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Was genau ist "needyness"?

Um die Problematik der 'needyness' wirklich zu verstehen, sollte man sich klar machen, worum es bei all dem wirklich geht: Um den Unterschied zwischen etwas zu brauchen oder etwas zu wollen.

Etwas
brauchen
: Passiv, bedürftig, abhängig.

Etwas
wollen
: Aktiv, unabhängig, quasi "Essenz des Männlichen" (und nein, nicht nur des 'Alpha', sondern allgemein des Mannes).

Etwas zu
brauchen
ist schlecht. Klar, man braucht Luft zum atmen, Wasser um nicht zu verdursten und Essen um nicht zu verhungern. Aber das was es dann eigentlich schon. Alles weitere zeugt von Schwäche. Davon, das man sich von Dingen (oder Personen) freiwillig abhängig gemacht hat. Schaut euch z.B. einen Alkoholiker an, der seinen Stoff
braucht
. Ist der attraktiv? Oder der Mann, der eine schlimme Oneitis hat, oder gar ausstrahlt "ich bin so spitz, ich
brauch
unbedingt eine Frau". Dieser Mann wirkt "needy" und damit genauso unattraktiv wie der Alkoholiker auf der Suche nach der nächsten Flasche.

Der attraktive Bruder des "
brauchens
" ist das "
wollen
". Etwas zu
wollen
ist gut! Das Wort "Wille" kommt von "wollen". Es bedeutet, das man sich aus freiem Willen(!) für etwas entschieden hat. Und sein
Wollen
umzusetzen ist attraktiv. Weil es zeigt, das man seine Ziele zu verfolgen bereit ist. Man ist "Entscheider", "Macher".

Die Folgen

Nun denkt an den Alkoholiker, der mit zitternden Händen und etwas Schweiß auf der Stirn in der Bar einen Drink ordert. Das ist Needyness. Dann denkt an den Mann, der einen Drink in der Bar ordert, einfach weil er etwas leckeres trinken will, nicht aber weil er es braucht. Der Barman merkt da sofort den Unterschied. Und analog ist es mit Frauen, die man mal aus der Position des "Brauchenden" und mal aus der des "Wollenden" anspricht.

Daher ist auch der "Badboy" attraktiver als der AFC. Der Badboy
will
und er zeigt es. Der AFC braucht und zeigt das leider ebenso. Und selbst wenn vieles, was ein "Badboy" will vielleicht falsch, unmoralisch oder verboten ist, ist allein die Tatsache, der er eben
will
und nicht braucht, oft attraktiv genug um diese Nachteile vergessen zu machen. Nicht das "Bad"-sein ist es, was den Badboy attraktiv macht, sondern das er
will
und das auch umsetzt. Aber auch AFCs können so attraktiv werden: Der AFC, der sein Leben im Griff hat, allgemein
weis und zeigt, was er will
und auch danach handelt, der gewinnt so eine Menge Attraktion, selbst wenn er im direkten Umgang mit Frauen needy ist.

Mißverständnisse

Manchmal liest man im Forum Fragen wie "Wenn ich eine Frau approache, bin ich dann nicht automatisch needy?".

Solche (oder ähnliche Fragen) zeugen davon, das man das Prinzip des Wollens nicht verinnerlicht hat. Hat man das, hat man die "richtige Frame", dann stellen sich solche Fragen nicht mehr. Man muß auch nicht überlegen, wie man sich in vielen Situationen verhalten soll, einfach weil die Grundprämisse seines Handlens bereits festliegt. Menschen offenbaren durch ihr Handeln immer, wie sie innerlich denken. Mit viel Mühe kann man nun zwar lernen, wie man trotz "falscher" innerer Denkweise "richtig" handelt, aber das ist schwierig und man vergißt es "im Eifer des Gefechtes" dann leicht. Viel einfacher ist es, einfach gleich richtig zu denken. Das ist es letztlich, was hinter der Aussage "all game is inner game" steckt: Nicht zu schauspielern, sondern einfach die richtigen Grundvorstellungen zu bekommen, wodurch man dann auch auf die richtige Art handelt.

Es besser machen

Aber wie es es überhaupt dazu gekommen, das wir meinen, nichts mehr wollen zu dürfen? Schau euch kleine Kinder an: Die "
wollen
" noch. Und dann kommt die Erziehung, die gesellschaftliche Konvention, und schon "
möchten
" und "
brauchen
" sie nur noch. Etwas zu "
wollen
" sei böse, wird ihnen eingebläut. Und so lernen sie, nur noch zu "
möchten
" und zu "
brauchen
". Und sind sie später erwachsen, haben sie total verlernt, das es zwischen "
wollen
" und "
brauchen
" überhaupt noch einen Unterschied gibt. Auch wenn sie die Worte verstehen, so ist die Bedeutung verschwommen. Daher müssen wir oft erst einmal wieder lernen, wie es überhaupt geht, etwas zu
wollen ohne es zu brauchen
.

