Sex, Pickup, (Konkurrenz)druck und Versagensängste

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Hallo zusammen.

Ich habe ein für mich persönlich ziemlich schwerwiegendes Problem, welches ich in einem äußerst langen Posting vortragen möchte. Ich hoffe, ihr habt Zeit, das alles zu lesen. Vorweg: Ich bin 26, sehe recht gut aus, kein PUA, aber habe mich in den letzten 9 Monaten doch einigermaßen ausführlich mit der Pickup-Theorie beschäftigt. Ich wende das gelernte Wissen zwar nicht beim klassischen Gamen an (weil mir klassisches Gamen im Club oder Supermarkt ganz einfach keine Spaß macht), aber nutze es, wenn ich eine Frau kennenlerne (was z.B. durch Freunde geschieht oder auf Arbeit) und mit ihr zusammenkomme.

Man kann also sagen, ich bin mir über die Bedeutung, Konzepte und Funktionsweise von guter Verführung sowie die zugrunde liegenden evolutionären und biologischen Grundlagen bewusst. Auch war ich nie ein klassischer AFC, dazu gehe ich zu sehr meinen eigenen Weg (einzelne AFC-Elemente ließen sich bei mir aber sicher auch schon entdecken. Mittlerweile jedoch selten bis nicht mehr existend).

Als Person bin ich äußerst selbstbewusst, zielorientiert und gebe relativ wenig auf die Meinung von anderen (ich höre sie mir zwar gerne an, aber lasse mich nur selten dadurch beeinflussen). Ich muss nicht erzählen, dass jede Frau, die etwas von mir wollte, dies gut und attraktiv fand.

Erwähnenswert ist noch, dass ich erst mit 23 mein erstes Mal und seitdem drei Freundinnen hatte (mit der dritten bin ich seit 2 Monaten zusammen).

Hier beginnt mein Problem. In Folge meines späten Sexdebuts habe ich, was Sex betrifft, ein sehr schlechtes Selbstbewusstsein und einen hohen Bedarf an Bestätigung. Dies steht im krassen Gegensatz zu meiner sonstigen Persönlichkeit, die von starkem Selbstbewusstsein und Optimismus geprägt ist. Ich bin ein sehr erfolgsverwöhnter Mensch, der gerne zu den Besten gehört. Wie ihr vielleicht schon ahnt, ist ein innerer Konflikt hier vorprogrammiert: Einerseits der Beste sein und Erfolg haben wollen, andererseits sexuell nicht mit dem gewohnten Selbstbewusstsein ausgestattet zu sein.

Zudem bin ich im Bezug auf Sex ein ziemlicher Grübler, der nur sehr schwer alle seine Gedanken abschalten kann. Das führt dazu, dass ich alleine locker eine Errektion kriege, aber er häufig mit einer Frau im ersten Anlauf schlaff bleibt - weil ich mich einfach selbst zu sehr unter Druck setze, den Sex nicht als Spaß sondern als eine Art "Job" sehe, und unbedingt Höchstleistung bringen möchte. Ab und an ertappe ich mich sogar bei dem Gedanken, Selbstbefriedigung aufgrund der beschriebenen, nicht vorhandenen Stresskomponente dem Sex mit einer Frau vorzuziehen.

Nun der Grund, warum ich dies im Pickup-Forum poste: Ich habe den Eindruck, dass sich dieses Problem seit meiner Kenntnis über PU und dessen Theorien noch viel mehr verstärkt hat. Mit meiner aktuellen Freundin (20 Jahre alt) ist es so, dass ich im Prinzip jedes mal, wenn wir Sex haben wollen, zwei Anläufe brauche - erst klappt es nicht, dann erkläre ich ihr, was in mir vorgeht (sie zeigt viel Verständnis dafür und bezieht das glücklicherweise nicht auf sich, sagt sie - innerlich hat sie aber natürlich doch Zweifel, ob ich sie nicht attraktiv genug finde - was definitiv nicht der Fall ist - HB8), und dann geht es plötzlich doch. Insofern haben wir zwar jedes Mal Sex, wenn wir uns sehen, aber es geht immer sehr holprig los - ich muss sie quasi erst "enttäuschen", um dann anschließend ohne Erfolgsdruck doch Sex haben zu können.

