"Herr [soundso], wissen sie eigentlich, dass sie zu den Teilnehmern dieses Kurses ausgesprochen unfreundlich sind?"

Dann ganz entspannt den Herrn erstmal antworten lassen. Falls er in seiner Überraschung überhaupt was zu sagen weiß :)

Im Endeffekt mach ihm mit ruhige Worten klar, dass du anders behandelt werden willst: "Herr [soundso], wenn sie mit mir sprechen wollen, werden sie das mit einem Mindestmaß an Distanz und Höflichkeit tun. Wenn sie damit Probleme haben, gebe ich ihnen gern einen Crashkurs in elementaren Benimmregeln. Ich berechne dafür garantiert weniger als sie für ihre Theoriestunden ..."

Die Sache ist ja die: Du bezahlst für einen ordentlichen Unterricht. Du musst dir keineswegs entwürdigende Behandlung gefallen lassen. Jedes Zivilgericht wird das ähnlich sehen. Und Zeugen gibts genug, nicht wahr?

Der springende Punkt an der ganzen Sache aber ist, SPASS AN DER KONFRONTATION ZU HABEN und zwar WIRKLICH. Genieß die Adrenalin, das Getuschel der Umsitzenden, die spaßige Grenzerfahrung, mit einem anderen Mann die Klingen zu kreuzen!

weiteres Beispiel #1:

Ein Lehrer in meiner ehemaligen Schule war sehr streng. Er hatte die ganze Klasse unter Kontrolle. Er beantwortete Fragen der Schüler abhängig von seiner Laune und ob er den Schüler mochte oder nicht. Fragen, auf die er keinen Bock hatte, ließ er entweder komplett untergehen oder vermittelte dem jeweiligen Schüler durch Reframing das Gefühl, das dieser ein absoluter Idiot ist. Am Ende trauten sich die wenigsten überhaupt etwas zu fragen.

Sprich ihn offen drauf an: "Herr Magister Soundso, warum sind sie eigentlich so unfreundlich zu uns?"

Wenn einem nichts besseres einfällt, gradeaus und ganz naiv nachfragen! Hinterher kann man immer noch schön den Instanzenweg bestreiten. Weder die Elternvertretung noch die Anstaltsleitung sind erfreut über Lehrkräfte, die Schüler psychisch misshandeln ... und wiederum gibt es Zeugen genug.

weiteres Beispiel #2:

Ein Referent im Chemiekurs an der Uni ist fachlich top. Er lässt gerne einzelne Studenten Versuche vor der Gruppe durchführen. Zu ihm besteht ein relativ freundschaftliches Verhältnis und die meisten mögen ihn. Man geht sogar ab und zu zusammen in den Pausen essen. In der Unterrichtssituation ist er -aufgrund seiner fachlichen Kompetenz- unangefochten die Nummer eins. Das strahlt bis in die Pausen ab. Wenn man aber jetzt in den Pausen anfängt, etwas über sich zu erzählen und somit zwangsläufig die Aufmerksamkeit der Gruppe etwas von ihm abgleitet, dann merkt man ihm an, dass ihn das etwas stört. Im Unterricht dann scheint es mir so, dass er sich mich aufgrund meiner offenen Art rauspickt um auf meine Kosten Späße vor der Gruppe zu machen. Im Gegensatz zu den anderen beiden, meint es dieser meistens nicht böse, jedoch ärgert mich so ein Verhalten schon, da hier meinem Gefühl nach Grenzen überschritten werden.

Das ist schon eine weitaus subtilere Situation. Was konkret macht dieser Typ?

Ich hoffe, meine Antwort hat dir ein paar Ideen gegeben. Im Großen und Ganzen kann ich nur empfehlen, mit offenen Augen und erhobenem Kopf durch die Welt zu gehen und die Gesellschaft anderer Menschen zu suchen und zu genießen. Mit der Erfahrung kommt auch die Kompetenz, solche schwieren Situationen je nach Bedarf mit unterschiedlichen Mitteln zu lösen.

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Ha, geil. Sehr schönes Thema!