Also hört auf "zu
brauchen
". Fangt wieder an, nur zu "
wollen
". Und seid auch bereit, das zu zeigen. Habt keine "Bedürfnisse" mehr (das steckt das Wort "dürfen" drin, wer "Bedürfnisse" muß also immer erst um Erlaubnis bitten, ob er denn etwas "darf"), sondern nur
Ziele und Wünsche
.

Aber wie hört man auf "zu
brauchen
"? Man kann da schon im kleinen anfangen. Indem man Ausdrücke wie "Ich muß ..." oder "Ich brauche ..." aus seinem Wortschatz schmeißt.

Also:

Kein "Ich muß unbedingt was essen" mehr, sondern stattdessen ein "Ich will was essen".

Kein "Ich muß sie einfach haben", sondern "Ich will sie haben".

Kein "Ich brauche mal wieder Sex", sondern "Ich will Sex".

Kein "Ich bräuchte mal deinen Bleistift" sondern "Gibst du mir mal deinen Bleistift?" (Höflichkeit ist keine Schwäche, wenn sie aus einer Position der non-needyness heraus kommt).

Kein "Ich muß die Prüfung schaffen", sondern "Ich will die Prüfung schaffen!"

Kein "Ich muß lernen", sondern "Ich will lernen, weil ich die Prüfung schaffen will!"

Beobachtet euch, wie oft ihr vorgibt, etwas zu 'brauchen' oder 'müssen'. Weg damit. Von nun an wollt ihr oder ihr wollt nicht. Laßt es gar nicht erst so weit kommen, das ihr etwas braucht oder müßt. Und versucht, wirklich zu fühlen, wie es ist zu wollen, wenn ihr einen der obigen Sätze sagt. Fühlt, wie das euer Verhältnis zu dem, was ihr wollt verändert. Spürt, wie aus Bedürftigkeit ein Ziel wird, selbst wenn es nur um Alltägliches geht.

Und schämt euch nicht, etwas zu wollen. Man wird nur erfolgreich, wenn man etwas will, nicht wenn man sich wie ein Spielball von den Wellen des Lebens umhertreiben läßt. Auch eine Frau zu wollen ist keine Schande. Im Gegenteil, es macht einen Mann aus. Zeigt also auch einer Frau, das ihr sie wollt ohne sie zu brauchen. Mit dieser Sichtweise kommen viele Dinge völlig automatisch, viele Fragen stellen sich nicht mehr, viele Fehler sind nicht einmal mehr möglich.

Zu wollen alleine reicht natürlich nicht. Es gibt keine magisches Laterne, an der man reibt und sein Wunsch erfüllt sich. Etwas zu wollen bedeutet auch, das man seinen Wunsch umsetzt, das man tut was nötig ist. Und nein, das ist nicht "needy". Nochmal: Needy ist, wenn man etwas undedingt braucht. Wenn man etwas will und nicht braucht, dann sind auch die Dinge, die man tun muß, um das Ziel zu erreichen, ebenfalls keine Notwendigkeiten. Tut man A um B zu erreichen, dann ist A nur dann 'needy', wenn 'B' needy ist. Praktisches Beispiel: Wenn man eine Frau will, dann muß man sie z.B. approachen. Damit wird auch der Approach Ausdruck seines Willens, nicht Ausdruck seiner Needyness. Wenn ihr das obige verinnerlicht, dann ist dieser der letzte Absatz bereits bedeutungslos und selbstverständlich.

PQ

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Insgesamt ein schöner Beitrag. Wobei am Ende noch mehr Beispiele aufgeführt werden könnten, wie ein und die selbe Handlung needy und nicht-needy sein können.

Z.B.:

Der Mann gibt der Frau ein Getränk aus oder macht ihr ein kleines Geschenk (Schokolade, Blume, Stofftier, ...).

Needy: Er macht es, damit sie ihm Aufmerksamkeit schenkt, damit sie ihn für eine Weile beachtet. Er versucht, es sich zu "erkaufen". In diesem Fall kennt er die Frau kaum und will sie auf dem Weg dazu bringen, dass er sie endlich kennen lernen "darf". Oder aber er schenkt etwas, weil er glaubt, etwas falsch gemacht zu haben, weswegen sie sauer ist. Er möchte, dass sie ihn wieder mag.