Der Sex ist dann sehr gut (sagt sie auch), abwechslungsreich, komplett frei von Barrieren ("sowas mach/mag ich nicht" gibts nicht und sie ist wirklich offen für alles) und ich versuche, so weit es geht, mich an Daniel Roses "Sex God Method" zu halten. Sprich DEVI (Dominanz, Emotion, Variety, Immersion).

Doch selbst wenn es eigentlich immer sehr gut läuft, ist am nächsten Morgen bei mir wieder das mittlerweile permanent vorhandene, schlechte Gefühl da, wie ich denn beim nächsten Sex performenen werde. Es ist fast so, als wäre der Teil in meinem Gehirn kaputt, der das schöne Sexereignis speichert. Dagegen ist die Furcht, zu versagen, mein ständiger Begleiter (was nicht selten zu gedanklichen Vergleichen führt, wie es ihr andere denn eventuell besser besorgen würden bzw. dies in der Vergagenheit getan haben usw). Ich habe mir sogar eine Liste zusammengestellt mit motivierenden Dingen, die sie so gesagt hat (z.B. habe ich ihr wie nie zuvor das Gefühl gegeben, sich nackt derartig wohlzufühlen. Sie sagte, sie könnte sie so quasi vor der ganzen Welt nackt zeigen. Auch hat sie laut eigener Aussage bisher Blowjobs aufgrund von mangelndem Selbstbewusstsein vermieden, nun kann sie gar nicht genug blasen). Doch auch ein täglicher Blick auf diese Liste hilft nicht, mich aus meinem Tief herauszuholen (davon abgesehen bin ich nach wie vor ein sehr munterer Mensch, andere merken also überhaupt nicht, was mich bewegt). Auch kam es häufiger vor, dass sie nach längerem, hartem Sex leichte Schmerzen in ihrer Muschi hatte und erst einmal einen Tag Pause einlegen musste, bevor es wieder ok war. Ich sehe das nicht unbedingt als schlechtes Zeichen.

Leider habe ich sie beim Sex bisher noch nicht zum Orgasmus gebracht, was mich zusätzlich verunsichert. Den bekommt sie zwar regelmäßig durch meine Handarbeit. Das setzt mich aber dennoch unter Druck. Sie sagt, dass sie sehr schwer vaginalen Orgasmus bekommt, aber es ist laut ihrer Aussage schon vorgekommen. Dass ein anderer dies gemacht hat und nicht ich, belastet mich sehr (meine Ex hatte auch Schwierigkeiten, beim Sex einen Orgasmus zu bekommen, hatte diesen dann aber immerhin erstmalig mit mir). Kleine Anmerkung hierzu, selbst wenn es vermutlich keine Bedeutung hat: Sie wurde vergewaltigt, als sie 16 war. Möglicherweise spielt das bei der Orgasmusfrage bei ihr mit rein. Da dies sonst bei ihr aber überhaupt keine Spuren hinterlassen zu haben scheint, könnte es auch einfach etwas sein, was ich mir einrede, um eine logische Erklärung für den Nicht-Orgasmus zu haben.

Zusammenfassend: Zwar hatte ich schon immer Probleme damit, Sex 100prozentig zu genießen und den Drang zur Bestleistung abzuschalten, aber so extrem wie zur Zeit war es noch nie. Ich führe dies aus Mangel an alternativen Erklärungen auf das Wissen über Pickup zurück - d.h., ich bin mir über die sehr hohe Bedeutung von Sex in einer wie auch immer gearteten Beziehung zu einer Frau bewusst. Vor der PU-Lektüre war Sex für mich ein Teil des Ganzen, der schön, gelegentlich für mich stressig, aber trotzdem eben "nur" Sex war. In meinem jetzigen Mindset ist Sex das, was die Frau langfristig an mich bindet. Das, was mich männlich macht und wo ich mir keine Schwächen erlauben darf. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, denn das durch den hohen Druck, den ich mir mache, kreierte initiale Versagen lässt mich befürchten, ich könnte ihr sexuell nicht das bieten, was erforderlich ist (an PU-Standard gemessen). Ds sorgt für noch mehr schlechte Stimmung, Verlustangst und depressive Stimmungslagen. Ab und an wache ich früh auf und der erste Gedanke ist "Shit, wie wird der Sex heute ABend wohl werden"... teilweise denke ich darüber nach, Schluss zu machen und mich erst einmal von Frauen fern zu halten, nur um erst einmal dieses Sexproblem nicht mehr zu haben.

