Harald Lesch über Potentiale und Probleme des Menschen

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Harald Lesch zu Gast bei Johannes B. Kerner. Der Text wurde von mir sinngemäß übertragen.

"Unser Gehirn ist ein Organ, das möchte gerne Probleme lösen. Wenn es nichts zu lösen gibt, dann zieht sich in uns das Zeitgefühl außeinander wie zäher Honig. selbst wenn es unangenehme Erfahrungen sind ... Hauptsache das gehirn bleibt in Wallung."

"Die Finanzkrise war auch eine Zeitkrise. Die Entscheidungen wurden zu schnell getroffen, das heißt es wurde nicht oft genug darüber nachgedacht. Solange es sich nicht um Herzverpflanzungen handelt, glaube ich, ist alles verschiebbar.

Die so genannten dead lines die wir uns heute setzen machen das Leben zu einer schwierigen Sache. Was heutzutage stattfindet ist Zeitkompression. Wir müssen immer mehr Dinge gleichzeitig tun.

Was immer wieder stattfindet ist, dass gewissermaßen extern von Außen Fristen an uns gesetzt werden und man sich immer fragen muss: Wieso ist das eigentlich alles so dringend? Wir sind also zu einem „Dringlichkeitsstaat“ geworden, wo ständig irgend etwas entschieden werden muss, es aber am Ende dann doch nicht entschieden wird. Das ist ja das Interessante: Es werden Dinge verschoben, man hat sich unglaublich beschleunigt und das Ganze ist im Grunde genommen mit nichts wirklich zu erklären, außer immer wieder mit kommerziellen Gründen.

„Zeit ist Geld“, dieser fürchterliche Satz von Benjamin Franklin regiert uns seit über 200 Jahren. Die wirkliche Erfindung der Industrialisierung war nicht die Dampfmaschine sondern die Uhr. Also eine Uhr zu haben auf der kein Ziffernblatt drauf ist, sondern nur „jetzt“ drauf steht – das ist es!

Wir erleben dieses Komprimieren nicht nur an Schulen, sondern an Universitäten genauso. Alles soll immer schneller und schneller gehen, gleichzeitig soll die gleiche Menge an Stoff präsentiert werden. Dass das nicht funktioniert kann sich jeder und jeder ausrechnen, auch die, die keine Ahnung von Mathematik haben."

"Wir haben in den letzten 10.000 Jahren unser genetisches Material nur um wenige Prozent verändert, das meiste hat damit zu tun, dass wir frisches Milchgut verdauen können. Unsere intellektuellen Fähigkeiten entsprechen nachwievor denen des Cromagnon-Menschen von vor 30.000 Jahren.

In der intellektuellen Leistungsfähigkeit sind wir evolutionär geprägt. Wir sind vor allen Dingen was die Geschwindigkeit betrifft geprägt. Wir sind darauf angewiesen in einem überschaubaren sozialen Netzwerk von 250 Menschen zu leben. Globalisierung ist für uns Menschen unter anderem deshalb ein Problem, weil wir eigentlich Dorfbewohner sind. Alles was darüberhinaus geht, alles was zu schnell wird, macht uns große Schwierigkeiten."

Die Videos findet ihr hier:

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Lesch erklärt, dass er die Evolutionstheorie so spannend findet, weil sie erklärt, warum die Dinge so sind, wie sie sind. Warum sich Menschen so verhalten, wie sie es tun. Wüssten wir besser über unsere Ursprünge und eigentlichen Fähigkeiten bescheid, könnten wir folglich mehr aus unseren Potentialen schöpfen.

Achja:

jetztuhr.jpg

bearbeitet von Hans Wurst

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