-> Er gibt etwas, UM in der Zukunft was zurück zu bekommen (nämlich ihre Aufmerksamkeit / Zuneigung).

Nicht needy: Er macht es, weil er es so will. Er will es, weil sie es sich verdient hat. Sie hat es sich verdient, weil sie ihm Aufmerksamkeit geschenkt hat, nett zu ihm ist, süß ist, beide eine tolle Zeit hatten. Das impliziert, dass nach einen Streit nichts verschenkt wird. Warum auch? "Toll, Schatzi, zick bitte weiter rum denn wenn Du nur ordentlich zickst und mir ein schlechtes Gefühl hast verdienst Du es Dir damit, dass ich Dir eine teure Tasche kaufe!!!". Das Getränk / Geschenk ist in diesem Fall kein "Zahlungsmittel" in der Hoffnung, etwas zurück zu bekommen. Der geber MUSS es nicht geben, um etwas zu bekommen, denn er hat schon etwas bekommen und es ist sein freier Wille zu entscheiden, ob er etwas geben will.

Kein "Ich muß die Prüfung schaffen", sondern "Ich will die Prüfung schaffen!"

Kein "Ich muß lernen", sondern "Ich will lernen, weil ich die Prüfung schaffen will!"

Das sind auch noch 2 schöne Punkte, denn hier wird auch mal deutlich, was das Ganze am Innergame der Person ändert:

"Ich muss die Prüfung schaffen" -> Leistungsdruck, Stress -> negativ

"Ich muss lernen" -> Stress, nervig, man hat keinen Bock -> negativ

"Ich will die Prüfung schaffen!" -> motiviert, kämpferisch -> positiv

"Ich will lernen, weil ich die Prüfung schaffen will" -> motiviert, Lernen ist gut -> positiv

Allein durch die Umstellung dieses einen Wortes kann sich der ganze Hintergrund und die Einstellung dazu ändern.

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Gefällt mir sehr gut, werd ab jetzt versuchen darauf zu achten, vorher war mir bei manchen Situationen nicht 100% klar, ob es jetzt needy ist oder nicht.

Dieser Beitrag zeigt es mir nun. :-D

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Sehr schöner Beitrag.

Und wie Oylalia schon schön hinzugefügt hat, auch Dinge wie Geschenke und Aufmerksamkeiten müssen keinesfalls needy und afc sein. Das ist sowieso irgendwie anscheinend ein riesiges Defizit bei vielen. Sobald man irgendwas verschenkt ist man ja sofort afc! Hier differenzieren viel zu wenige und haben immer gleich Angst ins ljbf Land abzugleiten. Auch hier ist es wirklich nur die Frage warum man es tut. Ich habe nicht das geringste Problem einer Lady was auszugeben wenn ich da grad die Lust drauf verspüre, ich hab auch kein Problem meiner LTR ne Kleinigkeit mitzubringen wenn ich grad den Drang dazu habe, das macht nicht needy, ganz im Gegenteil.

Den Beitrag könnte man auch getrost in die Schatztruhe schmeißen. Ich will den Beitrag in der Schatztruhe sehen! ;)

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Zuerst einmal besten Dank für das positive Feedback, Leute!

Ich hatte auch zuerst noch ein paar konkretere Beispiele aufgeschreiben, fand den Artikel dann aber doch etwas zu lang wird und die daher weggelassen. Was ich noch nachschieben möchte:

Natürlich gilt das ganze nicht nur beim PU, sondern überall im Leben. Es ist vor aber allem eine INNERE Überzeugung, die man im inneren Dialog benutzt. Wenn man z.B. zu seinem Boss geht und eine Gehaltserhöhung will, dann wäre es meist zu undiplomatisch zu sagen "Boss, ich will eine Gehaltserhöhung!". Hat man die 'wollen'-Frame im Hinterkopf, dann sagt man z.B. "Boss, ich wollte mal mit Ihnen über mein Gehalt sprechen" (oder was auch immer), der entscheidende Punkt aber ist, das man innerlich will und nicht needy ist. Dann es fast egal, was man konkret sagt, der Boss merkt halt es schon an der Körpersprache, der Art wie man redet, schaut usw.. Und das verbessert die Chancen bei jeder Verhandlung enorm. Wobei es natürlich immer hilft, wenn man tatsächlich Optionen hat. Der kluge Mensch setzt nie alles auf eine Karte! (Daher ist Oneitis ja auch so problematisch)

PQ

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Gast salomons_katze

Hey, genial. Der Beitrag hat mir grad einiges begreifbar gemacht.

Schatztruhe, Schatztruhe, Schatztruhe! :crazy:

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