Mit den Kommentaren von gulo gulo gehe ich komplett mit!

Und weil es ein Thema ist, das mich bewegt:

Ich sehe hier zuerst ein Reframing.

In erster Linie sind die vermeintlichen Autoritäten Dienstleister für dich. Also gehe erhobenen Hauptes in den Unterricht (oder was auch immer) und stelle deine Fragen und setze deine Ansprüche durch. Fühle dich selbst als Führungskraft für deinen Dienstleister und gestalte sein Auftreten [geiler Frame, wa?].

Den Kommentar mit dem genüßlichen Spiel der Klingen fand ich richtig gut - genieße es. Ich selber habe meist Angst vor irgendwas gehabt und deshalb die Autoritäten hart angegangen. Jetzt erkenne ich die Ängste (Angst, dass ich vor der Gruppe doof dastehen, oder später in der Prüfung schlecht abschneide, dem Unternehmen ein Auftrag flöten geht, whatever). Sobald ich diese Angst erkenne und diese daraufhin komplett ausblende, kann ich leicht die Klingen rasseln lassen. Meist ist die eigene Angst die Machtquelle für die Autorität, und wenn ich sie ablege steht die Autorität ohne Waffen da.

Und zu guter letzt: PUA sein heisst für mich auch, selbst Autorität sein. Auch wenn ich das nicht per Rollendefinition bin, so bin ich es doch informell. Ich gebe vor, was mit mir passiert! Und da ich immer auch im sozialen Kontext stehe, gebe ich auch vor was deshalb mit anderen passiert.

Und zu guter Letzt: Eine Autorität ist auch nur Mitglied einer Gruppe und hat genau die selben Ängste und Bedürfnisse wie die anderen. Sehr gut fand ich hier auch die Anmerkung: Lobe die Autorität für das was sie tut (mit dem Zusatz: Aber bloss nicht wegen der Annerkennung, die dir die Autorität danach ggf. zukommen lässt [aka Schleimer sein], sondern um ihn zu führen).

Und im Zweifelsfall hilft auch immer noch gekonntes ignorieren - lass den Dienstleister doch um deine Aufmerksamkeit buhlen.

Have fun!

bearbeitet von Dr. Diego

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Ein alter Fahrlehrer von mir, also ebenfalls eine Person die zwecks Natur der Sache eine "Führerrolle" inne hat, hat im Theorieunterricht seine vermeintliche Macht sehr stark ausgenutzt; vermeintlich "schwache" oder auch offene Leute sehr schnell benutzt um sie vor der Gruppe bloßzustellen und sich so für jeden sichtbar gut zu fühlen. Dumme Fragen wie "wieviel Hände hast du eigentlich?" als jemand auf Anhieb nicht wusste, wie die Ampelhandzeichen eines Polizisten gehen oder Sprüche wie "Morgen bringst du aber deinen Kopf mit" sind noch relativ harmlos. Manche Leute hier würden das als sehr "unalpha" beschreiben. Ich persönlich finde solche Anwandlungen einfach zum kotzen.

Mir ist aufgefallen, dass manche Gruppenmitglieder in sochen Situationen voll auf diesen Zug aufspringen, um dann weitere Witze auf Kosten des vermeintlichen "Opfers" (mit dem Begriff muss man im Kontext mit Winnenden aufpassen) der Situation zu reißen. Ebenfalls keine besonders wertvolle menschliche Charaktereigenschaft.

In der Tat. Sowas erlebt wohl jeder mal. Ich mach das meistens so: Ich halte die Klappe, bis ICH das erste Mal auf diese Art angemacht werde - schließlich ist jeder erstmal für sich selbst verantwortlich und ich spiele mich nicht als Anwalt anderer auf.

Wenns soweit ist, sag ich einfach graderaus, was Sache ist. Da muss man kein großer Rhetoriker sein. Warum nicht mit einer offenen Frage einsteigen? Aber bitte gaaaaanz ruhig!

"Herr [soundso], wissen sie eigentlich, dass sie zu den Teilnehmern dieses Kurses ausgesprochen unfreundlich sind?"

