Wieso bespricht man negative Sachverhalte ausführlicher als Positive Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[BBBAD 8]

Hey Leute,

In letzter Zeit habe ich mir Gedanken darum gemacht warum negative Situationen z.B. in der Familie viel "freudiger", intensiver besprochen und ausdiskutiert werden als positive?

Einige von euch kennen es bestimmt, Leute die miteinander nichts zu tun hatten, haben auf einmal einen gemeinsamen "Feind" und schließen sich daraufhin zusammen.

Oder in der Familie gibt es Streit und dann bilden sich kleine "Grüppchen" und jeder kann Monate lang über diese Auseinandersetzung reden, wobei wenn etwas positives passiert es in der Regel nach ein paar Tagen vergessen ist und absolut nicht besprochen wird sondern man einfach ein Kommentar wie "Freut mich für dich" bzw. "Gut gemacht" hört.

Oder in den Nachrichten, Talkshows etc. kommen mehr Dramas als gute Ereignisse. Man sieht täglich im Fernsehen Todesfälle, Morde, Unfälle etc. als positive Dinge.

Noch zwei Beispiele um zu verdeutlichen was ich meine:

Mein Bruder bekommt eine Arbeitsstelle um die er Monate lang gekämpft hat und ist dementsprechend froh. Natürlich freuen sich alle Angehörigen mit ihm bloß das Thema ist nach ca. einer Woche wieder vergessen und man wendet sich wieder dem Alltag zu. Es wird eigentlich auch gar nicht ausführlich besprochen wie toll es ist das er diese Stelle nun endlich bekommen hat.

In der Familie gab es eine Auseinandersetzung wegen dem Geld. Dieser Streit wird monatelang noch besprochen obwohl man es schon alles nach einem Gespräch ausdiskutiert hat. Trotzdem bilden sich in nachhinein "zwei Parteien" die hinter dem Rücken übereinander herziehen und sichtlich "spaß" daran haben ein gemeinsames Thema gefunden zu haben über das man miteinander reden kann.

Nun meine Frage:

Wieso reagieren die Menschen in der Regel auf Auseinandersetzungen, Streit etc. viel "interessierter" als auf ein freudiges Ereignis?

Warum ist es nicht umgekehrt und die Positiven Ereignisse stoßen auf ein viel größeres Interesse als die negativen.

Beziehungsweise warum hat das Negative eine viel größere Anziehungskraft als das Positive?

Die Letzte frage: Warum schweisst etwas negatives Menschen stärker und leichter zusammen als etwas positives?

Oder irre ich mich darin und sehe es zu einseitig.

[William Villain 12]

1. "Geteiltes Leid ist halbes Leid" (nun wäre natürlich zu überlegen, ob und warum sich der Effekt dieses Spruchs nicht mit dem von "Geteilte Freud' ist doppelte Freud'" wieder aufhebt).

2. Ergibt sich oft aus einer negativen Situation ein gewisser Handlungsbedarf (man will die Situation abstellen oder zumindest eine Wiederholung vermeiden), die positive kann man einfach genießen. Und für Letzteres benötige ich im Gegensatz zu Ersterem ganz sicher keine Ratschläge.

Januar 28, 2009 bearbeitet von William Villain

[Dreamcatcher 958]

Auf das "wieso" weiß ich zwar keine Antwort,

aber wichtig ist doch vielmehr, dass man sich nicht durch die Negativität der anderen anstecken lässt.

So ist z.B. jeder Streit vermeidbar.

[Housecat 1]

Zum wieso kann ich auch nichts sagen aber kennt ihr das phänomen auch wenn mann z.B. ein Produkt kaufen will,sagen wir mal einen MP3 player... Er hat 59 Positive bewertungen und eine negative... diese eine Negative kann einen manchmal vom kauf abhalten...

Ich habe mal gelesen dass mann in dem moment der Geburt schon beginnt die Welt zuerst Negativ wahrzunehmen,grelles Licht im OP,die Mutter schreit,der Arzt hebt einen an den beinen hoch und gibt einen nen klaps auf den hintern... es herrscht panikstimmung... so hab ich mal gelesen soll der negative faden beginnen der sich dann durch das ganze leben zieht...

Andererseits hat mich ein Forumkollege letztens in einem anderen Forum darauf aufmerksam gemacht das die Amis viel positiver eingestellt sind... ich war mal wieder am meckern in dem Forum (weil alle auf ein Spiel für die PS3 warten das nun seit 4 jahren in Entwicklung ist) und hab mich total abgelassen weils nicht angehen kann das es so lang dauert... dieser (deutsche)kollege machte mich darauf aufmerksam das ich doch bitte nicht diese negative Grundstimmung wie sie in deutschen Foren herrscht,auch in dieses Ami Forum bringe... und tatsache,hab mir mal die Comments der anderen durchgelesen die durchweg positiv eingestellt sind... je länger mann wartet desto besser wird das Spiel,its done when its done usw.

Januar 28, 2009 bearbeitet von Housecat

[Gast Der Psi-Doktor]

Weil das positive eben da ist, nix mehr dran gerüttelt werden muss, gut so ist und einfach genossen werden kann.

Das negative ist so nicht gut und nicht richtig, daher tüftelt man herum, was man da ändern kann, besser machen kann, wie man eben handelt bzw muss sich das eher von der Seele reden.

[Musashi 56]

Ich vermute, weil negative Ereignisse für uns wesentlich emotionaler sind als positive. EDIT: Weil sie einfach um einiges ungewöhnlicher sind als die positiven.

Was wird denn in den Nachrichten berichtet?

1.WOW! Feuerwehrmann rettet Kind aus Flammen.... Ein neuer Held ist geboren!

Dieses Thema ist nach 24 Stunden vergessen, wenn nicht medienwirksam etwas inszeniert wird.

2. OMG! Feuerwehrmann schafft es nicht Kind aus Flammen zu retten! What the fuck? Das interessiert doch niemanden.

3. Terroristen töten 36 deutsche Geiseln indem sie Ihnen nacheinander die Kehlen durchschneiden und die anderen zugucken lassen. Das ganze haben sie danach bei youtube hochgeladen!

Was ist da jetzt interessanter?

4. Feuerwehrmann rettet 46 Kinder im Alleingang aus brennendem Haus. In dem Haus hat sich auch eine Terrorzelle befunden von 8 bewaffneten Islamisten. Der Feuerwehrmann hat alle überwältigt und aus dem 38. Stock geworfen!

In diesem Falle wäre die 4te Nachricht mit Sicherheit die gehypteste.

Januar 28, 2009 bearbeitet von Musashi