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FRAME

Was er ist...was er nicht ist...wie du ihn erweiterst, wechselst und gut mit ihm auskommst

Das Wort alleine wiegt im PU mindestens 200 Kilo. ;-)

Nach langer Zeit habe ich mich entschlossen wieder ein Thema zu eröffnen. Ich weiß, es gibt sicher hunderte Posts dazu über das gesamte Forum verstreut. Die Suchfunktion spuckt dazu sicher genug Treffer aus. Warum ich trotzdem in die Tasten haue? Weil hier beharrlich eine seltsame - und für das Game mMn nicht sinnvolle Definition von einem FRAME" im Kopf der meisten angehenden AFC`s, rAFC`s und wie sie sich noch alle nennen wollen, herumschwirrt...

Ein paar Erfahrungen und Gedanken dazu, die dir vielleicht helfen können, dass du dich am Anfang nicht verrennst.

Der Begriff Frame (Rahmen) ist ein Begriff der ursprünglich im NLP verwendet wurde. Er bedeutet, dass jeder Mensch seine Wahrnehmung, seine Interpretationen und Meinungen in einem bestimmten Kontext sieht. Es wurde verwendet um klar zu machen, dass ein Klient, der blockierende Sichtweisen und Glaubenssätze lebt, sich von wichtigen Ressourchen abschneidet. Aus einer anderen Sicht betrachtet ergeben sich oft ganz neue Optionen und der klient kann damit aus seinen Denkschleifen, seinen "sticking points" ausbrechen.

Ein FRAME steht nicht für sich alleine. Er ist immer abhängig vom Kontext und der sozialen Situation in der er gelebt wird.

Ein einfaches Beispiel: Ein Offizier in der Armee führt seine Untergebenen. Gehorsam und alles was zum Dienst in der Armee gehört, ist auch Bestandteil seines Frames in seinem Beruf. Er ist der harte Knochen der seine Leute um 5.00 anschreit aufzustehen. Wenn er allerdings so, wie er mit Soldaten umgeht auch mit Freunden und Partnerinnen umgeht, wird das schiefgehen. Er hält zwar "beinhart" seinen Frame, doch der passt nicht in den anderen Bereichen. Fazit: Er wird außerhalb seiner beruflichen Umgebung scheitern. Umgekehrt wäre es natürlich genauso.

Ein neuer Frame gibt dir die Möglichkeit, Dinge anders zu interpretieren, andere Schlüsse für dich zu ziehen und durch dieses "Anders" sein alte Verhaltensweisen aufzubrechen und selbst bisher als negativ empfundenen Dingen positive Seiten abzugewinnen.

Ein Frame ist INTERPRETATION.

Warum fällt es so schwer, einen Frame zu halten?

Weil du es bisher jahrelang gewohnt warst, den Großteil deiner Zeit in ein paar bestimmten Frames zu verbringen. Diese Frames wurden dir zur Gewohnheit. Den Frame des Schülers, des Sohnes, des Kumpels. Plötzlich willst du ein Verhalten an den Tag legen, das sich sehr stark von diesen Frames unterscheidet. Das kannst du zwar spielen, doch sehr viele Wahrnehmungen und Werte werden dabei fehlen. Oder besser gesagt - du wirst es nicht so leicht schaffen diese so schnell anzunehmen dass Du glaubwürdig damit rüberkommst.

Warum ist es oft kontraproduktiv, einen FRAME unter allen Umständen zu halten?

Ein neuer Frame ist eine Tolle Sache. Er bietet dir bestimmte Möglichkeiten und neue Sichtweisen, aber gleichzeitig hat jeder Frame auch seine Schwächen. Er schränkt dich auf der anderen Seite in anderen Bereichen ein. Wer beispielsweise die Verhaltensweisen "Hart" und "unnachgibig" in seinem Frame hat, kann schwer anderen entgegen kommen, wenn es vielleicht passend wäre. Einen FRAME, der alles beinhaltet was an einer Persönlichkeit sinnvoll ist oder als "angenehm" oder "gut" empfunden werden kann, gibt es nicht. Ein FRAME gibt dir immer ein PROFIL. Er ist wie ein Filter, durch den Du die Welt siehst.