Ich denke, dass das alles auch meinen Frame und meine Dominanz beschädigt, weil ich ständig über das Thema mit ihr sprechen (muss) und sie dadurch meine große Schwäche kennt. Die ab und an (vor allem durch mich selbst hervorgerufene) schlechte Stimmung ist auch nicht gerade förderlich (aka "man so eine Scheiße, muss das denn schon wieder passieren??!!")

Ihr seht, ich stecke hier in einer sehr komplizierten Situation. Ich bin schon so weit, einen Sex-Therapeut oder Psychologen aufsuchen zu wollen. Dennoch wollte ich euch um eure Meinung bitten. Kennt jemand das Problem oder hat einen guten Tipp, wie ich es lösen und vor allem, wie ich mir das notwendige sexuelle Selbstbewusstsein aneignen und im Kopf speichern kann (wie erwähnt: ich glaube rationell betrachtet, meine Performance ist gut. Sie sagt mir das auch oft genug. Ich will das nur endlich verinnerlichen und aufhören, daran zu denken, dass andere Typen besser sein könnten als ich.).

Achja, so richtig darüber im Klaren, was hier das entscheidende Problem ist, bin ich mir auch nicht: mangelndes Selbstbewusstsein im Bezug auf Sex? Konkurrenzdenken (Vergleich mit anderen) und Bestreben, der Beste zu sein? Fehlende Fähigkeit, beim Sex den Kopf abzuschalten (seit jeher mein Problem)? Alles zusammen...?

Was ich erreichen will: Relaxte Einstellung zum Sex, ohne Erfolgsdruck, und ohne diesen als teilweise anstrengende "Arbeit" empfinden zu müssen. Gleichgültigkeit, wie andere Männer mit ihr Sex hätten. Daraus resultierend: keine Ablenkungen und daher besseres Stehvermögen, bevor es zum Sex kommt (über den eigentlichen Sex an sich spreche ich nicht, da bin ich wirklich mehr als zufrieden - was die Verrücktheit meiner Gedanken und Sorgen mehr als deutlich macht).

Ich bin für alle Tipps, Ratschläge und Gedankenanstöße dankbar!

bearbeitet von samfox

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Hi,

mir scheint, dass du Verlustängste hast, die sich im sexuellen Bereich äußern.

Deshalb solltest du dich vor allem mit dieser Thematik auseinandersetzen.

Zum technischern Bereich rate ich dir, dich mehr und vor allem auf sich selbst beim Sex zu konzentrieren.

(Bei der Masturbation kannst du es schließlich auch?)

Sex ist dann gut, wenn er beiden Partnern Spaß macht.

Du aber scheinst dich hauptsächlich auf sie und daraus folgend auf deine Leistung zu konzentrieren.

Es fehlt also dein Spaß an der Sache - erst das macht den Sex schlecht, nicht der fehlende vaginale Orgasmus.

(Letzteres habe ich in meinem Leben auch nur 1 mal geschafft und das auch nur, weil die Frau

grundlegend dazu veranlagt war, dennoch halte ich mich nicht ohne Grund für gut im Bett.)

Das ist schon daraus leicht abzuleiten, dass du hier einen Aufsatz verfasst über die eigene Leistung,

deine Einstellung dazu etc. Hast du dich eigentlich schon mal gefragt wie gut SIE im Bett ist?

Zudem bin ich nicht der Auffassung, dass Sex der einzig ausschlaggebende Grund für eine stabile Beziehung ist.

Er ist unverzichtbar und wichtig, ja, jedoch eine von mehreren Sachen.

Eine davon, die nicht weniger wichtig ist: Ein stabiles Selbstwertgefühl, das ist dein größeres Problem.

Und hier gilt es anzusetzen.

Dennoch:

Auch ein Sex-Therapeut wird dir sicherlich weiterhelfen können.

Falls das Problem andauert, auch zu diesem Schritt - nur Mut.

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Selbstbewußtsein in anderen Bereichen schon, nur beim Sex nicht ist Unsinn.

Du hast nicht viel Selbstbewußtsein, du päppelst dein Ego mit Erfolgen

weil du die Erfolge brauchst um dich akzeptabel zu fühlen.