Frage an Endless: Verlierst du nicht dabei deinen Frame, so ganz im allgemeinen (hoffe hab die Frage diesmal verständlich formuliert), und ist eigentlich "Frame" (auch) soetwas wie "aus der Fassung geraten"??

Dann ganz entspannt den Herrn erstmal antworten lassen. Falls er in seiner Überraschung überhaupt was zu sagen weiß :)

Im Endeffekt mach ihm mit ruhige Worten klar, dass du anders behandelt werden willst: "Herr [soundso], wenn sie mit mir sprechen wollen, werden sie das mit einem Mindestmaß an Distanz und Höflichkeit tun. Wenn sie damit Probleme haben, gebe ich ihnen gern einen Crashkurs in elementaren Benimmregeln. Ich berechne dafür garantiert weniger als sie für ihre Theoriestunden ..."

Die Sache ist ja die: Du bezahlst für einen ordentlichen Unterricht. Du musst dir keineswegs entwürdigende Behandlung gefallen lassen. Jedes Zivilgericht wird das ähnlich sehen. Und Zeugen gibts genug, nicht wahr?

Der springende Punkt an der ganzen Sache aber ist, SPASS AN DER KONFRONTATION ZU HABEN und zwar WIRKLICH. Genieß die Adrenalin, das Getuschel der Umsitzenden, die spaßige Grenzerfahrung, mit einem anderen Mann die Klingen zu kreuzen!

weiteres Beispiel #1:

Ein Lehrer in meiner ehemaligen Schule war sehr streng. Er hatte die ganze Klasse unter Kontrolle. Er beantwortete Fragen der Schüler abhängig von seiner Laune und ob er den Schüler mochte oder nicht. Fragen, auf die er keinen Bock hatte, ließ er entweder komplett untergehen oder vermittelte dem jeweiligen Schüler durch Reframing das Gefühl, das dieser ein absoluter Idiot ist. Am Ende trauten sich die wenigsten überhaupt etwas zu fragen.

Sprich ihn offen drauf an: "Herr Magister Soundso, warum sind sie eigentlich so unfreundlich zu uns?"

Wenn einem nichts besseres einfällt, gradeaus und ganz naiv nachfragen! Hinterher kann man immer noch schön den Instanzenweg bestreiten. Weder die Elternvertretung noch die Anstaltsleitung sind erfreut über Lehrkräfte, die Schüler psychisch misshandeln ... und wiederum gibt es Zeugen genug.

weiteres Beispiel #2:

Ein Referent im Chemiekurs an der Uni ist fachlich top. Er lässt gerne einzelne Studenten Versuche vor der Gruppe durchführen. Zu ihm besteht ein relativ freundschaftliches Verhältnis und die meisten mögen ihn. Man geht sogar ab und zu zusammen in den Pausen essen. In der Unterrichtssituation ist er -aufgrund seiner fachlichen Kompetenz- unangefochten die Nummer eins. Das strahlt bis in die Pausen ab. Wenn man aber jetzt in den Pausen anfängt, etwas über sich zu erzählen und somit zwangsläufig die Aufmerksamkeit der Gruppe etwas von ihm abgleitet, dann merkt man ihm an, dass ihn das etwas stört. Im Unterricht dann scheint es mir so, dass er sich mich aufgrund meiner offenen Art rauspickt um auf meine Kosten Späße vor der Gruppe zu machen. Im Gegensatz zu den anderen beiden, meint es dieser meistens nicht böse, jedoch ärgert mich so ein Verhalten schon, da hier meinem Gefühl nach Grenzen überschritten werden.

Das ist schon eine weitaus subtilere Situation. Was konkret macht dieser Typ?

Ich hoffe, meine Antwort hat dir ein paar Ideen gegeben. Im Großen und Ganzen kann ich nur empfehlen, mit offenen Augen und erhobenem Kopf durch die Welt zu gehen und die Gesellschaft anderer Menschen zu suchen und zu genießen. Mit der Erfahrung kommt auch die Kompetenz, solche schwieren Situationen je nach Bedarf mit unterschiedlichen Mitteln zu lösen.

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