Standhaft sein und seinen Weg zu gehen ist durchaus sinnvoll. Doch Situationen ändern sich. Stimmungen schlagen um und soziale Dynamiken nehmen ihren Lauf. Oft innerhalb weniger Augenblicken. Doch du bist weiterhin beinhart in deinem Frame. Das macht dich starr - und stur.

Stell dir vor, du fährst mit einem Sportwagen mit 200 km/h geradewegs gegen eine Wand. Während die Wand rasch näher kommt, denkst du dir: Ich weiche nicht aus! Ich halte beinhart meinen Frame. HA!

Was wird passieren? In den meisten Fällen wirst du dabei sterben. Hier flexibel zu reagieren und den eigenen Frame wechseln bzw. anpassen zu können wäre wohl sinnvoller (und gesünder) gewesen.

Wenn du also das nächste Mal einen neuen Frame ausprobierst, dann beobachte was geschieht. Überprüfe von Zeit zu Zeit, ob der Frame jetzt noch passend ist, oder ob es nicht einen passenderen gäbe.

Es ist kein Versagen, einen Frame zu wechseln, aber es ist Dummheit, an einem unpassenden festzuhalten.

Viel Erfolg dabei, dich neu zu (er-)finden.

Winddancer

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Sehr guter Text, der vor allem äußerst verständlich geschrieben ist.

Es ist sehr wichtig flexibel zu sein.

Oft wird gepredigt, dass du "nur du selbst sein sollst"!

ICH BIN ICH...

Besser wäre es "Ich im Kontext" zu sein.

Winddancer führt in dem Text dazu einige leicht zu verstehende Beispiele an.

Schade, dass er nach nicht einmal 1 Monat im Beginnersforum verschollen ist. :-D

PUSH! :-p

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hmm ja sehr guter text...

ich denke auch, es ist nicht schlimm seinen frame zu wechseln... verlieren sollte man ihn aber nicht...

hieraus können aber auch probleme entstehen oder täusche ich mich?

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Wenn du den situationsbezogenen Frame verlierst bzw nicht halten kannst, verlierst du an Glaubwürdigkeit.

Es steht bereits im Text, dass du somit ein inkongruentes Verhalten zeigst, dass in sich nicht stimmig ist.

Dadurch kannst du zB.an Aussage-und Überzeugungskraft verlieren.

Wenn dieses Verhalten nicht beabsichtigt wurde (!!!), kann es u.a. zu einer komplexeren Situation führen, mit der du nicht umgehen kannst bzw , welche für dich schwerer zu behandeln ist.

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setzt den Fram mal in den Kontext zum Alpha sein. Die mehrzahl der User hier im Forum verstehen den Begriff Alpha falsch und meinen mit einem beinharten und unnachgiebigen "Stur-Frame" wären sie die Ober-Alphas. Weit gefehlt. Denn die Mauer kommt und ob der Sportwagen mit 200 km/h stärker ist oder die Mauer könnt ihr euch ausmalen.

So, stay tuned and keep smiling!

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Puralesko und Bazi haben die Essenz meiner Aussage gut verstanden.

Ein Frame bedeutet auch die Freiheit, ihn zu wechseln und Dinge anders zu tun, anders zu sehen, anders zu erfahren und zu bewerten. Genau deshalb wurde der Begriff "Frame" im NLP ursprünglich geprägt. Doch weil wir oft starre Standpunkte einnehmen, verteidigen wir unsere Art zu sein und verschließen uns dadurch die Möglichkeiten, die ein Wechsel uns eröffnen würde.

Etwas anders zu sehen leitet andere Handlungen und Optionen daraus ab. Verändert es die Dinge die eingetreten sind? NEIN. Verändert es die Realität? Nein, aber DEINE.

Die Chancen die sich daraus eröffnen sind klar. Ein passender Frame kann dir neue Wege aufzeigen, hartnäckige Sticking Points zu lösen. Leider wird der Frame hier oft nur als eine Sache verstanden: Dem Target den Eindruck von einem bestimmten Mann vermitteln. Das ist eine nach außen gerichtete Komponente. Wirksam wird ein Frame aber vor allem durch die nach innen gerichteten Möglichkeiten.

cya,

Winddancer

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