Du fühlst dich nur dann gut, wenn du zu den Besten gehörst wie du sagst.

Und da gehts auch schon los. Ein selbstbewußter Mensch muss nicht zu den Besten gehören, weil sein

Selbstwertgefühl nicht auf seine Leistung aufgebaut ist.

Du lügst dir selber in die Tasche wenn du behauptest selbstbewußt zu sein,

aberdein Selbstwert zusammenbricht sobald du eine Leistung nicht erbringen kannst.

Ein wirklich selbstbewußter Mensch nimmt es mit Humor, wenn er in einem Bereich nicht von Anfang an perfekt ist

und läßt sich davon nicht verunsichern.

Du fängst also mit Sex jetzt an und es klappt nicht auf Anhieb, so what?

Und was ist das mit den 2 Anläufen, also du willst, schlaffst ab, ihr schmust weiter bis die Erektion wieder da ist und

dann gehts ab. Und wo ist jetzt das Problem? Deine Freundin bekommt ein verlängertes Vorspiel

und hat sich anscheinend nicht darüber beschwert, also mach die doch keinen Kopf darüber.

Lass die Erektion mal kommen und gehen ohne groß zu beobachten. Ihr müßt doch auch nicht jedesmal vögeln,

gibt doch genug andere Möglichkeiten. Genieße die Zärtlichkeiten ohne dir den Druck zu machen

dass du sofort losvögeln musst, das verlangt doch gar keiner. Deine freundin zeigt dir bestimmt gerne, was sie gern hat

wenn sie es nicht ohnehin schon getan hat. Das zeugt dann auch nicht von deiner Unkenntnis, denn etwas Erfahrung

hast du ja schon, es hat aber nicht jede Frau dieselben Vorlieben. Es zeugt also von Aufmerksamkeit wenn du deine

Freundin fragst, welche Berührungen sie bevorzugt und du dir etwas zeigen läßt und das ist kein Versagen.

Eine gute Performance als Liebhaber wenn du es unbedingt so nennen willst, ist wenn sich beide entspannen,

fallenlassen und aufeinander eingehen. das pure Vögeln wie ein Weltmeister ist nur ein kleiner teil davon

und nicht unbedingt notwendig wenn der Rest stimmt.

und wenn einer NUR vögelt wie ein Weltmeister aber nicht schmusen kann halte ich persönlich davon gar nichts.

Ich will ja nicht bloß durchgepoppt werden sondern ein Gesamterlebnis, die Nähe zu einem anderen Menschen fühlen.

Du forcierst auch nicht den Orgasmus bei deiner Freundin durch langes hartes Ficken bis sie Schmerzen hat.

Entspann dich doch erstmal selber, dann kann sich deine Freundin auch entspannen und irgendwann hat sie einen

Orgasmus oder auch nicht. Das kann man nicht mit Logik erklären.

Auch hier hängst du deinen Erfolg und deinen Selbstwert an den Orgasmus deiner Freundin.

Dann sagst du, der Sex ist sehr gut.

Lass es doch einfach mal so stehen ohne dein Besser-Öfter-Ich MUSS DER BESTE sein -Denken.

Schönan Gruß

black*mamba

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Ich führe dies aus Mangel an alternativen Erklärungen auf das Wissen über Pickup zurück - d.h., ich bin mir über die sehr hohe Bedeutung von Sex in einer wie auch immer gearteten Beziehung zu einer Frau bewusst. Vor der PU-Lektüre war Sex für mich ein Teil des Ganzen, der schön, gelegentlich für mich stressig, aber trotzdem eben "nur" Sex war. In meinem jetzigen Mindset ist Sex das, was die Frau langfristig an mich bindet.

Dreamcatcher hat es schon erwähnt, woran es zu arbeiten gilt.

Sex sollte ein Teil des Ganzen bleiben und nicht der Hauptgrund für eine Beziehung.

Vielleicht hast du durch die radikale Veränderung deines Mindsets,

genau diesen Eigendruck und vor allem es zu einer leistungsbezogenen Angelegenheit gemacht!

Einen Partner nur durch Sex an einen zu binden ist einseitig, dafür sind FBs da.

Da ist klar um was es geht.

Einen vaginalen Orgasmus zu haben, mit einer Vorgeschichte, geht nicht sofort.

Was hält dich davon ab euch die Zeit zu geben die es braucht?

Ausser der Eigen-und leistungsdruck.

Du hast eine sehr verständnisvolle Partnerin, vergiß das nicht und 2 Monate ist noch nicht lang für eine Beziehung!

Wenn du in Erwägung ziehst zu einem Sexualtherapeuten zu gehn, dann binde sie mit ein,

in Paarsitzungen werden Lösungsmöglichkeiten besprochen von denen ihr Beide profitieren könnt.

Grüße!

Journey

bearbeitet von Journey

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Ich wusste genau, warum ich dieses Posting hier gebracht habe und nicht in irgendeinem x-beliebigen Beziehungsforum - hervorragende Tipps und Hinweise, die mir sehr weiterhelfen. Ich warte noch ein bisschen ab und äußere mich dann ggf. gesammelt. Danke schon mal, dass ihr euch mit meinem "Fall" auseinandergesetzt habt.

bearbeitet von samfox

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Gast rooks

du stehst dir selbst im weg. weil du zu viel denkst.

ratschlag 1: nicht immer denken.

ratschlag 2: fasse dich kürzer:

Hallo zusammen.

Ich habe ein für mich persönlich ziemlich schwerwiegendes Problem, welches ich in einem äußerst langen Posting vortragen möchte. Ich hoffe, ihr habt Zeit, das alles zu lesen. Vorweg: Ich bin 26, sehe recht gut aus, kein PUA, aber habe mich in den letzten 9 Monaten doch einigermaßen ausführlich mit der Pickup-Theorie beschäftigt. Ich wende das gelernte Wissen zwar nicht beim klassischen Gamen an (weil mir klassisches Gamen im Club oder Supermarkt ganz einfach keine Spaß macht), aber nutze es, wenn ich eine Frau kennenlerne (was z.B. durch Freunde geschieht oder auf Arbeit) und mit ihr zusammenkomme.

Man kann also sagen, ich bin mir über die Bedeutung, Konzepte und Funktionsweise von guter Verführung sowie die zugrunde liegenden evolutionären und biologischen Grundlagen bewusst. Auch war ich nie ein klassischer AFC, dazu gehe ich zu sehr meinen eigenen Weg (einzelne AFC-Elemente ließen sich bei mir aber sicher auch schon entdecken. Mittlerweile jedoch selten bis nicht mehr existend).

Als Person bin ich äußerst selbstbewusst, zielorientiert und gebe relativ wenig auf die Meinung von anderen (ich höre sie mir zwar gerne an, aber lasse mich nur selten dadurch beeinflussen). Ich muss nicht erzählen, dass jede Frau, die etwas von mir wollte, dies gut und attraktiv fand.

Erwähnenswert ist noch, dass ich erst mit 23 mein erstes Mal und seitdem drei Freundinnen hatte (mit der dritten bin ich seit 2 Monaten zusammen).

Hier beginnt mein Problem. In Folge meines späten Sexdebuts habe ich, was Sex betrifft, ein sehr schlechtes Selbstbewusstsein und einen hohen Bedarf an Bestätigung. Dies steht im krassen Gegensatz zu meiner sonstigen Persönlichkeit, die von starkem Selbstbewusstsein und Optimismus geprägt ist. Ich bin ein sehr erfolgsverwöhnter Mensch, der gerne zu den Besten gehört. Wie ihr vielleicht schon ahnt, ist ein innerer Konflikt hier vorprogrammiert: Einerseits der Beste sein und Erfolg haben wollen, andererseits sexuell nicht mit dem gewohnten Selbstbewusstsein ausgestattet zu sein.

Zudem bin ich im Bezug auf Sex ein ziemlicher Grübler, der nur sehr schwer alle seine Gedanken abschalten kann. Das führt dazu, dass ich alleine locker eine Errektion kriege, aber er häufig mit einer Frau im ersten Anlauf schlaff bleibt - weil ich mich einfach selbst zu sehr unter Druck setze, den Sex nicht als Spaß sondern als eine Art "Job" sehe, und unbedingt Höchstleistung bringen möchte. Ab und an ertappe ich mich sogar bei dem Gedanken, Selbstbefriedigung aufgrund der beschriebenen, nicht vorhandenen Stresskomponente dem Sex mit einer Frau vorzuziehen.

Nun der Grund, warum ich dies im Pickup-Forum poste: Ich habe den Eindruck, dass sich dieses Problem seit meiner Kenntnis über PU und dessen Theorien noch viel mehr verstärkt hat. Mit meiner aktuellen Freundin (20 Jahre alt) ist es so, dass ich im Prinzip jedes mal, wenn wir Sex haben wollen, zwei Anläufe brauche - erst klappt es nicht, dann erkläre ich ihr, was in mir vorgeht (sie zeigt viel Verständnis dafür und bezieht das glücklicherweise nicht auf sich, sagt sie - innerlich hat sie aber natürlich doch Zweifel, ob ich sie nicht attraktiv genug finde - was definitiv nicht der Fall ist - HB8), und dann geht es plötzlich doch. Insofern haben wir zwar jedes Mal Sex, wenn wir uns sehen, aber es geht immer sehr holprig los - ich muss sie quasi erst "enttäuschen", um dann anschließend ohne Erfolgsdruck doch Sex haben zu können.

Der Sex ist dann sehr gut (sagt sie auch), abwechslungsreich, komplett frei von Barrieren ("sowas mach/mag ich nicht" gibts nicht und sie ist wirklich offen für alles) und ich versuche, so weit es geht, mich an Daniel Roses "Sex God Method" zu halten. Sprich DEVI (Dominanz, Emotion, Variety, Immersion).

Doch selbst wenn es eigentlich immer sehr gut läuft, ist am nächsten Morgen bei mir wieder das mittlerweile permanent vorhandene, schlechte Gefühl da, wie ich denn beim nächsten Sex performenen werde. Es ist fast so, als wäre der Teil in meinem Gehirn kaputt, der das schöne Sexereignis speichert. Dagegen ist die Furcht, zu versagen, mein ständiger Begleiter (was nicht selten zu gedanklichen Vergleichen führt, wie es ihr andere denn eventuell besser besorgen würden bzw. dies in der Vergagenheit getan haben usw). Ich habe mir sogar eine Liste zusammengestellt mit motivierenden Dingen, die sie so gesagt hat (z.B. habe ich ihr wie nie zuvor das Gefühl gegeben, sich nackt derartig wohlzufühlen. Sie sagte, sie könnte sie so quasi vor der ganzen Welt nackt zeigen. Auch hat sie laut eigener Aussage bisher Blowjobs aufgrund von mangelndem Selbstbewusstsein vermieden, nun kann sie gar nicht genug blasen). Doch auch ein täglicher Blick auf diese Liste hilft nicht, mich aus meinem Tief herauszuholen (davon abgesehen bin ich nach wie vor ein sehr munterer Mensch, andere merken also überhaupt nicht, was mich bewegt). Auch kam es häufiger vor, dass sie nach längerem, hartem Sex leichte Schmerzen in ihrer Muschi hatte und erst einmal einen Tag Pause einlegen musste, bevor es wieder ok war. Ich sehe das nicht unbedingt als schlechtes Zeichen.

Leider habe ich sie beim Sex bisher noch nicht zum Orgasmus gebracht, was mich zusätzlich verunsichert. Den bekommt sie zwar regelmäßig durch meine Handarbeit. Das setzt mich aber dennoch unter Druck. Sie sagt, dass sie sehr schwer vaginalen Orgasmus bekommt, aber es ist laut ihrer Aussage schon vorgekommen. Dass ein anderer dies gemacht hat und nicht ich, belastet mich sehr (meine Ex hatte auch Schwierigkeiten, beim Sex einen Orgasmus zu bekommen, hatte diesen dann aber immerhin erstmalig mit mir). Kleine Anmerkung hierzu, selbst wenn es vermutlich keine Bedeutung hat: Sie wurde vergewaltigt, als sie 16 war. Möglicherweise spielt das bei der Orgasmusfrage bei ihr mit rein. Da dies sonst bei ihr aber überhaupt keine Spuren hinterlassen zu haben scheint, könnte es auch einfach etwas sein, was ich mir einrede, um eine logische Erklärung für den Nicht-Orgasmus zu haben.

Zusammenfassend: Zwar hatte ich schon immer Probleme damit, Sex 100prozentig zu genießen und den Drang zur Bestleistung abzuschalten, aber so extrem wie zur Zeit war es noch nie. Ich führe dies aus Mangel an alternativen Erklärungen auf das Wissen über Pickup zurück - d.h., ich bin mir über die sehr hohe Bedeutung von Sex in einer wie auch immer gearteten Beziehung zu einer Frau bewusst. Vor der PU-Lektüre war Sex für mich ein Teil des Ganzen, der schön, gelegentlich für mich stressig, aber trotzdem eben "nur" Sex war. In meinem jetzigen Mindset ist Sex das, was die Frau langfristig an mich bindet. Das, was mich männlich macht und wo ich mir keine Schwächen erlauben darf. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, denn das durch den hohen Druck, den ich mir mache, kreierte initiale Versagen lässt mich befürchten, ich könnte ihr sexuell nicht das bieten, was erforderlich ist (an PU-Standard gemessen). Ds sorgt für noch mehr schlechte Stimmung, Verlustangst und depressive Stimmungslagen. Ab und an wache ich früh auf und der erste Gedanke ist "Shit, wie wird der Sex heute ABend wohl werden"... teilweise denke ich darüber nach, Schluss zu machen und mich erst einmal von Frauen fern zu halten, nur um erst einmal dieses Sexproblem nicht mehr zu haben.

Ich denke, dass das alles auch meinen Frame und meine Dominanz beschädigt, weil ich ständig über das Thema mit ihr sprechen (muss) und sie dadurch meine große Schwäche kennt. Die ab und an (vor allem durch mich selbst hervorgerufene) schlechte Stimmung ist auch nicht gerade förderlich (aka "man so eine Scheiße, muss das denn schon wieder passieren??!!")

Ihr seht, ich stecke hier in einer sehr komplizierten Situation. Ich bin schon so weit, einen Sex-Therapeut oder Psychologen aufsuchen zu wollen. Dennoch wollte ich euch um eure Meinung bitten. Kennt jemand das Problem oder hat einen guten Tipp, wie ich es lösen und vor allem, wie ich mir das notwendige sexuelle Selbstbewusstsein aneignen und im Kopf speichern kann (wie erwähnt: ich glaube rationell betrachtet, meine Performance ist gut. Sie sagt mir das auch oft genug. Ich will das nur endlich verinnerlichen und aufhören, daran zu denken, dass andere Typen besser sein könnten als ich.).

Achja, so richtig darüber im Klaren, was hier das entscheidende Problem ist, bin ich mir auch nicht: mangelndes Selbstbewusstsein im Bezug auf Sex? Konkurrenzdenken (Vergleich mit anderen) und Bestreben, der Beste zu sein? Fehlende Fähigkeit, beim Sex den Kopf abzuschalten (seit jeher mein Problem)? Alles zusammen...?

Was ich erreichen will: Relaxte Einstellung zum Sex, ohne Erfolgsdruck, und ohne diesen als teilweise anstrengende "Arbeit" empfinden zu müssen. Gleichgültigkeit, wie andere Männer mit ihr Sex hätten. Daraus resultierend: keine Ablenkungen und daher besseres Stehvermögen, bevor es zum Sex kommt (über den eigentlichen Sex an sich spreche ich nicht, da bin ich wirklich mehr als zufrieden - was die Verrücktheit meiner Gedanken und Sorgen mehr als deutlich macht).

Ich bin für alle Tipps, Ratschläge und Gedankenanstöße dankbar!

ratschlag 3: liebe deine freundin, so gut es geht. sex ist nicht alles.

ratschlag 4: finde und festige deine persönlichkeit. du musst nichts beweisen, sondern bloß du selbst sein.

allgemeine literaturtipps:

David Deida - Der Weg des wahren Mannes (Buch)

inMotion - Verführung aus Sicht eines Naturals (Aufsatz --> Schatztruhe)

Dreamcatcher - Verführerische Natürlichkeit (Aufsatz --> Schatztruhe)

Dreamcatcher - Das Handwerk des glücklichen Lebens (Aufsatz --> Schatztruhe)

Dreamcatcher - Sei immer du selbst (Aufsatz --> Schatztruhe)

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Danke rooks, sehr geil gelöst ;) Eure Antworten haben mich enorm zum Nachdenken angeregt. Ich werde in den nächsten Wochen einmal pro Tag eure Ratschläge durchlesen.

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